Pfeil rechts
1

K
Hallo ihr Lieben,

wie schon der Betreff sagt leide ich seit 7 Jahren an Agoraphobie. Mittels einer super tollen Therapeutin kann ich meinen Alltag schon etwas länger ganz normal bestreiten. Ich kann sogar schon mittlerweile ein paar Erfolgsgeschichten auf meinem Konto verbuchen, wie zb 1 Woche Urlaub in Bayer inkl. Wandern, Alleine 105 km gefahren mit dem Auto (ging vorher gar nicht) und diesen Monat war ich sogar für einen Tag in Paris ca. 6 Stunden fahrt eine Strecke von meinem Wohnort. In meiner Euphorie habe ich Anfang Januar einen Flug nach Mallorca gebucht mit 2 Wochen Aufenthalt, aber so langsam kommen mir Zweifel :/ Der Flug geht in 3 Wochen los und ich werde immer nervöser umso näher der Termin rückt. Mein Problem beim fliegen ist nicht das ich Angst habe abzustürzen, sondern halt dieses eingeschlossen sein und nicht weg zu kommen (kennt wahrscheinlich der ein oder andere von euch). Um mich der Situation im Vorfeld zu stellen, bin ich am Freitag mit meiner Therapeutin Seilbahn gefahren. Von der Situation her ja ähnlich wie im Flugzeug. Ich habe es zwar geschafft und meine Therapeutin war auch sehr stolz auf mich, aber dieses Gefühl der Angst in dieser Gondel war so schrecklich, dass ich jetzt meine Entscheidung zu fliegen in Frage stelle. Stelle es mir halt im Flugzeug viel viel schlimmer vor als in einer Seilbahn. Zudem kommt noch bei dem Urlaub das ich so weit von meinem Rückzugsort bzw. meinem zu Hause entfernt bin. Habe mir zur Unterstützung um etwas ruhiger zu werden Dysto-Loges in meiner Apotheke geholt und hoffe das sie bis in 3 Wochen etwas helfen.

War vielleicht jemand von euch auch schon mal in meiner Situation und hat es doch gewagt zu fliegen?

Immer wenn die Angst vor der Angst kommt versuche ich mir vorzustellen wie ich schön am Strand liege und es mir gut geht. Habe seit 11 Jahren keinen richtigen Urlaub mehr gemacht und wünsche es mir eigentlich wirklich sehr einfach mal normal zu denken und einfach mal die schönen Dinge im Leben zu genießen anstatt mir schon im Vorfeld schon negative Gedanken zu machen. Einfach den Kopf mal ausschalten.

Ich habe durch meine Therapie wirklich viel gelernt und weiß auch wo her die Angst kommt und auch wo her die Symptome kommen, aber hat die Panik mich einmal bin ich wie gelähmt und kann mich an alles was ich gelernt habe nicht mehr erinnern.

Versuche durch den Austausch mit euch etwas von meinen Gedanken loszuwerden in dem ich Sie raus lasse. Wenn ich mit meiner Familie darüber spreche sagen die nur Ach das klappt schon. Sind ja nur 2 Stunden Flugzeit. Aber die können sich ja gar nicht so richtig da hinein versetzten was es heißt Panik zu haben.

Freue mich sehr auf eure Antworten und wenn jemand es geschafft hat würde ich mich sehr darüber freuen wenn er mir schreibt.

Liebe Grüße Kaitlynn

22.06.2015 16:43 • 11.07.2015 #1


14 Antworten ↓


superflausch78
Hallo Kailynn,

ich bin gerade etwas im Stress. Schau dir mal das hier an: ( Dieser Taschen Luschas ist kostenlos ) und arbeite mal damit.

Ich schreibe dir später noch was zu deinem Thema.

Du schaffst das!

22.06.2015 16:56 • #2


A


Seit 7 Jahre Agoraphobie -endlich Fliegen?

x 3


X
Hallo,

das Fliegen wird bei mir auch noch einmal die letzte Hürde in Sachen Agoraphobie werden. Ich habe allerdings seit Beginn der Therapie daran gearbeitet und mich immer wieder in solche Situationen gebracht. Ich kann dir nur eins sagen: Wenn ich mich für etwas entschieden hatte (z.B. heute wird alleine Aufzug gefahren, heute fahre ich mit dem Zug nach xy, etc.) dann habe ich das gemacht - kam was wollte! Vor meinen ersten 10 Zugfahrten hatte ich schon auf dem Weg zum Bahnhof Panikattacken.

