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A
Es ist mir ein Bedürfnis, das was ich an Loki geschrieben habe, als ein neues Thema zu platzieren.

Liebe Loki,

ich bin zwar erst seit 5 Monaten dabei aktiv mein Leben zu ändern um ohne Angst zu leben. Habe fast 6 Jahre damit gelebt.

Aber in der kurzen Zeit hab ich so ziemlich (glaube ich) alles gelesen was so zu lesen gibts.

Noch ein paar Buchtipps:

- Ängste verstehen und überwinden
-Wenn das Leben zu Last wird
- Tiefenentspannung
- Anleitung zum positiven Denken

Sehr zu empfehlen ist das Buch von Rolf Merkle-So gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen. An alle die unter Angst- Panikstörung leiden und es ändern wollen. Die ein normales Leben führen wollen.

Allerdings nach paar Tagen hier im Forum hab ich festgestellt, dass man hier echt aufpassen muss um auf pseudo Ärzte nicht reinfallen. Und vor allem sich nicht von deren negative Einstellung anzustecken.

Es gibt viele hier die selbst es nicht schaffen von der Angst weg zu kommen, aber fleißig anderen Vorträge halten, dabei aber immer wieder vermitteln, dass es sowie so keine Heilung gibt.

Dieses Forum, so dachte ich anfänglich sollte dazu genutzt werden sich gegenseitig Hoffnung zu spenden. Es gibt aber genug User die alles ins negative ziehen.

Ich kann von mir nur sagen, so bewusst wie jetzt bin ich noch nie mit meinem Leben meine Angst und meine Erkrankung umgegangen wie jetzt.
Der Weg der letzten 5 Monate ist alles andere als zucker schlecken für mich. Sich selbst ehrlich anschauen und eigene Unzulänglichkeiten erkennen und vor sich selbst zugeben, ist noch härter als ne Fassade nach außen aufzubauen.

Ich kann aber immer wieder nur sagen, hört nicht auf zu kämpfen, gibt nicht auf. Es geht und ich weis es. Mir gehts jeden Tag besser. Na klar gibt es Rückschläge, Enttäuschungen, aber nach jedem solche Tag kommt ein bessere.

Dieses Forum, und die o.g. User haben durch ihr negativen Einfluss geschafft, dass ich wütend wurde. Wütend auf mich, wütend auf die Krankheit(bis jetzt war sie mir nur peinlich). Diese Wut hat mir noch mehr die Augen aufgemacht um deutlich zu sehen was ich will und vor allem was ich nicht mehr will.

Will keine Tropfen, Pillen, Traubenzucker, Wasser uns...wenn man das alles mit sich schleppt, muß man von Handtaschen auf Säcke umsteigen. Will ich so leben? NEIN !!!

Ich hab wirklich erkannt, das Einzige was mir hilft, bin ich es selbst. In mir liegt die Lösung, es liegt in meine Hand.

Immer wieder nur jammern, alles negativ sehen, ohne Perspektive zu leben ohne Hoffnung auf Heilung. Das bin nicht ich!! So leicht will ich mich nicht geschlagen geben.
Ich habe den schlimmsten Entzug hinter mir. Die Ärzte meinten egal wer was genommen hat, kein Entzug ist sooooooooo hart wie der Benzos Entzug und das in Co Erkrankung mit Panikstörung. Sie waren stolz auf mich wie ich es gemeistert habe , ich bin stolz auf mich es gemeistert zu haben.
Ich bin stolz wie ich es jetzt immer noch meister, meine Angst in die Augen zu schauen und immer weniger Furcht zu habe.

Was für ein tolles Leben!! Es schneit und ist kalt draußen, wie schön!! Ganz tolle Luft!! Ich laufe seit 2 Monaten egal, ob ich Angst habe oder nicht. Wenn ich nicht laufen würde, wäre meine Angst kleiner? NEIN!! Ich hätte 1000 Sachen gefunden von den ich Angst hätte. Also nehme ich meine Angst mit zum laufen, soll sie auch schneller werden schließlich bin ich jetzt ein würdiger Gegner für sie, bin nicht mehr ausgeliefert, ich trete
den Kampf an.

