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Hallo liebes Forum,
ich weiß gar nicht wo ich richtig anfangen soll, ich habewirklich eine sehr lange Leidensgeschichte.
Vor ca. zwei Jahre hatte ich von einen auf den anderen Moment starke Angstattacken und Panik mit dem Gedanken ich könnte mein Studium nicht schaffen und versagen (obwohl ich sehr erfolgreich bin im Studium) Aus diesem Gedanken wurden aus dem nichts religiöse Ängste, die ich eigentlich stand, heute so nicht mehr habe. ( ich könnte nicht ich sein)
Ich war dann bis vor 4 Monaten ca ein Jahr sehr stabil (keine Gedankenabrisse, keine Angst, keine Panik) bis ich dann aufgrund von viel Stress (Studium, Familie, Beziehung, Arbeit) Panikattacken bekam mit dem Gedanken ich könnte schizophren sein oder Psychosen haben. Ab diesem Zeitpunkt begannen die schlimmsten Angst- und Panikattacken meines Lebens. Ich habe Tag und Nacht nur gegoogelt was die Symptome einer Schizophrenie sind, um mich dadurch zu beruhigen, aber wie ihr wisst, ist da eher das Gegenteil der Fall haha . Ich habe alles auf mich bezogen, was ich gelesen habe und war ständig gelähmt vor Angst. Allerdings merkt man mir das nie an, weil ich mich sehr normal unterhalten kann und auch auf Arbeit gehen kann.
Irgendwann hatte ich dieses Taubheitsgefühl durch die wochenlange Angst und Panik. Im Laufe der Zeit hab ich dann angefangen mir existentialistische Frage zu stellen (Wer bin ich? ist das alles real hier? Warum sind wir hier? Warum denken wir?). Außerdem kam mir alles so unecht vor (Bäume, Mitmenschen und und und…) einfach alles. Ich habe mit zwei Neurologen bzw. Fachärzten für Psychiatrie geredet, beide meinten, das ist eine Angst und Zwangsstörung, welche sich in Richtung der Depersonalisation/Derealisation bewegt. Angst habe ich eigentlich keine mehr, aber ich hab immer das Gefühl, dass mein Kopf mich nicht loslässt. Ich lese z.B dass ein Mann im Fernsehen behauptet, dass er Jesus ist (was auf seine Schizophrenie zurückzuführen ist) und muss auch ständig daran denken. Ich erwische mich ständig dabei, zu überprüfen, ob ich das glaube oder nicht. Ich kann eigentlichsehr gut unterscheiden, was realistisch ist und was unrealistisch ist. Aber mein Gehirn spielt mir Streiche, weil es die unrealsten Gedanken Spielraum gibt
Die Derealisation ist eigentlich komplett weg, die Depersonalisation nicht ganz, wahrscheinlich nur weil ich mit meinen dummen Gedanken beschäftigt bin
Ich war schon immer an Philosophie interessiert, aber die Fragen der DP/DR sind so tief, man versucht quasi Lösungen und Antworten von Fragen zu suchen, die es so garnicht gibt. Ich bin davon überzeugt, dass zu viel Reflexion nicht gut ist. Mein Zwang ist das Grübeln und absurde Gedanken. In der DP/DR hinterfragt man die grundlegendsten Mechanismen (Warum denke ich? Werde ich gelenkt)

