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T
Gruß an die Community,

gestern war ich wieder viel zu lange wach, auch weil ich leider nicht schlafen kann und ich merke umso länger ich wach bin umso mehr Zeit habe ich, mich mit mir selbst zu beschäftigen obwohl ich eigentlich sogar abgelenkt bin.
Ab und zu spiele ich ein unterhaltsames Spiel was mich dann total mitreißt und ich die Zeit verliere oder bin am PC und schaue interessante Youtube Videos. Normalerweise habe ich mir vorgenommen wenigstens immer so gegen 1 Uhr ins Bett zu gehen um den nächtlichen Angstgedanken zu entgehen.
Da ich aber nicht wie gewünscht schlafen kann habe ich mit Mirtazapin nachgeholfen und das ging gut, wurde müde und habe mich dann direkt schlafen gelegt. Nur kennt man ja die bekannte Nebenwirkung, das man davon vermehrt Hunger bekommt und zunehmen kann. Das musste ich auf der Waage dann feststellen 2kg zugenommen und zunehmen ist für mich einfach keine Option mehr, da ich vor 2 Jahren so schön 8-9kg abgenommen habe um mein Normalgewicht wieder zu erreichen und das würde ich gerne behalten.
Habe es dann mal versucht mit einem SchlafNerventee kurz vor dem schlafen gehen, hat nur bedingt geholfen konnte dann mal 2 Tage früher schlafen gehen ohne Mirta. Nur gestern hat es leider nichts gebracht, bin dann sehr spät Nachts ins Bett habe versucht zu schlafen und irgendwie kam unruhe dazu, weiß nicht warum und schon war ich in einer Panikattacke.
Nur war diese anders als die anderen PAs. Ich hatte diese Art von PA vor 5 Jahren mal gehabt und habe mich damals in die Notaufnahme fahren lassen, selbst da hat es noch lange angedauert bis ich mich beruhigen konnte.

Meine Panikattacken laufen normalerweise immer so ab, das ich anfangs einen erhöhten Puls habe, dann kommen Angstgedanken die das Ganze hochschaukeln und dann kommt bei mir die Beruhigungsphase, ich versuche einfach zu chillen nehme den erhöhten Puls mit um einfach zu relaxen und mich nicht hineinzusteigern. Weiß nicht warum aber das schnelle Herzschlagen nach der Attacke chillt mich runter und so konnte ich eigentlich jede PA wieder besänftigen.
Nur diesmal schießten mir vermehrt Angstgedanken durch den Kopf bzw. haben sich durchgebrochen, genau die Gedanken die ich immer versucht habe komplett zu verdrängen und zu ignorieren.
Gedanken wie, was wenn die PA nicht mehr aufhört und du sie nicht mehr wie sonst immer runter bekommst, kurz Gedacht und schon kam die nächste Attacke und mein Puls wurde schneller, wurde langsam Panisch und war kurz davor den Notarzt zu rufen.
Wollte ich aber nicht, also habe ich mir direkt 2 Tavor 1mg reingeschmissen, was ich aber dann wieder bereut hatte, wollte wenigstens nur 1mg aber vor lauter Angst und damit es einfach aufhört gleich 2.
Dann kam die dritte Attacke und ich dachte ok ich glaube das wars, ich konnte es nicht mehr stoppen und mich beruhigen, denn es kam ständig ein neuer Angstschub und ich dachte mir nur noch wie komme ich da jetzt raus.
Musste dann meine Mutter anrufen um mit ihr zu reden und das hat mich Gott sei Dank soweit gut abgelenkt das die Panikattcken etwas besser wurden, dennoch hatte ich das Gefühl das die Angstgedanken noch nicht ganz verschwunden waren. Irgendwann wirkte das Tavor beruhigend, habe noch bisschen auf dem Handy was gelesen und konnte dann schlafen.
Das war für mich einfach Next Level, bzw. das Level das ich einmal hatte und gehofft hatte nie wieder zu bekommen, war ja dann auch so bis Gestern Nacht eben.


