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T
Bis zu einem Autounfall und daraus resultierenden zahlreichen schmerzhaften Arztbesuchen vor ca. 15 Jahren war ich ein angstfreier Mensch. Dann schlich sich diese immer öfters auftretende Panik ein. Ich konnte in kein Auto mehr einsteigen, nicht als Beifahrer und schon gar nicht als Fahrer. Wenn ich bei meinem Hausarzt oder auch bei jedem anderen Arzt saß und mein Blutdruck gemessen wurde, war der sehr stark erhöht, obwohl ich normalerweise laut meiner zwei Blutdruckmeßgeräte zu Hause einen normalen bis leicht niedrigen Blutdruck habe ( außer bei einem akuten Anfall). Ich konnte nachts nicht mehr schlafen, hatte Atemnot, Schweißausbrüche, Schwitzen mit darauffolgenden Frieren und Herzrasen. Ich konnte nicht mehr in einen Supermarkt gehen, aus Angst dort umzukippen. Mein damaliger Hausarzt kontrollierte alles von Kopf bis Fuß, konnte keine Herzkrankheit feststellen, aber eine Schilddrüsenfehlfunktion. Nach einem Sonogramm und Ultraschall wurde kalte Knoten in der Schilddrüse festgestellt, die auch für diese Panik mit verantwortlich sein sollten. Es könnte aber auch psychischer Natur von meinem Unfall sein. Daraufhin bekam ich Jodid verschrieben und Bisoprolol.
Nach etlichen schwierigen Wochen stimmte dann auch die Dosierung des Betablockers und ich konnte mit einer halben Tablette täglich gut leben. Nach und nach konnte ich wieder in den Supermarkt, fing sogar wieder an Auto zu fahren. Nur diese Panik und den hohen Blutdruck bei Ärzten wurde ich nie los. Gelegentlich alle paar Wochen bekam ich mal nachts kurzzeitig Herzrasen, was ich mit der Einnahme einer weiteren halben Bisoprolol im Griff hatte. Meine Schilddrüsenwerte waren nach zwei Jahren dann auch wieder in Ordnung, so daß ich das Jodid absetzen konnte. Ich fühlte mich prima.
Aber schon von November an begannen sich die nächtlichen Anfälle wieder zu häufen. Da ich unter der Woche allein zu Hause bin, habe ich panische Angst vor diesen nächtlichen Panikattacken, es kann mir ja niemand helfen, wenn es mir wirklich mal richtig schlecht geht.
Ich habe auch noch keinen Arzt seitdem aufgesucht, weil mein Hausarzt nicht mehr praktiziert und ich bei meiner neuen Ärztin erst für den 06. Januar einen Termin bekommen habe.
Kann es sein, daß ich die Betablocker nicht mehr vertrage ? Gibt es noch etwas anderes, was ich gegen die Angst einnehmen kann ?

31.12.2013 15:22 • 05.05.2014 #1


51 Antworten ↓


M
Hallo, Thea,

an Deiner Stelle würde ich doch den Arzttermin abwarten, bevor ich irgendetwas nehmen würde, weil man bei Dir ja nicht wissen kann, ob Du doch wieder Schilddrüsenhormone brauchst und Deine Zustände davon kommen.

Lass Dich auf jeden Fall gründlich in der Hinsicht untersuchen (Sono, Blut).

Wenn Du das Gefühl hast, es bis dahin nicht auszuhalten, könntest Du ein leichtes homöopathische Mittel einnehmen, damit macht man an sich nichts verkehrt, also Baldrian oder sowas.
Frag mal in der Apotheke, gerade zum Einschlafen gibt es da verschiedene Sachen, die nicht schädlich sind und Dich etwas beruhigen.

Gute Besserung und viel Erfolg bei Deinem Arzttermin!
Und einen guten Rutsch und alles Gute für 2014!

31.12.2013 15:29 • #2


A


Nach 15 Jahren Ruhe wieder Panik und Angst

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T
Danke für die guten Wünsche und die Tipps.

Meine Schilddrüsenwerte waren im Juli vollkommen in Ordnung.

Heute und morgen muß ich erstmal so über die Runden kommen, wir haben in der Nähe keine Apotheke, ich hoffe das klappt auch. Wir sind heute abend bei Freunden eingeladen, das lenkt ein wenig ab.


Ist es denn eigentlich erlaubt, ein Gläschen Sekt zu trinken oder verstärkt das die Angstsymptome ?

31.12.2013 16:19 • #3


M
Probier es doch einfach mal vorsichtig, musst ja nicht gleich übertreiben...
Und vorher was essen!

