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G
ja das kenne ich Alk. verdrängt die angst. und trotzdem ist man kein Alk..

ich weiß nicht ob es hier leute gibt die so ähnlich fühlen wie ich...
immer wenn ich allein zuhause bin überkommt mich eine angst un ich muss einfach zu bekannten oder freunde gehen dann ist diese angst weg das ist verrückt oder

14.06.2008 21:53 • #101


S
Hallo Münchner!
Ich denke,du hast bestimmt Angst offen über solche Sachen zu reden.Wenn ich das Leuten erzähle,dann meinen die ich steigere mich rein.Mir geht es jedenfalls so.Ich denke genau so wie du über den Tod.Wenn ich Angst bekomme,meistens in der Nacht(Ich wache dafür extra auf,das muß man sich mal vorstellen)dann fange ich an zu denken.Wenn du stirbst dann stehst du nie wieder auf.Du bist ausgelöscht.Deine Persönlichkeit ist weg.Dann denke ich.Mein Leben ist ein Punkt,und nach vorn und nach hinten ist eine Linie ohne Ende,das war das bevor ich geboren bin und nach meinem Tod.Da ist unendliches Nichts.FURCHTBAR die Vorstellung.Dann versuche ich positiv zu denken,naja vielleicht gibt es ja das Jenseits...NEIN denke ich dann unendlich leben das willst du auch nicht..Wiedergeburt??OH NEIN nicht nochmal auf diese sch...Welt.Es ist ein Teufelskreis,und ich bewundere die Leute die sich über so was keine Gedanken machen.

20.06.2008 14:02 • #102


A


Panische Angst vor dem Sterben / Tod

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I
Hallo,Leute..

Eines vorweg. ich finds super,daß Ihr Euch alle so lieb und verständnisvoll umeinander kümmert,auch mir hat es sehr geholfen zu sehen,daß es mir nicht alleine so geht..
Jetzt mal kurz zu meiner Story:
Ich hatte vor 3 Wochen meine erste (und bis jetzt einzigste) Panikattacke-habe mittags im Bett gelegen und von einer Nanosekunde auf die andere hat kurzzeitig mein Herz aufgehört zu schlagen (2sec.).dann Herzrasen,Schweißausbruch,Schüttelfrost und Todesangst,daß mein Herz aufhört zu schlagen (so als ob ein Motor überhitzen würde und dann wegen Überlastung aussetzt)..Ihr kennt das ja..
Dann natürlich Notaufnahme,EKG,Bluttests blah..Zu meinem großen Glück hat der Oberarzt der Kardiologie auf eine Neurose getippt,jedenfalls was Psychiches..als ich ein paar Stunden später wieder zu hause war,habe ich mal das Wort Panikattacke gegoogelt und dann war mir nach 5. klar,das es eben das ist..
Ich habe gelesen,daß machmal erst nach Jahren diese Diagnose gestellt wird und das Betroffene bis zu 50 mal zum Arzt rennen deswegen.
Natürlich war ich heilfroh (!!) körperlich gesund zu sein,aber im Prinzip geht es mir echt beschissen seit 3 Wochen,weil ich abgeschwächte Symtome fast jeden Tag ein paar Stunden habe..sobald mein Herz anfängt zu trommeln,muß ich schlagartig die wohnung verlassen und draußen rumlaufen,habe Beklemmungsgefühle und hab' doch ziemlich unbehagliche Gefühle,Angst vor dem Tod...wenn das auch schon PA's sind,nund dann habe ich sie seit 3 Wochen jeden Tag über ein paar Stunden..

Angst vor dem Tod habe ich schon länger,meist abends im Bett fühle ich mich verdammt unbehaglich,das ist dann so wie die Vorstufe zu einer Panikattacke..ging aber nach kuzer Zeit wieder weg..

Nun mal meine Frage,ob sich einer von Euch mit dem Herzstolpern auskennt..Im Nachhinein weiß ich jetzt,daß ich vor 2 Monaten nachts eine Mini-Attacke von 10 sec.hatte und zwar hat mein Herz-ich schwöre es Euch-mehrmals kurz hintereinander aufgehört zu schlagen,nur für ein paar sec,aber sofort! wird mir dann schwarz vor Augen und ich würde in Ohnmacht falles,wenn es länger aussetzten würde..so hat auch die richtige Panikattacke angefangen,mit einem kurzen Herzaussetzter..
Bei diesem Mini-Ding vor 2 Monaten dacht ich kurz,oh-scheiße,jetzt sterbe ich-ich dachte der Sterbeprozeß hat jetzt angefangen,wie gesagt-ich wäre fast ohnmächtig geworden..Der Horror!
Das 2.Problem ist,daß die Panikattacke,eigentlich beide dann gekommen ist,wenn ich heftigst durchgesoffen habe 1-2 tage..
ich meine,ich muß mich nicht immer hart betrinken,aber gelegentlich mache ich das schon sehr gerne,außerdem habe ich auch immer gerne mal einen *beep* geraucht,geht gar nicht mehr-schade,weil ich es geliebt habe,dann z.B.Musik zu hören..