Drei Wochen sind doch sogar noch eine recht gute Zeit um sich ein bisschen vorzubreiten. Mach einfach kleine Dinge, vor denen du immer noch Angst hast, die aber eigentlich immer zum Erfolgserlebnis führen. Bei mir ist das z.B. Auto fahren als Beifahrer. Das konnte ich lange Zeit nicht ohne Panikattacken. Durch konsequentes dranbleiben (das hat die Fahrer viele Nerven gekostet ) gehört Auto fahren für mich zum Alltag. An schlechten Tagen ist es immer noch schwer. Deswegen fahre ich dieses Jahr als Beifahrer in den Urlaub: 700km, eine Strecke. Ich freue mich richtig darauf , einfach Mal drauf los zu testen

Wichtig ist sicher auch deine Einstellung dazu. Sieh es doch einfach als Test, ohne es schon vorher zu bewerten. Du weisst doch noch gar nicht was passiert, hast aber eine Vorstellung. In meiner Therapie habe ich gelernt, das solche Vorstellungen IMMER in Horrorszenarien enden, weil wir sie KONSEQUENT NICHT zu Ende denken. Schreib doch Mal auf, was passieren könnte. Um mein eigenes Beispiel hier wieder aufzugreifen:
Ich fahre 700km als Beifahrer. Ich könnte einfach so eine Panikattacken bekommen - und dann?
- Ich hätte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen - und dann?
- hätte ich das Gefühl zu sterben - und dann?
- halte ich die Panikattacke durch meine Gedanken aufrecht - und dann?
- hätte ich das Gefühl zu ersticken - und dann?
- dann würde ich mich irgendwann beruhigen - und dann?
- dann werde ich vielleicht Reisekrank - und dann?
- dann müsste ich mich übergeben - und dann?
- dann würden wir weiter fahren - und dann?
- dann würde wir an unserem Ziel ankommen.

Denk die Gedanken zu Ende und lenk dich nicht von deiner Angst ab

22.06.2015 19:09 • #3


superflausch78
@xoxoxoxo Sehr gut!

Das wichtigste ist immer das man sich nicht gegen die Angst stellt und sich innerlich sagt: Nein, geh weg du darfst nicht da sein Denn dann passiert genau das Gegenteil. Du musst die Angst so zulassen bzw so nehmen wie sie ist. Ja und, dann ist sie da aber das ist kein Weltuntergang. Andere haben auch Ängste. Erst wenn du die Angst mit all ihren Facetten annimmst kannst du wirklich tiefe Erleichterung verspüren. Das klingt für jemanden mit einer Angsterkrankung erstmal paradox aber das ist die einzige Lösung die es gibt!
Du kannst dir dein Gehirn wie eine Autobahn vorstellen. Im Moment fährst du nur auf der einen festgefahrenen Spur. Deine angelernte Angst Spur. Je mehr du wieder die Dinge versuchst die du im Moment vermeidest um so mehr bildet sich eine neue Spur im Gehirn. Das ist die Spur in die Freiheit!

22.06.2015 20:44 • #4


K
Danke für eure antworten. Habe mir das mit dem Taschen luschas angeschaut und möchte mir morgen ihre komplette Homepage mal angucken.

Also vermeiden tue ich mittlerweile fast gar nichts mehr ausser sehr weit alleine reisen sprich so um die 150 km und fliegen habe ich mich bis jetzt noch nicht getraut. Also wenn ich an den Anfang denke, würde ich schon sagen dass ich mittlerweile so 80 % geschafft habe. Nur das fliegen bereitet mir halt sehr starke Bauchweh weil es ein enormer Schritt für mich ist. Habe bis jetzt alles immer in kleinen Schritten bewältigt und das fliegen kommt mir jetzt so vor als wenn ich versuche über eine Kluft zu springen.

Das mit der Angst annehmen mache ich auch schon seit einiger Zeit. Habe ihr auch einen Namen gegeben und immer wenn ich Reise und die Angst kommt ein wenig auf sage ich immer Hallo Egon, na da bist du ja wieder. Möchtest du mitkommen? Also immer irgendwie sowas in der Richtung.