Wisst Ihr ich habe Entzogen in eine Klinik wo eigentlich Alk. Kranke den Entzug machen (von Medis kann man leider nur dort entziehen). Ich fragt mich anfänglich, was ich dort soll. Ich habe diese Problem nicht, ich trinke nicht mal Sekt. Naja 3 Wochen ist ne lange Zeit, ich sah dort Menschen wie sie ankamen, ich hörte ihre Geschichten. Ich hatte Mitleid, mein Herz war voller Traurigkeit. Genau diese Menschen (manche schon fast am Ende) diese Menschen haben durch ihre Geschichten mir geholfen. Egal wie erkrankt man ist, die Probleme die Ängste sind gleicht. Manche waren ohne Perspektiven, keine Wohnung, unter der Brücke schlafen. An diesem Ort, wo das Elend unsere Gesellschaft sich trifft um wieder ein ganz kleines bisschen Kraft zu tanken um weiter zu machen. An diesem Ort des Elends hab ich mein Glück wieder gefunden, unglaublich wenn man es hört. Aber ich bin wieder glücklich, ich bin auch glücklich darüber, dass ich krank geworden bin. Ich trauer nicht wegen der Krankheit, denn sie hat mich dazu gebracht um anzuhalten, nicht weiter rennen auf der suche nach dem großen Glück. Die hat mich dazu gebracht die vielen kleinen glücklichen Momente in meinem Leben zu fühlen, auch in meine Vergangenheit kann ich plötzlich mich an Glücksmomente erinnern und jetzt kann ich es nachholen sich daran zu erfreuen. Sie hat mich dazu gebracht über mich nachzudenken und einiges zu ändern.

Ach wenn meine Freundin Angst nicht wäre.....würde ich weiter machen wie bis jetzt.

Ich bin echt dankbar auch dass ich genau an diesem Ort gelandet bin vor dem ich so ne Angst hatte (die Entzugsklinik) um die Menschen kennen zu lernen den ich zu verdanken habe, dass ich heute Kämpfen kann. Ich wurde sehr lieb von vielen verabschiedet.

Also wird alle wacht tut irgendwas um weiter zu machen. Jede noch so kleine Schritt nach vorne ist ein Schritt in die Heilung. Bleibt Euch treu und auch wenn Ihr mal vom Weg abgekommen seid, ist nicht schlimm solange Ihr zurück findet.

LG

18.12.2009 19:25 • 27.12.2009 #1


11 Antworten ↓


Loki
Lieber Angsthasse

Danke für die tollen Buch-tipps. Ängste verstehen und überwinden hat extrem gute Tipps. Ich bin noch manches mal sauer auf mich denn ich weiß allein meine Gedanken geben mir dieses Gefühl...halt alles einstudiert..
Umdenken ist schwer, ich will mich nicht mit Orden schmücken die ich net verdient hab..heute gings mir auch ziemlich beschissen, aber ich werd morgen dennoch wieder rausgehen und mich nich verkriechen.
Danke das du uns an deinen Erfahrungen teilhaben lässt mir hilft es in krisenzeiten wieder neuen Mut zu schöpfen.

Danke Danke Danke

Deine Loki

18.12.2009 21:15 • #2


A


Dieses Forum und Hoffnung!

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A
Toll Loki,

immer weiter und weiter machen. Aber denk auch daran, dass alle Kleinigkeiten die noch so klein dir erscheinen, sind Orden wert. Belohn Dich dafür. Egal,ob mit Lob, oder mal mit etwas was Du dir in letzte Zeit nicht gegönnt hast. Belohnung ist wichtig, erstens um zu erkennen dass Du etwas geleistet hast und zweitens um sich zu motivieren. Es hilft und alles was hilft ist gut für uns.

Also auch wenn Du es nur 5 min draußen schaffst, sind es 5 min die Du Dich nicht verkrochen hast. Ganz wichtig sehen was man leistet, kommt nicht darauf an wie groß die Vorschritte sind sondern dass es die überhaupt gibt.

LG und Kraft

18.12.2009 21:22 • #3


C
Hallo Angsthase

ich hatte meine erste Panikattacke ca vor 4 Monaten und ich versuche mich jetzt damit zu beschaeftigen bevor es noch schlimmer wird - wenns denn schlimmer geht. Ich weiss nicht warum es aufeinmal einfach kam... Ich bin ein lebenslustiger junger Mensch - habe vor 7 Monaten noch nen Tandemsprung gemacht - ich liebe Abenteuer und vor 3 Monaten habe eine Panikattecke bekommen weil ich in nem Karussell auf der Kirmes gefahren bin.(Man war das peinlich!)
ALSO DAS BIN JA WOHL NICHT ICH!