Wie sind Eure Erfahrungen mit Alk./Dro. und Panikattacken..?

Und mich würde es wirklich interessieren,ob einer von Euch diese Herzausetzter wie ich hat,die Ärzte im KH meinten,Ich würde mir das einbilden-aber ich das habe ich nicht..

Hm..so nach 3 Wochen dieses Forum durchlesen,habe ich Euch dann auch mal was geschrieben,
ich wünsche Euch alles Gute und übrigens ,Münchner,ich bin auch aus München..
Von Herzen alles Liebe,
Eure Inka

22.06.2008 07:49 • #103


K
Hi
ich hatte mal vor langer, langer Zeit so einen Anflug von Panik unter Dro. und ich kann keinen Alk. mehr trinken. Wenn dann nur wenig.

Meine Therapeutin meint, dass Dro. und auch Alk. bei Menschen, die zu Angststörungen neigen, diese auch auslösen können.
Unter Dro. aller Art (auch Alk.) wird ja irgendwie genau der Kontollmechanismus aufgehoben, den man sonst aufrecht erhält. Wenn er zu schwinden scheint, bekommt man eine Panikattacke.
Es gibt da so 2 Varianten. Manche Paniker saufen sich voll, damit sie entspannt sind oder ihre Panik nicht mehr spüren. Kenne so einen Fall.
Als der trocken war, kam die Angst.
Bei mir werden scheinbar die Ängste locker gemacht unter Alk., weil ich Gefühle nicht mehr wegdrücken und kontrollieren kann. Die kommen dann raus, das kann Spass sein aber auch Depri oder Angst.
Nachdem ich 2 Mal im Leben wo ich sehr unter emotionalem Druck stand einen Black-out hatte unter Alk. (ziemlich wenig noch) und morgens einen Filmriss, fand ich es so unerträglich nicht zu wissen was ich gemacht habe und hatte Angst, was wohl aus mir rausgekommen war, so dass ich beschlossen habe, das Zeug gar nicht oder nur noch in Maßen zu mir zu nehmen.
Ich kann mit nichts mehr umgehen, bei dem ich die Kontrolle verlieren könnte. Ich möchte meine Gefühle empfinden und ausdrücken können, wenn ich sie habe und spüre und dazu brauche ich einen klaren Kopf.

Ansonsten macht es mir auch Angst.

22.06.2008 08:33 • #104


I
Hi,Kishti..

also das mit den Blackouts hatte ich auch schon des öfteren der Horror,einmal habe ich die Bar BEI UNS IM HAUS UNTEN auseinandergenommen,bin heftigst ausfällig geworden mit Heulkrämpfen und so zwei anderes Mal habe ich mich im privaten Freundeskreis danebenbenommen,meinem Freund gesagt er wäre nicht mein Mann und ich würde seinen besten Freund (der auch anwesend war) lieben-ein Horror und oberpeinlich!! (Gott sei dank habe ich einen sehr lieben Freundeskreis..

Ich werde jetzt 30 und trinke eigentlich erst Alk. seit 4 Jahren,vorher nie-das mit den Black-outs ist irgendwie neu,ich meine früher ist einem halt schlecht geworden,wenns zuviel wurde und ich seh' ein Blackout auch nicht kommen (habe schon 3 Stunden gepokert bis ins Heads-up,und ich weiß es nicht mehr..!)

Mit den Black-outs habe ich auch kein Problem,ich meine ich weiß,wann die Chancen gut sind und halte mich dann einfach an B. und trinke Wasser zwischendrin..

Aber Du hast schon recht,wenn der Satz von Freunden oder Bekannten kommt Weiß Du überhaupt,was gestern passiert ist?! könnte ich vor Scham in den Boden versinken!!

Also,wenn ich so 3-5 Biere trinke,bekomme ich dann manchmal eine leichte PA,aber immer über Stunden,und wenn ich mich so richtig betrinke (5 cuba libres,mehrere Ouzo etc),dann fühle ich mich den Abend super,aber der nächste Tag ist anstrengend..

