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J
Hallo ihr Lieben,

seit ca. 5 Monaten plage ich mich der Depersonalisation. Diese äußert sich so, dass ich mich durchgehend fühle als wäre ich nicht richtig da (wie angetrunken oder nach einem *beep*). Als würde mit meinen Augen etwas nicht stimmen (Probleme beim fixieren - z.B. jemand in die Augen schauen). Mein Partner meint auch öfteres, ich würde durch ihn hindurch sehen - würde schauen wie ein Psycho.

Dann gibt es Momente, wo es ganz schlimm wird. Ich nenne das mal Flashes. Passiert in allen möglichen Situationen, beim Rauchen, beim spazieren gehen, beim einkaufen etc. etc. Egal ob ich alleine oder unter Leuten bin. Dann hört sich meine Stimme für mich ganz fremd an, es fühlt sich an, als würde ich den Boden unter den Füßen verlieren, bald ohnmächtig werden. (ist aber noch nie passiert)

Dieses durchgehende Gefühl von nicht richtig da sein beschäftigt mich wirklich sehr und raubt mir die letzten Nerven.

Das aller erste Mal, als das Gefühl aufgetreten ist, war nach einem Schwächeanfall im Geschäft. Ich denke mal, dass es ein Schwächeanfall war. Und zwar stand ich draußen beim Rauchen und von jetzt auf nacher ist mein Kreislauf abgesackt. Als würde man mir den Stecker rausziehen. Dann kam in mir die totale Panik hoch. Und am nächsten Tag war dann die Depersonalisation da.
Ich habe lange lange überlegt, was Auslöser für den Anfall sein könnte und dabei sind mir nur 2 Sachen eingefallen.Zum einen war die Zeit für mich sehr stressig, da ich unzufrieden mit meinem Job war/bin.
Also evtl. durch Überlastung. Was hierzu auch passen könnte, war das Gefühl am gleichen Morgen. Nach dem Aufstehen hat meine Nase gejuckt und ich hab sie gekratzt, aber hab meine Hand und meine Nase irgendwie nicht gefühlt. Das Gefühl hat mich sehr beunruhigt und deshalb war ich auch total hibbelig den ganzen Tag.

Zum anderen hab ich an diesem Morgen meine 1. Liebe nach 10 Jahren wieder gesehen. (Am Auto vorbei gelaufen – er hat mich nicht gesehen). Muss dazu sagen, mit ihm hab ich in der Vergangenheit nichts erlebt, aber mit dem Freund nach ihm (ein guter Kumpel von ihm). Mit dem war ich dann 3 Jahre zusammen und die 3 Jahre waren die Hölle. Er hat mich oft geschlagen, gedemütigt etc. Alles weiß ich gar nicht mehr, ich hab das irgendwie verdrängt. Es könnte sein, dass mich der Typ vielleicht einfach an die Zeit erinnert hat !?! Was dann aber nicht passt, ist dieses „mich nicht fühlen“ nach dem Aufstehen, denn da wusste ich ja noch nicht, dass ich ihn sehen werde.

Ich bin total überfordert. Ich kann mir nicht erklären, was jetzt wirklich der Auslöser war.
Das ist mir auch nicht so wichtig – ich will einfach das es aufhört !

Körperlich hab ich mich grob untersuchen lassen – es wurde aber bis auf belangloses nichts gefunden.

Könnt ihr mir bitte helfen?

Ich habe schon einen Termin beim Psychologen vereinbart, aber ich weiß nicht, ich glaub nicht daran, dass er mir da wirklich helfen kann.

Danke !

15.08.2012 10:39 • 19.03.2017 #1


9 Antworten ↓


P
Hallo,

ich denke schon, dass Dir psychologische Unterstützung helfen kann und denke, es war gut, dass Du einen Termin ausgemacht hast.