Ich habe mich hier auf dieser Seite angemeldet und ich versuche mich so viel wie moeglich zu informieren - wie gefaehrlich sind genau diese Panikattacken - wie hoch ist die wahrscheinlichkeit einen Herzinfarkt zu bekommen und und und
Danke fuer die Buch - tipps, werde mir diese definitiv aus Deutschland rueberschickenlassen sodass ich an mir arbeiten kann - denn ich moechte KEIN Leben voller Angst leben!

25.12.2009 05:32 • #4


A
Hallo,

als erstes möchte ich dir was ganz wichtiges sagen und das solltest Du immer im Kopf haben.

PAs sind sehr unangenehm aber es besteht null Gefahr. Und macht die nicht an Situationen oder Menschen fest, sie kommen egal wo Du bist, egal was Du tust oder egal wer was gesagt oder getan hat.

Leider wenn man sich nicht richtig über die Krankheit informiert,weil man einfach Angst hat und von der Krankheit überrascht und überwältigt ist neigt man dazu es mit Situationen und Menschen in Verbindung zu bringen. Und schon ist man in dem Teufelskreis drin. Man leidet nicht nur an PAs sonder entwickelt Phobien.

Um die steigerung der Krankheit zu vermeiden sollte man sich wirklich informieren alles über die Krankheit wissen, das ist der erste Schritt zumindest die weiter Entwicklung der Krankheit (Phobien usw.) zu stoppen.

Um so schneller Du dir die Bücher besorgst und sich mit der Krankheit auseinander setzt, um so schneller machst Du den ersten Schritt in Richtung Heilung.

Als erstes solltest Du...Ängste verstehen und überwinden lesen. Auch die Übungen die darin enthalten sind solltest Du ernsthaft machen.

Es gibt Hoffnung und Heilung, kann ich versichern.

LG

Angsthasse

25.12.2009 12:34 • #5


P
Hallo CheshireCat,

Weißt du denn, ob es die Möglichkeit gibt, in den USA schon mal eine Therapie zu beginnen?
Ich hab damals kurze Zeit nach meiner ersten Attacke schon eine Therapie begonnen. Gleichzeitig hab ich viel im Internet nachgelesen, vor Allem hier im Forum und auf der dazugehörigen Seite.
Erst hab ich die Angst versucht zu verstehen, dann hab ich versucht, sie anzunehmen, und am Ende hab ich sie überwunden.
Im Januar hab ich noch Todesängste ausgestabnden, wenn ich bloß beim Bäcker anstehen musste, jetzt bin ich wieder total normal.
Je aktiver man ist und desto mehr man ausprobiert, desto mehr Erfolg hat man, denke ich. Bei mir war es jedenfalls so.
Aber irgendwann muss man die Krankheit auch Krankheit sein lassen, denn wenn man sich ZU sehr damit befasst räumt man ihr unnötig viel Platz ein
Die Mischung muss man aber irgendwann selber raus finden.
Eine gute Therapie ist aber eine immense Stütze.


Liebe Grüße,
Bianca

25.12.2009 12:44 • #6


A
Hallo Angsthasse,

ich glaube, wir kennen uns aus der Klinik. Da ich im Juli gesehen habe, wie schlecht es Dir ging, finde ich es einfach nur toll, wie sehr Du seitdem an Dir gearbeitet hast. Du scheinst gelernt zu haben, dass man die Krankheit wirklich besiegen kann. Und Du gehst dazu aus meiner Sicht den richtigen Weg:

1. Die Hoffnung. Du hast die Resignation in die Ecke gestellt und schaust positiv nach vorn, auch wenn es Rückschläge gibt. Devise: Nach einem Schritt zurück immer zwei Schritte nach vorn.

2. Die kognitive Komponente: Du versuchst, so viel wie möglich über die Krankheit und damit über Dich zu lernen und das Erlernte dann auch umzusetzen.

