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aliecinein1
Hallo ich bin bin 24 Jahre jung und leide seit einem Autounfall vor 5 Jahren an einer Panikstörung . Die Ärzte und Psychiater meinten das der Unfall bei mir wohl was ausgelöst hat. ich habe damals immer nach Antworten gesucht aufgrund einer Amnesie (Gedächtnisverlustes) des Unfallherganges.
Ich habe leider keine Antworten gefunden und somit konnte ich dieses Ereignis nie so wirklich abschließen.
Ich habe dennoch keinerlei Probleme ins Auto zu steigen und zu fahren was mich dennoch überrascht .
Meine ersten Panikattacken haben ca. 3 Wochen nach dem Unfall bzw. Dem Krankenhausaufenthalts danach angefangen
Ich kannte sowas nie und wusste auch nicht wo ich dieses Gefühl hin sortieren soll .
Diese Panikattacken traten dann immer häufiger und immer stärker auf, sodass ich jeden Tag mehrere Panikattacken bekommen hatte . Dadurch hat sich die sogenannte Angst vor der Angst bei mir bereitgemacht . Die ich bis heute nicht losgeworden bin !
Ich versuche mich mal kurz zu fassen .
Nach Vermeidungsverhalten, Dauerhaften Angstzuständen , Krankenhausaufenthalten usw. bis hin zu Gedanken das ich lieber sterben würde als diese Situationen zu durchleben war alles dabei , dennoch wollte ich mich nie umbringen !
Ich wurde aufgrund dessen in einer Psychiatrische Klinik für 6 Wochen eingewiesen und wurde auf Medikamente eingestellt .
Erst bekam ich Citalopram ( das habe ich aber nicht vertragen ) und schließlich Venlafaxin.
Venlafaxin habe ich bis vor 1 Monat noch genommen .
Mit dem Medikament konnte ich gut leben und es hat vieles verbessert .
Dennoch war nach den Jahren der Wunsch groß auch ohne Psychopharmaka leben zu können und meine Psychiaterin und Ich haben entschieden es langsam auszuschleichen .
Das ausschleichen ging bei mir ca. Fast 1 Jahr da ich immer mit Starken Nebenwirkungen zutun habe .
Meine höchste Dosis waren 150mg , das ausschleichen an sich habe ich gut verkraftet .
Aber die letzte Hürde war schon etwas schwerer da ich mit dem Brain-Zaps (Stromschlägen) zu tun hatte.
Ich habe aber die Hoffnung nicht aufgegeben und auch das überstanden .
Am 04.09.2020 war ich dann auf 0 mg - die ersten 2 Wochen waren o.k, aber dann fing es an . meine Stimmung verschlechterte sich , ich bin seitdem sehr emotional , dauerhafte Übelkeit plagen mich , ich fühle mich schlecht im Allgemeinzustand , ich entwickele Tag für Tag mehr Ängste , ich habe vor allem Panikattacken die ich für sehr schlimm empfinde , ich bin dauerhaft innerlich unruhig und bekomme Heulkrämpfe . also ich habe das Gefühl ich stehe am Anfang !
Ich fühle mich hilflos , ich arbeite im Schichtdienst und selbst dort bekomme ich Angstzustände , Dunkelheit und Alleine sein ist für mich ganz schlimm .
Ich würde am liebsten nur zu Hause bleiben und nicht mehr raus müssen .
ich könnte noch vieles mehr aufzählen aber das würde den Rahmen sprengen .
ich habe heute einen Termin bei meiner Psychiaterin . meine Angst ist wieder mit dem Medikament anfangen zu müssen , da es bis hierher ein harter Weg war !

Hat denn jemand Erfahrungen von dem Absetzen antidepressiva? Oder jemand der vielleicht das gleich durchlebt wie ich und ein paar Tipps hat ?
Ich wäre euch sehr dankbar dafür

15.10.2020 03:15 • 17.10.2020 #1


6 Antworten ↓


A
Hi,
ich würde dir sehr eine Trauma Therapie empfehlen und auch die Bücher von Peter Levine.

15.10.2020 09:10 • #2


A


Panikstörung / Angststörung nach Autounfall

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Schlaflose
Zitat von aliecinein1:
Hat denn jemand Erfahrungen von dem Absetzen antidepressiva? Oder jemand der vielleicht das gleich durchlebt wie ich und ein paar Tipps hat ?
Ich wäre euch sehr dankbar dafür


Es gibt ja hier im Forum eine extra Kategorie für Medikamente. Dort gibt es auch über das Absetzen jede Menge Threads, auch speziell zu Venlafaxin. Such dich da mal durch oder nutze die Suchfunktion.

