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Leonceg
Kann wegen einer Angststörung kaum Sport machen was kann ich tun?

Hallo, zu mir bin 20 Jahre alt. Habe seit November 21 von heute auf morgen plötzlich mit Angst und Panikproblemen zu kämpfen. Konnte längere Zeit das Haus nicht verlassen da ich sofort Panik bekam umzukippen oder einen Herzanfall zu erleiden. Obwohl ich körperlich vollkommen Gesund bin. War in einer Klinik es hatte sich stark gebessert. Bin seit Monaten wieder Alltagsfähig und mache alles. Allerdings wurde es wieder etwas schlimmer. Ich habe mich im Gym angemeldet. Früher bin ich dort sehr aktiv hingegangen. Allerdings schaffe ich es heute kaum. Sport soll die beste Therapie gegen Angststörungen sein. genau da liegt mein Problem! Denn nämlich beim Sport kommen die Ängste auf. Besonders wenn sich der Herzschlag erhöht verfalle ich in Panik und bekomme schlimme Szenarien in meinen Kopf wie ich gleich umkippe oder einen Herzanfall erleide. Es fällt mir schwer Sport zu machen und es belastet mich immer mehr, da ich so gerne wieder Aktiv hingehen würde aber es einfach nicht so schaffe. habt ihr vielleicht irgendwelche Tipps für mich wie ich mich da überwinden kann oder einfach mal den Kopf abschalte? Meine Angst bezieht sich speziell auf den Bereich Körper. Jegliches zwicken, schmerzen, Herzstolpern oder sonstiges, werden bei mir sofort als Gefahr aufgenommen und ich bekomme Panik. Dazu steigere ich mich in alles so sehr rein. Ich will endlich Sport machen. ich bekomme schon Aggressionsanfälle wenn es nicht funktioniert weil es mich so sehr belastet. ich liebe es Sport zu machen und es tut umso mehr weh, dass es wegen sowas nicht mehr geht. Danke schonmal.

28.11.2022 00:50 • 29.11.2022 x 1 #1


11 Antworten ↓


Vendetta1981
Servus,

da gibt es eigentlich keine wirklichen Tricks. Alles was du wissen musst, weißt du bereits: Du bist gesund. Ein gesunder Mensch fällt nicht einfach so tot um bei Belastung. Dass der Körper auf Anstrengung mit einem erhöhten Puls, Schwitzen und Lufthunger reagiert, sind ja nun ganz normale Reaktionen an denen nichts krankhaftes ist.

Das was du tun musst, ist den Mut aufzubringen, diese Situationen zu erleben und durchzustehen. Das ist schwer wenn man Angst davor hat, aber es gibt nur diese Möglichkeit. Dein Verstand muss dies Erfahrung machen. Du wirst vielleicht in Panik verfallen und dir wird alles Mögliche durch den Kopf gehen, aber vorallem lernst du, dass du trotzdem nicht stirbst und dass du den Sport problemlos überstehen wirst. Du musst den Sport wieder zur Gewohnheit werden lassen, so wie du die Angst zur Gewohnheit hast werden lassen. Dadurch verliert die Angst ihre Berechtigung.

28.11.2022 02:31 • x 4 #2


A


Kann wegen der Angststörung kein Sport mehr machen

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KampfderAngst
@Leonceg du hast zwei Möglichkeiten - Vermeidung oder Konfrontation.
Die Vermeidung fühlt sich, erstmal, besser an. Damit gibst du deiner Angst Futter und sie wird dein Leben immer mehr beherrschen.

Konfrontation fühlt sich HORROR an, aber wird dir langfristig helfen.

Bist du in Therapie oder beim Facharzt?

28.11.2022 09:00 • x 2 #3


Obstsalat
Moin,

Ich schließe mich den letzen beiden Beiträgen hier an.

Wenn du in die Vermeidung gehst, gibst du der Angst viel Raum. So wie sich das hier für mich anhört, hat sie schon viel Raum und bestimmt gerade dein Leben. Du möchtest etwas ändern. Und Sport machen. Das ist super. Denn genau das kannst du als Motivation nehmen.

Ich würde aber nicht direkt ins Gym gehen und erwarten, dass sich etwas ändert. Ich würde KLEIN anfangen. Das heißt.

Ins Gym kannst du gehen, oder? Deine Angst kommt nur, wenn sich dein Herzschlag erhöht? Also du bekommst jetzt nicht schon Angst, wenn du nur von außen dran vorbei läufst?

Falls doch, ist das der erste Schritt. Falls nein. Muss ein anderer Schritt folgen.

