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MlleKaktus
Hallo,
seit nun drei Monaten leide ich unter einer ziemlich starken Panikstörung. Für mich ist das völlig neu und beängstigend. Ich hatte gehofft, mich auf diese Weise mit anderen Betroffenen austauschen zu können. Wie geht es euch damit? Wie gestaltet ihr euer Leben mit Angst? Wie habt ihr sie vielleicht auch schon überwunden?
Liebe Grüße

17.06.2021 17:58 • 17.06.2021 x 1 #1


18 Antworten ↓


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Man kann lernen damit umzugehen, am besten mit Hilfe eines Therapeuten...der erste Weg wäre zum HA.

17.06.2021 18:07 • x 4 #2


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Austausch mit Menschen, die unter Panikstörung leiden

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Zitat von MlleKaktus:
Hallo, seit nun drei Monaten leide ich unter einer ziemlich starken Panikstörung. Für mich ist das völlig neu und beängstigend. Ich hatte ...


Hallo, ich leide seit ca 5 Wochen an einer Panik- und generalisierten Angststörung. Ich war auch 3 Wochen stationär im Krankenhaus, und ich nehme seit ca 3 Wochen- Sertralin.

Meinen Alltag kann ich im Moment alleine nicht bestreiten, auch nicht arbeiten und leider auch nicht Autofahren. Diese Woche hatte ich die erste Stunde bei einem Therapeuten.

Wie sieht denn dein Alltag aus?

17.06.2021 18:17 • x 2 #3


Jaegeren
Hallo und herzlich Willkommen MlleKaktus! Ich bin mir sicher, dass dir hier einige, wenn nicht viele deiner Fragen beantwortet werden können! Eine Panik- bzw. Angststörung ist gerade zu Beginn eine extreme und sehr beängstigende Erfahrung. Jedoch kann man durch ärztliche und therapeutische Hilfe lernen damit umzugehen und den Ängsten das Ruder aus der Hand zu nehmen. Wie schon die liebe Annalehna geschrieben hat, ist der erste, beste Schritt, der Weg zum Hausarzt, Therapeuten! Du bist nicht allein!

17.06.2021 18:18 • x 3 #4


MlleKaktus
Danke für die lieben Antworten. Also ich war schon beim Hausarzt und bin in therapeutischer Behandlung. Leider hilft das absolut nicht bis jetzt. Ich nehme auch ein Antidepressivum und habe als Notfallmedikation Tavor verschrieben bekommen. Nächste Woche ist noch ein Termin beim Psychiater
Mein Alltag ist im Moment sehr einseitig. Bin hauptsächlich zuhause, arbeiten geht nicht mehr. Ich versuche mindestens einmal am Tag in Begleitung das Haus zu verlassen. Klappt manchmal. Habt ihr irgendwelche Skills, die man anwenden kann, wenn die typische "Angst vor der Angst" kommt? Ich mache Dinge wie: Sachen zählen, gegen meine Beine klopfen, Atemtechniken

17.06.2021 18:26 • x 2 #5


DieSonne
Hallo und willkommen.
Im Großen und Ganzen füre ich ein ganz normales Leben. Sogesehen habe ich die Phasen überwunden. Wenn es mich doch mal überkommt (Panikattacke), dann finde ich Dank Therapie relativ schnell die Ursache (Stress, Über- Unterforderung, Ärger mit Freunden/Bekannten/Kollegen etc.). Die Einen werden wütend, die anderen traurig und ich bekomme halt Angst in bestimmten Situationen. Hat viel mit Bewertung zu tun. Zudem gehe ich dank der Angszuständen achtsamer mit mir um. Sehe zu, dass es mir gut geht und bin wieder egoistisch genug mir trotz Arbeit, Mann und Kind auch mal Zeit nur für mich zu nehmen.

Fazit: Versuche die Ursache deiner Ängste rauszufinden. Damit meine ich nicht, weil ich mich nicht mehr traue Auto zu fahren. Sondern warum habe ich Angszustände und Panikattacken bekommen. Was wurde dir z.B. in der Kindheit in die Wiege gelegt? Wie war meine Situation als es ausgebrochen ist? Wie ist die Situation jetzt?
Machst du eine Therapie? Bewältigt du trotzdem dein Leben?
Bist du deswegen krankgeschrieben?

17.06.2021 18:27 • x 2 #6


Jaegeren
@MlleKaktus Das tut mir Leid, dass es für dich so extrem ist! Was du nicht erwarten darfst, ist, dass sich durch Therapie, etc. alles schnell wieder bessert. Solche Störung zu behandeln, sie kennenzulernen, ihre Ursachen und Lösungswege zu finden braucht Zeit. Setze dich da nicht zu sehr unter Druck und gehe Schritt für Schritt. Kam denn von seitens der Ärzte, Therapeuten schon einmal ein stationärer Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik zur Sprache?