Wie könnte man denn am besten solche Panikschübe wieder stoppen ohne Tavor nehmen zu müssen?

31.03.2023 14:43 • 02.04.2023 #1


11 Antworten ↓


colitis9439
Zitat von ThE-Joker:
Wie könnte man denn am besten solche Panikschübe wieder stoppen ohne Tavor nehmen zu müssen?

Ruf das nächste mal direkt jemanden an. Das scheint ja doch gut funktioniert zu haben.

Ich lese aus deinem Beitrag, dass du recht viel vorm Bildschirm hängst, kann das sein? In Phasen, in denen es dir gut geht, solltest du mal bewusst nix machen. Leg dich jeden Tag mal ne halbe bis 1 Stunde hin und mach wirklich einfach gar nix. Nicht spielen, nicht lesen, keine Musik (höchstens ruhige Mediatationsmusik/Naturgeräusche).
Ich fühl mich danach immer wie neu geboren. Auf der Leiter zur Panik geht man in solchen Ruhephase ein paar Stufen runter. Das gibt dir dann mehr Spielraum für deinen Alltag.


Zitat von ThE-Joker:
Ab und zu spiele ich ein unterhaltsames Spiel was mich dann total mitreißt und ich die Zeit verliere

Versuche sowas wirklich zu vermeiden. Du bist da in einem vegetativen Zustand, der einer Panik schon ganz ähnlich ist, auch wenn es sich für dich in dem Moment gut anfühlt. Stelle dir vielleicht einen 20 Minunten Timer. Dann machst du immer ein paar Miunten pause bevor du weiter spielst. Das verhindert, dass du zu sehr in solche Dinge eintauchst.

31.03.2023 14:56 • x 2 #2


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Panikattacke auf einem neuen Level, keine Ahnung warum

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Reconquista
Mit jemandem sprechen, ist sehr gut. Wenn Du den Mumm und die Disziplin hast, kannst Du dein vegetatives System auch durch sanfte (!) und langsame Bauchatmung beruhigen. Diese Art der Selbstberuhigung ist die beste, gelingt mir aber selbst selten, leider.

31.03.2023 15:18 • #3


colitis9439
Zitat von Reconquista:
und langsame Bauchatmung beruhigen. Diese Art der Selbstberuhigung ist die beste, gelingt mir aber selbst selten, leider.

- Auf den Rücken legen, beine angewinkelt
- Langsam und komplett ausatmen
- Noch 3 mal ausatmen, um den letzten Rest Luft herauszubekommen (Der Bauch spannt dabei an)
- Langsam durch die Nase wieder einatmen
- 5-10 mal Wiederholen

Das hilft mir tatsächlich eigentlich immer. Ich mach das aber auch vorbeugend über den Tag verteilt. Geht dann auch einfach im Sitzen oder auf der Couch.

31.03.2023 15:42 • x 1 #4


Grummel72
@colitis9439 mit dem spielen hast du recht!
Ich bin jetzt seit gut 3 Monaten daheim und hab mir gedacht zum ablenken und runterkommen zockst a bisserl Playstation und dabei hab ich dann gemerkt wie mir schwindlig wurde und ich immer aufgeregter wurde.
Seit ca 3 Wochen nicht mehr gespielt und ich bin ruhiger geworden.
Ich setz oder leg mich meistens irgendwo hin wenn die Sonne scheint und das tut mir viel besser!

31.03.2023 15:50 • x 4 #5


T
Zitat von colitis9439:
Ruf das nächste mal direkt jemanden an. Das scheint ja doch gut funktioniert zu haben.

Das Ganze ging Sekunden schnell, nichtmal 30 Sekunden bis ich die 3 PAs hatte und war am überlegen Notarzt oder Mutter anrufen. Entschied mich dann für letzteres und während ich sie angerufen habe, habe ich mir 2 Tavors reingeschmissen.