31.12.2013 16:34 • #4


T
Nach einer mal wieder katastrophalen zweiten Nachthälfte hatte ich heute endlich meinen Termin bei meiner neuen Hausärztin.
Da ich die halbe Nacht schon mit herumwandern im Zimmer verbracht habe, war ich dementsprechend auch schlecht drauf. Die Attacken hörten auch am Morgen nicht auf und mein Mann mußte mich fahren, da ich in dem Zustand nicht selbst fahren wollte. Ich bekam auf der Fahrt wieder dieses schreckliche Flattern in der Brust, so daß ich mich kaum traute, Luft zu holen.
Die Ärztin ist sehr nett, sie fragte mich nach meinen Problemen und nach Krankheiten und hat dann den Blutdruck gemessen und mich gründlich im Liegen und Stehen abgehorcht. Ich dachte, da wird gleich ein Horrorwert rauskommen, aber nein, der Blutdruck war 130/ 84 ! Nachdem der Wert völlig in Ordnung war, entspannte ich mich etwas. Anschließend wurde mir Blut genommen und ein EKG geschrieben, das zwar noch nicht ausgewertet ist, aber laut Schwester erstmal nichts Negatives zeigte. Die Ärztin bestellte mich für morgen Nachmittag zur Auswertung des EKGs und der Blutwerte.
Nun mache ich mir schon wieder Gedanken, was mich morgen bei Auswertung erwartet, ob man mir helfen kann und wie ich die heutige Nacht überstehe.
Die Ärztin fragte mich auch nach meinen Lebensumständen, ob sich irgendwas verändert hätte. Darauf fiel mir der Auszug unseres Sohnes Anfang Oktober ein.
Ich hatte zu Anfang Schwierigkeiten mit dem Alleinsein in der Nacht, da mein Mann im Außendienst arbeitet und auch unter der Woche nicht zu Hause ist. Aber ich hatte mich nach drei Wochen an das nächtliche Alleinsein gewöhnt, konnte gut schlafen. Ist es möglich, daß dies trotzdem der Auslöser für diese Panikattacken ist ?

06.01.2014 17:08 • #5


C
Liebe Thea,

auch ich grüble oft nach, was der Auslöser für meine Panikattacken war. Mittlerweile kann ich mir so manches vorstellen.
Jeder hat halt so sein Päckchen zu tragen. Der eine größer, der andere kleiner.

Durchaus möglich, dass es bei dir mit dem Auszug deines Sohnen zusammenhängt.
Aber dass es nach 15 Jahren wieder losgeht find ich ja ganz schön heftig.

Hoffe für dich, dass bei der Auswertung nichts herauskommt. Wird auch sicherlich nicht - wir machen uns nur zu viele Gedanken!

Mit den besten Wünschen für dich
Carlotta

06.01.2014 17:23 • #6


T
Was mir vor allem Sorgen bereitet ist, daß diese Attacken trotz der Einnahme der Betablocker auftreten.
Muß ich mich jetzt nach und nach mit immer mehr Medikamenten vollstopfen, um zu überleben ? Ich muß schon eine Menge Schmerzmittel einnehmen, wenn ich meine Migräneanfälle bekomme. Dagegen sollten die Betablocker auch helfen, was sie aber leider nicht taten.

06.01.2014 17:40 • #7


C
Liebe Thea,

hast du schon mal mit deinem Hausarzt darüber gesprochen. Er kennt dich am besten und weiß, was gut für dich ist.
Wie es sich anhört, schluckst du ja einen ganzen Tabletten-Cocktail.

Ich nehme im Moment noch keine Medikamente. Hätte glaub zu viel Angst vor den Nebenwirkungen.

Grüße
Carlotta

06.01.2014 17:53 • #8


T
Ich mußte meine Hausärztin wechseln, bin heute das erste Mal bei der Neuen gewesen.
Ganz so schlimm ist es mit den Medis noch nicht. Von den Bisoprolol nehme ich täglich eine halbe Tablette, Schmerzmittel auch nicht täglich, nur wenn sich ein Migräneanfall ankündigt. Darüber habe ich auch schon mit meiner alten Hausärztin gesprochen, die Migräne liegen bei uns in der Familie und empfohlener Ausdauersport sowie Akkupunktur bringen leider nur sehr wenig. Ich werde mich aber auch mit der neuen Hausärztin nochmal darüber unterhalten.

Vor den Nebenwirkungen habe ich auch Angst, aber die Schmerzen bei Migräne sind ohne nicht auszuhalten, was bleibt mir da weiter übrig und ganz ohne Betablocker würde ich gar nicht mehr zur Ruhe kommen. Man muß ja auch noch seiner Arbeit nachgehen können.

