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Göginator
Liebe Leute!
Ich bin 17 Jahre alt und leide seit einiger Zeit immer wieder in unregelmäßigen Abständen (mal nur ein mal im Monat oder weniger, dann wieder öfter hintereinander) an seltsamen Symptomen...:
Es kommt meist ganz plötzlich, ich fühle eine starke innere Unruhe in mir aufsteigen, damit beginnt alles. Diese Unruhe ist selten mit einer bestimmten an etwas gerichteten Angst verknüpft, es ist einfach ein sehr unreales Angstgefühl.
Wenn ich sie spüre bekomme ich meist noch mehr Angst, mir wird übel und schwindelig... Das Ganze wird ab dem ersten Moment immer schlimmer, alles um mich rum wird unwirklich, die Angst größer und vereinnahmend. Ein mal hatte ich das Gefühl jetzt sterben zu müssen. Es ist als wäre mein Geist und Körper von der Aussenwelt abgeschottet und ich ganz allein in meinem Kopf, ein sehr unwirkliches schlimmes Gefühl, das ich nicht ertragen kann.
Vielleicht ist es nicht so schlimm wie es mir vorkommt aber ich habe große Angst, ernsthafte psychische Probleme zu bekommen, ich habe vor Allem Angst vor mir selbst weil ich nicht weiß, was das für 'Anfälle' sind und was sie bedeuten.
Ich schreibe in 3 Wochen mein Abitur und bin auch sonst ziemlich gestresst mit meinen Gefühlen...
Was kann ich tun? Kennt jemand von euch solche Anfälle? Ich bin auch so ein sehr ängstlicher Mensch und immer wieder unsicher aber soetwas 'unmenschliches' oder... naja wie man das nennt- das liegt jenseits von normalen Sorgen. Ich will das nicht.
Sorry für den langen Text und danke!

24.02.2015 21:44 • 03.03.2015 #1


6 Antworten ↓


JoeHennessy
Hi,

mach dir erstmal keine Gedanken, dass du verrückt sein könntest oder sonst was. Du wirst auch nicht sterben in diesen Situationen, es spielt sich ganz allein in deinem Kopf ab. Diese Zustände sind beängstigend, ich habe damit auch zu tun. Du beschreibst dich als ängstlichen Menschen, dann denke ich, dass du auch feinfühlig bist und dir manche Dinge mehr zu schaffen machen als anderen?

Hattest du denn schoneinmal Probleme dieser Art oder ist das für dich etwas ganz neues? Ich kann dich jedenfalls beruhigen und dir sagen dass du nicht alleine bist. Oft hilft es erstmal zu wissen was da passiert, diesem Ding einen Namen zu geben. Ich kann nicht sagen was der Auslöser ist und auch keine Diagnose stellen. Dennoch ist es wohl ein Zustand den du als Realitätsfern beschreibst, etwa wie in einem Traum? Das ist ein Gefühl was viele hier kennen und diese Derealisation geht oft mit Angstzuständen einher.

Momentan befindest du dich ja im Abistress wie du sagst. Menschen können in solchen Situationen Panikattacken bekommen und auch Angstzustände. Vielleicht warnt diese Angst dich vor einer Überforderung? So etwas kann in einer Phase vorkommen und wieder vorübergehen, du musst also jetzt keine Angst haben dass du dich damit länger rumschlagen musst. Merkst du aber, dass es öfter wird dann suche einen Psychotherapeuten auf. Je früher umso besser, wenn du merkst dass die Angst dich einnimmt und einschränkt handele sofort. Sprich auch mit deinen Vertrauenspersonen, öffne dich ihnen. Und vorallem ist es schoneinmal gut, dass du dich aktiv auf den Weg nach Lösungen machst.

Was kannst du in dieser bestimmten Situation tun? Auch bei mir kommt es mit einem komischen Gefühl, merke, dass ich langsam reinschweife. Am besten schon hier einschreiten, dich nicht schonen, auch wenn das der erste Gedanke ist. Betätige dich, mach etwas, Kniebeugen, telefoniere oder spreche mit jemandem. Vielleicht hilft es auch schon den Raum zu wechseln, an die frische Luft zu gehn. Mach Atemübungen, tief einatmen und in einem Zug ausatmen. Ein wenig die Luft anhalten, ca 5 Sekunden und wieder tiiief einatmen. Lenke deine Aufmerksamkeit nach außen. Mit Reizen von außen, wie kaltem Wasser, pieks dich in die Haut

Also wie gesagt, ich kenne das wie du es beschreibst. Dieses im Kopf gefangen sein, als wäre man nurnoch dieser und nicht noch der Körper. Dieses unreale.

