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Hallo, nach einer Woche voller Angst und Unruhe war ich Heute bei einem Neurologen. Das hätte ich mir auch sparen können. Nach ganzen 5 Minuten, in denen der Arzt nur auf seinen Computer geguckt hat, war ich wieder draußen. In der Hand ein Rezept für Antidepressiva. Klasse, habe so was noch nie genommen. Er hat mich weder über evtl. Nebenwirkungen oder Risiken aufgeklärt. Nur das sie erst nach 2-3 Wochen wirken. Da bei mir am Wochenende eine Flugreise nach Dresden ansteht, gab er mir den Rat kurz vor dem Flug eine zu nehmen. Hab gar keine Angst vorm fliegen. Was jetzt, wenn die erst nach Wochen wirkt kann sie mir doch nicht kurzfristig die Angst nehmen. Kam mir ganz schön bescheuert vor, habe natürlich nichts gesagt. Angsthase eben!! Nun weiß ich nicht ob ich die Dinger nehmen soll oder nicht. Habe natürlich sofort gegoogelt, wow, bei den meisten krasse Nebenwirkungen. Würden auch nur ein paar davon bei mir eintreten, wäre Dresden ein Desaster. Was tun, weiß einer einen Rat? Liebe Grüße

29.11.2012 22:56 • 02.12.2012 #1


11 Antworten ↓


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Ich finde, du hast dir die Antwort eigentlich schon selbst egegeben. Du kamst dir ganz schön bescheuert vor sagst du selber, also war es vielleicht am Thema vorbei behandelt? Ich würd nix einfach so einwerfen, wenn ich das garnicht wollte und ich so skeptisch wäre wie du jetzt. Es ist schon schlimm, das Ärzten bei Angst oftmals nur Tabletten einfallen, manchmal reichen ein paar gute Fragen und Worte total aus....schade irgendwie.
Ich denke, du solltest nochmal einen 2 Rat einholen und dann auch ganz in Ruhe vortragen, dass du noch nie Tabletten genommen hast etc. und das du einen Umgamg mit den Ängsten erlernen möchtest... Die Reise würde ich ohne Tabletten machen, oder wenn es eben nicht geht, dann musst du sie halt absagen. Aber unter Stress einfach irgendwelche Tabletten einwerfen....scheint mir kein guter Weg zu sein. Das mal so meine spontanen Gedanken dazu, vielleicht helfen sie dir weiter.

29.11.2012 23:25 • #2


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Antidepressivum nehmen oder nicht?

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Hallo liebe Wandelbar,

vor der Entscheidung stand ich in den letzten zehn Jahren immer wieder und habe mangels besserer Alternative das Zeug genommen.
Es gibt Krankheiten, da sind Antidepressive natürlich sinnvoll. Aber bei Angsterkrankungen sind diese Medikamente nicht die erste Wahl. Ich bin der Meinung, dass meine Ängste sich nicht chronifiziert hätten, wenn ich es von Anfang an ohne versucht hätte. Die ärgsten Spitzen der Symptome werden gemildert, aber es ging mir NIE richtig gut damit, die Angst war trotzdem IMMER da.
Ich habe harte Jahre des Kämpfens hinter mir, bin mir jetzt einfach zu schade und gehe meinen Weg, der ist nicht leicht, aber selbstbestimmt und ohne Medikamente.
Aus persönlicher Erfahrung heraus kann ich dir nur von der Einnahme abraten.
Eine Alternative auf pflanzlicher Basis wäre Lasea, was mir gut hilft.

Viel Spaß in Dresden wünscht dir,

Charly

29.11.2012 23:47 • #3


W
Vielen Dank für eure Antworten. Habe mich entschieden, nach langem hin und her mit Schweißausbrüchen, sie nicht zu nehmen! Das Lasea sehr gut sein soll hab ich schon von Einigen gehört. Ich werde sie mir morgen holen, ein Versuch ist es wert. Liebe Grüße

30.11.2012 00:00 • #4


P
Ich sehe das ein bisschen anders als ihr. Wenn es einem so schlecht geht, dann verstehe ich nicht, warum man nicht auf etwas zurückgreift, was die Therapie erleichtert? Wenn Ihr einen Infekt habt, nehmt Ihr doch auch Tabletten.Und die haben auch Nebenwirkungen. Und sogar Nasentropfen machen süchtig, WENN MAN SIE NICHT RICHTIG VERWENDET. Ich kann Euch nur aus eigener Erfahrung berichten, dass ich meine Therapie und das was ich heute erreicht habe, niemals erreicht hätte, wenn ich in meiner ganzschlimmen Phase (als ich noch 30 kilo bei 1,50 wog weil ich mich nicht mehr getraut habe etwas zu essen vor lauter angst) nicht FÜR EINEN BEGRENZTEN ZEITRAUM Medikamente genommen hätte. Es geht dabe inicht darum, die Ängste längerfristig zu übertünchen, sondern lediglich darum, einem die Kraft zu geben, die Angst zu bearbeiten. Und diese Kraft haben ohne Medikamente einfach nicht viele. Wenn Du es ohne schaffst ist das toll, aber meiner Meinung nach ist bei vielen hier die Einstellung auch nicht Ich will da jetzt raus, koste es was es wolle, sondern eher mh...ich gucke mal wie ich mit dem kleinsten Übel über die Runden kommen kann...