Das Schlimme an der Misere ist ja, wenn es wirklich Panikattacken psychischer Art sind, dann kann man den Auslöser auch schlecht finden und somit nicht abstellen. Ich kann ja schlecht zu meinem Sohn sagen, er soll wieder einziehen. Bammel habe ich auch davor, wenn mein Mann nächste Woche wieder auf Reise muß und ich nachts dann mit solch einem Anfall allein im Haus bin. Aber auch das läßt sich nicht ändern. Ich muß einfach irgendwie damit klarkommen.

06.01.2014 18:09 • #9


C
Was hat den die Auswertung des EKGs und der Blutwerte ergeben?
Ich hoffe, dass alles soweit OK ist!

Ja, es ist wirklich ein Teufelskreis. Hab mir jetzt mal Lasea und Vertigoheel bestellt (beides pflanzlich).
Möchte für alle Fälle gewappnet sein. Ob es hilft werde in noch sehen.

Deine Angst, bei einer Panikattacke (besonders nachts), allein zu sein, kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir sind die Attacken in der Nacht auch ein Greuel. Bei Dunkelheit wirkt alles noch beängstigender.

Wünsche Dir für die Woche alles Gute!
DU SCHAFFST DAS !

07.01.2014 15:00 • #10


T
So, jetzt bin ich gerade vom Arzt heimgekommen.
Das Ergebnis trägt nicht gerade zu meiner Beruhigung bei.
Die Blutwerte inclusive Schilddrüsenwert waren alle in Ordnung. Das EKG war im Grunde genommen vom Sinusrhytmus auch in Ordnung. Aber ich habe Extrasystolen und das muß noch einmal mit einem 24hEKG und einem Herzultraschall kontrolliert werden. Ich sollte mir aber keine Gedanken machen ( das sagt sich so leicht ), weil fast jeder Mensch Extrasystolen hat und meistens wären diese nicht behandlungsbefürftig.
Ich würde mir auch nicht so viele Gedanken machen müssen, wenn das Langzeit-EKG zeitnah gemacht werden würde. Aber wegen hohen Verkehrsaufkommens habe ich erst einen Termin für den 6. Februar erhalten. Nun muß mit meinen meist nächtlichen Anfällen noch 4 Wochen zurechtkommen. Ich soll meine Betablocker jetzt anstatt morgens abends einnehmen, da der höchste Wirkungsgrad von Bisoprolol in der ersten Hälfte des Tages nach der Einnahme liegt und die Dosos auf eine ganze Tablette erhöhen.
Mir wird jetzt schon schlecht, wenn ich daran denke, noch so lange warten zu müssen.

07.01.2014 18:02 • #11


C
Das mit den Extrasystolen habe ich auch und mein Arzt sagte genau dasselbe zu mir.
Zuerst hat es mich natürlich beunruhigt. Mittlerweile habe ich es aber wirklich schon von vielen gehört, denen es genauso geht. Es ist also tatsächlich weit verbreitet.
Ich glaube, wir Angsthasen machen uns einfach zu viele Gedanken.
In dem Fall musst du es aber, denke ich, wirklich nicht.
Ich weiß, dass das wahrscheinlich ein schwacher Trost ist, aber glaube mir, ich lebe mittlerweile ganz gut damit und du kannst es auch.

07.01.2014 18:39 • #12


T
Danke, liebe Carlotta, für Deine lieben Worte.

Ich mache mir auch nicht den ganzen Tag Gedanken darüber, tagsüber stört es mich nicht und ich habe auch keine Attacken, wenn ich beschäftigt bin. Nur diese Müdigkeit macht mir halt zu schaffen.
Heute nacht war es wieder schlimm, es fing gleich an, als ich schlafen gegangen bin und mein Buch weggelegt habe. Nach dem ersten Anfall konnte ich zwei Stunden schlafen und aus dem Schlaf heraus fing dann die zweite Attacke an. Sie hielt mich bis zum Frühstück auf Trab und ich war richtig froh, mein Bett verlassen zu können. Ich habe meinen halben Betablocker das erste Mal abends eingenommen und er hat diese Extraschläge etwas abgedämpft, aber Ruhe konnte ich trotzdem nicht finden, schon allein wegen meiner schweißnassen und dann kalt werdenden Füße.
Nun werde ich heute abend nach Anraten meiner Ärztin eine ganze Tablette einnehmen.

Es ist nicht das Problem, daß ich nicht damit leben könnte, PA zu haben, das könnte ich sicher. Aber diese Symptome machen mir eben zu schaffen und es muß etwas passieren, damit ich wieder genügend ruhigen Schlaf bekomme.

