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M
Hallo

Nunja, wo soll ich anfangen. Vorab, ich bin nicht in Therapie, stehe allerdings seit geraumer Zeit auf sämtlichen Wartelisten. Aber ich habe die Hoffnung, dass vielleicht hier mir jemand schon etwas helfen kann, da ich keine Lust mehr habe, meine Zeit mit diesen dummen Ängsten zu vergeuden.
Seit nun etwa 3 Jahren leide ich an Panikattacken und Ängsten, die sich seitdem aber unterschiedlich äußern. Am Anfang war es eher die Angst, irgendwo nicht rauszukommen - z.B. aus einem geschlossenen Raum oder einem fahrenden Auto. Irgendwann waren es dann Autobahnfahrten an sich.
Und aktuell beschäftigt mich das Problem, dass ich nicht mehr weiter wegfahren kann. Allein eine 100km Fahrt und der Aufenthalt an einem Ort dort ist ein wahrer Kraftakt für mich. Ich kann aber nichtmal sagen warum - ich liebe es zu reisen, bin früher auch geflogen (zur Zeit unvorstellbar) und jetzt das. Ich fühle mich einfach ,,ausgeliefert je weiter ich weg von zu Hause bin. Dabei ist es jetzt nicht so, dass ich so gerne zu Hause bin, im Gegenteil. Ich will ja was sehen von der Welt, oder einfach auch mal nur nen spontanen Städtetrip machen, aber irgendwie funktioniert das so nicht. Kennt das irgendjemand?
Wenn ich zum Beispiel versuche die Entfernungen zu steigern, bringt das auch nix. Ich habe einfach immer Angst. Aber ich weiß auch nicht wirklich wie ich richtig an die Sache herangehen kann.
Wäre froh wenn jemand Tipps für mich hat

27.04.2016 00:41 • 28.04.2016 #1


8 Antworten ↓


M
Das bin dann wohl mal ich.
Übernachten an anderen Orten geht für mich momentan gar nicht.
Panikattacken hatte ich von heute auf morgen auf der Autobahn (auf dem Weg in die 40 km entfernte, große Nachbarstadt).
Geflogen bin ich noch nie (wollte es bis ins Teenageralter aber immer; im Moment die reinste Horrorvorstellung - ich kann ja nicht aussteigen!)

Habe mich drei Jahre lang nur in meiner Heimatstadt verschanzt und dann von selbst langsam wieder angefangen. Ich bin mit meinem Partner bis zur nächsten AUsfahrt auf die Autobahn usw.
Zur Zeit sind Tagesausflüge drin, etwa 120 km Entfernung von zu Hause entfernt. Solange ich wieder nach Hause komme, abends.

Für den Sommer habe ich mir vorgenommen, eine Übernachtung in der Komfort-Zone (also so, dass ich jederzeit nachts nach Hause kann) schaffe...
Die größte Sorge besteht darin, unterwegs krank zu werden, Derealisation und Angstzustände aufgrund der neuen Umgebung und Situation zu bekommen... Das habe ich auch zu Hause manchmal, wenn mein Tagesablauf stark vom Alltag abweicht - dann geht es mir hundeelend.

Ich hasse es und bin damit sehr unglücklich. Medikamente möchte ich eigentlich keine nehmen, aber mit Ende 20 möchte ich auch langsam mal etwas sehen von der Welt. Das macht mich sehr traurig und schränkt mich ein. Ich kann ja noch nicht mal meinen Mann besuchen, der im angrenzenden Bundesland arbeitet, unter der Woche.

Hattest du als Kind auch oft Heimweh und warst am liebsten zu Hause? Ist irgendwas mit deinem Selbstbewusstsein passiert, in den letzten Jahren?

27.04.2016 03:05 • #2


A


Angst zu verreisen?

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Vergissmeinicht
Hallo Mrsbright,

heiße Dich herzlich Willkommen hier bei uns.

Nun, warst Du in den 3 Jahren mal stationär, da Du nach wie vor auf einen Therapieplatz wartest? Denke, Du musst an die Wuzrel des Übels/der Angst.

Durch was wurde es damals ausgelöst und was fehlt wenn Du weiter weg bist?

27.04.2016 04:52 • x 1 #3


W
Herzlich willkommen Mrsbright,

mir geht es auch so, konnte eine zeitlang gar nicht weg fahren..aber habe es immer wieder trainiert . Jetzt komme ich wieder aus meiner Komfort-Zone raus..aber fahre immer mit einem komischen Gefühl und Nervösität. Ich laß mich davon aber nicht mehr beeindrucken und versuche meinen Urlaub zu genießen. Während der Fahrt..setze ich mir Kopfhörer auf, lese und lenke mich ab...