Oft denke ich auch mal nicht daran, aber dann kommt dieser Zwangsgedanke wieder und ich fühle mich schlecht. Die Psychiaterin versicherte, dass mein Zwang nicht mit einer Schizophrenie oder Psychose vergleichbar ist, aber dennoch kann ich irgendwie nie loslassen. Sie meinte ich soll SSRI nehmen (sehr niedrig dosiert) und schauen, wie es sich weiterentwickelt.
Meine Gedanken ändern sich oft über 2-3 Tage (eine Angst löst die andere ab, kann man sagen), es sind wirklich die absurdesten Gedanken. Ich denke immer, wenn ich die jemanden erzähle, lande ich sofort in der Geschlossenen. Oft habe ich auch keine Angst vor meinen dummen Gedanken und denke mir "es sind nur Gedanken, die gehen schon wieder", aber trotzdem habe ich dieses Gedankenkarussell, obwohl ich nicht angespannt bin.
Ich habe mich jetzt vor kurzem mit einer Therapeutin unterhalten wegen einem Platz und sie lachte am Telefon, als ich ihr erklären wollte ich denke ich sei schizophren. Sie meinte "jemand der schizophren wäre, würde nie so zusammenhängend und ruhig sprechen wie sie"
Sowas beruhigt mich immer nur für paar Minuten und dann kommt der nächste dumme Gedanke, wie "was ist wenn der Arzt/Therapeut das nicht erkennt" Das nervige ist, solche Gedanken hat jeder mal kurz, aber bei mir ist das non-stop 24/7. selten habe ich Tage, wo ich wirklich mal komplett abschalten kann. Mich nervt mein Grübeln über die verrücktesten Sachen. Ich meinte auch neulich zu der Psychiaterin, dass es mir manchmal gut geht und ich mich dann fürchte, weil es mir gut geht, und es gleich wieder schlecht sein wird (Overthinking9000 ) ich sagte auch, dass mich das manchmal sehr belastet, weil ich mein Leben liebe (Musik, Sport, Natur, Freunde, Familie, alles), mir das aber die Lebensqualität nimmt.
Manchmal kann ich sehr lange sagen "das sind nur Gedanken", aber manchmal frage ich mich, ob mein Hirn es für die Realität hält, ich weiß sehr kompliziert.
Halluzinationen habe ich keine, manchmal aber bin ich so hypochondrisch, dass ich sogar die offensichtlichsten Geräusche anzweifle und mich frage, ob nur ich das gehört habe., obwohl ich sehe, dass da jemand lacht

Kennt ihr das, ihr wisst, dass ihr euch selbst im Wege steht, aber dennoch macht ihr es und ihr denkt ihr könnt euch nicht kontrollieren.

Trotzdem gehe ich allem nach im Leben und lasse mich nicht schleifen, darauf bin ich sehr stolz. Ich gehe zur Arbeit, ich bin am Ende meines Studiums, ich spiele Gitarre, ich habe die wundervollste Freundin, ich liebe mein Leben.
Wenn ich mein Leid teile fühle ich mich kurz etwas besser und habe Hoffnung. Von außen denken immer alle ich bin der rationalste Mensch der Welt, ich kann auch sehr gut intensive und komplexe Unterhaltungen führen, aber mein Kopf spinnt manchmal.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen oder Tipps?

Bleibt stark Freunde, wir schaffen das!

27.07.2022 18:47 • 22.03.2024 x 2 #1


14 Antworten ↓


Frau_Pübbels
Hallihallo Overthinker.

Da ist der Name bei dir ja Programm ^^ Deine Ängste kommen mir sehr bekannt vor und derealisation/ depersonalization kenne ich auch sehr gut . Bei mir überwiegt die Derealisation, aktuell habe ich wieder eine Phase und manchmal frage ich mich auch : wirst du jetzt schizophren?
Aber bisher bin ich es wohl noch nicht. Zumindest halte ich mich nicht für Jesus oder rede mit den Wänden ,noch tanze ich mit aliens aufm Dach.

Vieles deiner Gedanken können von mir sein. Wie das überinterpretieren von Geräuschen . Oder die Gedanken während der derealisation ( absolut absurd, was sich da auftun kann ).

Es ist gut ,dass du dein Leben weiter lebst . Darauf kannst du wirklich stolz sein. Es ist umso härter, wenn man solche Gedanken hat.