VG Eure Püppi

30.11.2012 09:11 • #5


L
Liebe wandelbar,

ich habe gelesen, dass du dich dazu entschlossen hast die ADs nicht zu nehmen. Toll, mutig.

Wobei ich auch etwas zurückrudern möchte, nachdem ich Püppis Kommentar gelesen habe. Wenn man ganz weit unten ist, dass nichts mehr geht, man nicht mehr essen kann etc., dann kann es schon sinnvoll sein für eine gewisse Zeit zum Stabilisieren die ADs zu nehmen. Ich habe eben nur die Erfahrung gemacht, dass es mir dann zwar etwas, wirklich nur etwas besser ging, ich mich dann aber nicht mehr gezwungen sah, mich mit den Ursachen zu beschäftigen. Die waren ja gedeckelt.
Die Botschaft darf nicht heißen Keiner darf zu keiner Zeit das Zeug nehmen. Manchmal muss man eben auch für sich sorgen, indem man sie für KURZE Zeit nimmt, aber mit dem KURZ ist es ja bekanntlich schwer bei Antidepressiva.....

Alles Liebe,

Charly

30.11.2012 16:11 • #6


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Zitat von Charly:
Liebe wandelbar,

ich habe gelesen, dass du dich dazu entschlossen hast die ADs nicht zu nehmen. Toll, mutig.

Wobei ich auch etwas zurückrudern möchte, nachdem ich Püppis Kommentar gelesen habe. Wenn man ganz weit unten ist, dass nichts mehr geht, man nicht mehr essen kann etc., dann kann es schon sinnvoll sein für eine gewisse Zeit zum Stabilisieren die ADs zu nehmen. Ich habe eben nur die Erfahrung gemacht, dass es mir dann zwar etwas, wirklich nur etwas besser ging, ich mich dann aber nicht mehr gezwungen sah, mich mit den Ursachen zu beschäftigen. Die waren ja gedeckelt.
Die Botschaft darf nicht heißen Keiner darf zu keiner Zeit das Zeug nehmen. Manchmal muss man eben auch für sich sorgen, indem man sie für KURZE Zeit nimmt, aber mit dem KURZ ist es ja bekanntlich schwer bei Antidepressiva.....

Alles Liebe,

Charly


Hier ging es aber darum, dass sie noch nie zuvor Psychopharmaka genommen hat und sie sich etwas schelcht beraten (überumpelt) gefühlt hat und sie im Stress darüber war. Vielleicht wäre es ratsamer gewesen, über die Sorgen über die anstehende Reise zu sprechen - und evtl. sogar zu überlegen ob man sie garnicht antreten sollte o.ä. oder wie man sich beruhigen könnte usw.?
Diese Ängste jetzt mit Tabletten runtedrücken zu wollen...noch dazu mit ungewissen Wirkungen...und so auf die Schnelle vor einer anstehenden Reise, das fand ich bedenklich.
Es ging in ihrer Frage nicht darum, ob man grundsätzlich Tabletten nehmen soll oder nicht. Ich bin auf ihre Situation eingegangen und meine Antwort dazu steht nach wie vor.

30.11.2012 17:24 • #7


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Ich hab mit antidepressiva gute Erfahrungen gemacht und süchtig machen die nun wirklich nicht.
Ich Ärger mich eher, dass ich sie erst so spät genommen habe, das hätte mir einiges an leid erspart.
Mir geht es im Großen und ganzen echt besser damit. Lasea hab ich mal probiert, bringt bei mir nix.

Lieben Gruß
Amy

30.11.2012 20:21 • #8


W
Hallo, ich stimme Charly zu. Es ging um die momentane Situation. Natürlich kann ich jeden verstehen der Antidepressiva nimmt wenn es ihm richtig schlecht geht. Ich habe mich dagegen entschieden es jetzt, so kurz vor der Reise zu nehmen. Und zwar weil ich nicht weiß wie ich darauf reagiere und mich dann evtl. im Flugzeug oder mitten auf dem Weihnachtsmarkt die Nebenwirkungen einholen. Das fände ich katastrophal, überhaupt bei uns Angstpatienten. Morgen werde ich trotzdem um 9 Uhr im Flieger sitzen, mal sehen was passiert. Haltet mir die Daumen!! Liebe Grüße

30.11.2012 22:48 • #9


P
Sorry, ich hatte deinen Post so erstandne, dass es Dir allegemein schlecht geht und Du noch dazu Angst hast vor der Reise und einfach nicht sicher bist, ob es lohnt welche zu nehmen weil es so kurz davor ist und es nicht schnell genug wirkt. Sorry, habs anders gelesen Dass Du aus angst, dass dann auf der reise Nebenwirkungen kommen, kann ich verstehen. Ich habtte auch immer angst vor den nebenwirkungen.

Gute Reise

01.12.2012 21:33 • #10


W
Ein banaler, aber sicher nicht ganz schlechter Tipp : Den Arzt wechseln.

02.12.2012 12:18 • #11


V
Opipramol hat bei mir wie alle anderen Mittel auch erst nach ca.4 Wochen gewirkt. Und ich habe 200 mg am Tag genommen. Wa ist ein ganz schwaches AD.

02.12.2012 13:18 • #12


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