08.01.2014 17:17 • #13


M
Hi,

habe auch schon Extrasystolen gehabt, waren vegetativ, Du brauchst kein Herzmittel, sondern was für die Nerven, probiere doch mal, abends Baldrian oder ähnliches zum Einschlafen- die Extra- Schäge kommen nicht vom Herz, sondern von den aufgewühlten Nerven!

lG

08.01.2014 18:52 • x 1 #14


C
Dein letzter Satz könnte von mir sein. Auch ich habe das schon so oft gedacht.
Die Panikattacken sind fast noch das harmlosere. Die kommen und gehen vorüber.
Aber die ständigen Symptome fressen mir bald meine letzten Nerven auf!
Ich kann dich wirklich gut verstehen. Ich denke, es geht hier vielen so. Das beruhigt mich manchmal sogar!
Vielleicht hab ich noch Glück, da ich meistens wunderbar schlafen kann.
Nur ab und zu ist eine Nacht, in der ich öfters aufwache.
Wünsche dir auf jeden Fall noch einen schönen Abend und eine erholsame Nacht!
Liebe Grüße

08.01.2014 18:56 • #15


T
Hallo Mahabharata,
wenn es sich nach meinen Kardiologentermin herausstellen sollte, daß es nicht am Herz selbst liegt, dann wird sich sicher auch die Medikation ändern. Meine Hausärztin wollte aber vorher unbedingt abgeklärt haben, daß körperlich alles in Ordnung ist.
Diese Extraschläge sind aber auch das Letzte ! Die sind das Schlimmste an der ganzen Sache und die treten in den letzen Wochen immer häufiger auf.

Hallo Carlotta,
da hast Du aber Glück, daß es Dich meistens nachts in Ruhe läßt.
Aber wenn man arbeiten muß, ist es sicher auch unangenehm, wenn man das tagsüber hat.

09.01.2014 09:41 • #16


C
Liebe Thea,

wie sind denn im Moment deine Nächte?
Kannst du jetzt etwas besser schlafen, wenn du abends deine Dosis erhöhst?

LG
Carlotta

11.01.2014 17:28 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

T
Also vor zwei Nächten konnte ich gut schlafen, aber letzte Nacht war es wieder nicht so gut. Ich habe zwar diese Extraschläge nicht bemerkt und hatte auch keine Panik, aber trotzdem ist diese Unruhe da, als müßte ich jeden Moment aus dem Bett springen. Wenn ich dann morgens wach werde, steh ich sofort auf, bevor diese Nervösität wieder anfängt.
Ich war sonst gern ein Langschläfer, daran ist im Moment nicht zu denken. So langsam habe ich Bammel davor, das ich mich irgendwann in eine Art Bettgeh-Angst hineinsteigere.
Da ich ja nun schon Betablocker einnehme, weiß ich nicht so recht, ob ich nebenbei auch noch zusätzlich was zur Beruhigung einehmen soll. Baldrian habe ich schon probiert, das bringt mir nichts.

11.01.2014 17:51 • #18


C
Vermutlich hast du schon eine, wie du sie nennst, Bettgeh-Angst.

Wenn du dir vor dem ins Bett gehen sagen würdest: Ich bin jetzt müde, freue mich auf mein Bett und habe einen wunderbaren und erholsamen Schlaf, und dies auch wirklich so empfinden würdest, könntest du vermutlich sehr gut ein- und durchschlafen.
Aber im Kopf hast du eben nur diese schrecklichen Nächte, die dir den Schlaf rauben.

Vermutlich geht es hier vielen so, nur mit unterschiedlichen Symptomen. Bei mir ist es seit 8 Monaten der Schwindel.

Ständig lese ich, man soll sein Symptom ignorieren. Na wenn dass nur so einfach wäre!

Halte mich auf jeden Fall auf dem Laufenden!

LG

11.01.2014 18:04 • #19


T
Also momentan gehe ich noch ohne Angst ins Bett, ich wünsche mir nichts, erwarte nichts. Dann lese ich ein wenig und bin auch müde und schlafe ein, aber eben nur 2-3 Stunden. Wenn ich dann wach werde, ist es meistens vorbei mit wieder Einschlafen. Das hat mir bis vor kurzem nie was ausgemacht. Da hatte ich diese blöden Puffe nicht in meiner Brust.
Wie soll man die ignorieren, wenn sie da sind ?
Verstehe ich auch nicht.
Na ja, dann bis morgen.

11.01.2014 18:13 • #20


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