Resolute
Vorab: Ich habe den Text bereits einmal verfasst, ihn aber wieder gelöscht, da ich etwas paranoid bin. Deshalb kommen wir zu Punkt 2.: Ich bin NICHT akut Suizidgefährdet und alle welche entweder Zartbesaitet sind oder andere in ihrer Entscheidungsfreiheit beinträchtigen möchten, sollte jetzt besser aufhören zu lesen.
Seit 3-3.5 Jahren habe ich Panikattacken und trotz zahlreicher Versuche dagegen vorzugehen, trete ich seit nunmehr 3 Jahren auf der Stelle. Ich bin entweder Zuhause oder aufm Gymnasium, alles andere kriege ich nicht hin. Ich denke nicht, dass dies ein lebenswertes Leben ist. Mittlerweile glaube ich auch nicht mehr das ich es noch schaffe, oft probiert aber nie geschafft. Habe ne neue Therapie angefangen, Psychiater ist gut, aber ich denke es wird Zeit aufzugeben. Ich bin keiner der 5-10 Jahre lang zuschaut und es nicht hinkriegt - da bin ich lieber nicht mehr existent. Die wenigen sozialen Kontakte welche ich noch habe, respektieren meine Entscheidung und sagen ebenfalls das sie so nicht leben würden wollen. Meine Famillie ist onnehin völlig zerüttet und wir sind uns ziemlich egal.
Deshalb habe ich vor x-Monate beschlossen mir in einem Jahr das leben zu nehmen, falls sich nichts verändert. Nun sind einige Monate rum(wenn auch noch kein halbes Jahr) und mittlerweile bin ich mir fast sicher, dass ich es nicht mehr hinkriege. Ich möchte mich nicht selbstbemitleiden, aber irgendwie finde ich es doch Schade, dass ich nie so leben konnte, wie ich es gewollt hätte. Ich möchte mich nicht von meiner Entscheidung abbringen lassen - deshalb schreibe ich diesen Text nicht. Mein Suizidversuch wird auch kein Hilfeschrei, nein, ich verfolge diesen Plan wie die meissten meiner Ziele sehr akribisch. Natürlich nenne ich hier keine Methode(n), aber sie wird absolut sicher sein.
Ich bin nicht depressiv, nur vom Leben enttäuscht. Obwohl nein, leben ist wunderschön, ich denke ich bin einfach nur von mir enttäuscht. Früher dachte ich immer depressiv sind faul, nun habe ich selbst eine psychische Krankheit. Karma? Nein, auch daran glaube ich nicht. Es gibt keinen Gott, wir haben ein Leben und können etwas daraus machen - oder eben auch nicht. Ich hab's nicht geschafft. Ich weiss ich bin erst 17 und ja vielleicht würde ich in 15-20 Jahren, die Hände über meinem Kopf zusammenschlagen, was ich heute plane. Ich spüre jedoch irgendwie intuitiv, dass es ein Ende haben muss.
So weit ich mich zurückerinnere, war ich nie glücklich oder zufrieden in meinem Leben, früher wurde ich gemobbt, wenn ich das auch den Leuten nicht übel nehmen kann, ich war einfach sehr seltsam. Dann kam dieses, ich muss mich anpassen, dann mögen mich die Menschen. Schlussendlich war ich bei: ich gebe mich wie ich bin, angekommen. Ich muss sagen, damit bin ich auch ganz zufrieden.
Freunde habe ich keine mehr, man muss stark sein, sonst gehen die Leute. Wenn du psychisch am Ende bist, bist du nutzlos, dass Zahnrad im Getriebe was alles behindert. Ich habe viele gute Arbeitskollegen, aber wer in der Freizeit nicht rausgehen kann, wird schnell zur unsichtbaren Person.
Ne Freundin habe ich nie gehabt und das wird auch nicht mehr passieren - ich vertraue niemandem mehr. Bei Geld, Ge*lheit(was ist den das für ne seltsame Zensur hier?;)) und Problemen hört die Liebe auf, dass ist zumindest das was ich seit Kindheit mitbekommen habe. Ich habe mir stets Mühe gegeben, aber es hat einfach nicht gereicht. Wenn ich Krebs hätte würde mich niemand verurteilen, aber ich habe schliesslich nur Panikattacken, dass bildet sich der Junge nur ein - wird nicht schlimm sein.
Ich weiss die meissten werden mich nun verurteilen. Ja, es gibt Leute die mich vielleich vermissen werden, aber kein Mensch ist unersetzlich. Ja, ich bin ein Stück weit egoistisch, aber nur für andere zu Leben lehne ich radikal ab. Ich weiss nicht warum ich diesen Text schreibe, ich möchte einfach nur den Gedanken welche seit mehrern Monaten bis Jahren in meinem Kopf sind, Luftmachen. Die paar Menschen mit dennen ich noch Kontakt habe, sagen zu mir: Mach, was du für richtig hälst. Es ist dein Leben und deine Entscheidung. Das sehe ich auch so. Ich bin einfach nur Traurig das ich es nicht geschafft habe, aber zu Müde um es noch weitere Jahre zu probieren.
Einen Versuch habe ich noch, einen letzten Strohalm, aber ich habe einfach das Gefühl es wird wieder nicht funktionieren, ein weiteres mal, dann wird aus Staub wieder Staub.
Ich kotze wirklich wie larmoyant dieser Text wirkt, er ist nicht so gemeint. Ich bemitleide mich nicht, ich verurteile mich eher. Obwohl auch verurteilen trifft es nicht. Es sind einfach meine Gedanken.
Suicide, mental illness, and addiction are the only diseases that we blame the person for perpetually. But people die from suicide just like they die from any organ that's diseased. - Kevin Hines
22.03.2018 19:01 • • 24.03.2018 x 2 #1