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Z
Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich euch.
Da ich mich gerade erst angemeldet habe muss ich mich entschuldigen, falls mein Beitrag hier in der falschen Kategorie gelandet ist.
Wenn nicht - umso besser

Ich habe ein kleines, großes Problem und hoffe, dass mir jemand helfen kann.
Und zwar folgendes: Ich befinde mich seit etwa 2 Jahren aufgrund diverser Angststörungen Panikattacken in verhaltenstherapeutischer Behandlung. Besonders stark ausgeprägt ist meine Agoraphobie, um die es jetzt auch geht.

Ich komme aus Köln und möchte unbedingt am 01.08 mit einer Freundin nach Bayern fahren. Dies sind ca. 400 km.
Ich freue mich schon so unglaublich darauf, da ich schon immer mal nach Bayern wollte und plane schon euphorisch was ich alles mitnehmen möchte.. was ich da alles sehen werde beziehungsweise sehen möchte...

Jedoch habe ich jetzt schon panische Angst, dass der Anflug einer Panikattacke während der Fahrt kommen könnte... Nicht dass es letztendlich wirklich in eine Panikattacke ausbricht sondern nur dieser Anflug.. die Nervosität im ganzen Körper beginnend mit der Unruhe und und und... ich hasse es einfach und möchte nicht, dass es auftaucht!
Ich hab' das soweit alles eigentlich schon ganz gut im Griff, habe was von meiner Therapeutin an die Hand bekommen, wenn dieses Gefühl auftaucht (verschiedene Übungen) und es taucht immer seltener auf...
Allerdings fürchte ich mich jetzt schon davor dann in Bayern zu sein und in einer Minute in der ich 'träume' mir plötzlich zu denken ach du schei., du bist hier in Bayern, du kommst nicht schnell genug nachhause, was ist wenn du umkippst, du musst jetzt sofort nach köln und dann beginnt es wieder...

Hat irrrrrrgeeeeendjemand von euch einen guten Tipp was man in solchen Situationen machen kann? Also vielleicht Tipps, die ich noch nicht kenne? Es darf einfach nicht kommen ...



Liebe Grüße und eine erholsame Nacht

13.07.2013 02:39 • 16.07.2013 #1


6 Antworten ↓


M
Liebe Zuckerfee,

Du kannst stolz auf dich sein, du planst einen Urlaub, das ist für viele Angstpatienten schon undenkbar!
Rede mit deiner Freundin über deine Ängste, oft hilft das schon super!
Versuchs mal mit progressiver Muskelentspannung und Baldrian. Das hilft mir bei langen Autofahrten.
Wenn ich in den Urlaub fahre, verlasse ich meine Komfortzone, daher schaffe ich mir eine neue wenn ich am Urlaubsort angekommen bin. Das klingt doof, aber ich kann mir dort meine Grenzen selber festlegen, daher ist meine Komfortzone im Urlaub größer als Zuhause.
Und selbst wenn du eine Panikattacke bekommen solltest, wird sie genauso sein wie Zuhause.

Wo fahrt ihr denn hin?

Liebe Grüße
Midnight

14.07.2013 09:53 • #2


A


Reisen und Agoraphobie

x 3


Z
Vielen Dank für deine Antwort!
Ich freue mich auch schon unheimlich habe aber die ganze Zeit diesen blöden Gedanken im Hinterkopf....

Was genau meinst du mit Komfortzone? Kannst du das nochmal genauer beschreiben?


Das denke ich mir auch, im Endeffekt sind wir nach wie vor in Deutschland und da gibt's dann auch falls irgendwaaaas sein sollte Krankenhäuser im schlimmsten Fall
Aber muss ja dann auch irgendwie wieder Nachhause und dann dieses Gefühl mit ständiger Panik 4 Stunden zu fahren... undenkbar
Diese progressive Muskelentspannung wende ich immer an wenn der Hauch einer Panikattacke auftaucht.. aber sie darf einfach nicht kommen! Werde ich unter Baldrian nicht zu müde?