Wirkliche Hilfe kann ich dir grade nicht anbieten ,mein kopf ist viel zu leer um mehr sinniges zu schreiben ( viel zu wenig schlaf, viel zu lange gearbeitet) aber ich möchte dir danken, dass du mir in dieser Phase der derealisation, die ich aktuell durchlebe, zeigst ,dass die gedanken die ich habe ,auch andere haben und ich damit nicht alleine bin.

Liebe Grüße und halt die Ohren steif ,

Pübbels

( sry ,wenn es was wirr sein sollte, ich bin wirklich müde )

27.07.2022 19:08 • x 1 #2


A


Angst vor Schizophrenie/Psychosen

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O
Ja, das nervige ist, dass man von seinen Gedanken nicht überzeugt ist, aber sie irgendwie net weggehen.

Angst hab ich vor meinen Gedanken aber keine.

Bist du in Therapie ? Oder nimmst du Medikamente ?

Also du musst nicht antworten, wenn dir das zu persönlich ist

Ich merke aber, dass zb das überinterpretieren von Geräuschen immer dann intensiv werde, wenn ich diesen nachgehe.
Oft denk ich garnicht daran für 2-3 STd und dann ist auch alles oke..

Vor kurzem war meine Depersonalisation und Derealisation so akut, dass ich sogar über das nachdenken nachgedacht habe
Da denkt man wirklich, oke es ist so weit, ich Dreh am Rad.

Alle Ärzte (Psychiater und Neurologen) und Therapeuten sagen es ist die Angst/DPDR/Zwang, aber irgendwie will man das nicht glauben.
Ich hab das Gefühl, Man will regelrecht, dass der Arzt sagt " Sie sind psychotisch" haha, also ironisch zu verstehe haha

All diese Dinge habe ich gelesen, wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte er denkt er ist ein Heiliger, hätt ich den ausgelacht oder so..
Aber in der Angst vor Psychosen bezieht man jeden noch so dummen Gedanken auf sich.
Man steigert sich so stark rein, das ist unfassbar. Ich glaube eigentlich auch nicht an Flüche oder schwarze Magie, aber der Kopf spielt verrückt.

Schlaf dich aus haha

27.07.2022 19:28 • #3


Wofo
Hallo ich kenne das so das man selbst
Wenn man diese Erkrankung hat
Das man das selber nicht so mitbekommt
Man kann das nicht so hinterfragen ob
Man es ist oder was du fühlst kenne ich
Aber bei mir ist es auch auf ängste
Bezogen eine Freundin von mir wurde
Gestern eingewiesen die darunter leidet
Und da sind immer so vorboten sie ist
Auch manisch dann redet sie unsinn
Das ist immer sehr merkwürdig aber man
Erkennt da so ein Muster finde ich
Gute Besserung ich denke aber das du
Mehr eine Angstörung hast



LG

27.07.2022 19:29 • #4


Frau_Pübbels
Zitat von Overthinker9000:
Ja, das nervige ist, dass man von seinen Gedanken nicht überzeugt ist, aber sie irgendwie net weggehen.

Ja , aber das geht mit der Zeit weg . Wenn der Kobold im Kopf geschnallt hat, dass er keine Macht mehr hat .
Zitat von Overthinker9000:
Bist du in Therapie ? Oder nimmst du Medikamente ?

Ich war in Therapie, Medikamente nehme ich, ausser bedarsmedis, keine . Alle Versuche haben es nur noch schlimmer gemacht, aber das heißt ja nicht, dass es bei allen so ist.
Zitat von Overthinker9000:
Vor kurzem war meine Depersonalisation und Derealisation so akut, dass ich sogar über das nachdenken nachgedacht habe

Genau man fragt sich woher gedanken kommen und son Blödsinn ^^
Zitat von Overthinker9000:
Schlaf dich aus haha

Dauert noch was ,bis ich ins Bett kann.....
Zitat von Overthinker9000:
Ich glaube eigentlich auch nicht an Flüche oder schwarze Magie, aber der Kopf spielt verrückt.

