App im Playstore
Pfeil rechts
477

Zitat von frau_knacks:
Sehr schön und anschaulich geschrieben und ich unterschreibe alles zu 100%. Ich kann jedem nur empfehlen das eigene Nervensytem grundlegend zu erforschen. Denn es gibt Auslöser für die Angststörung, auch wenn man die nicht gerne sehen möchte. Wir lernen in der Kindheit wie Bindung funktioniert und was wir tun ...

Danke, danke, danke für diesen Beitrag

Du bringst genau meine Therapiereise der letzten Jahre auf den Punkt, was ich hier aber nie so auf den Punkt bringen konnte wie Du. Genau das ist der Grund, warum Verhaltenstherapien oft scheitern. Ich habe in meiner immer nur gehört: Sie müssen sich Ihren Ängsten aber konfrontieren! Ich habe es probiert und probiert, aber es hat maximal kurzfristig geholfen. Und ich bekam immer von den Therapeuten gespiegelt, dass ich mich einfach nicht genug bemühe, wenn es nicht klappt. Ich kam mir fürchterlich dumm und unfähig vor.

Erst als ich in eine Körperpsychotherapie wechselte, vermittelte mir mein jetziger Therapeut genau das, was Du schreibst. Er sagte: Sie können sich konfrontieren bis der Arzt kommt. Wenn sie die dahinterliegenden Muster nicht erkennen und auflösen, bringt ihnen das gar nicht.

Auch beim Thema Abgrenzung hatte ich nur gehört: Sie müssen aber lernen, sich abzugrenzen. Toll, aber wie, wenn einem in der Kindheit die passenden Strategien nicht vermittelt wurden. Mein jetziger Therapeut hat mir auch hier gezeigt, was bei mir zugrunde liegt und das Abgrenzen mit mir Schritt für Schritt geübt.

Ich glaube fest daran, dass man anders aus der x. Angst nicht nachhaltig rauskommt.

Ich möchte drum bitten, sich an die Hinweise im Anfangsbeitrag zu halten
Hier bitte nur Tipps, aber keinen Erfahrungsaustausch.

Darunter leidet die Übersichtlichkeit. Danke.

A


Raus aus der Angst - so schaffst du es!

x 3


Ich danke dir für deinen Beitrag, der mir gerade wirklich Mut gemacht hat, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Dass auch ich es schaffen kann, auch wenn es vermutlich noch lange dauert.

Eben war mir wieder so komisch, dass ich echt Panik bekommen habe und am liebsten geheult hätte, weil ich dachte, dass das alles nichts bringt was ich bisher geschafft habe. Ich immernoch in der sch*** festsitze, aber es hat sich bei mir schon einiges getan, im Gegensatz zu vor ein paar Monaten, auch wenn ich es noch nicht komplett lassen kann mir in manchen Momenten wieder Sicherheit von außen zu suchen.

Deinen Beitrag werde ich mir im Hinterkopf behalten. Wenn der nächste Anflug kommt und ich es nicht aushalte, werde ich an ihn denken bevor ich dann doch etwas überprüfe.

DANKE! ️

Zitat von WayOut:
Warum Entspannung mit Angststörung oft wie Kontrollverlust wirkt „Ich will doch nur, dass es endlich besser wird.“ Sagen viele. Meinen viele. ...

Könttest du eventuell mehr zu Kontrollverlustängsten und Akzeptanz der Unsicherheit schreiben?

Und zu Gedenkenkreisen (sorry Zuspammen nicht beabsichtigt, konnte nicht mehr editieren)

@Nina85

Zitat von WayOut:
Hier geht es darum, Lösungen zusammenzutragen – nicht um individuelle Problemstellungen oder akute Probleme. Bitte kommentiert daher nur Strategien oder Tipps, die anderen helfen können, statt persönliche Fragen zu stellen. Nutzt dazu bitte eigene Beiträge.