Das nervt,weil ich einfach gerne gelegentlich Dro. zu mir nehme und nicht einsehe,daß es jetzt nicht mehr geht,weil ich dann auf dem Panikfilm hängenbleibe..

Naja,hab eh unter anderem Bank und Behördenstreß vom anderen Stern,Montag aber einen Termin (die Muter meines Freundes geht mir zur Bank und leiht mir die Kohle etc.) das ist seit einem 3/4 Jahr überfällig und ich glaube,wenn ich das hinter mir habe,geht es mir auch mit der Panik besser..mache schon immer Witze,daß meine Freunde mich nächste Woche wahlweise im Knast,Krankenhaus oder in der Klapse besuchen müssen (entschuldigt meine Wortwahl,aber Galgenhumor ist u.A. meine Stategie,mein Leben in den Griff zu bekommen..)

CU

22.06.2008 09:56 • #105


K
Hi inka,
versuch doch mal ohne!!! Ich habe festgestellt, dass es mir inzwischen lieber ist, wenn ich klar im Kopf bin. Lustig kann ich auch so sein und heulen kann ich auch so.
Und Kummer, Probleme, Konflikte kann man nicht weg trinken, die sind hinterher oft noch schlimmer. Wenn man die Realität Sch... findet, dann sollte man halt mal überlegen, was man ändern kann.

Ich hatte die Black-outs immer dann gehabt, wenn ich ziemliche gefühlsmäßige Probleme hatte oder unter immensem Druck oder Angst stand.Ich bin dann auch immens schnell abgedriftet nach kleinen Mengen.

Die Macht dieser Gefühle war mir gar nicht bewußt, weil ich sie weggedrückt hatte. Unter Alk. kamen sie dann raus, aber eben oft auch verschlüsselt, so dass mich Leute, die dabei waren und mich kannten, wenig damit anfangen konnten.Ich selbst konnte mich nicht mehr daran erinnern oder später nur Bruchstückhaft. Also hat es mir nicht wirklich was gebracht.
Als meine Panik kam und ich in therapie ging, habe ich mich dann auch wieder an die Situationen erinnern können und mir wurde klar, was da eigentlich dahinter steckte.

Mir ist dann später bei Betrunkenen aufgefallen, dass sie für mich immer ein Unsicherheitsfaktor sind. Ich kann sie nicht einschätzen. Ich weiß auch bei ihnen nicht was da raus kommt, sie können ja in Sekunden völlig die Stimmung verändern. Oftmals wird daraus viel Selbstmitleid, Jammern oder Aggression und man kommt auch nicht mehr an sie ran, weil sie ab einem bestimmten Punkt einfach dicht für andere sind und oft immer wieder wie mahlende Mühlen das Gleiche wiederholen. Eigentlich kann ich dann nur noch als Puppe dienen, bei der man sich auskotzt und die schachmatt gelegt wird, weil man im Grunde auch gar nichts von anderen hören will. Es ist ziemlich einseitig.
Ich mag das nicht mehr und ich mag selbst nicht so mit mir umgehen. Ich kann mich auch nüchtern auskotzen, wenn ich es brauche und es mir jemand gestattet.

23.06.2008 19:36 • #106


S
@Muenchner:bist du noch da? ich fand es so klasse über deine therapie erfahrungen zu lesen.magst du sagen,wie es damit weiter ging?

ich hab seit ich ein kind bin ganz viele bezugspersonen verloren.von keiner hab ich mich verabschieden können .und da keiner da war um mich zu trösten,habe ich es auch nie verstanden.wohl wusst ich dass tod endgültigkeit bedeutet.seit ich 5 bin habe ich dann begonnen ängste zu entwickeln über den tod meiner engsten bezugsperson.sie ist vor 4 jahren gestorben.und es war fast,und es tut mir weh das zu schreiben,ein erlösung für meine gedanken.(nicht aufzuwiegen mit dem schmerz).die zwangsgedanken hatten ihre ruhe.für eine zeit.wars mir wohl schon klar,dass die ruhe nicht lang anhält...und nun hat es sich auf eine andere person übertragen und eben auch auf das was ihr geschrieben habt.mein eigenes ende.nicht zu ändern,was auch immer ich tue und sage.ich kann keine minute verbringen ohne nicht daran zu denken und alles was ich schön finde wird unschön,weil es doch endet.weil doch alles nur eine sammlung von erinnerungen ist,die mit dem ende verschwinden.
nachdem ich nun aber euere beiträge gelesen habe mag ich eigentlich nicht noch viel mehr schreiben,weil es mir schon selbst nich gut getan hat das zu lesen und ich euch mit details,die ihr so und so selbst kennt,wenn ihr gleich denkt ,verschone.(ist so und so nich meine art so kühl zu schreiben wie im moment,aber nu gehts nich anders).