Zitat von colitis9439:
Ich lese aus deinem Beitrag, dass du recht viel vorm Bildschirm hängst, kann das sein?

Nur in der kalten Jahreszeit und wenn draußen Regenwetter ist. Sobald das Wetter gut ist bin ich öfters draussen. Aber ja so gegen Abend wenn man wieder Zuhause ist, entspanne ich vor dem PC oder TV.


Zitat von colitis9439:
In Phasen, in denen es dir gut geht, solltest du mal bewusst nix machen. Leg dich jeden Tag mal ne halbe bis 1 Stunde hin und mach wirklich einfach gar nix. Nicht spielen, nicht lesen, keine Musik (höchstens ruhige Mediatationsmusik/Naturgeräusche).
Ich fühl mich danach immer wie neu geboren. Auf der Leiter zur Panik geht man in solchen Ruhephase ein paar Stufen runter. Das gibt dir dann mehr Spielraum für deinen Alltag.


Wenn ich meine Gedanken nicht beschäftige, holt mich die Angst erst Recht ein, auch negative Gedanken machen sich breit.
Beschäftigung ist eigentlich das beste was ich so machen kann gegen meine Ängste und Gedanken, aber manchmal sind die Angst/Negativen Gedanken dann doch stärker und kommen durch.


Zitat von colitis9439:
Versuche sowas wirklich zu vermeiden. Du bist da in einem vegetativen Zustand, der einer Panik schon ganz ähnlich ist, auch wenn es sich für dich in dem Moment gut anfühlt. Stelle dir vielleicht einen 20 Minunten Timer. Dann machst du immer ein paar Miunten pause bevor du weiter spielst. Das verhindert, dass du zu sehr in solche Dinge eintauchst.

Das ist richtig, nur verliert man sich auch schnell darin und auch das hilft mir, mich weniger mit meinen Gedanken auseinander zu setzen.

01.04.2023 02:47 • #6


T
Zitat von Reconquista:
Mit jemandem sprechen, ist sehr gut. Wenn Du den Mumm und die Disziplin hast, kannst Du dein vegetatives System auch durch sanfte (!) und langsame Bauchatmung beruhigen. Diese Art der Selbstberuhigung ist die beste, gelingt mir aber selbst selten, leider.


Mir bringt das leider gar nichts. Die Angst spielt halt im Kopf ab und das versucht alles mögliche an Horrorszenarien durchzuspielen. Habe das mit dem bewussten Atmen ect. alles schon versucht, irgendwie macht es die Sache schlimmer.
Das einzige was mir hilft ist mich zu beruhigen, ich nehme den erhöhten Puls mit, den Adrenalin quasi mein Körpereigener Tavor und schaue das mein Puls immer stetig langsamer wird.
Das hilft mir am besten, solange ich die Angstgedanken einfach stoppen und ignorieren kann, nur gestern ist mir das nicht gelungen und ich hatte mehrere auf einmal.

01.04.2023 02:51 • x 1 #7


colitis9439
Zitat von ThE-Joker:

Wenn ich meine Gedanken nicht beschäftige, holt mich die Angst erst Recht ein, auch negative Gedanken machen sich breit.
Beschäftigung ist eigentlich das beste was ich so machen kann gegen meine Ängste und Gedanken, aber manchmal sind die Angst/Negativen Gedanken dann doch stärker und kommen durch.

Die Tatsache dass du nicht mehr in der Lage bist zur Ruhe zu kommen ist dein Kernproblem. Die Panik ist dafür nur ein Ventil. Ich weiß wie das ist. Nichts tun wird dir am Anfang sehr sehr schwer fallen. vielleicht sind es nur 5 Minuten, die du schaffst. 10 Minuten wären schon super und würden dich wirklich weiter bringen. 20 Minunten und mehr wäre schon ideal.

