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11

S
Halli Hallo

Neulich ist mir erst so richtig klargeworden, dass ich relativ selten richtige Panikattacken habe. Also die, von denen es heißt dass sie maximal eine halbe Stunde dauern und man komplett meint durchzudrehen oder zu sterben.
Es gibt aber Tage, wo habe ich über Stunden sämtliche Angstsymptome habe, mein Herz durchgehend rast (und ich weiss dass es gesund ist) und ich ununterbrochem total nervös bin. In schlimmen Phasen (zum Glück selten) kann sich diese Dauerangst über Tage ziehen. Selbst wenn ich mir total bewusst bin, dass es mal wieder nur Angst ist.

Ich lese dazu immer wieder, dass das daher kommt, dass man dagegen ankämpft. Es würde aufhören, wenn man die Panik voll einschlagen lässt.
ABER WIE? Ich weiß es wirklich nicht. Soll ich mich hinstellen und meiner Angst sagen Komm doch? - klappt nicht
Es ist z.B. auch auf Großveranstaltungen so. Sobald ich raus bin - alles bestens. Währenddessen hält sich das, selbst wenn ich 3 Stunden durchhalte ohne der Situation zu entfliehen beruhigt sich das nicht.


Wie macht ihr das?
Ich würde (so doof es klingt) eigentlich gerne die Panikattacken durchleben, statt sie auf Halbmast zu halten.
nach dem Motto Lieber Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende

Freu mich über Antworten,
Liebe Grüße

11.02.2017 07:58 • 12.02.2017 #1


26 Antworten ↓


N
Hi also ich mache es so dass ich die Situationen wo die Angst hochkommt so lange aushalte bis die Angst weg geht. Bei Panikattacken sage ich mir immer es kann dir ja nichts passieren und es ist bis jetzt auch nie etwas passiert. Trotzdem leide ich seit langer Zeit schon an Angstzuständen Mal geht es besser Mal schlechter. Grüße Neo

11.02.2017 08:45 • #2


A


Panikattacken zulassen - aber wie?

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S
Bei mir bleibt die Angst dann eben so lange wie die Situation.
Aushalten allein bessert es irgendwie nicht :/

11.02.2017 08:49 • #3


N
Also bei mir ist es so dass es in jeder Situation anders ist, Mal dauert es 5 Minuten Mal aber 1 Stunde. Aber es geht weg immer. Grüße Neo

11.02.2017 08:51 • #4


Angor
Hallo

Ich finde PA echt schlimm , bei meiner letzten hatte ich einen Blutdruck von 220 und mein Puls war so am hämmern dass ich dachte, jeden Moment bleibt mein Herz stehen und mein letztes Stündlein hat geschlagen. Ich habs damit grad noch zum Arzt geschafft und bin da mehr oder weniger reingetorkelt, weil ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte, mit Schwindel, weichen Knien und am ganzen Körper am zittern.

Nach so einer schlimmen PA (es gibt auch kleinere) fühle mich immer total erschöpft, habe Kopfschmerzen und leide oft tagelang unter schmerzhaften Muskelverspannungen.
Deshalb versuche ich PA zu vermeiden und nicht heraufzubeschwören, falls das überhaupt geht.

Ich leide seit über 40 Jahren an Angststörungen und PA. Es gibt Zeiten an denen es mir gut geht, dann aber reicht meist nur ein Ereignis aus, und ich sitze wieder in der Angstspirale.

Ich kenne diese ständige Unruhe und die Angstgefühle, die einen Tag und Nacht nicht loslassen. Wenn es soweit ist, und es wieder PA gibt, gehe ich zum Arzt und lasse mir Medis verschreiben, bei mir ist alles austherapiert und ich muss damit leben, beziehe deswegen auch Erwerbsunfähigkeitsrente.

Mein Rat, wehret den Anfängen, versucht die Ursache herauszufinden, mit einer Therapie, mit eventuell medikamentöser Begleitung.
Sport hilft Angst und Stress abbzubauen, es gibt Entspannungs-und Atemübungen.

