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Hallo zusammen!

Nach langem Überlegen habe ich mich hier angemeldet, um meine Geschichte zu erzählen und mir Feedback einzuholen, ob das wirklich Angst- bzw. Panikattacken sind.

Der Text wurde doch länger als gedacht.

Kurz zu mir: Männlich, 29, glücklich vergeben, relativ sportlich (Fitness/Handball), musikalisch, guten Job etc. Also eigentlich sollte ich glücklich sein, wenn dan icht diese Panik wäre....

Im Februar hatte ich meine erste Panikattacke. Sonntag auf Montag Nacht musste ich mich übergeben und am nächsten Tag (war dann krank daheim) hab ich kaum gegessen und kaum was getrunken. Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass irgendwas mit meinem Herz nicht stimmt. Bin an die frische Luft, wollt jemanden besuchen, die Person war nicht daheim. Ich wurde richtig nervös, es fing an zu kribbeln, Herz hat wie verrückt geschlagen. Schnell ins Auto, zu meinem Vater gefahren. Daraufhin Puls gemessen, welcher bei 180 oder so war (Weiß das nicht mehr so genau). Notarzt gerufen, da es überall gekribbelt hat und ich dachte ich sterbe. Notarzt kam, mich kurz unteruscht: Herzschlag normal, Sauerstoffsättigung bei knapp 100% (was das kribbeln natürlich erklärt)...
Ich danach erst Mal geheult wie ein kleines Kind.. Ich war fix und alle. Beim Hausarzt am nächsten Tag Blut abgenommen, EKG (alles tiptop)..Blutbild war bestens, nur Vitamin D zu niedrig.

Dann vergingen so 1-2 Monate, als ich plötzlich im Büro eine bekam. (War Gott sei dank allein). Hatte in eine Tüte gepustet und 3 Minuten später war die Sache auch wieder rum.

Leider beschäftigte ich mich seit meiner ersten Panikattacke mehr mit dem Thema Tod und Sterben. Teilweise so heftig, dass ich im Bett richtig zusammen gezuckt bin.
Ich hab mir Gedanken gemacht, was mir alles passieren kann. Jeder Autounfall auf der Autobahn mit Verunglückten las ich mir durch etc.
Dazu kam noch, dass eine Arbeitskollegin mit knapp 32 starb, welche einem unheilbaren Hirntumor erkankt war. (Das hatte mich sehr stark mitgenommen).

Dann waren wir im September auf einem kleinen Festival. Saßeb gemütlich auf einer Bank und plötzlich kamen diese Gedanken Tod, Unfall, Anschlag. Ich bekam Herzrasen, Schweißaußbrüche, Angst. Hatte es aber relativ schnell im Griff und genoss den Abend.

Richtig schlimm wurde es vor ca. 3 Wochen. Beruflich bedingt muss ich viele Nachrichten lesen, was natürlich dazu führt, dass auch die negativen Schlagzeilen, wie Autounfall, Anschläge, Mord etc. von mir wahrgenommen werden. Ich machte mir immer mehr Gedanken Puh du bist jetzt schon 29..., vielleicht hast du ja auch ne Krankheit.

Ich lag Sonntag auf Montag im Bett und hörte mein Herzschlag und bildete mir ein, dass etwas mit dem Herzen nicht stimmte.
Die Panik ging los, aber diesmal ohne Hyperventilieren und Hezrasen. Die Nacht machte ich kein Auge zu und war am Morgen wie benebelt.
Ich fuhr trotzdem zur Arbeit und bei meiner zweiten Zig. wurde mir richtig schwindelig, panisch und es kamen Schweißausbrüche hinzu.
Der Tag war die Hölle: Ich saß nur im Büro, hatte Schwindel, konnte kaum was Essen und als das Gefühl, dass mein Herz gleich durchdreht (was natürlich nicht passiert ist).
Mein Problem war schon immer, dass ich mir ständig über alles Gedanken machen und dann noch anfing, die Symptome zu googeln..Was ich alles für KRankenheiten in den letzten drei Wochen gehabt hatte

Die Woche hatte ich bis Donnerstags durchgezogen, bin dann aber von der Arbeit heim. Die Heimfahrt wieder gleiche Smyptome wie oben. Daheim angekommen erstmal schlafen gelegt und danach gings mir wieder gut. Trotzdem ab zur Ärztin, welche ein Blutbild machte inkl. EKG (Alles bestens) und die Lunge abhörte. Hatte mir wohl nur einen Infekt eingefangen, aber sie tippte mehr auf Angststörung.
Wollte ich ehrlich gesagt nicht wahrhaben.... Die Woche darauf wurde ich komplett krank geschrieben. Ich hatte fast täglich diese Schweißausbrüche inkl Schwindel und starker Benommenheit, welche aber nach dem Schlafen meist alle weg waren. Als es mir den Montag darauf immer noch nicht besser ging, schickte mich meine Ärztin zum Kardiologen zwei Tage später. Herz ist Tip Top, alles wie es sein soll.
komischerweise hatte ich an diesem Tag keine dieser Attacken. Hinzu kamen jetzt aber leichte Rippenschmerzen an bestimmten Stellen plus Rückenschmerzen und Nackenverspannungen.
Meine Schilddrüse wurde außerdem auch noch Untersucht, natürlich ohne Befund. Verdacht auf Diabetes wurde auch nicht bestätigt, wobei ich in dieser Zeit verdammt viel Durst (oder trockenen Mund) und viel Harndrang hatte.

