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K
Ich habe auf der Arbeit etwas nicht richtig bearbeitet. Meinem Nachfolger ist das aufgefallen.
Das ganze hat eine Panikattacke in mir ausgelöst. Er will das nächste Woche in einer Besprechung ansprechen. Der Chef ist da und ein Mitarbeiter der mich hasst. Es geht nur darum ob man dann diese Dinge noch aus einer Datenbankroutine nimmt. Die Fehler an sich sind nur Verwaltungstechnische Sachen. Es ist keine finanzieller oder Menschlicher Schaden entstanden. Ich habe so Angst gekündigt zu werden. Mein Kopfkino spielt verrückt.
Mittlerweile bin ich auf einer anderen Stelle, die man mir letztes Jahr im Juli angeboten hat. Dort arbeite ich auch gut.
Ich habe so Angst, ich hasse mich, ich wurde als Kind sehr schlimm bestraft bei Fehlern. Das ist für mich ein Trauma. Dieses Kopfkino an nächste Woche bringt mich um. Ich sehe nur die Möglichkeit mich krank zu melden. Ich möchte nicht mehr sein und möchte verschwinden, weil diese Gefühle so unaushaltbar extrem sind.

15.01.2024 14:19 • 18.01.2024 #1


17 Antworten ↓


weyoun
@Kerzenschein

Ruhig Blut. Fehler passieren nunmal, wir sind doch keine Maschinen.

Zitat von Kerzenschein:
Es geht nur darum ob man dann diese Dinge noch aus einer Datenbankroutine nimmt.

Da sonst kein größerer Schaden passiert ist, wird es darum gehen, wie man solche Fehler in der Zukunft ausschalten kann. Zeig Dich kooperativ und einsichtig, dann sollte das schnell über die Bühne gehen. Sollte man dennoch auf Dir rumhacken, lass es innerlich an Dir abprallen.

Und selbst wenn man Dich wegen solcher Lappalien kündigt: dann hat der Betrieb Dich nicht verdient!

Zitat von Kerzenschein:
ich wurde als Kind sehr schlimm bestraft bei Fehlern

Da würde ich ansetzen. Hast Du das mal therapeutisch aufgearbeitet?

15.01.2024 14:29 • x 2 #2


A


Fehler auf Arbeit, Panikattacke

x 3


K
Das sind so schlimme Gefühle am liebsten würde ich dann nicht mehr existieren, es ist so furchtbar.
Ich habe eine Therapie gemacht, aber in diese Zustände gerate ich durch Trigger herein.
Meine Eltern haben mich nach Fehlern tagelang ignoriert. Das war verachtend und vernichtend. Und genau diese Gefühle sind es die dann hochkommen. Ich kann mir dann auch selbst nicht verzeihen. Ich bin selbst schuld und hart zu mir, ich hasse mich.

Ich versuche gerade irgendwie an das Güte zu glauben, aber mein Gehirn spinnt verrückt. Manchmal denke ich, irgendwas stimmt nicht mit meinem Gehirn. Wie soll ich das denn jetzt die nächsten Tage wieder überstehen?

15.01.2024 14:38 • x 1 #3


Schlaflose
Ich kann das gut nachvollziehen, weil für mich Fehler auf der Arbeit auch der Horror sind. Ich würde mich einfach nur zu Tode schämen, aber trotzdem zu der Besprechung gehen.
Aber wenn durch deinen Fehler kein Schadent entstanden ist, hast du nichts zu befürchten und schon gar keine Kündigung. Wenn überhaupt, würde da erstmal ein Abmahnung kommen.
Ich erlebe bei meiner Arbeit oft Fälle von Fehlern, die wirklich schwerwiegend sind und keinerlei Folgen nach sich ziehen.

15.01.2024 15:30 • x 2 #4


Icefalki
Zitat von Kerzenschein:
Mittlerweile bin ich auf einer anderen Stelle

Warum wird das dann noch angesprochen?

Aber egal, steh doch dazu. Hast nen Fehler gemacht, na und?

Um aus der kindlichen Perspektive rauszukommen, ist es wichtig, als Erwachsener den Umgang mit Widrigkeiten zu lernen. Ist unangenehm, ich kenne das auch, aber ich wurde dann innerlich bockig und dachte, Popo *beep*, wenn die mich kündigen, nur zu.

Ist aber eh nie passiert und wenn ich was verbockt hatte, dann, sorry Leute, ich gelobe Besserung.

Und jeder hat schon Fehler gemacht.