Hatte ich auch mal . Da saß ich im Wohnzimmer und fürchtete mich davor, dass ein Dämon da sei . Ich glaube da nicht dran, trotzdem hatte ich Angst

27.07.2022 19:35 • #5


O
ja so dumme Sachen halt, man hat wirklich Angst den Leuten davon zu erzählen, weil die einen für verrückt halten.
man schämt sich für seine Gedanken, das ist der Punkt, der Gedanke ist unrealistisch aber man schämt sich vor sich selbst, dass man sowas denkt, wirklich unfassbar

wie ist das bei dir so ? arbeitest du oder studierst du oder machst du Schule?

ich kann mich mit den Leuten so gut und tiefgründig unterhalten, aber im Hintergrund habe ich immer meine Gedanken :-/
man steigert sich in alles so rein ne, dass ist unfassbar
hast du die Therapie erfolgreich beendet, oder einfach abgebrochen oder pausiert
also mir hat die Ärztin SSRI‘s gegeben, aber ich weiß nicht..

manchmal denke ich mir " du arbeitest , du studierst Elektrotechnik im letzten Semester, du musizierst, du kannst dich mit jedem gut unterhalten, wie bitte soll das funktionieren ?"

schon sehr ärgerlich alles ...
darf ich fragen was bei der Therapie diagnostiziert wurde ?

27.07.2022 19:50 • #6


O
das lustige ist, dass tagtäglich jeder so dumme Gedanken hat
letztens hat jemand zu mir gesagt, nachdem er mir lang in die Augen geschaut hat, "boah ich hatte gerade den Gedanken, dass ein Alien deine Seele genommen hat" , wir mussten beide lachen, aber normale Leute vergessen diese Gedanken wieder sofort

27.07.2022 19:53 • #7


A
Hallo, ich kenne das was du beschreibst so auch von mir selbst. Ich war einige Zeit der festen Überzeugung, dass ich verrückt werde, schizophren, psychotisch oder was auch immer. Die DPDR hat mich an den Rande der Verzweiflung getrieben und ich habe ständig ein Auge auf meine Handlungen gehabt, ob nicht irgendwas daran verrückt wirken könnte oder ich gleich den Verstand verliere. Ich hatte auch ständig, oft auch immer noch, diese philosophischen Gedanken und existenziellen Fragen.
Vorgestern bei meinem Therapeuten kamen wir erneut darauf zu sprechen, da ich die Phase gut überwunden habe und die DPDR kaum noch spüre, bzw. sie mich einfach nicht mehr so in ihren Bann ziehen kann. Mein Therapeut hat auch nochmal betont, dass Menschen die psychotisch werden keinen Gedanken daran verschwenden, dass an ihren Handlungen, Gedanken oder sonstigem irgendwas abnormal ist. Sie leben dann wortwörtlich ihren Wahn.
Er berichtet auch immer wieder gerne von einem Patienten, der schlimme Zwangsgedanken (gewalttägig) gegenüber seiner Mutter und seiner Freundin hatte. Er war der festen Überzeugung schizophren zu sein und hatte so Angst vor sich selber, dass er sich in die Psychiatrie eingewiesen hat. Dort hat er sich wohl gefühlt, weil er kontrolliert wurde und die Handlung so ja nicht ausführen konnte. Er betonte dort immer wieder schizophren sein zu müssen und aufgrund dieser Zwangsgedanken wurde ihm die Diagnose dort dann auch gestellt. Er wurde medikamentös eingestellt, jedoch haben die Medikamente nicht angeschlagen. Nach einiger Zeit wurde er entlassen und ist so dann auf meinen Therapeuten gekommen. Nach der ersten Sitzung kam raus, dass er einfach nur Zwangsgedanken hatte. Diese wurden dann behandelt und es ging ihm wesentlich besser.