15.10.2020 09:15 • #3


Flousen
Grüße Dich.
Erstmal Riesen Respekt das du trotz des Unfalls weiter alles durchgezogen hast!
Und das Leidensbild kenne ich zu gut. Ich kann dir ja mal ein wenig von mir und meinen Jahren erzählen!
Angefangen hat bei mir das ganze 2012, ich war bei meiner Familie hab ein wenig gedaddelt und wollte langsam nach Hause. Als ich aufstand merkte ich das mein Kreislauf extrem spinnte und ich bekam schnell ein Glas Cola, wollte dann nur noch raus und bin nach Hause gegangen. Dort angekommen meinte ich zu meiner Mutter ich Rufe gleich den Krankenwagen da es mir richtig schlecht geht daraufhin meinte Sie nur ich soll nicht Spinnen und mich ins Bett legen, was ich dann auch tat. Allerdings ging es mir dann nur noch Schlechter und ich bin dann irgendwann eingeschlafen trotz der Kreislaufprobleme. Morgens als ich aufstand hörte ich Flugzeuge etc.. Typische Geräusche von draußen eben, und ich wurde bei jeder Kleinigkeit direkt Unruhig und bekam Herzrasen. Ich rief beim Arzt an hab gegoogelt was es sein könnte und fand dann dieses Forum hier. Hab dann sehr viel Recherchiert mit Freunden darüber geredet und es hieß ich hätte Agoraphobie mit Panikattacken. Ich bin dann raus aus der Wohnung und bekam direkt Herzrasen, Atemnot, Unruhe, ich war auf alles Fixiert und wollte nur noch Schnell nach Hause wieder. Als ich dann beim Psychatar / Neurologe war hieß es ich soll doch Citalopram nehmen was ich mitnahm. Allerdings habe ich es bis heute nicht einmal eingenommen. Nachts ging der Spaß erneut von vorne los und ich hatte mein Blutdruck gemessen und dieser lag bei 200. Ich dachte gleich hat die letzte Sekunde geschlagen, bin dann schnell auf den Balkon und versuchte mich zu beruhigen und hatte die Tablette auf der Zunge. Als es langsam wieder ging spuckte ich sie aus und hab mich wieder ins bett gelegt und versucht zu schlafen. Ich rief am nächsten Tag bei einer Therapeutin an und ich hatte sehr viel Glück und bekam ein Tag später einen Therapieplatz bei ihr. Wir redeten viel über meine Kindheit und meinen Symptomen und dann fingen wir an alles aufzuschreiben wovor ich starke Probleme hatte. Zug fahren (einfach das ausgeliefert sein und nicht frei aussteigen können), Autobahnen (Starke Probleme mit Stau), Menschenmassen, Freie Felder (Wo nix drumherum ist), und das Orts verlassen (Das Gewohnte Umfeld verlassen). Sie meinte dann das wir das alles Konfrontieren werden und fingen dann auch mit dem Zug fahren an. Anfangs wollte ich das nicht doch sie bekam mich trotzdem in den Zug. Wir fuhren 30 Km (Man fährt solang bis die Attacken aufhören) und nebenbei fragte Sie mich wie es mir von einer Skala von 1-10 geht. Und mir ging es Tatsächlich blendend. Angekommen wo wir hin wollten ging dann im Körper der Kampf mit dem (Ich will wieder nach Hause) los... Wir blieben dennoch eine gewisse Zeit dort. Ich muss dazu sagen das dieser ganze schwachsinn wie Progressive Muskelentspannung, Atemübungen etc. nie was bei mir bezweckt hatte, ganz im gegenteil es wurde da durch nur noch Schlimmer... Als wir dann nach und nach meine ganzen Probleme angingen fing ich nach einer Zeit an wieder allein alles zu durchleben und es Manifestierte sich wieder. Ich konnte wieder Leben (Aber es gab immer mal wieder Rückschläge) welche mich aber nie beeindruckt haben. 2017 verstarb ein Tag vor Weihnachten meine Mutter, ich hatte sehr viel Rennerei und schrieb die Wohnung auf mich um, musste zum Bestattungsunternehmen, usw usw .. alles alleine. Ich fing an die Möbel auszusortieren und zu Renovieren. Dann von Heute auf morgen ging alles wieder von vorne los, ich fühlte mich eingeengt überall, blieb der Zug stehen gingen direkt die Alarmsignale im Körper los, Staus, Öffis, alles ging nicht mehr.... Ich versuchte dann alles erneut wieder zu schaffen, meldete mich bei einer Stationären Therapie an, welche ich auch antrat allerdings bin ich am selben Tag nachts wieder abgehauen dort.. Warum? ..Naja sobald ich dort ankam wurde ich nicht von einem Arzt oder Therapeut in Empfang genommen, ich war Quasi 60 Km weit ganz allein in einem Fremden Ort in einer Klinik und das noch ohne Auto (Da ich mit Taxi abgesetzt wurde) .. Man fing direkt wieder mit Medikamente an falls ich Panik bekommen würde aber das verneinte ich und war so unter Strom das ich dann dort mich Abholen lassen habe. Zuhause angekommen ging es mir natürlich direkt richtig schlecht weil ich etwas abgebrochen hatte.. Erneute Stationäre Therapien kamen für mich dann nicht mehr in Frage.. Ich Boxte mich also allein durchs Leben damit ohne Jegliche Hilfe, bekam 2 Kinder, bin Umgezogen und suchte mir eine neue Therapie. Jetzt stehe ich erneut vor einer Großen Hürde, ich Ziehe raus aus meinem Gewohnten Umfeld und ich warte noch auf die Neue Therapie. Probleme habe ich meist Starke Unruhe und das meist wenn ich den Ort verlasse, ich flüchte aber nicht ich Ziehe es trotzdem durch egal wie schlecht es mir geht. Klingt Doof aber es ist nur der (Kopf) .. Fazit. Ich nehme seit das ganze angefangen hatte keinerlei Medikamente, habe zwar Diazepam zuhause nutze es aber nicht. Dann soll mir Lieber der Boden unter den Füßen wegreißen... Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, lerne den Umgang mit den Problemen, gesteh dir ein das du eben solch Probleme hast, denn ich hab das Gefühl wirklich los bekommt man sowas nicht mehr wenn man es einmal hatte. Klar für eine Zeit vielleicht aber es kann jederzeit unter Stress o.ä wieder kommen. Ich Drück dir die Daumen und Wünsch dir Alles Gute und falls du Fragen hast kannst du mir Gern Schreiben.. Das ist nun ein Großteil zusammengefasst aber noch nicht alles.