15.01.2024 16:04 • x 2 #5


K
Das wird angesprochen, weil mein Nachfolger wissen will wie wir damit umgehen und ich bin immer noch im selben Team. Letztendlich kann er die Vorgänge auch abschließen und gut ist. Das sind so alte Kamellen die eh keinen mehr interessieren. Trotzdem so Angst, dass es negativ auf mich zurück fällt. Ich muss sagen, die alte Stelle war auch überhaupt nicht mein Ding.
Deshalb auch der Wechsel.
Aber nun gut.
Ihr habt Recht. Ich muss aus der Kindhaltung raus. Falls es ein Fehler war werde ich mich entschuldigen. Letztendlich ist es nix Schlimmes, niemand ist zu schaden gekommen und deshalb wird da auch nix kommen.
Ich versuche mir diese sch..... Egal Einstellung anzunehmen und werde am Montag nicht kneifen.
Alles wird gut. Vielleicht sollte ich mehr glauben. Glauben an das Positive und alles so kommt wie es kommen soll.
Leider fehlt mir durch meine Kindheit mein Urvertrauen.

15.01.2024 16:28 • x 3 #6


Icefalki
Zitat von Kerzenschein:
Letztendlich ist es nix Schlimmes, niemand ist zu schaden gekommen und deshalb wird da auch nix kommen.


Absolut richtige Einstellung.

Ich hab auch kein Urvertrauen, aber durch solche Prüfungen kann man lernen, dass man nimmer hilflos ist.

15.01.2024 18:15 • x 1 #7


weyoun
@Kerzenschein Vielleicht hilft Dir der Gedanke, daß es der Schmerz des Kindes von damals ist, der Dich da jetzt so triggert. Deine Psyche fühlst Dich aufgrund ähnlicher Umstände in diese unschöne Zeit zurückversetzt. Hat aber mit dem Heute nicht viel zu tun... weißt Du, was ich meine?

15.01.2024 18:20 • x 3 #8


squashplayer
@Kerzenschein
Ich arbeite auch mit Datenbanken beruflich und glaub mir, in den ganzen Projekten passieren STÄNDIG Fehler. Ein netter Chef weiß das natürlich und ein netter Kollege auch. Aber es gibt leider immer welche, die andere schlechtmachen müssen. Wir haben auch so einen im Team.

Tja, was mache ich? Ich meide einfach den Kontakt. Und wenn er mal was ansprechen sollte, sage ich einfach ganz kurz angebunden: Achso ja stimmt, aber ist jetzt korrigiert und dann das Thema direkt auf die VOR einem liegenden Projekte lenken. So dass er gar keine Chance hat, noch länger rumzumeckern.

Ein gerechter Chef merkt solche Situationen übrigens auch schnell und wird von sich aus versuchen, ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen und mit anderen Themen weiterzumachen.

15.01.2024 20:19 • #9


K
Ich werde morgen mit dem Kollegen nochmal sprechen und ihm erklären wieso ich das nicht so bearbeitet habe wie der andere Kollege. Dann sollte sich das mit Montag erledigt haben. Notfalls melde ich mich krank. Die Datenbank wurde auch nicht mehr gepflegt, weil keiner mehr da war der es konnte.
Ja, es hilft mir etwas, wenn ich weiß dass es aus der Kindheit kommt.
Ich werde auf jeden Fall nochmal zu meiner Therapeutin gehen und dort nochmal dran arbeiten.
Diese Gedanken sind so schlimm und vernichtend. Da ist keine Gnade. Selbst wenn es eine Abmahnung geben würde, wäre das ja kein Weltuntergang. Dann habe ich halt einen Fehler gemacht und kann es beim nächsten Mal besser machen. Und wer weiß, wenn ich den Job verliere, finde ich dann endlich mal einen Job der mich wirklich interessiert und mir Spaß macht. Es gibt für alles eine Lösung. Leider konnten meine Eltern mir das in der Kindheit nie vermitteln. Schlechte Noten und Fehler waren imme große Dramen mit tagelangen Schweigen. Letztendlich ist es emotionaler Missbrauch
Ganz oft frage ich mich, was mit mir nicht stimmt. Aber ich weiß ja woher es kommt. Am liebsten würde ich dann gar nicht mehr arbeiten gehen. Es ist doch sehr anstrengend mit diesen Angstzuständen arbeiten zu gehen. Manchmal wundert es mich, dass ich es überhaupt so weit geschafft hab.

15.01.2024 23:40 • #10


Icefalki
Zitat von Kerzenschein:
Manchmal wundert es mich, dass ich es überhaupt so weit geschafft hab.