deswegen wär ich so dankbar,wenn jemand weiter von therapieerfahrungen sprechen könnte. ich wohne im moment nämlich in finnland.ich habs geschafft gehabt eine deutschsprachige therapeutin zu finden,aber leider( sie ist eine sehr nette person) bringt mir die therapie gar nichts(ich bin eine borderline und sie hat davon keinen schimmer:( ) deswegen bin ich im moment ein bissl auf der suche im internet um vielleicht doch noch einen weg zu finden...
und mir gehts auch so wie euch (ich habe auch mal an gott geglaubt),dass ich mir einfach keine sachen einreden kann,die für mich nicht existent sind.ich finds toll,wenn menschen an was auch immer glauben,ich denke,das hilft ihnen sehr weiter.aber glauben ist eben etwas,das man sich nicht wirklich einreden kann(finde ich,zumindest wenn man ehrlich zu sich ist).das tut man dann,weil man es eben so sieht oder man sieht es eben nicht so. für mich persönlich is dann eben ´einfach ´ende..und das kann ich nich verstehen und mags auch net!ich mag nich gehen müssen!

14.08.2008 16:03 • #107


G
Muenchner.....

als ich das Thema las dachte ich schon
ach, irgendwie haben wir alle Angst, oder?!

Aber dann bin ich mal drauf und hab mir das durchgelesen.
Du beschreibst es genau, wie es bei mir aussieht und so sah es schon aus, als ich noch sehr sehr jung war. Vielleicht 11 oder 12 Jahre.....

Da spürte ich schon diese totale Leere in mir, wenn ich daran dachte, was nach dem Tod ist bzw wenn ich mir nachts ständig ungewollt, aber zwanghaft vorstellte, dass es nach dem Tod nichts mehr geben wird. Nichts einfach, GAR NICHTS, ALLES IST W E G!
Und ich hab leider diese Fähigkeit mich da gaaaaaanz tief rein zudenken. Kannst du dir vorstellen, was mit mir passiert? Ich weine tagelang und fühle Schmerzen in mir.. das gibts gar nicht. Ich wache morgens auf und mir kommen die Tränen. Das ist so krass.
Seitdem nehme ich auch Tabletten und ich kann mich kaum noch rein denken, unvorstellbar, aber wahr. Ich habe früher fast jeden Abend geweint, weil ich daran denken musste.

Du bist wohl einer derjenigen, die dasselbe fühlen....
Ist es so!? Dann schreib mir doch einfach mal.
Ich würde mich freuen.

gedenkstört ^^

20.08.2008 01:01 • #108


M
Hallo zusammen! Nun will ich mich, nach einigen Monaten der Abstinenz, wieder zu Wort melden.

Kurz zum Stand meiner Psychotherapie: Ich bin bis jetzt so gut wie beschwerdefrei. Es treten kaum noch Panikattacken auf und die Angst vor dem Tod (die Leere, dass nichts mehr kommt) beschäftigt mich seltener. Aber ich würde lügen, wenn ich sage, dass es mich nicht doch hin und wieder zu diesen Gedanken hinreißt. Seit Therapiebeginn nehme ich Trevilor (150mg) ein. Dieses Medikament hat bis jetzt meinen negativen Gedankenstrom und somit auch die Gedanken an den Tod unterbrochen. Sicher, dieses Medikament ist nicht ganz unumstritten, jedoch hilft es mir und viele Ärzte mit denen ich ausführlich sprach (Neurologen, Allgemeinmediziner...), haben geraten es weiter zu nehmen. Nebenwirkungen treten und traten bei mir KEINE auf. Anfang nächsten Jahres wird bei mir die Dosis systematisch (ausschleichend) reduziert und ich kann bei evtl. auftretenden Angstzuständen mein erlerntes Wissen anwenden. Ich freue mich schon, mich mit meiner ängstlich, panischen Seite anzulegen.