Es ist dein Kopf, deine Gedanken, und es wird dir dabei nichts schlimmes passieren.

Alles Gute, es wird !

Jojo

24.02.2015 22:28 • x 1 #2


A


Seltsame Unruhe- und Panikattacken was ist das?

x 3


Göginator
Danke Dir, wirklich, ich hätte niemals mit einer so lieben Antwort gerechnet! Es tut sehr gut, wenn jemand einen versteht.!
Ich habe vorher schon mal Probleme gehabt, weil ich zum Teil Angst vor dem Allein Sein, Angst vor dem Alleine schlafen hatte bzw schwer damit umgehen kann, wenn ich mit mir allein bin. Mein Kopf ist ziemlich laut, ich bin mir nicht sicher, wie ich das sagen soll. Aber diese Angst war immer etwas, das im Bereich des 'normalen' lag, also des irdischen und menschlichen.
Ich würde mich generell als sehr feinfühligen, vllt 'zu offenen' Menschen beschreiben... Ich kann mit meinen Gedanken nicht allein bleiben, es sind ziemlich viele manchmal.
Wie oft denkst du kann so etwas 'normal' sein und ab wann sollte man sich lieber einen Therapeuten suchen, bzw ab wann ist das wirklich krankhaft und dauerhaft?
Ich danke dir nochmal sehr für deine schnelle Antwort und dein Verständnis!

24.02.2015 22:48 • #3


JoeHennessy
Zitat von Göginator:
Danke Dir, wirklich, ich hätte niemals mit einer so lieben Antwort gerechnet! Es tut sehr gut, wenn jemand einen versteht.!
Ich habe vorher schon mal Probleme gehabt, weil ich zum Teil Angst vor dem Allein Sein, Angst vor dem Alleine schlafen hatte bzw schwer damit umgehen kann, wenn ich mit mir allein bin. Mein Kopf ist ziemlich laut, ich bin mir nicht sicher, wie ich das sagen soll. Aber diese Angst war immer etwas, das im Bereich des 'normalen' lag, also des irdischen und menschlichen.
Ich würde mich generell als sehr feinfühligen, vllt 'zu offenen' Menschen beschreiben... Ich kann mit meinen Gedanken nicht allein bleiben, es sind ziemlich viele manchmal.
Wie oft denkst du kann so etwas 'normal' sein und ab wann sollte man sich lieber einen Therapeuten suchen, bzw ab wann ist das wirklich krankhaft und dauerhaft?
Ich danke dir nochmal sehr für deine schnelle Antwort und dein Verständnis!


Na da können wir uns die Hand geben. Seitdem ich Kind bin bin ich ein Grübler, denke über alles mögliche nach. Als Kind habe ich mir über Sachen Gedanken gemacht die überhaupt nicht ins Kindesalter passen. Ständig philosohieren, zweifeln an der Welt und alles. Die Angst vor dem Alleinsein habe ich auch schon seitdem. Bin jetzt 22.

Da du ja schreibst, dass es bei dir schon eine längere Zeit so ist, kann ein Besuch beim Therapeuten nicht verkehrt sein. Es geht ja auch nicht darum ob es jetzt krankhaft ist oder nicht, sondern darum dass es dir besser geht. Eine solch feinfühlige, denkende Person zu sein hat viele viele Vorteile. Aber mit den Nachteilen muss man nicht leben, da kann generell ein Therapeut helfen, dir Werkzeuge fürs Leben mitgeben. Man sollte es im Gesamtpaket betrachten

Ich habe lange damit gelebt ohne daran zu arbeiten, auch weil es Zeiten gab indem das nicht so extrem Teil meines Lebens war. Heute würde ich früher anfangen. Bei mir ist es momentan auch wieder aktuell geworden, daher werde auch ich mich in Therapie begeben müssen. Der Schritt dazu ist meist schwer aber es lohnt sich.