Es gibt pflanzliche Präparate wie z.B Baldrian, ich selber nehme zusätzlich zu dem chemischen Medi abends noch eine Kapsel Lasea

Wichtig ist aber auch, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern auch herauszufinden, warum man diese Angst und PA hat, die kommen nicht ohne Grund. Oft ist es nur der Stress , oft sind es aber auch traumatische Erlebnisse, die man nicht richtig verarbeitet hat, da hilft dann nur eine Therapie.

LG Angor

11.02.2017 09:06 • x 2 #5


N
Ich leide seit 2007 unter Angst, Panik und Depression. Ich wünsche uns Allen das Beste ! Angor wenn man es aber so macht wie Du sagst dass du SWituationen mit Panikattacken vermeidest das ist gefährlich, da manch einer dann nicht mehr aus der Wohnung rauskommt. Vermeidung ist meines Erachtens nicht das Richtige. Neo

11.02.2017 09:10 • #6


Angor
Ich weiss, das es nicht richtig ist Neoonline, aber für mich leider die einzigste Möglichkeit, noch ein halbwegs normales Leben zu führen.

Ich habe es auch viel zu lange schleifen lassen, erst nach 20 Jahren mit der Angst hatte ich meine erste Thearpie.

Ich kann nur alllen raten, macht rechtzeitig etwas dagegen, man ist eingeschränkt in allem, man will sich am liebsten nur im Haus verkriechen und einigeln und am liebsten gar nicht mehr rausgehen.

Einkaufen fahr ich mal schnell mit dem Fahrrad ins Dorf, oder lass michg von Männe mit flauem Gefühl im Bauch zum Supermarkt fahren (fahre seit über 20 Jahren nicht mehr selbst Auto)

Ich dachte ja auch erst früher immer, ich müsste mit allem allein fertig werden, hier im Forum ist es z.B. das erste Mal, dass ich mich mit anderen Leidensgenossen ausgetauscht habe.

Deshalb ist mein Weg auch falsch, aber leider für mich eine Sackgasse, aber Ihr habt noch die Möglichkeit, gegen Eure Ängste , Zwänge, Phobien zu kämpfen, ich glaube von mir, dass ich den Kampf verloren habe.

Ich bin das schlechte Beispiel, wie man es nicht machen soll

11.02.2017 09:22 • #7


N
Angor auch für dich ist es bestimmt nicht zu spät etwas zu ändern, wenn Du in deinem dir möglichen Rahmen einkaufen gehst und sonstige Dinge machst ist es doch gut. Ich wünsche dir dass du alles so machen kannst wie du es möchtest. Eine höchst bedrohliche Situation mit schlimmer Panik herrauszufordern finde ich auch nicht gut das kann nämlich dann auch in die Hose gehen. Grüße Neo

11.02.2017 09:26 • x 1 #8


S
Hmm, angor, ich glaube da hast du mich falsch verstanden? Heraufbeschwören will ich eine PA natürlich nicht. Und was tun durchaus, u.a. sie zulassen, wenn sie schon halb da ist, wie es empfohlen wird. Vermeiden und unterdrücken/hinausziehen ist ja genau das falsche, Ablenkung so gesehen eigentlich auch.
Und dazu wüsste ich eben gerne, wie andere das machen, wenn eine PA sich ankündigt und sie sie bewusst durchleben / zulassen

11.02.2017 09:27 • #9


petrus57
Zitat von Angor:
Ich finde PA echt schlimm , bei meiner letzten hatte ich einen Blutdruck von 220 und mein Puls war so am hämmern dass ich dachte, jeden Moment bleibt mein Herz stehen und mein letztes Stündlein hat geschlagen. Ich habs damit grad noch zum Arzt geschafft und bin da mehr oder weniger reingetorkelt, weil ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte, mit Schwindel, weichen Knien und am ganzen Körper am zittern.


