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Guten Abend allerseits,

seit Wochen geht es wieder aufwärts, ich traue mich wieder alleine raus, gehe sogar in die Stadt bummeln, und habe kaum noch Herzklopfen bei Fahrten in Straßenbahnen.
Zwar ist es längst nicht so entspannend wie vor der Erkrankung, aber im Vergleich, wie es mir zu Beginn erging im März, April und Mai, ist es schon viel besser.
Es gibt trotzdem so Tage, heue war es leider auch wieder soweit, dass ich mich plötzlich aus heiterem Himmel für einige Sekunden so komische fühle, ein komisches Kribbeln im Kopf vespüre, Druck auf den Kopf und verstärkte Schwindel ohne dass ich bewusst davor Angst verspürt habe. Die Symptome sind zuerst da und schwups, erschrecke ich mich und das Herz klopft schneller, kann mich aber meist wieder schnell beruhigen, indem ich sage, hey das kennst du doch, so ergeht ees dir halt, das ist bloß wieder die Angst, die bei dir vorbeischaut. Dann ist es aber so, obwohl die PA nicht ausbricht, bleiben die verstärkt wahrgenommen Symptome bis zum Abend, der Druck im Hals ist, über den Augen, Schläfen, im Nacken, verstärkter Schwindel (habe den Dauerschwindel, der allergings nicht gleich stark ist), Beklemmungsgefühle und totale Unruhe, so als ob die Angst immer wieder raus möchte. Sehr schwer zu erkennen. Das wirft mich immer so ein wenig zurück , dass ich denke, mensch die werde ich nie wieder los:(
Geht es euch manchmal auch so?

LG

04.07.2013 21:19 • 05.07.2013 #1


2 Antworten ↓


Hi,

ja mir gehts auch so, ich bin aber noch ganz am Anfang, habe die Panikattacken zwar gut im Griff, aber die Symptome treten auch bei mir immer wieder mal auf auch in ruhigen Zeiten wo ich in keiner Stresssituation bin! Das ist dann für mich auch immer sehr unangenehm! Ich sage mir dann auch immer das ich die Gewalt über meinen Körper habe und mich von der Angst und den Symptomen nicht in die Panik treiben lasse!
Morgens ist es meist am schlimmsten bei mir, aber gegen Mittag werde ich stabiler und ich kann mich in Situationen bringen die ich sonst meide.
Du bist mir ja schon einen weiteren Schritt voraus, du fährst mit der Bahn und gehst in die Stadt, das würde ich mich nicht trauen. Zu gross ist noch die Angst die Kontrolle über mich und meinen Körper zu verlieren. Ich wüsste ganz genau was mich erwarten würde, ein extrem starker Schwindel wäre da nur ein Symptom
Also Kopf hoch und lass dich von den Symptomen nicht so stark einnehmen, zeig deinem Gehirn das du die Kontrolle über deinen Körper hast. Habe mir viele Bücher über Angst gekauft und alles kommt wirklich von Gehirn, das Gehirn speichert soviel ab, man kann sich das kaum vortellen aber es ist so. Das Gehirn weiß genau wenn du Herzrasen oder Schwindel hast das du nun eine Panikattacke erwartest! Man muss lernen das Gehirn abzulenken, sich selber ablenken damit auch die nervigen Symptome verschwinden. Mit der Zeit werden sie weniger, und irgendwann tauchen sie gar nicht mehr erst auf. Ich habe schon sooft solche Phasen gehabt und habe immer wieder gelernt das man durch Ablenkung und Atmung viel erreichen kann.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.

LG

Hallo Melly,

vielen Dank, ja ich du hast mich beruhigt;)
Darf ich fragen wie lange du schon an der PA leidest? Ich seit vier Monaten unter PA und daraus entwickelte sich eine Agoraphobie, weil ich mich aufgrund der Angst nicht mehr rausgetraut habe und ganz viele Situationen vermieden habe.
Aber nicht nur das, die Angst hat sich verlagert auf Krankheit, generell vor dem plötzlichen Tod.
In den ersten Wochen dachte ich aufgrund des Schwindels, nee mein Leben ist vorbei, so werde ich nie meine Leben leben können, aber klappt...es wird immer besser, aber es dauert seine Zeit.
Meine Therapeutin sagt wir brauchen, auch trotz der Therapie oft gut 1-2 Jahre bis wir wieder die alten sind, bis wir wieder das Vertrauen in unseren Körper haben, dass eben nichts passiert, das wir nicht umfallen oder einen Herztod erleiden. Zwischendurch entferne ich mich auch ein wenig von dem ständigen Krankheitsdenken, aber es gibt Tage, da mache ich mir wieder vermehrt Sorgen, vor allem wenn ich dann so Nachrichten höre, dass jemand aufgrund einer Herzmuskelentzündung gestorben ist etc. Dann denke ich, das könnte auch mich treffen oder meine Familie:(

Du hast es absolut richtig gesagt, dass es alles im Gehirn abgespeichert ist, und das blöde ist, es merkt sich die negativen Dinge als erstes und braucht viel länger um umprogrammiert zu werden. Z. B. eine PA in der Straßenbahn reicht, damit das Gehirn sich diese speichert und als bedrohlich empfindet Resultat: Meiderverhalten, aber damit das Gehirn die Fahrten wieder als entspannend empfindet, sind ganz viele angstfreie Fahrten notwendig, das merke ich bei mir.

LG





Dr. Reinhard Pichler
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