Aber Ansätze zu deinen Fragen findest du in vielen Beiträgen hier, weil Akzeotanz ein grundlegender Bestandteil der Angstbewältigung und jedes Themas hier ist, ebenso wie Gedankenkreisen.
Man kann hier aus jeden Beitrag denke ich mindestens einen Teil mitnehmen, selbst wenn das Thema ein anderes ist, da das „grundlegend falsche Denken“ Ja dasselbe ist. Ob der Gedanke dazu nun Y oder Z lautet, kann man sich jederzeit individuell anpassen.


ABER NOCHMALS ALLGEMEIN EINE BITTE AN ALLE:

Bitte „verkneift“ euch Beiträge wie „Ja, ich kenn das auch…“ oder genauso auch schriftliche Danksagungen oder eben auch „Themenwünsche“ oder ähnliches.
Mittlerweile ist der Beitrag hier dermaßen unübersichtlich geworden, trotz dass ich im Anfangspost drum gebeten habe, wenn überhaupt AUSSCHLIEßLICH Tipps oder Strategien zu teilen, dass ich schon nur noch wenig Lust habe ihn weiter zu führen.

Ich habe bereits mehr als eine Nachricht bekommen, dass es keinen Spaß mehr macht den Beitrag zu lesen weil dauernd „Zwischenrufe“ drin sind, wo man gerade dabei ist sich auf den Beitrag einzulassen und dann diverses Überspringen muss etc.

Ich werde auch mal mit dem Psychic-Team schauen, ob es eine Option gibt die Antwortmöglichkeiten hier einzuschränken, da mehrfaches „drum bitten“ obviously nicht ausreicht.

Selbstfürsorge oder Vermeidung? – Wenn sich beides gleich anfühlt, aber völlig unterschiedlich wirkt

Du bist verabredet.
Magst die Person. Eigentlich alles okay.
Und plötzlich denkst du:
Boah nee. Ich kann nicht. Ich will nicht. Ich bleib lieber daheim.“

Klingt erstmal nach Selbstfürsorge.
Kann es auch sein.
Aber genauso gut kann es sein, dass da ein Muster am Werk ist, das dich langfristig klein hält.

Weil:
Selbstfürsorge und Vermeidung fühlen sich nicht komplett unterschiedlich an.

Manchmal ist da in beiden Fällen eine Erleichterung. Manchmal auch ein schlechtes Gewissen.
Aber der Unterschied liegt nicht in dem einen Abend.
Sondern in der Wiederholung. Der Motivation. Der inneren Haltung.

Selbstfürsorge ist situativ.
Sie kommt, weil dein System WIRKLICH eine Pause braucht.
Du bist vielleicht erschöpft, reizüberflutet, müde von zu viel Außen.
-Das Absagen fühlt sich nicht gut an – aber notwendig.
-Du bist danach eher bei dir. Kein innerer Kampf. Kein Dauerkino im Kopf.
-Und: Beim nächsten Mal gehst du wieder los – weil du kannst.

Vermeidung ist ein Muster.
Sie kommt reflexartig. Immer bei denselben Dingen. Immer wenn’s nah wird, unangenehm, ungewiss.
-Das Absagen fühlt sich wie Erleichterung an – aber die Unruhe bleibt.
-Du bist danach nicht wirklich bei dir – sondern am Rechtfertigen, innerlich angespannt, im Rückzugsschleifenmodus.
-Und: Beim nächsten Mal willst du wieder nicht. Und wieder. Und wieder.

Vermeidung hat Angst als Grundlage.
Selbstfürsorge hat Klarheit als Grundlage.

Und jetzt kommt der Trick der Vermeidung:
Sie tut so, als wär sie Selbstfürsorge.
Sei lieb zu dir. Du brauchst das jetzt. Nicht überfordern.“
Aber wenn du ehrlich bist – redet da kein liebevoller Anteil.
Sondern der Teil in dir, der bloß nichts riskieren will. Der lieber meidet als scheitert.