27.07.2022 20:12 • #8


O
ja danke für eure Kommentare Freunde!
man denkt immer man ist alleine.. aber so viele teilen das gleiche Leid
und geteiltes Leid ist halbes Leid

ja ich hatte auch mal einen bekannten der durch jahrelangen Dro. (chemische Dro. über wochen täglich) psychotisch wurde...
das hat meine angst damals auch bisschen getriggert

oft sind das so normale Geräusche im Alltag, die man eigentlich garnicht warnimmt, weil man sich nicht drauf konzentriert...
aber bei der angst hat man echt eine reizüberflutung und nimmt jedes Geräuschchen war und fragt sich die komischten Sachen ...

die angst vor der angst ist auch schlimmer als die Angst selber ...

27.07.2022 20:28 • #9


E
Guten Abend, lieber Overthinker9000.

Ich musste gerade kurz schmunzeln, während ich deinen Beitrag gelesen habe, da ich vor noch gar nicht so langer Zeit einen ziemlich ähnlichen Beitrag über genau diese Ängste erstellt habe. Mit Ausnahme des letzten Absatzes sowie der Zeitangaben könnte dein Text fast von mir sein.

Eine wirkliche Lösung für das Problem habe ich leider nach wie vor nicht gefunden. Die Angst vor dieser Erkrankung werde ich wohl nie loswerden.

27.07.2022 20:45 • #10


O
@Erdbeermuffin
was meinst du genau ? willst du mal deine erfahrung beschreiben ?

es erleichtert einen sehr oder , wenn andere auch so ticken wie man selber

"ich komm auf dumme gedanken, kommst du mit ?

27.07.2022 21:29 • x 1 #11


E
Zitat von Overthinker9000:
@Erdbeermuffin was meinst du genau ? willst du mal deine erfahrung beschreiben ? es erleichtert einen sehr oder , wenn andere auch so ticken wie ...

Lieber Overthinker,

wenn du möchtest, kannst du dir gerne meine erstellten Beiträge zu den Themen Zwangsgedanken und Angst vor der erwähnten Erkrankung durchlesen. Falls du weitere Fragen hast, kannst du mir diese gerne stellen.

Liebe Grüße.

02.08.2022 14:10 • #12


Sam-85
Hallo zusammen ich habe genau auch so komische Gedanken. Alles hat damit begonnen, dass ein guter Freund von mir wegen einer Psychose eingewiesen wurde. Als ich ihn besucht habe, war ich nicht auf diese Situation gefasst. Ich glaube es hat mich sehr traumatisiert. Meine Schlafprobleme die ich immer schon hatte haben massiv zugenommen. Nach dem Besuch in der Psychiatrie bekam ich Angstgefühl + Zwangsgedanken. Ich habe extrem viel über Schizophrenie im Internet gelesen. Ich habe seit ich 28 bin viel Party gemacht und viele Substanzen konsumiert. Bevor es bei mir los ging mit dem Down, habe ich Schnee. konsumiert. Mein Down ging dann 1-2 Monate lang und nahm dann komplett ab. Danach war ich 8 Monate lang Symptomfrei.

Bis ich wieder an einem Abend Alk. getrunken habe und 1-3 Lines (Schnee.) hatte. Es fing wieder mit Schlafstörungen an und Angstzuständen. Ich habe von meinem Psychologen und Psychiater nun Sertraline 50 mg bekommen und nehme es seit 12 Tagen. Meine Zwangsgedanken nahmen schon seit dem 3 Tag der Einnahme ab und es wurde besser. Meine Angst vor der Schizophrenie bleibt aber bestehen. Ich habe manchmal total paranoide Gedankengänge und weiss, dass diese totaler Schwachsinnig sind. Hier paar Beispiele:

- Ich sitze Im Zug, vor mir sitzt sich einer hin und macht sich total breit. Ich denke So ein blöder Kerl, der Zug ist überfüllt und der macht sich so breit....ach ich darf nicht so negativ denken, sonst checkt der das noch Boom Schweissausbruch was für ein paranoider Gedanke.