Dass die Begegnung mit dem ersten Freund ein intensives Erlebnis war, kann ich mir vorstellen, nachdem dieser gleichzeitig die Verbindung zu dem anderen Freund darstellt, mit dem Du schlimme Erfahrungen gemacht hast. Zwei extreme Gegensätze, ich denke, das kann einen schon irritieren. Und dann gibt es da ja noch die anderen Erfahrungen, von denen Du mal berichtet hast, das kann natürlich auch mit reinspielen.
Zitat:
seit ca. 5 Monaten plage ich mich der Depersonalisation. Diese äußert sich so, dass ich mich durchgehend fühle als wäre ich nicht richtig da (wie angetrunken oder nach einem *beep*).
Damit wäre ich vorsichtig, wenn man gerade mit sich selbst beschäftigt ist, das kann zusätzliche Schwierigkeiten machen. Ohne jetzt meckern zu wollen

Ich denke, Derealisationszustände verschwinden, wenn die (oft) zugrundeliegende Problematik behoben ist.

Grüße

pc

15.08.2012 11:32 • #2


A


Depersonalisation - ich halte das nicht mehr aus! HILFE

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N
Zitat von panicchief:
Zitat:
seit ca. 5 Monaten plage ich mich der Depersonalisation. Diese äußert sich so, dass ich mich durchgehend fühle als wäre ich nicht richtig da (wie angetrunken oder nach einem *beep*).
Damit wäre ich vorsichtig, wenn man gerade mit sich selbst beschäftigt ist, das kann zusätzliche Schwierigkeiten machen. Ohne jetzt meckern zu wollen


Hab das jetzt so verstanden dass es sich so ANFÜHLT, aber nicht dass du Joints und Alk konsumiert und hoffe ich liege da richtig.

Ich kenne dieses Gefühl auch, wenn man komplett neben sich steht - genau so wie du es beschreibst hat sich das bei mir auch angefühlt. Ich hatte dies zu meinen schlimmen Zeiten mit Panikattacken und Depressionen. Es ging mir deutlich besser als ich medikamentös eingestellt war und eine Verhaltenstherapie gemacht habe.

Das verschwindet wieder, solltest dir aber wirklich psych. Hilfe suchen.

LG
Nika

15.08.2012 11:59 • #3


J
Hallo,

danke für deine Antwort!

Meinst du echt, dass das zusammenhängen kann? Ich verstehe nicht, vor was mein Körper solche Angst hat, dass er sich derartig in einen Schutzmechanismus zurückzieht. Das kann doch eigentlich gar nicht sein. Zumal mein Ex-Freund mit dem ich so schlechte Erfahrungen gemcaht habe bereits in der Türkei lebt weil er abgeschoben wurde. Ich hab also nichts zu befürchten... eigetnlich...

Beim Therapeuten hab ich in 3 Wochen erst einmal ein Vorgespräch...zur Therapie können dann nochmal 6-12 Monate vergehen..find das so ätzend. Ich halt das so lange nicht mehr aus. Mich macht das Gefühl total verrückt.

Und nicht falsch verstehen, ich *beep* nicht. Hab ich nur früher mal gemacht. Aber seit mehr als 8 Jahren nicht mehr...das war nur so eine Phase...und ich erinnere mich noch gut an das Gefühl des dicht seins. Das trifft mein derzeitges Befinden einfach perfekt!

LG Danke !


Zitat von panicchief:
Hallo,

ich denke schon, dass Dir psychologische Unterstützung helfen kann und denke, es war gut, dass Du einen Termin ausgemacht hast.

Dass die Begegnung mit dem ersten Freund ein intensives Erlebnis war, kann ich mir vorstellen, nachdem dieser gleichzeitig die Verbindung zu dem anderen Freund darstellt, mit dem Du schlimme Erfahrungen gemacht hast. Zwei extreme Gegensätze, ich denke, das kann einen schon irritieren. Und dann gibt es da ja noch die anderen Erfahrungen, von denen Du mal berichtet hast, das kann natürlich auch mit reinspielen.
Zitat:
seit ca. 5 Monaten plage ich mich der Depersonalisation. Diese äußert sich so, dass ich mich durchgehend fühle als wäre ich nicht richtig da (wie angetrunken oder nach einem *beep*).
Damit wäre ich vorsichtig, wenn man gerade mit sich selbst beschäftigt ist, das kann zusätzliche Schwierigkeiten machen. Ohne jetzt meckern zu wollen

Ich denke, Derealisationszustände verschwinden, wenn die (oft) zugrundeliegende Problematik behoben ist.

Grüße

pc

15.08.2012 12:06 • #4


J
Hallo Nika,

danke für deine Antwort!

Das hast du richtig verstanden Ich *beep* nicht (mehr) - das ist ewig her.