Aber ihr kennt das ja... diese Angst die mit einem verreist ist sehr sehr unangenehm. Mittlerweile habe ich es ganz gut im Griff auf reisen wo wir mit dem Auto fahren, zu merken wenn die angst aufkommt und dann halt zu handeln sodass sie sich nicht vollkommen Besitz meiner Gedanken ergreift. Aber habe die Vermutung das es im Flugzeug so intensiv sein wird das ich da sitze wie gelähmt und nichts mehr weiß was ich gelernt habe über die angst und da oben wahrscheinlich durchdrehe. Aber das sind diese Katastrophengedanken wie xoxoxoxo schon sagte die ich einfach mal zu ende denken muss... werde das morgen in ruhe mal machen.

Meine Therapeutin ist davon total überzeugt das ich fliegen werde. Sie sieht da gar keine Hindernisse. Aber jetzt mal ehrlich. Den inneren Schweinehund zu überwinden kostet enorm viel kraft.

Freue mich weiterhin über hilfreiche Tipps oder auch über Leute die einfach Lust haben darüber zu schreiben. Das schreiben hilft mir sehr einen teil der erwartungsangst loszuwerden.

Lg

22.06.2015 22:25 • #5


K
P.s. ich habe ein Buch gelesen welches sehr hilfreich war. Im Prinzip ein Ratgeber für angstpatienten mit hilfreichen arbeitsaufgaben. Aber ein Satz ist mir sehr hängen geblieben. Der Weg aus der Angst, führt durch die angst!

22.06.2015 22:29 • #6


superflausch78
Zitat von Kaitlynn:
Aber habe die Vermutung das es im Flugzeug so intensiv sein wird das ich da sitze wie gelähmt und nichts mehr weiß was ich gelernt habe über die angst und da oben wahrscheinlich durchdrehe.


Und genau so wie du das jetzt geschrieben hast, denkt es in dir. Versuche einfach mal deine Gedanken ohne sie zu bewerten zu beobachten. Dann stelle dir die Frage: Wer ist das, der diesen Gedanken denkt?

Dann merkst du dass es dein eingefahrenes Denken ist, dass diese Gedanken denkt und nicht du selbst. Du bist NICHT deine Gedanken! Deine Gedanken/Dein Denken ist NICHT die Realität!
Das ist jetzt wahrscheinlich schwierig für viele zu verstehen. Deshalb schau dir dieses Video dazu an und dir wird klar was ich meine:

22.06.2015 23:18 • #7


K
Ihr habt ja beide so recht... Ich habe das alles auch schon gehört und in der Therapie alles gelernt, aber meine Gefühle haben das noch nicht so ganz begriffen. Bin aber nach euren Antworten etwas entschlossener es durchzuziehen. Wenn ich das packe, dann liegt mir danach die Welt zu füßen. Habe ich so im Gefühl. ^^ Ich hoffe das wird alles halb so wild. Klar wird die Angst im Flugzeug kommen darauf muss ich mich einstellen, hoffe aber das die ganzen 2 Wochen nicht nur daraus bestehen, dass ich immer wieder Panik bekomme und heule wie ein Schloßhund.

Wie verhaltet ihr euch wenn ihr eine PA bekommt? Habt ihr da ein bestimmtes Schema was ihr abarbeitet?

Lg

23.06.2015 12:56 • #8


KampfderAngst
Hallo Kaitlynn,

erstmal kannst du sehr stolz auf dich sein, was du schon alles geschafft hast.
Die Angst vorm fliegen kenne ich auch. Jahrelang ging es nur mit heulerei, Angst und Panik. Auch schon Wochen vorher. Und ich habe mich verflucht, dass ich wieder so dumm war, einen Urlaub zu buchen.
Aber da ich beruflich auch viel fliege, habe ich es immer durchgezogen. Und es wurde immer besser. Es hat natürlich ein paar Jahre gedauert, aber jetzt habe gar keine Angst mehr vorm fliegen . Und ich fliege wirklich oft. Zumindest eine Angst weniger...
Ich kann dir nur den Tipp geben, lenk dich ab im Flugzeug, lies Zeitung o, ä. Vielleicht kannst du dir ja einen Gangplatz reservieren, damit du nicht ganz so eng sitzt.
LG
KDA