Wir möchten nach Nürnberg fahren

14.07.2013 15:43 • #3


P
Zitat von zuckerfee.:
Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich euch.
Da ich mich gerade erst angemeldet habe muss ich mich entschuldigen, falls mein Beitrag hier in der falschen Kategorie gelandet ist.
Wenn nicht - umso besser

Ich habe ein kleines, großes Problem und hoffe, dass mir jemand helfen kann.
Und zwar folgendes: Ich befinde mich seit etwa 2 Jahren aufgrund diverser Angststörungen Panikattacken in verhaltenstherapeutischer Behandlung. Besonders stark ausgeprägt ist meine Agoraphobie, um die es jetzt auch geht.

Ich komme aus Köln und möchte unbedingt am 01.08 mit einer Freundin nach Bayern fahren. Dies sind ca. 400 km.
Ich freue mich schon so unglaublich darauf, da ich schon immer mal nach Bayern wollte und plane schon euphorisch was ich alles mitnehmen möchte.. was ich da alles sehen werde beziehungsweise sehen möchte...

Jedoch habe ich jetzt schon panische Angst, dass der Anflug einer Panikattacke während der Fahrt kommen könnte... Nicht dass es letztendlich wirklich in eine Panikattacke ausbricht sondern nur dieser Anflug.. die Nervosität im ganzen Körper beginnend mit der Unruhe und und und... ich hasse es einfach und möchte nicht, dass es auftaucht!
Ich hab' das soweit alles eigentlich schon ganz gut im Griff, habe was von meiner Therapeutin an die Hand bekommen, wenn dieses Gefühl auftaucht (verschiedene Übungen) und es taucht immer seltener auf...
Allerdings fürchte ich mich jetzt schon davor dann in Bayern zu sein und in einer Minute in der ich 'träume' mir plötzlich zu denken ach du schei., du bist hier in Bayern, du kommst nicht schnell genug nachhause, was ist wenn du umkippst, du musst jetzt sofort nach köln und dann beginnt es wieder...

Hat irrrrrrgeeeeendjemand von euch einen guten Tipp was man in solchen Situationen machen kann? Also vielleicht Tipps, die ich noch nicht kenne? Es darf einfach nicht kommen ...



Liebe Grüße und eine erholsame Nacht

einfach nicht daran denken
nur an schöne sachen denken
mit dein denken löst du es ja schon aus
viel glück
du schaffst das
weil du dich so sehr darauf freust

14.07.2013 15:48 • #4


M
Mit dieser Komfortzone meine ich zum Beispiel mein Zuhause, da passiert mir nix und ich bin immer sicher.
Zuhause habe ich auch keine Panikattacken. Da fühl ich mich wohl und es geht mir gut.
Gehts dir nicht so?

Ich schaffe mir im Geiste solche Zonen, die mir Sicherheit geben.
Wenn ich weiter weg fahre mit dem Auto, dann ist das Auto meine Komfortzone.
Das hilft zumindest mir auf langen Autofahrten und natürlich die Landschaft zu genießen.

Ich kenne das Gefühl sehr gut, du musst dir aber einfach bewusst machen, dass du in Deutschland im Notfall überall Hilfe bekommst.

Baldrian beruhigt ein bisschen, damit wirst du nur ruhiger. Probiers einfach vorher mal aus.

Wenn du dir von Anfang an einredest, dass die Angst nicht kommen darf, dann kommt sie.
Sag deiner Angst, dass sie kommen soll und du vorbereitet bist. Du wirst sehen, dass es klappt!

Aber Vorfreude ist einfach viel größer als diese Angst und du wirst wohl nur ein wenig aufgeregt sein.
Das ist aber ganz normal und geht jedem Menschen so.

