Zitat von Kedici: Ich habe das Gefühl dass ich mich selbst nicht wirklich einschätzen kann.
Das könnte ein größerer Baustein bei der Sache sein. Erst mit knapp 40 Jahren habe ich in der Therapie ein klein bisschen Zugang zu mir und meinen Gefühlen gefunden. Evtl lohnt es sich für dich, da ein Auge drauf zu haben und achtsamer mit dir selbst umzugehen. Das geht auch in kleinen Schritten, dass du z.B. morgens nach dem Aufstehen, Mittags vor dem Essen und Abends nach der Arbeit versuchst in dich hineinzufühlen und zu fühlen, wie es dir gerade geht. Es kann auch helfen, mit Atemübungen vorher ein bisschen runter zu kommen, um überhaupt einen Zugang zu sich zu finden (gerade Abends).
Ist Eisen und B12 wieder aufgefüllt? Ich war recht depri als ich einen ordentlich B12 Mangel hatte. Das kann zu einer negativeren Sichtweise oder auch zum katastrophisieren beitragen.
Zitat von Kedici: Es ist schon komisch wenn man dann einmal alles raus gelassen hat dass es dann besser ist. Spricht immer eher für die Psyche.
ja, das ist schon auffällig. Als Beispiel: wenn eine Herzklappe nicht richtig schließt, kann ich weinen wie ich möchte, das ändert nichts daran.
Warum bist du denn so gestresst, dass dein Cortisolspiegel am Ende des Tages so hoch ist? Das wäre eine Frage, welche du dir sowieso, auch ohne das Herzrasen stellen könntest. Wenn man immer nur funktionieren möchte und sein innerstes immer ignoriert oder unterdrückt, meldet sich der Körper irgendwann und es ist erstaunlich, was er sich alles an Symptomen einfallen lassen kann.
Zitat von Kedici: Wie hast du das dann weg bekommen als du unter Adrenalinschüben aufgewacht bist?
Die Adrenalinschübe endeten irgendwann von selbst bei mir. Hier kann ich dir leider keinen Tip geben, außer, dich nicht verrückt machen zu lassen und das erstmal so zu akzeptieren. Evtl ist es bei dir so, dass du dich konditioniert hast. Du gehst ins Bett mit dem unangenehmen Gefühl, dass du nachher bestimmt wieder mit Herzrasen aufwachen wirst. Wenn du dann in eine leichte Schlafphase übergehst oder kurz aufwachst (bekommt man normalerweise gar nicht wirklich mit), denkst du an das Herzrasen, die Angst übernimmt die Zügel und schon wir es eine selbsterfüllende Prophezeiung.
Manches Mal war ich mit Herzbeschwerden beim Kardiologen, welche nach der Entwarnung durch den Arzt besser oder gar weg waren. Was hat sich mit dem Besuch beim Doc geändert? Nur meine Bewertung der Symptome wodurch sich der Fokus verändert. Durch die nun nicht mehr so negative Bewertung der Symptome kommt man von der Introspektion los, wodurch das Gedanken-Symptome-Karussell durchbrochen werden kann und siehe da, die Symptome ebenfalls weniger werden oder teilweise ausbleiben.