17.06.2021 18:35 • x 2 #7


MlleKaktus
Zitat von DieSonne:
Hallo und willkommen. Im Großen und Ganzen füre ich ein ganz normales Leben. Sogesehen habe ich die Phasen überwunden. Wenn es mich ...

Ja, im Moment bin ich in Therapie und auch krankgeschrieben. Leider bessert es sich dadurch nicht. Wie hast du/habt ihr gelernt, die alltäglichen Situationen zu meistern, wie Einkaufen und Freunde treffen? Hat euch ein Therapeut in die Situation begleitet?

17.06.2021 18:40 • x 1 #8


Jaegeren
@MlleKaktus Begleitet wurde und werde ich nicht durch einen Therapeuten. Das ist aber von Betroffenen zu Betroffenen unterschiedlich. Ich versuche mich in Situationen, die bei mir Panik auslösen könnten auch das Positive zu sehen, gerade wenn es um Freunde oder Beziehung geht. Wenn du offenen mit deinem Umfeld (Freunde, Bekannte, Partner) umgehst und mit ihnen über die Problematik/Erkrankung sprichst, kann dir das Sicherheit geben. Andere Dinge, wie Einkaufen, etc. sind für mich halt Notwendigkeiten, die getan werden müssen. Aber nur weil ich das so sehe und damit umgehe, musst du das nicht auch gleich tun! Mache dir bewusst, dass eine Panikattacke kein andauernder Zustand ist, es geht vorüber und du wirst auch nicht daran sterben! Desweitern, wenn du Attacken in Situationen bekommst, die früher zum Beispiel alltäglich und normal waren, versuche dir das vor Augen zu führen, dass in den Situationen keine Gefahr droht. Deshalb ist es auch sehr wichtig, gemeinsam mit Hilfe von Therapeuten und Ärzten, die Ursachen und Auslöser für die Attacken zu finden.

17.06.2021 18:53 • x 2 #9


DieSonne
Ich habe die Panikattacken schon sehr früh bekommen (mit 16). Bin dann vom Elternhaus in stationärer Therapie gegangen und von da aus in ein betreutes Wohnen gezogen. Somit wurde ich dann gut betreut, so dass ich meine Schule zu Ende machen und mein Leben aufbauen konnte. Wie du siehst. Meine Situation war damals eine ganz andere als deine heute.
Gelegentlich habe ich mal Phasen, in denen es mir wieder schlechter geht aber dadurch, dass es bei mir so früh begann, scheue ich mich nicht mir entsprechende Hilfe zu holen. Kann schneller beurteilen, ob ich das selber schaffe oder ich Therapie brauche, damit ich gar nicht mehr in ein richtiges Loch falle (Krankmeldung, den Alltag nicht bewältigen können etc.). Hört sich jetzt schlimmer an als es ist. Den ganz großen Teil meines Lebens geht es mir normal gut.

17.06.2021 18:59 • x 2 #10


MlleKaktus
Zitat von Jaegeren:
@MlleKaktus Begleitet wurde und werde ich nicht durch einen Therapeuten. Das ist aber von Betroffenen zu Betroffenen unterschiedlich. Ich versuche ...


Danke für deine Offenheit. Nächste Woche habe ich einen Termin bei einem Psychiater und werde das weitere Vorgehen besprechen. Aus eigener Kraft schaffe ich es einfach nicht raus aus der Angst. Und ich werde weiterhin üben. Leider ist die Angst so groß, dass auch wenn ich mir bewusst laut vorsage: "es kann nichts passieren. Du gehst seit Jahren in dieses Geschäft." es nicht reicht, die Angst zu überwinden

17.06.2021 19:07 • x 2 #11


MlleKaktus
Zitat von DieSonne:
Ich habe die Panikattacken schon sehr früh bekommen (mit 16). Bin dann vom Elternhaus in stationärer Therapie gegangen und von da aus in ein ...


Tut mir sehr leid zu hören, dass du schon so lange gegen die Angst kämpfst. Aber umso besser, dass du den Alltag trotzdem meisterst!

17.06.2021 19:09 • x 2 #12


Jaegeren
@MlleKaktus Gerne! Was sehr gut und auch ein Zeichen von Stärke ist, ist die Tatsache, dass du sagst, dass du es aus eigener Kraft nicht mehr schaffst und Hilfe annimmst! Das die Angst/Panik ganz verschwindet, bzw. gar nicht erst auftritt, wenn du dir in einer alltäglichen Situation vor Augen führst, dass daran nichts schlimmes ist, sollst du auch gar nicht erwarten und dass klappt auch bei mir nicht. Wenn du es jedoch immer und immer wieder tust, gibt es dir nach und nach Sicherheit. Bleib stark, du bist es!

17.06.2021 19:13 • x 2 #13


MlleKaktus
Zitat von Jaegeren:
@MlleKaktus Gerne! Was sehr gut und auch ein Zeichen von Stärke ist, ist die Tatsache, dass du sagst, dass du es aus eigener Kraft nicht mehr ...


