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K
Hallo,

Ich hoffe sehr, dass ihr mir helfen könnt. Ich habe letztes Jahr sehr schlimme Erfahrungen mit Panikattacken im Urlaub gemacht. Danach konnte ich bei einem Urlaub gar nicht mitfahren, meine Familie ist ohne mich gefahren und das war richtig schlimm. Dieses zurückbleiben. Seit diesem Vorfall geht es mir immer wieder sehr schlecht und ich komme aus dem Loch nicht raus.

Nun steht wieder ein Kurzurlaub in Deutschland an. Den wir schon lange gebucht haben. Mein Körper spielt wieder verrückt. Schon Tage vorher.

Meine Therapeutin sagt, de dass Weg raus aus der Angstspirale ist, sich der Angst zu stellen und durchzugehen.

Meine Frage: können weitere schlimme Erfahrungen meine Angst nicht noch verstärken? Wäre es besser; erst in eine Klinik zu gehen und mich aus einem stabileren Zustand den Herausforderungen zu stellen?
Habt ihr Erfahrungen? Ich brauche dringend Hilfe.

Dnake

02.04.2018 09:37 • 02.04.2018 #1


15 Antworten ↓


Icefalki
Hast du zuhause auch Ängste, oder jetzt nur wegen des Urlaubs? Und vor was fürchtest du dich?

02.04.2018 09:40 • #2


A


Könnt ihr mir helfen? Angst vor Urlaub Entscheidung?

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Den Skiurlaub müssten wir stornieren, weil es mir so schlecht ging.

Ich habe immer wieder Tiefs. Es war jetzt eine Woche, die ich mich normal gefühlt habe. Seit der Urlaub immer näher rückt stürze ich wieder ab.

Ich hatte in meinem letzen Sommerurlaub eine Horror Woche Panikattacken. Tag und Nacht. Das kann ich nicht verarbeiten

02.04.2018 10:08 • #3


Icefalki
Also Panikattacken. Es stimmt schon, dass man sich seinen Ängsten stellen sollte, allerdings ist das sehr anstrengend, und durch reine Konfrontation gehen die auch nicht immer weg. Ist unterschiedlich, richtig verallgemeinern kann man das nie.

Ich denke, dass du weisst, dass Angst nix mit dem Aussen zu tun hat, sondern mit dir selbst. Sitzt in dir drin. Insofern sind Klinikaufenthalte sehr gut, weil man täglich Inputs bekommen und daher intensiv arbeiten kann.

Kannst dich mal fragen, was für dich schlimmer wäre. Zuhause bleiben oder Augen zu und mitfahren. Ängste haben die beschissene Angewohnheit, dass man immer mehr in die Vermeidung kommt. Das macht einem dann auch zu schaffen, weil der Radius immer kleiner wird.

Ist echt schwierig, vernünftig zu raten. Ich habe damals versucht, wenigsten arbeitstechnisch und Umfeldbezogen zu leben. War auch sehr anstrengend. Deshalb weiss ich, wie du dich fühlst. Alles was ausser der Reihe kam, war angstbesetzt. Ist nicht schön.

02.04.2018 10:26 • x 1 #4


K
Hat du mittlerweile deine Ängste im Griff?

Bei mir drehen sich die Gedanken auch viel um meinen Mann und die Kinder. Ich will sie nicht wieder enttäuschen bzw. Ihnen den Urlaub vermiesen. Kennst du das? Das macht mir dann noch mehr Druck.

Ich leide schon lange an Angststörungen. Seit dem Urlaub, bei dem ich nicht mitkonnte ist noch eine mittelgradige Depression dazu gekommen.
Es steht halt immer wieder etwas an, so wie der Urlaub jetzt. Immer wieder eine Herausforderung, so dass ich kaum zur Ruhe komme in einen normalen Alltag.

Ich will es so gern schaffen. Die Erinnerungen arbeiten meist nachts an mir. Morgens bin ich dann völlig fertig. Gegen Abend geht es mir dann wieder besser

02.04.2018 10:39 • x 1 #5


guteFee
Es ist so gemein!