Hi Angor

Dir geht es ja genauso bescheiden wie mir. Bei mir ist es dann auch immer so schlimm. Nach einem Besuch in der Notaufnahme musste mich die Sanitäter fast in meine Wohnung tragen, weil ich kaum noch gehen konnte. Mein Blutdruck geht dann auch immer so hoch und ist noch nicht mal mit Notfallmedikamenten runter zu bekommen. Der geht meist erst dann runter wenn ich mich beruhigt habe.

Nimmst du keine Tavor oder ähnliches?

11.02.2017 09:55 • #10


Angor
Nein, nehme ich nicht, ich glaube, das würde mir der Hausarzt gar nicht verschreiben, der hatte früher schon manchmal Sorgen, dass ich durch einige Medis abhängig werde, was aber nie passiert ist.

11.02.2017 11:15 • #11


Angor
Zitat von Squirry:
Hmm, angor, ich glaube da hast du mich falsch verstanden? Heraufbeschwören will ich eine PA natürlich nicht. Und was tun durchaus, u.a. sie zulassen, wenn sie schon halb da ist, wie es empfohlen wird. Vermeiden und unterdrücken/hinausziehen ist ja genau das falsche, Ablenkung so gesehen eigentlich auch.
Und dazu wüsste ich eben gerne, wie andere das machen, wenn eine PA sich ankündigt und sie sie bewusst durchleben / zulassen


Ah, ok jetzt habe ich verstanden wie Du das meinst

11.02.2017 11:36 • #12


S
Weiß keiner was? Kommt schon
Ich habe das mit dem Zulassen hier schon so oft gelesen, irgendejemand muss doch wissen wie es geht

12.02.2017 00:13 • #13


Maldur
ich suche auch noch die erkenntnis, wie man da szulassen soll. bei mir ist es auch so, dass ich meist das gefühl habe, die symptome steigern sich bis zu einem level von 95 %, also kurz vor totaler eskalation, und bleiben dann über einen langen zeitraum konstant. sprich es geht mir lange richtiug richtig mies. ich kann atemübungen machen, im dreieck springen oder sonst was. es wird eig nie besser. zumal ich ja weiß, dass ich nicht sterbe, im gegenteil, am liebsten würd ich dann sofort tot umfallen - also die angst nimmt mir die erkenntnis nicht zu sterben nicht. meist hilft dann, wenn es wirklich schlimm ist, nur noch tavor.

aber zulassen, keine ahnung, dasklapptnicht.

12.02.2017 00:26 • #14


T
Ar. zusammenkneifen und durch!

Ich habe das im Stau.Da kannst du nicht weg.

Ich habe einmal im Stau gestanden ~ 3 Km von meiner Whg weg, da habe ich eine PA bekommen.Ich habe nach rechts geschaut, da ist so ein Erdwall mit Bäumen gewesen.Ich habe echt überlegt, die Tür aufzureissen und mich über den Erdwall zu verdünnisieren!

Mich davon abgehalten hat nur der Gedanke, wie lächerlich das ist und der Verlust+Kosten des Wagens.Es waren ca 15min des ausharrens.

Danach hatte ich soviel Adrenalin im Körper, daß ich kaum die Kupplung tereten konnte, so hat mein Bein gezappelt!

Danach geht es aber einem irgendwie gut.Wie die Adrenalinjunkies.Nur beim Fallschirmspringen verstehe ich ja den Rausch, aber nicht beim im Blöden Stau stehen.

Gerade eben hatte ich auch eine MICRO PA. Kaum was los bei ALxx.1ner vor mir und keiner hinter mir.

Total entspannt in den Laden 0% kaputtreden der Situation in meinem Kopf.An der kasse dann nach 3 Teilen auf dem Band BAAAAM.Ich wollte schon wieder abräumen.

ICH VERSTEHE ES NICHT. Es muss irgendwas mit Kontrolle zu tun haben!