In der langen Zeit meiner Störung, habe ich natürlich viel Gelegenheit gehabt, mit Menschen zu sprechen, welche das gleiche Angstmuster wie ich aufweisen. Dabei stellte ich sehr viele Paralellen fest. Meist waren Auslöser bzw. Verstärker für diese Angstzustände einschneidende Erlebnisse. Bei mir war es die Veränderung der Lebenssituation von einen auf den anderen Tag. Ich wurde sozusagen aus meinem stabilen, gewohnten Umfeld, welches meine durchaus vorhandenen aber unterdrückten Angstzustände kompensierte, herausgerissen. (Umzug in eine völlig fremde Gegend wegen Arbeit, Aufgabe des Freundeskreises, weite Entfernung der Angehörigen...)


Im Laufe der Therapie erkannte ich, dass es wirklich sehr viele Dinge in meinem Leben gibt, welche direkt und indirekt an diesem Angstspiel mitwirken.
Dass ich die Angst komplett besiegen werde, hoffe ich. Wenn nicht, dann habe ich zumindest gelernt sie zu kontrollieren und zu steuern bzw. damit umzugehen.

Kurios: Als ich gestern mit einem Leidensgenossen sprach und wir uns dann mal wieder in die Situtation der Nichtexistenz hineinversetzten, beschlich mich wieder dieses komische Gefühl in der Magengegend. War irgendwie komisch. Aber (!) ich konnte mich nicht, wie vor der Therapie, so richtig hineinsteigern und eine Panikattacke auslösen.

============================================

Ein weiteres wichtiges Thema in diesem Zusammenhang ist,
wie Eure Angehörigen mit Euch und Eurer Störung umgehen.
Würde mich freuen, wenn Ihr Eure Erfahrungen hier rein schreibt.
Das häufigste, was ich zu hören bekomme (erst gestern wieder): Mein Partner nimmt mich nicht ernst, mein Partner versteht dass/mich nicht und mein Partner belächelt mich nur, wenn ich mit diesem Thema anfange. Sprüche wie reiß Dich mal zusammen, Du bist ein Mann oder jetzt hab Dich nicht so sind keine Seltenheit. Ich finde es erschreckend, wie wenig Akzeptanz diese Störung findet. Anscheinend darf es in der heutigen Gesellschaft nur starke und leistungsfähige Menschen geben. Wie wenig Menschen sprechen über Ihre Ängste oder Panikattacken, aus Angst missverstanden zu werden oder aus Angst sich lächerlich zu machen. Es ist erschreckend. Ich bitte um Eure Meinungen und Erfahrungen...

18.11.2008 09:08 • #109


G
Hallo muenchner78

Schön, dass du doch noch mal geschrieben hast. Ich dachte schon, da kommt gar nichts mehr...
Die Tatsache, dass du dich in das Gefühl der totalen Leere nach dem Tod, nicht mehr reinsteigern kannst, liegt an den Medikamenten. Es ist Wahnsinn, wie diese kleinen Tabletten einen beeinflussen können. Ich selbst nehme Sertralin und kann mich auch nicht mehr reinsteigern. Also richtig probiert habe ich es noch nicht, aber das muss ja auch nicht sein. Sertralin und die anderen ähnlichen Antidepressiva machen ja nicht abhängig. Wobei ich schon eine gewisse Abhängigkeit darin sehe, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ich sie jemals wieder absetzen werde (nicht kann).
Ich hab keine Angst vor den Panik - Attacken, sondern immer nur vor dieser Leere... Und ich werde mich automatisch reinsteigern und davon eingeholt, wenn ich die Tabletten absetze.

Mal sehen!

Erstmal ALLES ALLES Gute!

18.11.2008 11:26 • #110


S
Zitat von muenchner78:
Hallo zusammen! Nun will ich mich, nach einigen Monaten der Abstinenz, wieder zu Wort melden.

Kurz zum Stand meiner Psychotherapie: Ich bin bis jetzt so gut wie beschwerdefrei. .


Das freut mich so sehr für Dich! Es tut gut, auch mal positive Rückmeldung zu lesen. Weiterhin alles Gute für Dich!

18.11.2008 11:45 • #111


G
hallo Muenchner

ich bin überrascht deinen Text hier zu lesen, DENN du beschreibst genau die Ängste, die ich auch habe. Besser hätte ich es nicht zum Ausdruck bringen können. Auch mich verfolgen diese Ängste vor dem Nichts, das vor mir da war und das nach mir da sein wird und ich schaffe es ebenso wie du, mich gezielt durch diese Gedanken in Panik zu versetzen. Was kann man nun dagegen tun, ich habe keine Ahnung, denn ich habe diese Ängste schon seit ewigen Zeiten. Ich bin froh jemanden hier anzutreffen, dem es ganz genauso geht

01.01.2009 13:41 • #112


N
Hallo!