14.07.2013 18:55 • #5


L
Hallo Miteinander,

hallo Midnight - was für eine tolle Idee, mit der fahrbaren Sicherheitszonek, toll, daß das bei dir so gut funktioniert.
So ähnlich geht es mir auch.
Ich bin 47 Jahre alt und war bis vor 7 Jahren ein Held und seit dem mit genau solchen Problemen behaftet.
Ich wohne in Bayern
Tja, es ist wiklich schön hier und in der Tat, wir haben ganz hervorragende Kliniken hier, auch für solche Probleme und es ist immer jemand da, der hilft - Tag und Nacht!
Meine Sicherheitszone endet bei 50 - 100 km, je nach Richtung.
Wir haben uns einen VW-Bus gekauft und sind damit viel unterwegs.
Mein neuestes Problem (nach diesem langen, dunklen Winter und Frühjahr), ich kann mit dem Rad
keine 5 km mehr vom Haus weg aber, wie Midnight schon sagte, meine Sicherheitszone ist mitlerweile der VW-Bus.

D.h. ich kann mit dem Bus 70 km weg fahren und dann in jede Richtung 5 km mit dem Rad (wenn man ein Kleeblatt fährt kommen da auch wenigstens 30 km pro Tag zusammen.
Was mir hilft ist Übung und Übung sähe in dem Fall von, Mist, jetzt kann ich Ihren Namen nicht sehen - egal, Übung sähe für mich so aus, daß unsere Anfragerin mal eine Fahrt 1 Stunde weg von Köln macht.
Dann zwei Stunden Fahrt oder zweieinhalb Stunden Fahrt.
Vielleicht einen netten See ausgoogeln und übers WE dort zelten gehen.
Mit der Zeit wird das Auto die Sicherheitszone.
So zumindest funktioniert das bei mir.
Ich versuche immer weiter weg zu fahren aber nur soviel, damit keine Panik aufkommt.
Dann fühle ich mich immer weiter weg immer sicherer. (Ich schaffe nur 20 km pro Tag, aber immerhin 20)

Vielleicht ist es ja garnicht notwendig sofort nach Nürnberg durchzustarten.
Vielleicht wäre ja ein gehbarer Weg zuerst nur 2 Stunden zu fahren, übernachten, bummeln gehen und dann
noch eine Stunde fahren oder auch zwei, je nachdem, was sich gut anfühlt - bis nach Nürnberg eben.

Wenn nach 2 Stunden Fahrt nichts passiert, ist dieser neue Ort dann der neue Kompfortpunkt und wenn von da aus gesehen 1 Stunde weiter gefahren wird, ist dieser Punkt nur 1 Stunde weg und nicht 3 Stunden.

So mache ich das. Mit dem Auto ist immer der letzte Wohlfühlpunkt mein Aufhänger und mit dem Rad ist es das Auto.

LG und eine schöne Woche.

15.07.2013 20:38 • #6


Z
Danke ihr Lieben..... das ist eine ausgezeichnete Idee und klingt alles super
Ich war letzte Woche Montag über 300km von Köln entfernt, allerdings mit meinen Eltern und das fällt mir dann überhaupt nicht schwer :/
Fahre jetzt auch bevor ich nach Nürnberg fahre mit meinen Eltern nach Belgien, irgendwie ist mit meinen Eltern alles ganz leicht, doch sobald es darum geht alleine irgendwohin zu fahren kommt Panik auf... Ganz komisch, obwohl ich gar nicht abhängig von meinen Eltern bin

Das Hotel in Nürnberg ist schon gebucht,- jetzt gibt es kein Zurück mehr... und das möchte ich auch irgendwie nicht... Ich möchte nicht, dass meine Angst mir all das nimmt, was ich mir mal vorgenommen habe... Und wie bekannt: dadurch wird alles wieder viel, viel schlimmer bei mir

Bin auch vor etwa einer Woche mit Freundinnen nach Gelsenkirchen gefahren, waren zwar nur ca. 80km, doch das hat mir auch nichts ausgemacht, da man ja schnell wieder in Köln ist... Nur irgendwie wenn ich an Bayern denke... Kriege ich ein ungutes Gefühl. Sind von mir Zuhause bis zum Hotel 420km.... Naja... einfach mal schauen

Ich bedanke mich auf jeden Fall ganz herzlich für eure Antworten, eure Tipps und euer Mut machen

LG aus Köln

Vanessa

16.07.2013 13:25 • #7





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