24.02.2015 23:00 • #4


Göginator
Hab grade ein breites Lächeln auf dem Gesicht- Es gibt Menschen die verstehen mich!
Das mit dem Grübeln kenne ich nur zu gut, ich hab das auch schon seit ich denken kann, ich kann mir auch denken woher das kommt, aber das führt vielleicht zu weit.
Ich hoffe auf jeden Fall auch für dich, dass es dir besser geht, du sagst ja, dir geht es grade auch nicht so gut. Aber du bekommst das bestimmt hin, denn ich glaube einfach daran, dass intelligente Menschen, die an sich arbeiten, vieles hinbekommen und so ein Mensch bist du auf jeden Fall!
Ich denke drüber nach, so eine Therapie wird doch von der Krankenkasse bezahlt, oder? Und muss man da einfach einen Therapeuten suchen und anrufen oder wie geht das? Entschuldigung, dass ich so... naja so einfache Fragen stelle, die für viele hier bestimmt klingen als hätte ich keine ernsten Probleme.. aber ich bin mir da ziemlich unsicher. Es ist ja doch immer ein Zugeben, dass mit einem etwas nicht stimmt... :/

24.02.2015 23:09 • #5


JoeHennessy
Zitat von Göginator:
Hab grade ein breites Lächeln auf dem Gesicht- Es gibt Menschen die verstehen mich!
Das mit dem Grübeln kenne ich nur zu gut, ich hab das auch schon seit ich denken kann, ich kann mir auch denken woher das kommt, aber das führt vielleicht zu weit.
Ich hoffe auf jeden Fall auch für dich, dass es dir besser geht, du sagst ja, dir geht es grade auch nicht so gut. Aber du bekommst das bestimmt hin, denn ich glaube einfach daran, dass intelligente Menschen, die an sich arbeiten, vieles hinbekommen und so ein Mensch bist du auf jeden Fall!
Ich denke drüber nach, so eine Therapie wird doch von der Krankenkasse bezahlt, oder? Und muss man da einfach einen Therapeuten suchen und anrufen oder wie geht das? Entschuldigung, dass ich so... naja so einfache Fragen stelle, die für viele hier bestimmt klingen als hätte ich keine ernsten Probleme.. aber ich bin mir da ziemlich unsicher. Es ist ja doch immer ein Zugeben, dass mit einem etwas nicht stimmt... :/


Wenn du dir denken kannst woher es kommt ist das aufjedenfall auch etwas gutes, über soetwas kannst du zum Beispiel super mit einem Therapeuten sprechen.

Die Gesetzlichen Krankenkassen zahlen das, das ist garkein Problem. Wenn du möchtest dass dein Hausarzt Bescheid weis und Berichte bekommt, holst du dir von ihm am besten eine Überweisung. Der kann dir auch Adressen nennen. Ansonsten suche einfach im Internet. Psychotherapeut -Deine Stadt- sollte schon reichen. Dort findest du dann auch Bewertungen, allerdings solltest du deine eigenen Erfahrungen machen und nicht so sehr auf die Bewertungen achten. Da rufst du dann an, erklärst grob was los ist und ihr macht einen Termin. Ganz unverbindlich mal zum kennenlernen, dann kannst du schauen ob du zufrieden bist und ein gutes Gefühl hast. Wenn ja, super. Falls nicht, lass den Kopf nicht hängen. Dann machst du woanders einen Termin. Lass dich auch nicht von langen wartezeiten abschrecken, diese Zeit ist ja nichts im Vergleich dagegen wielange man teilweise schon mit den Problemen lebt.

Auch dir danke für deine lieben Worte!

24.02.2015 23:16 • #6


Bernstein38
Hey....
ich kann von mir sagen, wenn ich eine panikattacke bekomme , habe ich folgende symtome :
schwindel
wackelige beine
Herz fängt an schneller zu schlagen oder stolpert
hände werden schwitzig
hab sofort das gefühl ich müsste zur toilette....druck auf dem darm
ich denke dann nur ohhhh gott was passiert jetzt mit mir

ich denke das kennt bestimmt jeder von euch hier...

03.03.2015 12:19 • #7






Dr. Reinhard Pichler