Ich habe mich verganene Nacht erst hier angemeldet, da ich aufgrund einer Panikattacke nicht einmal unbeschwert Silvester feiern, geschweige denn einschafen konnte.
Ich habe, wie bereits erzählt, exakt dasselbe Problem wie muenchner, war aber noch nicht in Therapie und äußere mich hier zum ersten Mal in der Öffentlichkeit darüber.

Allerdings - hier also mein Erfahrungsbericht - habe ich schon des Öfteren versucht mich meinen Eltern, meinem besten Freund, Freunden, Bekannten anzuvertrauen. Meist kam es aber gar nicht erst soweit, dass ich von der Angst vor dem Tod in meinem persönlichen Fall zu sprechen kam, da ich, sobald das Thema angeschnitten wurde, zumeist gesagt bekam: Angst vor dem Tod? Hm, das ist gar kein Thema für mich. Das kenne ich gar nicht. Habe sowas noch nie erlebt. oder Der Tod ist doch etwas völlig natürliches. Damit muss man sich eben abfinden und man muss sich davor nicht fürchten
Ich bin bisher also immer auf totales Unverständnis gestoßen und fühlte mich dadurch vollkommen alleingelassen.
Als ich mich irgendwann zusammen genommen und mit meinen Eltern darüber gesprochen habe, meinten diese: Du bist doch erst 22. Du hast doch noch ganz viel Zeit bis du sirbst! Da musst du dir jetzt keine Sorgen machen und je älter man wird, desto mehr findet man sich mit dem Tod ab und hat keine Angst mehr davor.

Allerdings kann ich mir wirklich nicht vorstellen, dass alte Menschen tatsächlich keine Angst (mehr) vor dem Tod haben.

Mein bester Freund sagt auch immer nur, wenn ich ihm davon erzähle:
Komisch, dass du das hast! Das hat doch sonst niemand. oder Das verstehe ich nicht. Du musst doch jetzt keine Angst vor dem Tod haben. Und dann auch noch Panik!? Verstehe ich nicht...

01.01.2009 15:06 • #113


J
Hallo,

kann das sehr gut verstehen mit dieser angst vor Tod und Krankheit.Habe seit 2006 Panikattacken und bin jetzt seit knapp einem Jahr Panikattacken und seit gut einem viertel jahr ganz beschwerdefrei,dank citalopram und psychotherapie.

nur die gedanken an tod und krankheit belasten mich tagtäglich noch.ich frage mich immer noch woher diese ängste kommen und verstehe den tieferen sinn dieser ängste überhaupt nicht bei mir.ich weiß nun,was am anfang der panikstörung sehr schwer war zu begreifen,daß ich kerngesund bin-organisch.trotzdem behherscht mich jeden tag die angst vor schlaganfall,lungenembolie,herzstillstand.wenn ich nur endlich diese negativen gedanken ablegen könnte ich möchte mich nicht mein ganzes leben damit belasten.

01.01.2009 15:46 • #114


S
Ein trotz allem fröhliches Hallo an alle ,

habe diesen Thread von vorne bis hinen durchgelesen, ja geradezu verschlungen. Erstaunlich zu sehen, dass es so spezifisch entsprechende Symptome bei so vielen anderen Menschen gibt. Auf der anderen Seite bin ich mir auch nicht sicher, ob das nun beruhigend oder aufwühlend auf mich wirkt. Es tut zumindest gut zu lesen, dass es wieder aufwärts gehen kann, und davon bin ich auch fest überzeugt.

Ich bin mir zwar nicht sicher, ob alles hier herein passt, aber es geht mir besser, wenn ich meinen Weg komplett aufschreiben darf. Eines vorweg: Ich bin mir darüber im Klaren, dass eine Verhaltens-/Gesprächstherapie dringend angeraten ist (meinte auch mein Hausarzt, mit dem ich darüber sprach, morgen habe ich die erste Sitzung) und habe ausserdem schon einige eigene Lösungs-/Verbesserungsansätze gefunden. Der erste ist wohl, wie auch schon früher in diesem Forum beschrieben, dass man es zwar so empfindet, aber sicher nichts über Nacht kommt. Unverarbeitetes staut sich auf und zeigt sich dann zB in Todesangst. Bei mir gibt es vor dem eigentlichen Auslöser, wie ich ihn lokalisiere (siehe unten), schon einige vorbereitende Meilensteine, als da wären der Krebstod meiner Mutter als ich 15 war, die Krebserkrankung meiner jüngeren Schwester (geheilt, Gott sei Dank), mein versautes Studium und frühere Patchworkprobleme nach der erneuten Heirat meines Vaters.