Das mit Panikattacken lese ich auch immer öfters, ich denke aber nicht, dass ich Panikattacken habe. Ich habe kein Herzrasen, keinen trockenen Mund, kein zittern etc. Das ist bei mir etwas anders.
Depressionen können da schon eher treffen. Ich würde aber eher denken, dass zuerst die Depersonalisaion da war - und dadurch kam die Depression Weil es mich einfach verrückt macht und mir einfach keiner helfen kann.

Fühlt es sich bei dir auch so an, als würden deine Augen nicht mehr hinterherkommen oder so?

Hast du mal gehört, dass das ganze von der HWS kommen kann? Habe nämlich auch oft Nackenverspannungen. Das wäre eine Idee ohne psychische Hintergründe.

Was für Medikamente musstest du denn nehmen? Ich hab große Angst vor Antidepressiva..ich denke immer, die machen aus mir einen anderen Menschen..oder ich hab mich selbst nicth mehr im Griff...

Ich will einfach nur, dass es aufhört

Wie bist du denn mit dem Gefühl umgegangen? Hast du ein paar Tipps für mich?

Danke


Zitat von nika66:
Zitat von panicchief:
Zitat:
seit ca. 5 Monaten plage ich mich der Depersonalisation. Diese äußert sich so, dass ich mich durchgehend fühle als wäre ich nicht richtig da (wie angetrunken oder nach einem *beep*).
Damit wäre ich vorsichtig, wenn man gerade mit sich selbst beschäftigt ist, das kann zusätzliche Schwierigkeiten machen. Ohne jetzt meckern zu wollen


Hab das jetzt so verstanden dass es sich so ANFÜHLT, aber nicht dass du Joints und Alk konsumiert und hoffe ich liege da richtig.

Ich kenne dieses Gefühl auch, wenn man komplett neben sich steht - genau so wie du es beschreibst hat sich das bei mir auch angefühlt. Ich hatte dies zu meinen schlimmen Zeiten mit Panikattacken und Depressionen. Es ging mir deutlich besser als ich medikamentös eingestellt war und eine Verhaltenstherapie gemacht habe.

Das verschwindet wieder, solltest dir aber wirklich psych. Hilfe suchen.

LG
Nika

15.08.2012 12:12 • #5


P
Zitat von Just_a_dream:

Und nicht falsch verstehen, ich *beep* nicht. Hab ich nur früher mal gemacht. Aber seit mehr als 8 Jahren nicht mehr...das war nur so eine Phase...und ich erinnere mich noch gut an das Gefühl des dicht seins. Das trifft mein derzeitges Befinden einfach perfekt!

LG Danke !
Ach so, ich hab das bloß vorsichtshalber geschrieben, weil ich es von mir kenne und weil es Angstgefühle verstärken kann. Bei mir ist es noch etwas länger her und ich habe es auch manchmal als ähnlich empfunden, wenn ich Angst- oder Depersonalisationsgefühle hatte.

Kann mir jedenfalls vorstellen, dass die Begegnung mit dem Ex kurzfristig was ausgelöst hat, aber ich denke, es muss mehr dahinterstecken. Was die Zeit betrifft, bis es mit der Therapie losgeht, vielleicht könntest Du zu einem psychiatrischen Krisendienst (z.B. von einem kirchlichen Träger) gehen, falls es an Deinem Wohnort einen gibt.

Grüße und alles Gute

pc

15.08.2012 12:52 • #6


G
Hallo,
ich bin neu hier und auf euer Thema gestossen. Ich habe seit fast einem Jahr auch damit zu kämpfen und es will einfach nicht weg gehen. Bei mir kommt allerdings noch ein dauernder Drehschwindel hinzu, Schlaflosigkeit, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme, emotionale Taubheit und depressive Verstimmung. Ich musste deswegen auch schon meine zweite ausbildung auf Eis legen, weil ich so überhaupt nicht in der Lage bin zu arbeiten. Ist hier Jmd von euch noch aktiv?
Ich brauche Gleichgesinnte.
Lieben Gruß an euch