Vlt fängst du mit Kniebeuge an. Da erhöht sich der Puls ebenfalls. Und dann kannst du inne halten. Die Angst wird kommen. Und da sein. Wichtig ist, dass du sie aushältst. Sie kann nämlich über einen längeren Zeitraum nicht gleich stark bleiben. Das bedeutet. Du musst in der Situation bleiben.

Wenn sich dein Puls erhöht, bleibst du stehen. Atmest und wartest bis sich dein Puls wieder gesenkt hat. Dann das gleiche Spiel von vorne. Wieder den Puls erhöhen. Und dann wieder abwarten. Nach einer Weile wirst du merken, dass sich deine Angst erhöht und senkt. Wie eine Welle. Mal höher. Mal tiefer. Deswegen ist es wichtig diese Übung über einen längeren Zeitraum zu machen.

Denn so merkst du, dass dir nix passiert.

Wichtig ist, dass du die Übung nicht nur einmal machst und dann aufgibst. Das dauert. Und am besten schafft man das mit therapeutischer Unterstützung. Hast du schon welche?

Um dir Mal ein Beispiel zu nennen. Ich setze mich seit 1 Jahr mit meine Angst auseinander. Auch sie hatte so viel Raum, dass sie mein Leben bestimmt hat. Auch ich bin in die Vermeidung gegangen. Und mittlerweile hat sie sich gebessert. Ich würde sagen sie ist generell um 50 Prozent gesunken. Nach 1 Jahr.

Es braucht also seine Zeit. Du kannst keine Wunder erwarten. Ich würde trotzdem therapeutisch Unterstützung empfehlen. Die Übung die ich genannt habe ist eine abgewandelte von meiner. Kann richtig sein. Aber bei jedem hilft etwas anderes. Ist aus der Ferne schwer zu beurteilen wie dein Körper darauf reagiert.

Aber solche Übungen sind mit der Konfrontation gemeint.

LG

28.11.2022 09:18 • x 2 #4


KampfderAngst
@Leonceg ich kenne das von mir selbst in einer anderen Situation.
Habe immer Angst, dass meinem Mann was passiert....bin zurzeit eine Helikopterehefrau. Ganz furchtbar ist das. Jetzt könnte ich ihn anflehen nur zu Hause zu bleiben ( Vermeidung ) oder ich lasse es und gehe in die Konfrontation, was im Moment noch der absolute Angstmotor ist.
Auch wenn es schwer ist, ich gehe in die Konfrontation....

28.11.2022 09:40 • #5


Zomgo
Hey, geht mir sehr ähnlich. Habe den selben Kram seit Anfang diesen Jahres. Da bei mir noch immer ein BelastungsEKG aussteht traue ich mich auch bis heute nicht aktiv Sport zu betreiben.
Meine Symptom Palette ist riesig und stetig wechselnd. Mittlerweile ist die Panik eigentlich verschwunden. War ja Mittlerweile bei so einige Ärzten und die haben mir immer wieder bestätigen können das ich grundsätzlich nichts habe. War schon 2 mal beim Kardiologen und bin kurz vorm 3. Termin - Daher sind mir so typische Herzinfarkts Symptome mittlerweile recht egal da dieser dieses Jahr vielfach ausgeschlossen wurde.
Allerdings zieht mich das trotzdem ziemlich runter und grübeln tue ich dann doch häufig recht lange.
Ganz wichtig ist den Ärzten zu vertrauen, wenn man deren Diagnose immer wieder in frage stellt (für mich gab es zu Beginn gar keine andere Möglichkeiten als das etwas „nicht gefunden“ wurde) dann dreht man sich im Kreis.

Hab selber für mich noch nicht DEN Weg gefunden. Bin aber selbst auch erst 27 Jahre alt und mir hilft es schon häufig zu hören das andere auch damit zu lernen umzugehen

28.11.2022 10:36 • x 2 #6


Icefalki
Zitat von Leonceg:
Angst und Panikproblemen


Warum hast du diese Probleme? Hast du dich damit schon beschäftigt?

28.11.2022 13:26 • #7


Leonceg
@Icefalki Hi. Vermutungen gibt es einige. Im Januar 2019 bin ich mal umgekippt (habe mich geschnitten) eigentlich was normales nur als ich das Blut war wurd mir schwarz vor Augen. Das umkippen war nicht das schlimme, sondern das ich mit dem Gesicht auf den harten Boden gefallen bin und mir u.a ein Zahn wieder eingesetzt wurde und eine Nasenbeinfraktur erlitt. 3 Monate später musste ich auch operiert werden. Ende 2019 fing dann die Hypochondrie an. Panik kam erst im November 2021. Habe halt immer Angst umzukippen oder iwas am Herz zu haben.. ist eine Vermutung die wir hatten das durch diese Verletzung ein Trauma geblieben ist. Aber final weiß ich es nicht.