Lange Rede kurzer Sinn: Vor ungefähr vier Tagen hatte ich mir mein rechte Schulterblatt extrem gezerrt (oder Nerv eingeklemmt). Es tut bei fast jeder Bewegung weh...Morgen gehts deswegen mal wieder zum Onkel Doktor..ABER diese Attacken hatte ich seitdem nicht mehr. Außer eben, nachdem ich dank einer Ibu meine Rückenschmerzen nicht mehr spürte.
Weiterhin habe ich seit ein paar Tagen einen Druckschmerz im rechten Unterbauch. Und viel Luft im Darm, welcher sich schön durchschlängelt und sich unangenehm anfühlt.
Vor ca. 8 Jahren war ich zwei Mal im Krankenhaus wegen extremen Darmkrämpfen. Beides Mal ohne Befund. Zu dieser Zeit war ich seelisch auch extrem belastet... Von daher weiß ich, was die Psyche ausrichten kann.

Diese Attacken fühlen sich ungefähr so an: Mir wird komisch (schwer zu beschreiben), benebelt als wäre ich nicht da. Hab das Gefühl nur wirres, unverständliches Zeug zu reden (aber ist nicht so), sehe plötzlich unschärfer, Schweißausbrüche an Händen und Füßen, das Gefühl umzugehen (Ist noch nie passiert), leichter Schwindel, leichtes Kratzen im Hals, mundtrockenheit. Mittlerweile weiß ich, dass diese Attacken wieder vergehen. Dauern bei mir auch nur zwischen 5 und 15 Minuten. Allerdings hatte ich diese in den letzten 3 Wochen fast täglich (Ist das möglich?).

Ich versuche auch meinen Alltag soweit wie möglich zu managen. Hab wieder 2 mal Handball gespielt, je 50 Min durchgespielt. (Und ic hdenke mir: Wenn du was mit dem Herzen oder Lunge hättest, könntest du das sicherlich nicht) Komischerweise kommen diese Attacken meist, wenn ich alleine bin bzw sie kommen nicht, wenn ich z.B. Sport mache oder Playstation spiele...

So, wer bis hierhin gelesen hat: Danke! Es tat gut sich das mal von der Seele zu schreiben. Kennt ihr solche Symptome denn? Bzw, dass diese teilweise auch jeden Tag kommen bzw über 1-2 Wochen gehen können?

19.10.2016 14:09 • 19.10.2016 x 1 #1


3 Antworten ↓


N
Hallo und herzlich willkommen Somebody,

ja,das sind Panikattacken.Gut,dass Du bereits im Bilde bist,was die Psyche so alles verursachen kann.
Und ja,das kann auch über Wochen gehen.Ich hatte ca. 6 Wochen Panikatacken,meistens sogar mehrmals täglich.

Ich hab hier einen interessanten Link für Dich,es ist ein kostenloses Hörbuch mit Informationen zur Entstehung der Angst und wie man am besten damit umgeht:

http://www.panikattacken-loswerden.de/k ... s-hoerbuch

19.10.2016 14:17 • #2


A


Neu hier - Angstattacken/Panik oder auch körperliches?

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K
Hallo erstmal ich bin auch neu hier in diesem Forum und du redest mir quasi aus der Seele. Der Text könnte fast von mir sein! In einem anderen Beitrag habe ich alles geschildert,wenn du magst kannst du es mal lesen.

Ich Versuche auch meinen Alltag zu bewältigen. Allerdings in Momenten wo ich alleine bin fällt es mir doch sehr sehr schwer. Sobald mein Mann oder meine Familie, Freunde etc in der Nähe sind, geht es mir deutlich besser und ich entspanne etwas...
Allerdings jedes kleinen ziepen lässt mich fast durchdrehen. Selbst bei einer banalen Erkältung wittere ich Schlimmes...
Ich kann dir leider keine brauchbaren Tipps oder Ratschläge geben, da ich selber manchmal nicht weiß, was hilft... Allerdings ist Dr. Google meistens mein Hauptproblem. Und meine Angst vor einem Hirntumor. Da ich oft Schwindel habe, bzw seit über einem Jahr aber aus Angst vor dem Ergebnis nicht ins mrt gehe, aber dennoch immer Panik davor habe, ist es oft sehr schwierig klar zu denken...

Ich denke, dir geht es wie mir. Man möchte einfach wieder unbeschwert und glücklich leben und nicht jeden Tag Angst haben...

Lg

19.10.2016 14:49 • #3


S
Danke für eure Antworten und dass ihr den Text gelesen habt. Das beruhigt mich ein wenig.
Es steht zwar noch ein Ultraschall aus, den ich machen werde, werde mich aber langsam mit der Diagnose Angststörung anfreunden.

19.10.2016 16:57 • #4





Dr. Christina Wiesemann