- Ich nehme seit einem Tag die Sertraline 50 mg Tabletten. Ich schaue meine Freundin an und habe das Gefühl sie schaut mich anders an und erschrecke von dem Gedanken Boom Schweissausbruch.

- Ich schreibe gerade bei der Arbeit diesen Text und schaue das niemand sieht was ich gerade schreibe. Ich will ja nicht das jemand checkt wie schlecht es mir geht. Mein Chef, der 2 Tische vor mir sitzt, sagt leise zu der Stellvertretenden Chefin ouh Shiit und zeigt ihr etwas - Mein Gedanke kommt Oh können die sehen was ich gerade schreibe und gilt das ouh Shiit gerade mir? Paranoider Gedanke Boom Schweissausbruch.

Ich weiss, dass alle meine Gedanken misst sind. Aber trotzdem triggert mich etwas. Ich habe extreme Angst das etwas mit mir nicht stimmt....das ich verrückt werde....das ich Schizophren werde. Meine Freundin findet diese Gedanken nicht so schlimm, daher weiss ich nicht ob ich mich voll in etwas hineinsteige.

Ich habe meinem Psychologen gefragt, in welche Richtung das ganze geht und ob ich Hypochonder bin. Er meinte, ich würde Züge zeigen von einem Hypochonder und irgendwie auch nicht. Er denkt, ich habe mit irgend einer Angst zu kämpfen, kann sie aber nicht benennen.

Ich habe wirklich wirklich Angst, dass es bei mir eine Schraube rausgehauen hat. Ich bin 37 Jahre alt und das ganze hat begonnen vor ca. 1 Jahr. Dann 8 Monate total weg und jetzt ist es wieder da. Meine Gedanken kreisen nur um dieses Thema, ich lege jeden Gedanken den ich habe auf eine Goldwaage...Durch das Sertraline 50 mg sind meine Schlafstörungen (Einschlafprobleme) weggegangen. Ich habe manchmal das Gefühl ich erzwinge diese Gedanken regelrecht. Ansonsten geht es mir gut, ich treffe Freunde, unternehme viel mit meiner Freundin und gehe in Sport. Ich bin auch nicht Licht- oder Geräuschescheu. Aber ich habe trotzdem diese Angst vor meinen komischen Gedanken... Wie hört sich das für euch an?

Vielen Dank im Voraus

02.08.2022 16:36 • #13


O
Hi Leute,

ich war jetzt ca eine Woche inaktiv, es hat mir gut getan, wirklich.
Hatte sehr wenige Zwangsgedanken, hatte seit langem wieder das Gefühl von Lebensqualität

heute ist es wieder schlechter, aber das ist oke, ich steigere mich nicht zu sehr rein (zumindest versuche ich es)

Wir schaffen das, es benötigt etwas Zeit, aber stresst euch nicht so rein

Und glaubt mir, es ist schön Zuversicht anderer Leute zu bekommen, aber beschäftigt euch nicht zu sehr mit diesen Themen.
Oft ist das sogar kontraproduktiv, weil die Ängste und Gedanken anderer einen Triggern
Ich versteh euch aber so gut

Sagt euch einfach, das sind nur Gedanken, und so lange ihr das sagen könnt, ist alles oke

Ich bin stolz auf euch und auf mich, dass wir jeden Tag aufs neue uns unserer Ängsten und Gedanken stellen

06.08.2022 10:18 • x 2 #14


zipf
@Overthinker9000 du sprichst mir aus dem Herzen. Mir geht's seid 5 Monaten genau so. Bin auch ständig damit beschäftigt, alles in Frage zu stellen... Google hier und in anderen Foren nach Schizophrenie. Kann es nicht lassen. Habe auch aggressive Zwangsgedanken und denke abstruse Dinge den halben Tag lang. Immer denke ich, jeden Moment steht die Psychose vor der Tür

22.03.2024 15:33 • #15


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Dr. Christina Wiesemann