Meine unmittelbar auf die Todesangst bezogene Geschichte begann vor ca. zwei Monaten, nach dem intensivsten Sommer, den ich bis dahin wahrscheinlich in meinem Leben hatte. Dreieinhalb Monate Glückseligkeit mit einer wunderbaren Frau, die aber nur auf Zeit mit mir zusammen sein wollte, wie ich bald herausfand. Sie hatte seit zehn Jahren einen Freund. Bei mir allerdings war es anders, ich wollte Sie fest, und konnte mir nicht vorstellen, dass sich jemand so intensiv hingibt, wenn nicht mehr als beiläufiges Interesse vorhanden ist. Man muss psychologisch nicht besonders geschult sein, um hier eine Sinnkrise, einen Konflikt ausmachen zu können. Es gibt sicher einige Menschen, die so etwas erlebt haben.
Meine Position war die unterlegene, und dementsprechend geknickt ging ich einen Monat nach Ende dieses Abenteuers aus dem Sommer in den schon jahreszeitlich bedingt düstereren Herbst/Winter. Hinzu kam ein im Frühling erfolgter Wohnort/Arbeitsplatzwechsel und die Gewissheit, ausser dem intensiven, aber nun verlorenen Sommerkontakt ansonsten kein reichhaltiges Angebot an Ablenkung in Form von Freunden/Verwandten an meinem neuen Wohnort zu haben. Weitere Unsicherheiten wie Arbeitsplatz in Zeiten der Finanzkrise, Älterwerden und das Bewusstsein, sich zB durch Rauchen unnötigen Risiken auszusetzen, gaben wohl einen zusätzlichen Schub.
All das hat mir schließlich die Nerven geraubt, anders kann ich es gar nicht sagen, denn vorher, obwohl sicher vorhanden, gab es den Zustand permanenter Angst nicht in meinem Leben, immer nur ein kurzes Aufflackern, vielleicht schon eine aus o.g. Gründen beginnende Angststtörung. Aber ganz plötzlich, von einem Tag auf den anderen (ich weiss sogar noch das Datum, es war der 8. November), manifestierte sich jede jemals gefühlte Angst in einem Dauerzustand aus Todesangst und Panik. Zuerst hatte ich eine konkrete Phobie, jemand würde mich erschiessen, egal wo ich mich aufhalte. Ca. zwei Wochen später wandelte sich dieses in eine generelle Angst vor dem Tod und dem Verschwinden von dieser Erde. Als erste Reaktion und bekräftigt durch körperliche Beschwerden wie Atemnot hörte ich von heute auf morgen auf zu Rauchen. Das ist nun schon über 60 Tage her und ich spüre Verbesserungen, auch wenn der Entzug es zwischenzeitlich sehr hart gemacht hat. Trotzdem ist das ein willkommener Gegenpol zu meiner Angst, ständig gewesen.
Überhaupt rückte auf einmal vergessenes, nicht vollendetes in den Mittelpunkt meines Interesses, so dass ich zB wieder Klavierstunden nehme. Hört sich albern an, aber schon meine Mutter, und daran erinnere ich mich sehr gut, hat immer gesagt, sie bereue es, nach Ihrer Jugendzeit nicht weiter Klavier gespielt zu haben. Ich will es wieder.
Will überhaupt noch einige Dinge tun und erleben, und bin deshalb guten Mutes mithilfe der Therapie einige Erfolge zu erzielen. Wird sicher viel zur Sprache kommen, und wenn ich etwas in meinem Leben festgestellt habe, dann, dass mir das Schreiben definitiv hilft. Auch wenn ich Weihnachten als Hochphase meiner Ängste erlebt habe, hat es mir doch die Möglichkeit geboten, mich mit alten Freunden und meiner Familie über dieses Thema auszutauschen. Ausserdem habe ich das Neue Jahr als Ansporn genommen, mich besser zu fühlen.

Ist nun ein extrem langer Post geworden, hoffe ich langweile niemanden, aber mich interessieren Geschichten und Hintergründe, deshalb denke ich Euch vielleicht auch.
Es tut wahrlich gut zu wissen, dass viele ähnliche Sorgen haben. Mit Arbeit schaffen wir es, da raus zu kommen, und werden stärker sein als jemals zuvor. Glaubt an Euch!