27.11.2013 13:22 • #7


J
Hallo Just_a_dream,

ich bin gerade zufällig auf deinen Text gestoßen und ich dachte mir ich schreibe dir weil ich genau weiß wie du dich fühlst auch wenn du das vielleicht nicht glaubst. Ich weiß nicht wann du den Text geschrieben hast, ich bin ganz neu hier und weiß nicht wo man das sieht aber egal.
Auch ich leide an Depersonalisation/Derealisation seit etwas über einem Jahr, vermutlich weil ich nachdem ich Gras geraucht hatte schlimme Angstzustände und Panikattacken erlebte. Zu Anfangs war es schrecklich und ich will auch nicht lügen oder es irgendwie schön reden, obwohl ich als erstes tatsächlich noch sehr optimistisch war, dass es wieder weggehen würde und das es nur eine Phase ist. Also zu Beginn hatte ich so wie du es beschrieben hast gelegentliche Flashbacks (so nenne ich sie), dabei fühlte es sich an als wäre ich nochmal high, meine Finger wurden taub, mir wurde schwindelig und die Geräusche wurden auf seltsame Weise klarer und unverständlicher zugleich. Die Flashbacks wurden über die Monate aber immer weniger und haben irgendwann ganz aufgehört.
Ich hab mich sehr allein gefühlt und war furchtbar verzweifelt in den ersten Monaten, bis ich mich dann endlich meiner Mutter anvertraut habe. Sie ist mit mir zum Arzt, ich hab gefühlte tausend Tests gemacht (darunter EEG und Kernspin vom Kopf) und es ist nichts dabei rausgekommen. Jetzt gehe ich seit etwa einem halben Jahr in Therapie und ich glaube das ist das Beste das ich hätte tun können.
Ich will damit nur sagen, dass du nicht aufgeben solltest eine Lösung zu finden für dein Problem, mit dem du definitiv nicht alleine bist. Ich weiß es ist schwer durch zu halten, es ist auch schwer für mich, und manchmal wirkt es unvorstellbar aber ich glaube dass es immer weiter geht und das es für jedes Problem eine Lösung gibt, auch wenn man das manchmal nicht so direkt sieht.
Ich hoffe dir geht es bald besser (oder vielleicht geht es dir auch schon längst besser?) und wenn nicht, dann hoffe ich, dass du nicht aufhörst, es besser zu machen

Alles Gute,
JustThatKindOfGirl

09.11.2015 23:13 • #8


S
Schönen guten Abend!
Bin auf diesen Beitrag gestoßen und habe mich hier angemeldet ,weil ich mich total in diesem Thread wieder finde...ich weiß ,dass der Beitrag schon etwas älter ist,aber vllt antwortet mir ja noch jmd...
Wie ist es euch ergangen?gehts euch mittlerweile besser?

14.03.2017 22:00 • #9


B
Sarah1990 ich Erlöse dich mal. Man liest immer viele Beiträge zu dem Thema, allerdings sind es zu 95% immer negative Beiträge wie z.B. das der Jenige es schon über Jahre hat usw... und beobachtet man den Thread melden sich die Personen nie wieder und geben nicht Bescheid ob es vllt besser geworden ist.

Ich kenne diese Gefühle. Hatte diese Gefühle ungefähr 6 Monate. Sie sind sehr unangenehm und man möchte dort raus aus dem Gefühl, aber es geht irgendwie nicht. Man fühlt sich eingeschlossen und man fühlt sich irgendwie nicht sich selbst.
Geholfen hat mir es einfach zu aktzeptieren und nicht darüber nachzudenken, also das Prüfen ob das Gefühl noch vorhanden ist. Ich weiß das es schwer ist, aber nur so lernt dein Körper und deine Seele dich von diesem Gefühl zu entfernen. Wichtig ist noch die Ernährung, ausreichend Schlaf und kein Alk.. Den Alk. kannst du wieder trinken, wenn es dir besser geht, sonst verstärkt sich das Gefühl und wird noch unangenehmer. Gleichzeit dazu solltest du noch Sport machen zum Beispiel laufen gehen. Du wirst irgendwann merken, dass es dir besser gehen wird. Du musst auch etwas machen was dir Spaß macht, also einfach irgendwas um dich abzulenken. Ich kann dir aber sagen, wenn du an dir arbeitest wird es verschwinden, denn ich hab es auch geschafft. Viel Erfolg wenn du Fragen hast schreib einfach.

19.03.2017 16:50 • x 1 #10


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