28.11.2022 22:03 • x 1 #8


Leonceg
@icefalk Und das alles obwohl ich mich körperlich bei bester Gesundheit befinde

28.11.2022 22:06 • x 1 #9


Schlaflose
Zitat von Leonceg:
. Im Januar 2019 bin ich mal umgekippt (habe mich geschnitten) eigentlich was normales nur als ich das Blut war wurd mir schwarz vor Augen.

Mir wird auch immer schwarz vor Augen, wenn ich mich schneide und Blut fließt. Da ich das weiß, lege ich mich sofort hin, wenn ich mich merke, dass mir flau wird. So bin ich deswegen noch nie in Ohnmacht gefallen. Solch eine Ohnmacht hat aber nichts mit dem Herzen zu tun. Wenn man Sport macht, wird das Herz trainiert und der erhöhte Puls und Blutdruck während des Trainings verhindern genau, dass man in Ohnmacht fallen kann.

29.11.2022 07:51 • x 2 #10


Obstsalat
Zitat von Leonceg:
nur als ich das Blut war wurd mir schwarz vor Augen.

Das liegt aber eher daran, dass du wahrscheinlich kein Blut sehen kannst. Ist mir früher auch passiert. Da ist mir ein Milchzahn rausgefallen. Als ich das Blut sah bin ich unmächtig geworden. Das hat aber wenig mit dem Herzen zu tun. Das du aber nun davor Angst hast, kann ich verstehen. Ich wurde damals von meiner Wand aufgefangen.

Nur. Ist es die Angst bewusstlos zu werden oder die Angst einen Herzinfarkt zu erleiden?

Denn ein Herzinfarkt bedeutet nicht gleich Bewusstlos.

Bedeutet eher Schmerzen oder Übelkeit.

Vom Kreislauf kommt in den meisten Fällen Bewusstlosigkeit.

Es gibt natürlich auch anderes, welches eine Bewusstlosigkeit auslösen kann. Nur ist es nicht hilfreich, wenn ich dazu etwas berichte. Dann entwickelst du vielleicht eine neue Angst. Das wäre auch nicht gut.

29.11.2022 08:07 • #11


Icefalki
Zitat von Leonceg:
Habe halt immer Angst umzukippen oder iwas am Herz zu haben


Liegt eher daran, dass du Angst hast, dass dir etwas entgleitet, dass du die Kontrolle verlierst, du ohnmächtig ausgeliefert bist. Hat überhaupt nix mit Sport und Herz zu tun.

Unsere Ängste haben immer einen anderen Hintergrund. Wenn man sich da mal mit beschäftigt, kann man relativ schnell Plan B umsetzen.

Wie bei @Schlaflose , die sich sofort hinlegt, wenn sie Blut abgenommen bekommt. Wenn man sich aber, nur als Beispiel, nicht traut, was zu sagen, oder sich schämt, dann denkt man über dieses Problem mal nach.

Und zum Sport, auch da kannste ganz langsam beginnen, gehst eben nur mal schneller ums Eck, oder steigst Treppen und wenn dir komisch wird, dann setz dich hin. Wenn du ne Ausrede brauchst, dann immer Kreislauf. Der ist perfekt dafür.

Fakt ist, dass irgendetwas in uns Hilflosigkeit nicht erträgt und erlebt man etwas in dieser Richtung, hat man anschließend so seine Probleme. Ein anderer Mensch wäre umgefallen, hätte das Gleiche erlebt und würde jedem erzählen, Mensch, mich hat es auch dermassen auf die Schnauze geschlagen, aber ich hatte Riesenglück, dass nur meine Nase gebrochen war.

Viele von uns ertragen es nicht, vermeintlich ohne Kontrolle zu sein. Man vertraut entweder anderen nicht, oder sich selbst, oder beides. Der Weg da raus ist ganz viel Gedankenarbeit, aber die richtige. Dein Herz gehört da garantiert nicht hin. Das ist gesund.

Und Angst vor nix zu haben ist gefühlsmäßig auch erbärmlich, und deswegen dreht man sich auch lange im Kreis, weil man so hilflos ist, aber das nicht sein will. Da ist der Gedanke, dass ein Organ daran schuld sein könnte, doch deutlich heroischer.

29.11.2022 10:52 • x 1 #12


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