Man muss immer funktionieren, man schafft alles irgendwie.

Mal schlechter, mal besser.
Panikattacken werden ausgehalten, irgendwie....

Dann kommt es was auf uns zu was eigentlich positiv sein sollte!

Zum Beispiel ein Urlaub !

Was passiert?

Wir lassen es nicht zu...
Wenn wir es zulassen macht der Kopf uns ein Strich durch die Rechnung.

Die Angst vor der Angst, Die ja genau Diese hervorruft.

Warum?

Weil wir Glück und Zufriedenheit oder Harmonie nicht zulassen (dürfen, können)!

Wenn wir mal kurz vorm Ende stehen, wird uns bewusst dass wir uns nur selbst im Weg waren!

Was auch immer dazu geführt hat, dass unser Kopf uns nicht erlaubt, Glück anzunehmen, letztendlich bestimmen wir was wir denken!

Noch haben wir die Chance (Zeit), das Gute im Leben anzunehmen!

Die Angst ist ein Produkt unserer Gedanken, die irgendwann in uns geboren wurde.
In einem Moment, als wir zu schwach waren, Diesen als harmlos zu erkennen.

So hat selbst nur ein Gedanke ein leichtes Spiel, uns in diese Erinnerung zu versetzen.

Aber, umgekehrt könnten wir auch den Spieß umdrehen.

Sterben müssen wir alle mal, aber nicht jetzt!

Es wird für uns Zeit, um zu denken!

02.04.2018 10:54 • x 1 #6


Icefalki
Ja, ich hab's im Griff. Und bekam auch eine saftige Depression, weil ich mich nicht habe behandeln lassen. Dann allerdings und mit Medis und viel, viel Therapie geht es mir heute gut. Allerdings, da es so lange war, muss ich ständig dranbleiben, und meine Denkmuster immer und immer wieder stabilisieren.

Dein Problem kenn ich nur zu gut. Man hat auch Angst, dass man wegen der Angst seine Lieben überfordert und alles kaputt macht.

Einen Ausweg habe ich für dich. Du besprichst das mit deinem Mann und wenn's absolut nicht mehr geht, dann brecht ihr ab und fahrt nach Hause. Das nimmt dir den Druck. Und im Urlaub kannst du auch Panik schieben, wie zuhause auch. Akzepiere, dass du darunter leidest.

Resquetropfen einpacken. Sind homöopathisch und wirken. Anschliessend wirst du stolz auf dich sein, denn du bist mitgefahren.

Und wenn deine Panik kommt, man merkt es ja, denk mal, was ist gerade los? Was macht mir Stress? Und verstehe, dass Stress das Adrenalin hoch puscht und es natürlich ist, dass man dann diese Empfindungen bekommt. Aber, ich bin nie umgefallen, nie aufgefallen, nie ohnmächtig geworden, habe nie die Kontrolle verloren, obwohl ich jedesmal gedacht habe, jetzt ist es aus. Nie, nie.

02.04.2018 10:58 • x 1 #7


K
Du machst mir Hoffnung icefalki.

Ich habe eine neue Therapeutin seit ein paar Wochen. Bei ihr habe ich ein sehr gutes Gefühl. Aber wir stehen halt noch ganz am Anfang. Hast du auch Verhaltenstherapie gemacht?

Welche Medikamente haben dir geholfen? Ich nehme Venlafaxin, allerdings schon fast in der maximalen Dosis

02.04.2018 11:16 • #8


T
Zitat von Kastenfrau:
Du machst mir Hoffnung icefalki.

Ich habe eine neue Therapeutin seit ein paar Wochen. Bei ihr habe ich ein sehr gutes Gefühl. Aber wir stehen halt noch ganz am Anfang. Hast du auch Verhaltenstherapie gemacht?

Welche Medikamente haben dir geholfen? Ich nehme Venlafaxin, allerdings schon fast in der maximalen Dosis

Hallo, in welcher Dosierung nimmst du das Venlafaxin? Hast du ein Notfallmedikament das du im Urlaub mitnehmen
könntest im Falle das es dir zu viel wird? Manchmal hilft es ja so etwas nur dabei zu haben und zu wissen das man
da was hat das einem hilft.