Versuchs wirklich mal Immer nur so lange wie du aushältst. Dein Gehirn möchte gerne Aufräumen, aber du lässt es nicht. Eine geführte Meditation könnte dir da am Anfang behilflich sein. Schau mal auf Youtube nach Peter Beer. Der macht das ganz gut, aber ist Geschmackssache. Finde einen, mit dem du dich wohl fühlst.

01.04.2023 08:51 • x 3 #8


T
Zitat von colitis9439:
Die Tatsache dass du nicht mehr in der Lage bist zur Ruhe zu kommen ist dein Kernproblem.


Da stimme ich dir zu.
Das Problem ist das mich nicht nur Angstgedanken begleiten, sondern jetzt vermehrt auch negative Gedanken, was ich so vor ein paar Monaten nicht hatte. Alles ist irgendwie auf einem neuen Level.
Davor konnte ich die negativen Gedanken schnell wieder niederlegen und hatte es nur mit der Angst zu tun, jetzt gelingt es mir nicht mehr und das macht mir ein wenig Sorgen.
Habe mir deshalb auch einen guten Psychologen rausgesucht, nur leider ist die Warteliste bei ihm sehr lang, so dass ich wahrscheinlich noch 4 Monate warten muss.

02.04.2023 01:41 • #9


Flousen
Hey,
Das deine Attacken auf einem neuen Level sind ist ganz einfach zu beschreiben.
Angst sucht sich gern neue Ventile wenn sie merkt das die alten nicht mehr einen belasten, und genauso ist es mit der Panik. Diese löst du ja mit dem Gedankenkreis aus, und gibst ihr Nahrung.
Ich gehe auch spät ins Bett, und gerade heute habe ich das selbe, Gedanken kreisen, Symptome und Extrasystolen begleiten mich. Aber großartig mir den Kopf daran zerbrechen muss ich nicht, kenne das seit 10 Jahren und wir sind eben keine Maschinen die immer funktionieren müssen..

Setz dich mit dem Vegetativen Nervensystem mal auseinander, denn daher kommen die ganzen Szenarien.

02.04.2023 01:55 • x 2 #10


T
Zitat von Flousen:
Angst sucht sich gern neue Ventile wenn sie merkt das die alten nicht mehr einen belasten, und genauso ist es mit der Panik.


Das ist Absolut richtig. Auf diesen Gedanken bin ich auch schon gekommen. Vor noch ein paar Jahren hatte ich unglaublich oft Krankheitsängste und bin immer bei jeder Kleinigkeit direkt zum Arzt gerannt.
Habe mir dann gesagt, egal was ich ab jetzt wieder haben sollte, wenn es nicht nach 1-2 Wochen weg ist, gehe ich damit zum Arzt. Seitdem ich mich daran halte, haben sich meine Krankheitsängste von 100% auf 10% verringert.
Und jetzt, wie du es schon gesagt hast, suchen sich meine Ängste neue Wege um mir das Leben schwer zu machen.

02.04.2023 09:36 • x 2 #11


Flousen
Zitat von ThE-Joker:
Das ist Absolut richtig. Auf diesen Gedanken bin ich auch schon gekommen. Vor noch ein paar Jahren hatte ich unglaublich oft Krankheitsängste und ...

Das A und O ist es, das erlernte wissen über die Angst und Panik, wie man sie aushält und bekämpft wieder aufzufrischen. Damals fing es an mit Angst vorm raus gehen, bis zum Zug, Bus, Autobahnen, Essen, Duschgel, ach was da alles auf mich zu kam. Jetzt ist das alles fast weg, dafür schleichen sich gern andere Dinge ein. Muss man sich immer bewusst machen das die Dinge auch wieder verschwinden.

Also, Therapie, Sport, Gesündere Essgewohnheiten, Kein Alk., Keine Zig., und Positives Denken hat mir geholfen.

02.04.2023 10:47 • x 2 #12


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