Was kannst du tun, um’s zu unterscheiden?

Frag dich nicht nur: Wie fühl ich mich jetzt?
Frag dich:
-Wie oft war das in letzter Zeit so?
-Was passiert, wenn ich doch gehe – erfahrungsgemäß?
- Gibt’s Situationen, die ich grundsätzlich meide, obwohl ich mich später ärgere?
-Macht mich der Rückzug ruhiger – oder enger?

Es gibt kein Patentrezept.
Aber es gibt Ehrlichkeit.
Und wenn du die trainierst, lernst du, dich selbst besser zu lesen.
Nicht sofort. Aber immer klarer.

Und dann kommt irgendwann der Punkt, wo du absagst – und genau weißt:
Das war heute für mich. Nicht gegen das Leben.
Oder eben:
Okay, das war grad wieder die Angst im Selbstfürsorge-Kostüm. Nächstes Mal mach ich’s anders.

Beides ist Wachstum.
Beides ist erlaubt.
Aber eins davon bringt dich raus – das andere hält dich fest.

@Sprotte kennst du Juan der Spanier auf Youtube? der erklärt genau das was du sagst, bei mir was es ähnlich

@WayOut Hallo, danke für Deine Worte. Sie machen mir Mut, das nicht alles ausweglos ist und das ich selbst etwas bewegen kann.
Dankeschön!

Wenn sich plötzlich alles nur noch um Symptome dreht – und du dich selbst dabei verlierst

Ich war irgendwann nicht mehr ich.

Nicht mehr Freundin, nicht mehr Kollegin, nicht mal mehr richtig Mensch.
Ich war nur noch:
Kloß im Hals.
Kribbeln im Arm.
Druck im Kopf.
Zittern, Taubheit, Schwindel, whatever.

Und ich hab über nichts anderes mehr gesprochen.
Nicht, weil ich unbedingt Mitleid wollte – sondern weil ich einfach nicht mehr rausgekommen bin aus diesem Loop.
Ich konnte mich auf kein Gespräch mehr konzentrieren.
Nicht mal bei Sachen, die mir eigentlich Spaß machen.
Ich war da – aber nicht wirklich da.
Weil mein Kopf dauerhaft nur auf „Was ist DAS jetzt wieder?!“-Modus lief.

Und es war wie eine Art Sucht.
Ich hab auf jedes kleinste Zucken gehört. Hab alles analysiert, verfolgt, gegoogelt, eingeordnet.
Das nächste Symptom kam? Zack, Kopf wieder komplett besetzt.

Und ja – ich war teilweise richtig genervt, wenn ich was erzählt hab und von außen nur kam:
Gute Besserung, wird schon wieder.“
Danach Themawechsel.
Weil die anderen halt irgendwann nix Neues mehr dazu sagen konnten – aber ich konnte noch stundenlang weitermachen.

Für mich war’s unbegreiflich, wie sich das Außen einfach nicht im selben Drama drehen konnte wie mein Inneres.

Und rückblickend?
War das nicht mal Drama.
Es war Überforderung. Kontrollverlust. Dauerstress, für den ich kein Ventil hatte – außer meinen Körper.

Denn: Wenn du Symptome hast, die kein Arzt erklären kann, aber dein ganzer Tag sich nur noch um genau diese Symptome dreht, dann geht’s längst nicht mehr um das Symptom.
Sondern darum, wie laut dein Körper schreien muss, damit du endlich zuhörst.

Und je mehr du zuhörst, desto mehr schreit er.
Weil du nicht wirklich zuhörst – du kontrollierst.
Spürst, analysierst, grübelst, bewertest, vergleichst.
Aber du fühlst dich nicht.
Du verlierst dich in Symptomen – aber findest dich selbst nicht mehr.