02.04.2018 11:27 • x 1 #9


S
naja auf der einen seite hat deine therapeutin sicher recht wenn sie meint, dass du dich deinen ängsten stellen solltest, auf der anderen seite bin ich aber auch der meinung dass man nichts tun sollte worauf man keine lust hat, bzw. wobeis einem ned gutgeht, solang es dich ned mehr und mehr einschränkt manche vorhaben wegzulassen die dir ned guttun, sodass du dann am ende nirgends mehr hingehst, würde ich es sogar als alternative betrachten einfach ned mitzufahren (meine meinung^^)

02.04.2018 11:31 • x 1 #10


K
Ich nehme 262,5 mg Venlafaxin. Ich könnte also nochmal um 37,5 erhöhen. 300 mg ist die maximale Dosis.

Für Notfälle habe ich Tavor und zopiclon.

Ich bin echt ratlos und teilweise habe ich das Gefühl, dass ich Unfähig bin eine Entscheidung zu treffen.

Danke für eueren Posts

02.04.2018 12:15 • #11


S
des kann ich verstehen, weil du denkst isses wirklich des was ich will oder lass ich mich von indirekt meiner angst beherrschen, des is natürlich immer ne schwierige frage, vielleicht solltest du warten und dich dann einfach spontan für des entscheiden womits dir gut geht, wenns dir kurz davor nach mitfahren is, fahr mit, wenns dir nach daheimbleiben is, bleib daheim

erfahrungsgemäß isses so, umso mehr man sich vorher gedanken drüber macht umso höher is tendenziell auch die wahrscheinlichkeit, dass man am ende wieder sein hintern ned hochkriegt und die angst überwiegt und gewinnt

02.04.2018 12:21 • #12


K
Da hast du recht. Am besten wäre es, wenn es gleich los gehen würde und ich nicht noch 2 Tage zum nachdenken hätte.
Danke

02.04.2018 13:10 • x 1 #13


Icefalki
Zitat von Kastenfrau:
Du machst mir Hoffnung icefalki.

Ich habe eine neue Therapeutin seit ein paar Wochen. Bei ihr habe ich ein sehr gutes Gefühl. Aber wir stehen halt noch ganz am Anfang. Hast du auch Verhaltenstherapie gemacht?

Welche Medikamente haben dir geholfen? Ich nehme Venlafaxin, allerdings schon fast in der maximalen Dosis


Citalopram, denke mal so 3-4 Jahre. Mir hat es geholfen. Hatte plötzlich Ruhe vor der Angst. Und dann tiefenpsychologische Therapie. Ich hab es mehr mit Ursache und Wirkung. Muss alles begreifen, dann kann ich verändern. Allerdings klingt das jetzt sehr hochgestochen, verändert hab ich erst nach 17 Jahren was, dann aber richtig.

Wenn du eh Tavor hast, dann ab in den Urlaub. Hast doch alles dabei, was du brauchst.

02.04.2018 16:49 • #14


K
Konntest du wirklich einen konkreten Auslöser für die Angststörung in der Therapie finden?
Danke für Deine Hilfe!

02.04.2018 19:19 • #15


Icefalki
Zitat von Kastenfrau:
Konntest du wirklich einen konkreten Auslöser für die Angststörung in der Therapie finden?
Danke für Deine Hilfe!


Logo. Fehlendes Selbstvertrauen, kaschiert, selbst vor mir selber. Eine beschissene Kindheit, Selbstüberforderung, falsche Werte. Sehr hoher eigener Leistungsdruck um anerkannt zu sein.

Und so tun als ob. Irgendwann ist es zuviel, dann explodiert der Kessel. Und, da man null Ahnung von allem hat,lebt man dann mit der Angst vor der Angst. Und wenn du dir,wie ich keine Hilfe holst, weil das ja ein Eingestehen von Versagen ist, nun, dann wird das chronisch. Du geht's ja schon in Therapie, also tausendmal besser, als mein Kopf in den Sand stecken.

02.04.2018 20:09 • #16


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