23.06.2015 13:24 • #9


X
Mein Psychologe hat mir am Anfang den Tipp gegeben, mich auf gar keinen Fall von der Panikattacke abzulenken. Er war sogar dagegen, dass ich mich allgemein mit lesen oder Musik hören beschäftige, als ich mit dem Zug- und Busfahren wieder angefangen habe.
Was du tust wenn du eine PA hast hängt ganz davon ab, was für dich am schlimmsten daran ist. PA`s haben bei jedem Menschen die gleichen Symptome - aber nicht jeder Mensch nimmt jedes Symptom wahr! Bei mir war das Gefühl zu ersticken am ausgeprägtestens. Wenn ich dann eine PA hatte (und am Anfang hatte ich immer mindestens eine, wenn nicht mehr!) habe ich sie ausgehalten und NICHT versucht, mich in irgendeiner Art und Weise abzulenken oder runter zu bringen. Da ich das Gefühl hatte zu ersticken (was aber total falsch ist, denn in Wahrheit hyperventiliere ich und habe zuviel Sauerstoff im Körper) habe ich angefangen meine gestörte Wahrnehmung einfach zu akzeptieren und mich stattdessen auf meinen Bauch bzw. Brustkasten zu konzentrieren. Denn der hebt und senkt sich auch bei der Hyperventilation, sprich: Ich habe subjektiv (in Hals und Kopf) das Gefühl zu ersticken, kann aber objektiv (mit den Augen) sehen das es nicht so ist.
Mittlerweile brauche ich das objektive nicht mehr. Ich habe kaum noch PA`s. Wenn, doch reicht mittlerweile der Gedanke daran, dass meine Wahrnehmung nicht stimmen kann. Wenn ich heute eine PA habe, mache ich einfach genau das weiter, was ich gerade tue. Ich verdränge aber die PA nicht, sondern beobachte sie mit einem Auge. Sie darf ruhig da sein, aber ich lasse mich von ihr nicht ablenken und bewerte meine falsche Wahrnehmung nicht.

Es war natürlich ein Prozess dorthin zu kommen. Bis ich an diesem Punkt war, an dem ich heute noch immer bin, habe ich mich 6 Monate lang immer wieder in solche Situationen gebracht. Das Fliegen steht mir wie gesagt noch bevor. Aber genauso wie die Angst vor der Angst sich irgendwann Mal in meinem Kopf verankert hat, hat sich mittlerweile der Gedanke manifestiert, dass eine PA nur in meinem Kopf stattfindet und meinen Körper nicht schanden kann - egal was ich glaube zu fühlen.

23.06.2015 15:00 • #10


K
Die Erfahrung habe ich ja bei einigen Dingen auch schon gemacht, dass es von mal zu mal immer einfacher wird. zb konnte ich am Anfang keine Autobahn fahren. Habe mich immer wieder gezwungen. Erstmals ging es gar nicht ohne vorher die Staunachrichten zu überprüfen. Habe mir dann angewohnt immer in den Ferien über die Autobahn zu fahren, da da das Stauaufkommen am geringsten ist. Heute fahre ich einfach auf die Autobahn ohne das mir irgendein blöder Gedanke kommt der Angst erzeugen könnte. Das selbe gilt für das alleine zu Hause bleiben. Heute bin ich gerne mal alleine zu Hause.

Wäre in der Beziehung auch schon gerne so weit mit dem Fliegen. Bei einer PA ist bei mir auch am schlimmsten, dass ich das Gefühl habe nicht ausreichen Sauerstoff in die Lungen zu bekommen. Habe dann einen dicken Kloß in der Kehle und mein Bauch wird hart wie ein Brett. Die Atemnot ist so unangenehm das man halt jetzt nicht in die Luft springt und sich freut sich solchen Symptomen auszusetzen. :/

Das schlimmste ist für mich wahrscheinlich momentan einfach das ich nicht weiß was mich im Flugzeug erwarten wird. Werden die Symptome so schlimm, das ich sie nicht aushalten kann? Oder wird alles halb so wild wie ich es mir vorstelle... Vielleicht wird auch nur das Einsteigen schlimm und sobald die Maschine abhebt bin ich so gefesselt von der Aussicht das die Angst gar nicht aufkommt.