L.G. Waage

27.04.2016 07:57 • #4


M
Hey! Schon mal danke für eure Antworten.
@Mirimo ich verstehe genau was du meinst. Das mit den Medikamenten geht mir genauso, eigentlich will ich nicht, aber andererseits hab ich auch keine Lust meine jungen Jahre in meiner Bude zu verbringen. Also Heimwehpatient war ich eigentlich nie, im Gegenteil, schon ziemlich früh bei jedem Schüleraustausch der ging dabei gewesen. Hm ja und kurz bevor es losging mit den Attacken hatte ich schon so eine Krise, da wurde ich das erste mal von einem Jungen (oh Gott das klingt so doof) richtig enttäuscht, es war halt allgemein so dass ich das erste mal zurückgewiesen wurde usw... ich glaube das hat schon ein bisschen zu meiner geistigen Verfassung beigetragen, aber das kann doch nicht der Grund sein, oder? Gibt es überhaupt Gründe?:D

@Vergissmeinicht danke nein stationär war ich noch nie, das ist um ehrlich zu sein auch das letzte was ich will.. Ich bin auch erst so richtig auf der Suche nach einem Therapeuten seit nem halben Jahr (davor waren es nur so einmalige Sitzungen). Wie gesagt, ich weiß nicht durch was es ausgelöst wurde, da ich schon immer überdurchschnittlich viel gereist bin. Am Anfang meiner Panikstörungkarriere war es Autobahn zu fahren, davor hab ich jetzt nicht mehr so Angst. Ich weiß es wirklich nicht :/ Und naja was mir fehlt kann ich auch nicht so wirklich sagen. Wenn ich zB in meiner gewohnten Umgebung die üblichen Symptome verspüre, dann machen sie mir eigentlich gar nix mehr aus, sie sind unangenehm, aber in den wenigsten fällen beängstigend. Umso schlimmer ist es wenn ich wegfahre. Da sind die Symptome auch manchmal richtig krass, ich denke wirklich ,,das kann doch keine Panikattacke mehr sein, du kriegst keine Luft mehr und keine Ahnung. Mir ist es jetzt ja prinzipiell egal (übertreiben wir es ein bisschen) ob ich in meiner Wohnung sterbe oder in irgendeiner Stadt am anderen Ende der Welt. Das ist alles so irrsinnig. Manchmal hab ich auch das Gefühl, die Ängste stürzen sich einfach auf das, was ich gerade am meisten will.
@waage ich hoffe dass ich auch mal so weit bin wie du! Ich hoffe dass du deinen Urlaub in vollen Zügen genießen kannst

27.04.2016 10:31 • x 1 #5


C
Kann ich komplett nachvollziehen. Seit über einem Jahr will ich zu meiner mir vertrauten Ärztin in den Nachbarort. Würde bedeuten: 1/2 Std. StraBa und 10 Min. Bahn.
Ich schaffe es nicht (mehr), obwohl mir die Strecke vertraut ist. Aber man hat bei der Bahn die Fahrkartenautomaten umgestellt und kompliziert - das reicht, um mich ins Aus zu schießen. Obwohl ich eigentlich ein Technikfreak bin, das ist es nicht - aber allein die Vorstellung, dass ich eine Weile brauche, bis ich das alles geschnallt habe und hinter mir eine ungedulige und meckernde Schlange an Menschen steht, lässt mich davon Abstand nehmen.....

27.04.2016 10:44 • #6


W
Hallo Catory,

gibt es vll eine Nachbarin die dich begleitet, jemand der dich fährt? Oder mal mit der Ärztin telef. vll hat sie eine Idee ..


Liebe Grüße

Waage


@mrsbright; das schaffst du auch/wieder...glaub daran..

27.04.2016 11:20 • #7


M
@waage wenn ich nur wüsste wie hast du irgendwelche Tipps für mich?

27.04.2016 14:02 • #8


W
Hallo mrsbright,

Tipps..Ablenkung ohne Ende...und versuchen wenig nachzudenken..einfach auf den Urlaub freuen. Vll was zur Beruhigung nehmen.

Jeder geht damit anders um..wie schon geschrieben..ich hab`s immer wieder versucht und möchte mich von meinen Ängsten nicht weiter einschränken lassen...

L.G. Waage

28.04.2016 07:52 • #9






Dr. Christina Wiesemann