Die Lösung?
Nicht aufhören, über Symptome zu reden.
Aber anfangen, auch wieder über anderes zu reden.
Nicht sofort. Nicht gezwungen.
Aber Stück für Stück den Fokus wieder dorthin lenken, wo dein Leben stattfindet – und nicht dein Überleben.

Denn Heilung ist nicht, wenn der letzte Schmerz weg ist.
Heilung ist, wenn du merkst:
Ich kann wieder lachen, obwohl’s noch zwickt. Ich kann wieder zuhören, obwohl’s dröhnt. Ich kann wieder ich sein – auch wenn nicht alles perfekt ist.

Dieses Auf und Ab – warum Heilung sich manchmal wie Rückschritt anfühlt (aber keiner ist)

Manchmal läuft’s.
Du denkst: „Endlich. Ich bin auf dem richtigen Weg.“
Und dann? Zack.
Ein Tag später fühlst du dich, als wär alles wieder weg. Als wär dein ganzer Fortschritt einfach verdampft.
Ein kleiner Reiz, ein Moment zu viel – und du hängst wieder in Symptomen, innerer Panik, völliger Reizüberflutung.

Und klar: Das fühlt sich verdammt wie ein Rückschritt an.

Aber das ist es nicht. Nicht im klassischen Sinn.
Denn Rückschritt klingt nach: „Ich bin wieder ganz am Anfang.“
Und das bist du nicht. (Spoiler: kannst du auch gar nicht sein, weil du all das in der Zwischenzeit gelernte ja nicht schlagartig vergessen kannst. du hast ja keine Demenz.‍️ daher kannst du nie wieder an dem Punkt kommen, wo du einmal warst. Weil du damals komplett ahnungslos warst.)

Was du erlebst, ist dieses ganz normale Hin und Her, das zu echter Veränderung dazugehört.
Heilung verläuft nicht geradeaus. Sie kommt in Wellen.
Und manchmal zieht dich eine davon nochmal mit runter – nicht, weil du versagt hast, sondern weil dein System einfach noch nicht ganz sicher ist, dass es vertrauen darf.

Vor allem bei einem Nervensystem, das jahrelang in Alarmbereitschaft war, reicht ein kurzer Trigger – und schon ist wieder alles auf Habacht.
Und ja, das frustriert. Vor allem, wenn du alles richtig machst.
Du arbeitest an dir. Du gehst zur Therapie. Du stellst dich deinen Ängsten.
Und trotzdem reicht manchmal schon ein Türklinkenmoment, und der ganze Körper sagt: „Nope. Ich geh nicht raus.

Aber: Das bedeutet nicht, dass alles umsonst war.
Nur weil dein Nervensystem nochmal austickt, heißt das nicht, dass du wieder bei Null bist.
Es heißt nur, dass dein Körper Sicherheit mehrmals braucht, um sie wirklich zu glauben.
Nicht einmal. Nicht zehnmal. Sondern immer wieder – bis er irgendwann checkt: „Ah, diesmal meint sie’s wirklich ernst mit dem ‘Ich bin sicher’.

Du denkst, du machst Rückschritte – dabei lernst du gerade, nicht mehr bei jedem Stolpern komplett hinzufallen.
Das ist ein Unterschied.
Ein riesiger sogar.

Heilung fühlt sich oft nicht wie Heilung an.
Manchmal fühlt sie sich an wie:
Ich halt’s kaum aus, aber ich bleib trotzdem.
Oder:
Ich hab gedacht, es geht wieder los – aber ich hab diesmal nicht gleich geglaubt, dass ich sterbe.
Oder:
Ich hab einen schei., aber ich muss ihn nicht mehr kontrollieren oder durchchecken.

Und wenn du das merkst, dann bist du nicht zurückgefallen.
Dann hast du gelernt.
Dann bist du auf dem Weg – mit all seinen Wellen, mit all seinem Auf und Ab.

A


x 4





Youtube Video

Dr. Christina Wiesemann
App im Playstore