15.10.2020 22:40 • #4


Nordhörnchen
Ich bin aktuell auch in einer Therapie bei mir weiß ich aber leider noch nicht was der Auslöser ist, aber du kannst verdammt Stolz sein, das du es trotzdem immer durchziehst. Du stellst dich ja wie es scheint täglich deinen Ängsten, rein theoretisch müsste es mit der Zeit besser werden, da man irgendwann die Angst vor der Angst verliert. Vermeidest du denn noch viel ?

16.10.2020 10:39 • #5


Christin77
Hallo mir geht es auch so. Durch das ausschleichen ist es jetzt schlimmer als vorher. Hab wieder mit venlaflaxin angefangen und bin jetzt auf 150. hab immer noch Panikattacken die ich als schlimmer als vorher empfinde

16.10.2020 15:20 • #6


aliecinein1
Zitat von Nordhörnchen:
Ich bin aktuell auch in einer Therapie bei mir weiß ich aber leider noch nicht was der Auslöser ist, aber du kannst verdammt Stolz sein, das du es trotzdem immer durchziehst. Du stellst dich ja wie es scheint täglich deinen Ängsten, rein theoretisch müsste es mit der Zeit besser werden, da man irgendwann die Angst vor der Angst verliert. Vermeidest du denn noch viel ?



mir ging es schlagartig wieder schlecht von heut auf morgen Angstzustände , depressive Verstimmung. Nichts desto trotz habe ich versucht meinen Alltag zu regeln . Ich bin zur Arbeit obwohl es schrecklich für mich ist dort zu sein , zwinge mich zum einkaufen oder irgendwas anderes um halt an der frischen Luft zu sein und unter Menschen zu sein
Seit ca. 4 Tagen merke ich aber das ich mich für nichts motivieren kann , mir dauerhaft übel ist und ich mich einfach krank fühle
Ich denke immer ich bin verrückt oder wahnsinnig , habe extreme Zwangsgedanken und fühle mich hilfslos
Ich hatte auch einen ich sag jetzt mal kleinen Nervenzusammenbruch.
Meine Psyche ist ausgelaugt und mein Körper erschöpft
Bis jetzt sehe ich keine Besserung !
Dennoch bin ich in ambulanter psychiatrischer Behandlung und werde auf ein neues Medikament eingestellt

17.10.2020 09:13 • #7





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