Und hier liegt dein Potential. Trotz beschissener Kindheit, Erziehung und Traumata sind wir definitiv echte Kämpfer und sehr mutig.

Bei vielen negativen Zuständen werden wir automatisch per Gefühl ins Früher getriggert. Das bleibt auch. Was mir dabei hilft ist die Akzeptanz, dass dieser extreme psychische Missbrauch

1. Definitiv vorhanden war,
2. Man als Kind daran keine Schuld hat
3. Und es wissenschaftlich nachgewiesen wurde, dass solche Kinder an Angsterkrankungen, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Sucht usw. leiden.

Mit der Zeit kann man den Umgang mit widrigen Situationen lernen, allerdings bedeutet das eine Auseinandersetzung mit sich und auch das gedankliche Durchspielen von Situationen, um gewappnet zu werden.

Anstelle von Ängsten und den Katastrophengedanken lieber gedanklich rein in die Situation und verschiedene Szenarien durchdenken. Dann ist deutlich weniger Angst vorhanden, und man ist mit Lösungen beschäftigt und jetzt hat man dann die Situation unter Kontrolle.

Ich habe festgestellt, dass ich eine gewisse Kontrolle brauche, da Vertrauen nicht vorhanden ist.

Und ja, 100%Kontrolle gibt es nicht, aber auch kein Garant, dass Vertrauen ausreicht.

Unterm Strich hilft alles nichts, man muss mit seinen Defiziten umgehen lernen und darf auch dazu stehen.

16.01.2024 12:19 • x 3 #11


N
Hallo,

Krankmeldung ist keine Lösung, das Gespräch wird dann nur verschoben.
Gekündigt wirst du höchstwahrscheinlich NICHT. Also Augen zu und durch.

LG Nicky

16.01.2024 13:10 • x 3 #12


K
@Icefalki wow, so schön geschrieben

Der besagte Kollege hat heute frei. Ich hab aber mit einem anderen Kollegen gesprochen. Der hat überhaupt gar kein Problem gesehen. Die Daten bevor der Kollege angefangen hat sollen einfach rausgenommen werden, so dass er mit meinen nicht bearbeiteten Daten nix mehr zu tun hat. Falls der Kollege dazu noch Fragen hat ob das ok ist und wie das geht soll er ihn fragen. Das in der großen Besprechung zu thematisieren sieht er auch als sinnlos ans, weil unser derzeitiger Chef keine Ahnung von der Datenbank und Arbeitsweise hat (er macht das nur übergangsweise). Er war total unaufgeregt und hat überhaupt gar kein Problem gesehen

16.01.2024 14:22 • x 1 #13


Abendschein
Zitat von Kerzenschein:
Ich habe auf der Arbeit etwas nicht richtig bearbeitet. Meinem Nachfolger ist das aufgefallen. Das ganze hat eine Panikattacke in mir ausgelöst. Er will das nächste Woche in einer Besprechung ansprechen. Der Chef ist da und ein Mitarbeiter der mich hasst. Es geht nur darum ob man dann diese Dinge noch aus einer ...

Fehler sind da, um gemacht zu werden. Es gibt grobfahrlässige Fehler und normale Fehler.
Eine Kollegin von mir, hat mal ein Rinderfilet verkauft und hat Rinderhüft Preis genommen.

16.01.2024 14:24 • x 1 #14


Icefalki
Zitat von Kerzenschein:
Er war total unaufgeregt und hat überhaupt gar kein Problem gesehen

Eben. Und jetzt stell mal deine Aufregung dagegen.

Hier kannst du richtig was lernen. Du weisst jetzt, was dich triggert, weiss aber auch, woher das kommt.

Dann alles sachlich überdenken, da man ja weiss, dass die Emotionsschiene bei uns überschiesst.

Und Tata...... alles halb so schlimm.

16.01.2024 15:10 • x 1 #15


squashplayer
In der Softwareentwicklung gehören Fehler zum Alltag, ist nicht schlimm!

16.01.2024 20:57 • #16


K
Hab jetzt mit dem besagten Kollegen gesprochen. Er wird mit dem Kollegen sprechen und die Datensätze auf erledigt setzen. Er hat nichts mehr von der Besprechung gesagt. Ich denke, damit hat sich das Problem erledigt.

17.01.2024 10:17 • #17

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squashplayer
Ja oft spucken die auch nur große Töne und nix passiert...oder aber er hat gemerkt, dass er übertrieben hat. Wie ich schon sagte, möglichst schnell zu den Akten legen solche Sachen

18.01.2024 19:27 • #18


A


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