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Hallo Forum,

vor drei Wochen hatte ich eine erste Panikattacke, wusste da gar nicht was los ist und hab den Arzt gerufen. Blutdruck war hoch, aber nicht bedrohlich.

Herzfrequenz usw. Alles i.O. die haben mir dann auch schnell erklärt was los ist. So, die letzten Wochen waren jetzt geprägt von Anspannung, Herzrasen und Brustenge. Ich war beim Hausarzt hab Blut checken lassen, auch alles in Ordnung (nebenbei, bin 24, nicht zu dick und auch sonst so, völlig gesund)

So, hatte jetzt eine zweite Attacke und hab noch mal, weil Samstag Abend, den Krankenwagen kommen lassen. Quasi das selbe wie beim ersten Mal. Was mich einigermaßen beruhigt hat.

Ich hatte die letzten Jahre viel Stress, emotional und durchs Studium. Jetzt hab ich eigentlich Luft und möchte mich entspannen, mein Körper bzw. das Nervensystem dreht aber durch.

Werde am Montag zum Hausarzt gehen und ne Überweisung zum Psyochologen holen, dann werde ich die letzten Jahre mal aufarbeiten.

Bisher bin ich mit meiner seelischen Belastung immer gut durchgekommen. Enstpannungsübungen, Spazieren, mit Feunden ins Kino gehen . . . Hat immer gut geholfen, aber jetzt, wohl durchs Studium scheint das Fass einfach überzulaufen

Da das für mich alles sehr neu ist, wollte ich einfach mal ein bisschen connecten. Wie hat das bei euch angefangen? Was sind eure Erfahrungen? Kriegt man diesen Murks wieder gut weg?

Ich freue mich über jede Antwort

Gestern 19:45 • 27.07.2025 #1


4 Antworten ↓


Hallo und herzlich willkommen.

Das, was du aktuell durchmachst, kennen hier wohl die meisten so oder so ähnlich.

Recht charakteristisch an Panikattacken ist, dass sie scheinbar ohne Grund auftreten und dann in Situationen, die völlig alltäglich, nicht gefährlich sind und die man schon zigmal problemlos erlebt hat.

Es kann durchaus sein, dass man ein stressiges Studium und alle Klausuren problemlos meistert, dann ein paar Wochen frei hat, sich entspannen und erholen will und plötzlich kriegt man bei Aldi an der Kasse zittrige Beine, Herzrasen und Schweissausbrüche.

Ich halte einen Besuch beim Psychologen aktuell für gar nicht so erforderlich (zumal du eh ewig lange Wartezeiten hast). Außer da ist irgendwas, was du meinst, was dringend aufgearbeitet werden müßte. Ein anstrengendes Studium ist aber nichts, was man psychologisch aufarbeiten müßte.

Ich empfehle dir stattdessen erstmal folgenden Thread, den eine recht aktive Nutzerin hier mal verfaßt hat. Der hat schon vielen weitergeholfen und Denkanstöße gegeben. Wenn du ihn wirklich durcharbeitest, wird das eine Zeit dauern, aber es lohnt sich.

agoraphobie-panikattacken-f4/raus-aus-der-angst-so-schaffst-du-es-t133396.html

A


Panikattacken, Neuling

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Zitat von MWalter01:
Wie hat das bei euch angefangen? Was sind eure Erfahrungen? Kriegt man diesen Murks wieder gut weg?

Willkommen im Forum, lieber MWalter01,
oh je, jetzt es dich auch erwischt. Ob man diesen Murks wieder wegbekommt, das kann dir niemand korrekt beantworten. Alles ist möglich. Jeder macht andere Erfahrungen. Nur eine gewisse Struktur und Dynamik ähnelt sich jeweils bei diesen (verdammten) Angststörungen. Du machst schon alles richtig, das finde ich bewundernswert. Es gibt eigentlich immer, du hast es ja selber schon erwähnt, eine Vorgeschichte. Ich kann mir niemanden vorstellen, der im Erwachsenenalter Panikattacken, Depressionen und eine Angststörung erleidet, und keine entsprechende Vorgeschichte hat. Bei mir persönlich war es eine Horror-Elternschaft. Nur Streit und Beleidigungen, schlechte Stimmung, Depressionen, Alk. war auch im Spiel. Ich hatte schon als Kind eine schwere Angststörung, die ich geheimhielt, und mit der ich bis ich 21 Jahre alt war, lebte. Damals gab es noch kein Internet und psychische Störungen galten schon als eine Art Geisteskrankheit. Das ist heute zum Glück völlig anders. Mit 28 dann der erste Zusammenbruch. Es geschah nach einer sehr langen und sehr anstrengenden Arbeit. Aber, wie du vielleicht weißt: das ganze Leben war bis dahin äußerst anstrengend gewesen, nervlich, psychisch. Ich war schon als Kind psychisch und nervlich überlastet. Du kannst es wieder in den Griff bekommen und muss dann dafür sorgen, dass du, wie es mir einmal ein Psychologe sagte: „artgerecht gehalten wirst“. Dafür musst du sorgen, dann wird die Angsterkrankung und das damit verbundene Leiden höchstwahrscheinlich nicht mehr ausbrechen. In Überlastungssituationen, dazugehören leider auch Schicksalsschläge, Trennungen und so weiter, ist die Gefahr natürlich größer, dass eine tief angelegte Verunsicherung (so würde ich es nennen) losbricht und damit Panik, Angst und so weiter. Auch Depressionen können auftreten. Wichtig ist ein soziales Umfeld, das positiv ist und dich trägt. Auch Tätigsein gehört dazu, ob es nun Studieren ist oder Erwerbsarbeit, Tätigkeiten, die du gerne machst, die dich interessieren und bei denen du Erfolgserlebnisse hast. Alles was dir gut tut, ist gut und alles, was dir nicht gut tut, ist schlecht, das wäre es jetzt auf die einfachste Formel gebracht. Du hast sicher, wie eigentlich alle Angstpatienten, zu lange nur noch funktioniert und Dinge getan, die du eigentlich gar nicht tun wolltest.
LG

Zitat von MWalter01:
Da das für mich alles sehr neu ist, wollte ich einfach mal ein bisschen connecten. Wie hat das bei euch angefangen? Was sind eure Erfahrungen? Kriegt man diesen Murks wieder gut weg?

Natuerlich kriegst Du das wieder weg.

Du warst wahrscheinlich immer auf Hochtouren, keine Zeit zum Verarbeiten und jetzt wo du Ruhe hast, kommt es hoch.

Ist wie ein Kochtopf, wo Du den Deckel immer runterdrueckst, irgendwann kocht es ueber.

Du hast ne Ueberweisung, also erster Schritt ist getan.

Also, bitte keine Angst. Du kriegst Skills, die Dir helfen werden ️

Kommt mir bekannt vor.
Nach Dem erbringen von Leistung / Stress, Direkt auf null runtergefahren. Unterforderung.

Ich für meinen Teil brauche zum Beispiel ein gewisses Stress Level, damit es mir gut geht. Rum sitzen und Däumchendrehen ist zum Beispiel gar nix für mich.
Da fangen, bei mir auch Gedanken kreisen und Panikattacken an.
Beschäftige dich und such dir, was forderndes. Das könnte helfen,




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Dr. Christina Wiesemann
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