07.01.2009 19:22 • #115


S
Ich hatte eig schon als kleines Kind immer Angst.. vor ein paar Jahren ist es dann mal extrem schlimm ausgeartet... Inzwischen kann ich ganz gut damit Leben obwohl es manchmal echt schwer ist, weil man hinter jedem Kopfweh oder sonstigen gleich eine tötliche Krankheit sieht.
Aber Panikattacken hatte ich schon lange keine mehr.
Wobei ich muenchner78 zustimmen muss auch ich könnte eine Panikattacke gewollt auslösen!

12.01.2009 20:55 • #116


C
Ich war schon immer ängstlich und ich hatte schon immer Angst vor dem Tod (seit ich denken kann). Aber ich kann mir schon vorstellen das man im Alter anders darüber denkt:

1. Ist meine Mama jetzt 60 (ich 23) und sagt sie hatte Früher die gleichen Ängste wie ich und heute nicht mehr.

2. Wenn man alt wird, wird auch der Körper alt. Das ist doch eine logische Schulssfolgerung, dass man sich dann damit abfindet.

Ich hoffe auf das Beste und das ich auch ruhiger werde im Alter. In diesem Sinne.

Liebe Grüße Choice

12.01.2009 21:28 • #117

Sponsor-Mitgliedschaft

S
Hallo,
es ist das erste Mal, dass ich in ein Forum schreibe, doch ich bin sehr glücklich, Menschen zu finden, die mcih verstehen. mir geht es genauso wie Münchner, seit wochen denke ich nur über Tor, die Welt, den Sinn und Unendlichkeit nach. ich kann nicht weinen, sondern bekomme nur Panik.

21.01.2009 17:56 • #118


K
Hi,
ich bin 56 und habe weiterhin Angst vor dem Tod. Vielleicht sogar mehr, weil ich noch so viel machen will und meine Verwandten jetzt sterben. Bin seit ich 25 war ständig mit Toten und Sterben konfrontiert. Und jeder Tod eines näher stehenden Menschen ruft in mir die Panik hervor, weil er mich an das Ende eines jeden Lebens erinnert.

23.01.2009 18:08 • #119


H
ich bin durch google auf das Forum gestoßen und habe zwar nicht alle Seiten durchgelesen, aber sehr viele.
eigentlich mache ich mir schon sehr lange Gedanken über den Tod, seit ich zirka 1O Jahre alt bin. aber es waren eben mehr oder weniger nur Gedanken.
kurz vor Weihnachten letztes Jahr lag ich nachts wach und habe wieder an das Thema Tod gedacht.
erst da ist mir richtig bewusst geworden, dass alles auf der Welt vergänglich wird und das ich irgendwann nicht mehr existieren werde.
und wenn ich versuche, mir vorzustellen, was nach dem Tod kommt, dann habe ich auch sofort ein komisches Gefühl im Bauch und mir laufen sofort die Tränen übers Gesicht.
ich kann das Endliche, Endgültige einfach nicht akzeptieren.
die meiste Zeit versuche ich, nicht an den Tod zu denken, und manchmal funktioniert das auch für ein paar Tage, aber dann gibt es immer wieder Auslöser dafür, dass ich es doch tue (auch wenn die meisten Auslöser gar nichts mit dem Thema zu tun haben).
ich sage mir auch immer, wenn du irgendwann 8O Jahre bist, denkst du bestimmt anders über den Tod, aber das kann ich ja nicht wissen.
außerdem habe ich eigentlich noch mehr Angst vor dem Tod meiner Familie. wenn ich mir vorstelle, dass meine Eltern irgendwann nicht mehr da sein werden, fange ich an zu weinen und kann mich nicht mehr beruhigen.
und ich wollte immer Kinder haben, aber ich habe das Gefühl, ihnen dann dasselbe 'anzutun', dass sie selber sterben müssen und mich und ihren Vater sterben sehen..
ich werde dieses Jahr 15, und habe auch mit Freunden schon über den Tod geredet, es haben zwar alle Angst, aber sie müssen nicht den ganzen Tag an das Thema denken.
ich denke auch total oft, wofür man überhaupt lebt, weil man ja sowieso wieder sterben muss. und das es keinen Sinn hat, ob man in der Schule gut ist oder eine gute Arbeit hat, im Endeffekt nützt das einem ja sowieso nichts.
ich habe auch schon darüber nachgedacht, einen Psychologen aufzusuchen, aber ich möchte eigentlich nicht, dass meine Eltern davon etwas mitkriegen, und deshalb geht das auch nicht.
ich finde es bloß gut, zu lesen, dass es mehreren so (ähnlich) wie mir geht.

26.01.2009 15:21 • #120


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