Außerdem hat mein Augenzucken set 3 Tagen wieder angefangen!

12.02.2017 00:34 • #15


Maldur
augenzucken evtl magnesiummangel? hab ich auch ab und an, dann sauf ich 3 tage magnesiuzmtabletten und meist is es dann besser

12.02.2017 00:36 • x 1 #16


T
Muss ich mal ausprobieren!Danke

Übrigens haben das Viele Leute mit Stau und PA.

Von meinem Kollegen die Frau musste mal von Essen nach Heidelberg zu einer Fortbildung.Kurz vor Heidelberg hat die eine PA bekommen.

Die hat die FB sausen lassen und ist zurückgefahren.

Also ich glaube langsam, die bestrahlen uns mit Zeug*Aluhutalarm*

Wer kennt noch den Film SIE LEBEN(Mit Rody Piper, wo der die Brillen findet)

So viele Leute mit der Macke.Das kann nicht zufall sein!

12.02.2017 00:53 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
Zitat von Maldur:
ich suche auch noch die erkenntnis, wie man da szulassen soll. bei mir ist es auch so, dass ich meist das gefühl habe, die symptome steigern sich bis zu einem level von 95 %, also kurz vor totaler eskalation, und bleiben dann über einen langen zeitraum konstant. sprich es geht mir lange richtiug richtig mies. ich kann atemübungen machen, im dreieck springen oder sonst was. es wird eig nie besser. zumal ich ja weiß, dass ich nicht sterbe, im gegenteil, am liebsten würd ich dann sofort tot umfallen - also die angst nimmt mir die erkenntnis nicht zu sterben nicht. meist hilft dann, wenn es wirklich schlimm ist, nur noch tavor.

aber zulassen, keine ahnung, dasklapptnicht.


Danke, du sprichst mir aus der Seele.

Einfach in der jeweiligen Situation bleiben und nicht fliehen bringt nichts. Da hab ich dann eben Stunden oder tagelang Panik.
Auch wenn mur immer klar ist, dass ich weder irgendeine organische Krankheit habe, noch dass ich sterben werde oder sonstwas passiert.

Keine Ahnung wie man inneres dagegen ankämpfen von zulassen unterscheidet und wie man das dann ändert.
Konfrontation, Angst aushalten, Atemübungen und sich gut zureden - bringt nix.

12.02.2017 01:10 • x 1 #18


Maldur
jau eben. manchmal, wenn ich so die ganzen ratgeber lese, bla pa beginnt, steigt an, erreicht höhepunkt, schwillt ab, das ganze is in 30 min durch. pustekuchen, hab ich so noch nie erlebt.

12.02.2017 01:25 • x 1 #19


tsusu7
Ich hab es schon ein paar Mal geschafft, zumindest eine aufkommende Panikattacke zu verhindern oder mich kurz zu entspannen während diesen elenden Angstzuständen, die ich genauso kenne, wie ihr es beschreibt.
Ich versuche mal ungefähr zu erklären, wie ich an die Sache rangehe. Im Moment der aufsteigenden Angst gebe ich dann mein Bestes, dieses Gefühl neutral zu betrachten, ähnlich wie man Gedanken neutral an seinem inneren Auge vorbeiziehen lassen kann. Ich sehe die Angst also im absoluten Anfangszustand als ein Gefühl an, dass ich gerade eben habe, achte auf mein Körpergefühl und konzentriere mich auf gerade das, was sich am unangenehmsten anfühlt. Man versucht also, sich dem ganzen innerlich zu stellen statt in Oh nein, jetzt gehts los, oh nein! zu verfallen.
Könnte man wohl auch als eine Art Meditation oder Achtsamkeitstraining beschreiben.
Tut mir leid, wenn es unklar formuliert war, aber es fällt mir recht schwer. Vielleicht findet sich ja noch jemand, der da auch schon Erfolg mit hatte.
Sind meinerseits erstmal nur Ansätze.

12.02.2017 02:41 • x 3 #20


A


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