Das macht Mut! Welche Erfahrungen habt ihr denn mit Medikamenten gemacht?

17.06.2021 19:17 • x 1 #14


Jaegeren
Zitat von MlleKaktus:
Welche Erfahrungen habt ihr denn mit Medikamenten gemacht?

Ich persönliche habe es auf Anraten meiner Therapeutin zuerst mit Neurexan und Lasea versucht. Diese Mittel sind rein pflanzlich und bei mir persönlich habe ich keine Wirkung feststellen können. Nach einem Gespräch mit meinem psychiatrischen Facharzt hat er mir schließlich Promethazin als Bedarfsmedikation verschrieben bekommen. Dieses Mittel ist eigentlich ein Neuroleptikum und wird hauptsächlich zur Behandlung von Epilepsie verwendet. Es senkt die Dopaminausschüttung und kann bei Panikattacken sehr gut entgegenwirken. Es lässt sich auch gut dosieren, von 25 - 300mg. Ich selbst nehme immer abends eine Tablette (25mg) und diese fährt die innere Unruhe auch auf emotionaler Ebene gut herunter. Positiv ist, dass es so gut wie keine Nebenwirkungen gibt, auf jeden Fall bei der von mir verwendeten Dosierung. Das heißt, du bist nicht schläfrig, schwach oder matschig und hast auch keine physischen Beeinträchtigungen.

17.06.2021 19:25 • x 2 #15


Flousen
Grüße Dich,

ich bekam Angst und Panikattacken 2013 und es war die Hölle.
Ich war Komplett Eingeschränkt auf mein Zuhause, außerhalb ging gar nix.
Die Ersten Schritte sollten folgende sein:

- Hausarzt
- Neurologe
- Therapeut Suchen

Zu dem ist das Forum hier sehr Hilfreich, und mit vielen Tips und Co. kann man Schnell lernen.
Wichtig ist zu Wissen, woher kommen diese Zustände, wie kannst du damit lernen umzugehen, nein sie sind nicht bedrohlich, und und und ..
Schau gern mal meine Themen durch, ich hab von 2013 an bis Heute immer wieder alles mögliche zu dem Thema Aktualisiert.
Ich hab übrigens alles OHNE MEDIKAMENTE durchgezogen, da mein Motto immer war, Medikamente unterdrücken nur, und lösen keine Probleme ..

Alles Gute!

17.06.2021 19:27 • x 4 #16


Jaegeren
Zitat von Flousen:
Ich hab übrigens alles OHNE MEDIKAMENTE durchgezogen, da mein Motto immer war, Medikamente unterdrücken nur, und lösen keine Probleme ..

Das ist genau die richtige Einstellung! Kämpfe und lerne die Ängste kennen, zu kontrollieren und dein Leben selbst zu steuern und es nicht der Angst und Panik zu überlassen!

17.06.2021 19:30 • x 2 #17

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MlleKaktus
Zitat von Flousen:
Grüße Dich, ich bekam Angst und Panikattacken 2013 und es war die Hölle. Ich war Komplett Eingeschränkt auf mein Zuhause, außerhalb ging gar ...


Danke! Da schau ich auf jeden Fall mal vorbei!

17.06.2021 19:34 • x 1 #18


DieSonne
Zitat von MlleKaktus:
Tut mir sehr leid zu hören, dass du schon so lange gegen die Angst kämpfst. Aber umso besser, dass du den Alltag trotzdem meisterst!

Ich wollte dich nicht entmutigen! Ich habe letzten Endes gar nicht sooo lange kämpfen müssen. Zusammen genommen ein Jahr. Der Rest ist wie gesagt ab und zu mal eine Erinnerung meiner Psyche. Achja, ich habe mich mal wieder zu wenig um mich gekümmert. Das muss ich jetzt besser machen.

Medikamente nehme ich Mirthazapin 15 mg. Wegen Schlafstörungen. Ist eine sehr geringe Dosis, die nur für ein besseres einschlafen hilft (grübel abends gerne vor mich hin) allerdings nicht gegen Ängste. Ich habe hier gelesen, dass es erst ab 30mg antidepressiv wirkt, dafür aber nicht mehr zum schlafen. Habe nie etwas anderes probiert (erfüllt ja meinen Zweck). Habe auch mal Promethazin als Bedarf bekommen aber nie ausprobiert. Weiß also nicht ob und wie es bei mir wirkt.
Wie gesagt, lass dich bitte nicht von mir entmutigen (wegen dem Zeitraum). Es geht mir ja meistens gut und habe mal abgesehen vom Ausbruch auch nie irgendwas vermieden sondern trotzdem meinen Alltag und die dazugehörigen Aufgaben gemeistert.

17.06.2021 19:57 • x 1 #19


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