Wie ihr merkt ist in meinem Kopf momentan viel los ^^

Lg

24.06.2015 12:56 • #11


happy04
Huhu,

Ich weiß ganz genau, wie es dir geht! Mein Flug geht am Freitag und ich hab schon totale Angst...Ich leide generell unter Panikattacken mit Agoraphobie. Ich habe eigentlich den ganzen Tag Angst zu sterben und irgendeine schlimme Krankheit zu haben. Ich mache eigentlich gar nichts mehr in letzter Zeit, gehe kaum noch aus dem Haus und lebe gar nicht mehr richtig. ich fliege mit meinen Eltern und meiner Schwester nach Mallorca, also auch 2 Stunden Flug in etwa. Ich könnte schon durchdrehen, wenn ich daran denke, in diesen Flughafen zu gehen mit den vielen Menschen und da ist alles so groß und laut...Ich vermeide eigentlich jede körperliche Anstrengung und wenn ich mal ein paar Meter irgendwo hin laufen muss, denke ich, es passiert mir was, mein Herz kann das nicht ab, ich falle tot um und sonst was. Dementsprechend geht meine körperliche Belastbarkeit gen null
Jetzt ist es so, dass meine Eltern den Urlaub natürlich nicht absagen und das möchte ich auch gar nicht, aber das wird am Freitag ne richtig ordentliche Herausforderung für mich...Von 0 auf 100 quasi. Ich wäre froh, wenn ich so viel schaffen würde, wie du! Ich mache gar nichts alleine, schon mal gar nicht Autofahren oder so was. Wenn ich mit meiner Mama in den Supermarkt muss, kriege ich schon die Krise. Mir graut es einfach nur vor Freitag...

Ich versuche im Moment, mich ein bisschen vorzubereiten. Ich lade mir Musik runter für den Flug, die mir Mut macht und mich motiviert und vielleicht ein bisschen gute Laune macht. Ich hab mir diese Rescue-Bachblüten-Tropfen geholt auf Anraten meiner Hausärztin, ich habe gute Angst-Bücher für den Flug...ich versuche auch, mich schon mal darauf vorzubereiten, dass aller Wahrscheinlichkeit nach eine fette Attacke kommen wird. Dann kann ich mir hoffentlich am Freitag sagen, dass es ja klar war und zu erwarten war und deshalb nichts Schlimmes ist, sondern nur die fiese Panik...Es wäre ja ein sehr großer Zufall, wenn mir am Freitag was passiert...Ich habe einerseits totale Angst, dass wir abstürzen könnten. Dann kommt die Angst dazu, dass mir in der Luft was passiert (Herztod, was weiß ich) und kein Arzt oder Krankenwagen/-haus in Reichweite ist. Und natürlich genau das Gefühl, das du beschreibt: Wenn ich einmal drin bin, komme ich nicht mehr raus, bis wir landen. Ich kann nicht weg und bin komplett ausgeliefert. Mir ist ständig schwindelig und ich habe totale Probleme mit Höhe. Ich freue mich also schon sehr auf das Gefühl in Kopf, Bauch und Beinen, wenn der Flieger abhebt.

Bei den Attacken ist es bei mir übrigens so, wie es xoxoxoxo beschrieben hat. Ich soll mich dann nicht ablenken, sondern der Attacke stellen und sie einfach nur beobachten. Ich soll mich, wenn es geht, hinstellen und alles locker lassen. Dann nur beobachten, was passiert, welche Symptome da sind, wie sie sich entwickeln und was mit der Angst passiert. Ich soll kein Sicherheitsverhalten machen, wie Puls fühlen, jemandem schreiben oder mit jemandem reden, mich ablenken oder so, NUR BEOBACHTEN. Das schwierige daran ist, dass ich mich aber nicht reinsteigern soll, also keine Gedanken, was passieren kann und was es Schlimmes sein könnte. Nur gucken, was in meinem Körper passiert und da stoppen die Gedanken. Das ist richtig schwierig, aber ich hab es mit meiner Therapeutin zusammen schon ein paar Mal geschafft und dann ist es wirklich gut. Dann geht die Angst schnell runter, was einem wiederum zeigt, dass es nichts Schlimmes sein kann, denn dann würde das ja nicht funktionieren...Ich kann das nur nicht 2 Stunden lang schaffen im Flieger, weshalb ich mir ein bisschen Beschäftigung mitnehmen in Form von Musik, Büchern...

