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Hallo in die Runde.
In letzter Zeit kämpfe ich immer intensiver mit Panikattacken. Früher waren sie nur abends und nicht täglich, mittlerweile sind sie auch tagsüber und fast jeden Tag. Ich brauche dringend Therapie, da ich mich nicht imstande fühle, mich ausreichend auf Uni oder zwischenmenschliche Beziehungen zu konzentrieren. Jedenfalls hatte ich eine zeit lang das Gefühl, es hinge mit meiner Wohnung zusammen und hab auch schon überlegt, umzuziehen (ich wohne in einer WG), da ich meistens hier Panik habe. Allerdings könnte es auch damit zusammen hängen, hier allein zu sein. Kennt das noch jmd, dass sich Panik schon anbahnt wenn ihr wisst, dass ihr an einem bestimmten Ort sein werdet? Und was unternehmt ihr dagegen?
Unabhängige Frage davon: Wer hat Erfahrung damit, sich einen Hund gegen die Angst zu holen?

viele Grüße und hoffentlich bald eine gute Nacht

10.01.2023 02:24 • 10.01.2023 #1


16 Antworten ↓


Moin erstmal, eigentlich sollte deine Wohnung dein Safespot sein aber in Wirklichkeit ist es so mit den Panikattacken sie kommen überall auf nur gibt es Orte die es begünstigen,bei mir sind es meist welche wo man nicht so einfach weg kommt.

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Panik immer am selben Ort

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Hallo julier,

Du schreibst, dass du dringend eine Therapie benötigst. Hast du denn schon selber danach gesucht oder brauchst du dabei Tipps und Anlaufstellen.

Melde dich gerne bei uns, wir sind Streetworker*innen und helfen auch bei Vermittlungen und der Suche nach der passenden Anlaufstelle.

Liebe Grüße, ConAction Streetwork

Zitat von julier:
Wer hat Erfahrung damit, sich einen Hund gegen die Angst zu holen?

Bitte, bitte nicht.
Solche Symptome sollten NIE den Ausschlag darüber geben, ob man sich ein Tier anschafft oder nicht. Ein Hund braucht Pflege, Aufmerksamkeit, muss regelmäßig raus und kostet eine Stange Geld. Sicher kann er dir Sicherheit geben, er kann dich aber auch noch mehr in den Gedankenstrudel packen. Deswegen sage ich zu dir in deiner Situation, bitte hole dir kein Tier nur um dich nicht mehr einsam zu fühlen. Kümmere dich um eine Therapie und wenn der Wunsch nach einem Hund unabhängig von der Angst besteht, DANN kannst du darüber nachdenken.

Zitat von julier:
Hallo in die Runde. In letzter Zeit kämpfe ich immer intensiver mit Panikattacken. Früher waren sie nur abends und nicht täglich, mittlerweile sind sie auch tagsüber und fast jeden Tag. Ich brauche dringend Therapie, da ich mich nicht imstande fühle, mich ausreichend auf Uni oder zwischenmenschliche Beziehungen ...

Also, Klaus Bernhardt, ein Psychotherapeut aus Berlin, hat mir durch seinen Videokurs (es gibt auch ein Buch über das Thema) erklärt, dass Panikattacken oft ein Warnsignal des Unterbewusstseins sind... also, wenn das stimmt - ich hatte früher hin und wieder so eine Art Trigger-Panikattacke - dann ist vielleicht dein Umfeld wirklich nicht da s richtige,... die Panikattacke oder wir bei mir zuletzt, bloße Angst, als Warnsignal... das macht schon Sinn... und bisher hatte mir das auch niemand anderes sagen können, obwohl ich schon ein paar Psychotherapeut*innen hinter mir habe... eigentlich sonderbar...

Er vermittelt übrigens auch hilfreiche und oft wirksame Techniken gegen Angst und Panik, sollten sie mal auftreten...

Wenn du dir einen Hund holen möchtest, bräuchtest du einen Therapie Hund, der deine ankommende Angst riecht spürt und dich an einen sicheren Ort führt.
Die Kosten musst du selber tragen und lange Wartezeiten.
Zusätzlich musst du mit Ihm Gassi gehen, das Futter die Tierarztkosten ( die Anfang 2023 enorm gestiegen sind)
Der Hund braucht Pflege.
Meine sozialphobie ist besser,wenn Emmi dabei ist; da sie kein Therapie Hund ist, muss sie fast überall draußen bleiben bzw. Ich nehme sie nicht mit.
In meinen schweren Depressionen hätte ich mich nicht um Emmi kümmern können, jetzt wenn es mir schlecht geht, macht das mein Mann

Wenn die PA's kommen, dann schreibe Dir mal die Gedanken und / oder Gefühle auf, die Du in dem Moment oder kurz zuvor hattest. Dieses wiederholst Du jedes Mal, evtl. erkennst Du dann die Zusammenhänge oder Auslöser besser. Die Wohnung an sich ist nur der Stellvertreter für etwas, das in Dir vor sich geht. Sie ist nicht die eigentliche Ursache.

Nun ja, ich hatte meine erste PA beim Autofahren und von da an für ein Jahr fast bei jeder Fahrt und nur da.
Das hat mir für einige Zeit eine trügerische Sicherheit gegeben, da ich dachte so eine gewisse Kontrolle über die PA zu haben. Ausgerechnet in der Woche vor einer längeren Reise - mit dem Auto - hat es mich dann erstmalig und sehr heftig in der Wohnung erwischt. Der Urlaub war dann auch echt die Hölle ...