3. Das Leben weiterleben. Ich glaube, dass es bei dieser Erkrankung auch sehr wichtig ist, das Leben nach einer Auszeit wieder einfach weiter zu leben. Ich finde es gut, dass Du jetzt, wo Du so weit bist, auch wieder arbeiten gehst. Normalität kommt zurück.

4. Freundschaften. Die Freunde, die einen wirklich mögen, lassen sich auch nicht durch teilweise irrational erscheindendes Handeln dauerhaft verscheuchen. Diese Freunde schütteln sich dann kurz und sind weiter/wieder da. Du weißt, wen ich damit insbesondere meine! Solche Freunde hast Du!

Da hier von Hoffnung die Rede ist, möchte ich - so wie Angsthasse auch - allen in diesem Forum auch Mut machen. Eine ehemalige Freundin von mir hat nach jahrelanger Qual mit den PA und zigfachem Rufen von Notarztwagen etc. die Krankheit in den Griff bekommen. Natürlich hat sie dazu auch eine stationäre Therapie gemacht. Ich weiß nicht, wie es ihr heute geht. Ist schon ein paar Jahre her, aber in unserer gemeinsamen Zeit war sie zum Schluss völlig ohne PA.

Von einer guten Freundin habe ich gestern eine SMS bekommen. Auch sie ist jetzt seit gut zwei Monaten beschwerdefrei. Sie hat auch eine stationäre Therapie gemacht und danach noch rund ein Jahr mit zunehmend positiver Tendenz rumgezaubert.

Und schließlich - nicht zu vergessen - auch ich habe unter PA gelitten. Ohne da jetzt näher drauf eingehen zu wollen: Ich bin auch davon weg.

Fazit zum Schluss: Diese Krankheit ist eindeutig besiegbar. Auch nach mehreren Jahren und Zeiten voller Hoffnungslosigkeit!!

LG

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25.12.2009 18:17 • #7


A
Ich bin glücklich Dich zu haben!!!

Danke für deine Geduld und Verständnis, Du bist mitbeteiligt an meine Genesung. DANKE!!!

LG

25.12.2009 18:37 • #8


A
Du warst in der Klinik der erste Mensch der mir klar machte, man kann gesund werden.

Die härteste Zeit meines Lebens, damit meine ich den Entzug, hätte ich nie so weg stecken können ohne Dich an meine Seite.

Ich bin dir mehr dankbar als ich es je sagen und zeigen kann.

DANKE!

LG

25.12.2009 18:43 • #9


A
Hallo Angsthasse,

auch ich möchte Dir danken.

Wie die aufmerksamen Leser in diesem Forum vielleicht mitbekommen haben, bist Du ein Mensch, von dem man sehr viel lernen und annehmen kann.

Nochmal: Es ist unglaublich, mit welcher Vehemenz und Beharrlichkeit Du trotz aller Rückschläge an Dir gearbeitet hast!

Auch Du hattest in den letzten Monaten Momente der totalen Verzweiflung. Und gerade deshalb bist Du ein Vorbild, weil Du Dich danach immer wieder gefangen und nach Vorne geschaut hast. Dabei bist Du wirklich immer einen Schritt mehr nach vorne als zurück gegangen.

Mein Dank deshalb, weil auch ich ohne Dich nicht genau der wäre, der ich heute bin. Ohne da ins Detail zu gehen: Auch ich bin an Dir und mit Dir gewachsen. Und: Unkonventionelles Verhalten hat für mich eine neue Bedeutung erhalten! Manchmal muss man - auch um solche Krankheiten zu besiegen - auch gegen den Strom schwimmen können.

Danke. Du weißt, dass ich immer da bin, wenn Du mich brauchst!

LG

25.12.2009 19:02 • #10


A
Ich bin auch immer da, wenn Du mich brauchst!



LG

25.12.2009 19:05 • #11


C
Hallo Angsthase u Bianca,

vielen Dank fuer eure Beitraege!

Meine Versicherung wuerde einen Teil der Therapie uebernehmen. Ich werde erst mal versuchen die PA mit Hlfe der Buecher in den Griff zu bekommen und mich dann im Juni (dann werde ich wieder nach Deutschland kommen) um eine Therapie begeben.

Vielen Dank nochmal - ihr macht mir viel Mut!!

Justine

27.12.2009 02:30 • #12


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