Also wenn noch jemand gute Vorschläge hat für Musik oder wie man sich gut ablenken kann, her damit

Wir schaffen das mit dem Fliegen irgendwie. Es wird wahrscheinlich schei., aber wenn wir da sind, dann können wir stolz sein und uns eine schöne Belohnung gönnen. Mir tun nur meine Eltern leid, die das ganze Drama im Flugzeug dann ausbaden werden müssen Ich wünsche mir, es würde nicht ganz so schlimm...

Liebe Grüße und lenk dich ab, du kannst dich immer noch Sorgen, wenn der Flug kurz bevor steht! Lass dir die Zeit bis dahin nicht schon versauen, noch ist es ja nicht soweit Unternimm noch schöne Sachen und versuch, die Anspannung ein bisschen runter zu bekommen Vielleicht mal ein Bad oder Buch oder was auch immer dich entspannt

24.06.2015 13:51 • #12


X
Hallo Kaitlynn, bist du mittlerweile schon geflogen, oder geht es nächste Woche los?

09.07.2015 16:44 • #13


K
Hey, ne leider muss ich noch was ausharren. Unser Flug geht am Montag um 04 Uhr. Jetzt so 48 Stunden vorher merke ich aber schon wie sich meine Gedanken verändert haben. Vorher War es immer so ein was ist wenn das passiert? Oder was mache ich wenn das ist? Aber mittlerweile ist es der Gedanke Omg... in 48 Stunden sitzt du schon im Flieger und das ist auch der Gedanke, der mich jetzt nicht schlafen lässt ^^ ich weiß aber nicht ob dieser neue Gedanke so falsch ist. Ich denke viele die in den Urlaub fliegen haben so einen Gedanken. Kann auch ganz normale Aufregung vor dem Flug sein, was meint ihr? aber ein wenig Vorfreude ist schon dabei.

LG Kaitlynn

11.07.2015 03:32 • #14


X
Bei mir war es so, dass ich durchaus auch aufgeregt und ängstlich vor etwas Neuem war, bevor ich psychisch krank wurde. Der Unterschied zu damals: Ich habe nicht so viel darüber nachgedacht und habe nicht im Traum daran gedacht mich dadurch von irgendwas abhalten zu lassen

Wenn ich jetzt vor so einem Großereignis stehe, denke ich gerne an die Worte meines Psychologen zurück: Jeder Mensch hat mehrmals im Monat Panikattacken, nur nimmt nicht jeder sie als solche war. Die Interpretation der Symptome entscheidet, ob wir eine PA als etwas gefährliches Einstufen, oder als ein Stinknormales Gefühl aus der großen Gefühlspalette. Zumal die Symptome einer PA nicht nur bei einem schlimmen Ereignis zu finden sind.

Schonmal ein Erlebnis gehabt, bei dem du dich mega gefreut hast und auf einmal hattest du das Gefühl du bekommst eine PA? Das liegt daran, dass sich die Symptome nicht unterscheiden! Wir interpretieren sie nur anders! Diese Erkenntniss war für mich ein Meilenstein in meiner Verhaltenstherapie. Große Freude, Aufgregung und große Angst unterscheiden sich nicht. Ein krasses Beispiel meines Psychologen: Wenn sie gerade Sex haben ist das auf der Symptomebene nicht anders als die Begegung mit einem mordlustigen Tiger in freier Wildbahn. Wir alleine entscheiden, dass man vor dem Tiger weglaufen sollte - und nicht vor dem Sex

Mir ist es zu Anfang oft passiert, dass ich Vorfreude und Aufregung mit Angst verwechselt habe. Da wollte ich eine lang geplante Reise zu Freunden keine 24 Stunden vorher absagen, da ich Aufregung und Vorfreude einfach falsch interpretiert habe. Ich verband mit den Symptomen nur noch das Gefühl Angst. Auch jetzt noch hinterfrage ich immer meine eigene Interpretation, wenn ich Angst verspüre. Ist es nicht doch eigentlich Vorfreude und Aufregung?

11.07.2015 14:31 • x 1 #15


A


x 4





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Dr. Reinhard Pichler