Grundsätzlich hatten aber die PA nichts mit der Fahrerei zu tun. Das war nur Zufall, weil die erste dabei aufgetreten ist.
Das kann bei dir ähnlich sein, daher finde ich den Vorschlag von @Perle sehr gut das mal näher zu hinterfragen.

@MichalKa kenne ich.

Ich hatte jahrelang Panikattacken. Die letzte ist lange her. Mein Auto stand in der Waschanlage und wurde geföhnt. Ich stand draußen und konnte nicht weg. Das hat mich massiv getriggert, mir wurde übel, ich dachte, ich falle um. Ich habe mich hingehockt. Als ich im Auto saß, war sie weg. Heute ist es so, dass ich wenn ich z. B. auf der Autobahn im Stau stehe (wieder Thema, nicht wegkommen) teilweise ein leichtes Unbehagen kommt. Das ist aber nichts im Vergleich zu den Panikattacken. Ich hatte vor vielen Jahren so schlimme Attacken, dass ich nicht einkaufen konnte, ich hatte Luftnot etc.

Ich habe sie besiegt, indem ich die Situation NICHT gemieden, sondern mich dieser, wenngleich auch unter größter Anstrengung gestellt habe. Heute bin ich zum Glück frei davon.

Zitat von Angstmaschine:
Nun ja, ich hatte meine erste PA beim Autofahren und von da an für ein Jahr fast bei jeder Fahrt und nur da. Das hat mir für einige Zeit eine ...

Ich denke, dass dein Körper unbewusst registriert, dass dir ja nichts passiert und die Attacken auch wieder verschwinden werden. Die Attacken beginnen im Kopf. Versuche vor der Fahrt an was schönes zu trinken, kau Kaugummi, trink Wasser oder noch besser telefoniere während der Fahrt (natürlich über die Freisprecheinr. ). Meist brauch es nur positive Erlebnisse ohne Attacken, damit diese verschwinden.

@Moskito75 ich gehe immer noch zu häufig in die Vermeidung. Ich weiß es ist falsch

Zitat von julier:
Ich brauche dringend Therapie, da ich mich nicht imstande fühle, mich ausreichend auf Uni oder zwischenmenschliche Beziehungen zu konzentrieren.

Das ist gut,dass Du das erkannt hast und Dich jetzt darum bemühst.
Auch wenn man auf Therapieplätze warten muss.

Dieses Gefühl,dass es an der Wohnsituation hängen könnte,hatte ich auch.
Es hat sich aber heraus gestellt,dass das Unwohlsein (bis hin zu Angstzuständen und Panik) nichts mit der Wohnung zu tun hatte.
Alles fühlte sich kalt und irgendwie bedrohlich an.

Das hat sich gegeben,als es mir besser ging und dann war es zuhause auch wieder schön.

Dieses Unwohlsein kann auch woanders her kommen und man nennt das frei flottierende Angst.
Eine Angst,die in dem Moment nicht näher zugeordnet werden kann.

Natürlich hat diese Angst einen Hintergrund/Ursache aber die Ursache liegt nicht im Moment.

Zitat von Moskito75:
Ich denke, dass dein Körper unbewusst registriert, dass dir ja nichts passiert und die Attacken auch wieder verschwinden werden. Die Attacken beginnen im Kopf. Versuche vor der Fahrt an was schönes zu trinken, kau Kaugummi, trink Wasser oder noch besser telefoniere während der Fahrt (natürlich über die Freisprecheinr. ). Meist brauch es nur positive Erlebnisse ohne Attacken, damit diese verschwinden.

Alles gut, die Zeiten sind schon lange vorbei! Das war so 2006 / 2007 am Anfang meiner Angstkarriere, da wusste ich noch gar nicht so richtig, was eigentlich mit mir los ist.

Zitat von Herta_Emmi:
@Moskito75 ich gehe immer noch zu häufig in die Vermeidung. Ich weiß es ist falsch

Bei mir war es so, dass ich klein angefangen habe. Überfüllter Supermarkt und dann noch die lange Schlange vor der Kasse... Da wurde mir echt übel. Ich habe mich dem immer wieder ausgesetzt. Irgendwann war es einfach weg.
Wahrscheinlich auch, weil ich durch die permanente Konfrontation gemerkt, dass mir doch gar nichts passiert.

Zitat von Angstmaschine:
Alles gut, die Zeiten sind schon lange vorbei! Das war so 2006 / 2007 am Anfang meiner Angstkarriere, da wusste ich noch gar nicht so ...

Ja, man denkt erstmal, man hat eine schlimme Krankheit. So war es jedenfalls bei mir.

@Moskito75 bestimmte Dinge muss ich machen, andere haben Zeit, manche erledigen sich von selbst.
Ich mag überhaupt nicht den überfüllten Supermarkt und das Nicht Einhalten des Corona Sicherheit Abstands. Das ist mit ein Hauptgrund; für mich ist das Telefonat das schlimmste

@julier
Ja ich kenne das, z.B. dass bei Spaziergängen an Orten, wo ich mal eine Panikattacke hatte, immer wenn ich an die Stelle komme, dass dann ein starkes Angstgefühl oder Schwindel auftritt. Da sieht man richtig, dass das im Gehirn gespeichert wurde.

A


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