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K
Hallo,
ich möchte mich noch mal mit einer Frage an dieses Forum wenden.
Immer mehr kommt in mir die Erkenntnis hoch, dass ich Angst vor dem Allein sein und vor Verantwortung habe. Es äußert sich in vielfältigen, angstmachenden Symptomen. Hauptsächlich Schwindel und Gangunsicherheit verbunden mit dem Alarmsignal, dass meine Beine mich nicht mehr tragen und ich umfalle bzw. dass mir etwas Schlimmes passiert und ich alleine bin und niemand mir zur Hilfe kommen wird.
Dies schränkt mich sehr ein. Es ist doch paradox, dass ich sowohl daheim ALS auch unterwegs Angst habe. Das passt doch nicht zu Agoraphobie, oder? Ich lese ständig nur von Leuten, denen es daheim top geht. Das ist quasi ihr Rückzugsort. Da fühlen sie sich sicher und haben keine Symptome.
Aber ich bin doppelt gestraft.
Aus familiären Gründen gehe ich derzeit nicht arbeiten. Das tat ich zuletzt im Jahr 2010. Also bis vor zwei Jahren. Da hatte ich auch keine Attacken. Derzeit steht arbeiten gehen zwar ohnehin nicht zur Diskussion (selbst wenn ich gesund wäre), aber irgendwann doch gewiss wieder.
Wie soll ich denn damit arbeiten gehen? Ich habe sogar zu Hause Angst und wenn ich einkaufen gehe. Wie sollte ich denn da arbeiten? Jeden Tag ein Spießrutenlauf, ob man es schafft? Kündigung vorprogrammiert.
Ich habe Angst vor der Zukunft. Was droht mir? Frühberentung? Bis an mein Lebensende Panikattacken? Hier gibt es doch Frauen, die seit Jahrzehnten darunter leiden. Das schreiben sie jedenfalls. Und viele sind schon von Pontius zu Pilatus gelaufen, ohne dass irgendwas ihnen dauerhaft und endgültig Heilung gebracht hätte.
Ich bin verzweifelt. Ich fühle mich um meine besten Jahre betrogen. Selbst wenn ich irgendwann die Panikattacken los bin. Diese Zeit bringt mir niemand wieder.
Die Ängste, die auch ausstehe. Die verlorene Zeit. All die verpassten schönen Momente, die man lieber hat sausen lassen aus Angst.
All das Unverständnis, das einem widerfährt. All die Gänge, die man gemacht hat, um sich davon zu befreien. Von dem Geld für Therapien doch erst gar nicht zu reden.
Warum ich? Ich war eine selbstbewusste junge Frau. Die Welt stand mir offen. Und nun? Eine ungewisse Zukunft. Jeden Tag Angst und Symptome.
Findet sich hier jemand, der auch Angst hat, wenn er allein ist?

11.12.2012 11:09 • 13.12.2012 #1


18 Antworten ↓


K
Und noch eine Frage: Welche Auswirkungen hat das alles auf die Gesundheit an sich? Man ist doch jeden Tag überschwemmt mit diesem Adrenalin und Cortisol und was weiß ich noch für welchen Streßhormonen. Und andere, gesunde Leute, nicht.
Auf Dauer greift das doch sicher Organe an. Bzw. ruft Krankheiten hervor. Es weiß doch jeder, dass Streß extrem ungesund ist. Und Angstpatienten stehen unter Dauerstreß und Dauerstrom. Drohen uns schneller und öfter Krankheiten? Wie ist das mit dem Immunsystem? Ich habe gelesen, dass Streß das Immunsystem schädigt und schwächt. Und nun? Droht mir nun etwa auch noch Krebs, Schlaganfall oder streßbedingter Herzinfarkt? Ist meine Lebenserwartung reduziert im Vergleich zu angstfreien Menschen?

11.12.2012 11:13 • #2


A


Angst vor dem Allein sein und der Zukunft

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D
Also dein Risiko irgend welche Krankheiten zu bekommen ist nicht größer als bei anderen Menschen auch. Denn wie erklärst du dir sonst das Kleinkinder an Krebs sterben und 20 jährigen einen herzinfakt oder Schlaganfall bekommen. Durch den ganzen Stress kann das Imunsystem geschwächt sein, was man aber mit gesunder ernährung und Sport ganz leicht wieder ausgleichen kann. Sport dient auch dem Stressabbau was auch gegen das überschüssige Adrenalin ganz gut ist.
Ich hatte auch überall Panik, ob zu Hause, Im Auto oder sonst wo. Draussen war es zwar etwas schlimmer aber auch zu Hause kaum zu ertragen. Und du machst dir jetzt schon zu viele Gedanken um die Zukunft. Warum solltest du nicht arbeiten gehen können. Wenns dir zu Hause doch auch schrecklich geht dann gehts dir auf der Arbeit bestimmt nicht schlechter, eher mit der Zeit etwas besser weil du abgelenkt bist und nicht ständig an deine Angst denken musst. Auch wenn die gefahr besteht das du deine Panik nie ganz los wirst so lernst du doch mit ihr Zu leben. Wie lange leidest du denn schon an der Angst wenn ich fragen darf. Duu sagst der Schwindel ist dein hauptproblem, warst du schon mal in deinem Leben betrunken, das ist ja nichts anderen nur das du vor dem betrunken sein keine Angst hattest.
Du hast recht die Momente die du verpasst hast kann dir keiner mehr zurück geben, deshalb würde ich alles daran setzen nichts mehr zu verpassen. Auch wenn die Beine zittern dein Kopf verückt spiel, geh raus und lebe. Das ist das einzige was gegen diese blöde Angst wirklich hilft. Die Therapie oder auch Medikamente können dich nur unterstützen aber helfen kannst nur du dir allein. Lerne die Krankheit zu verstehen und kämpfe, es gibt viele die es geschafft haben. Es lohnt sich also.

LG

11.12.2012 18:40 • x 1 #3


A
Einige stresshormone sind entzündungshemmend, darum sind so viele Menschen krank , wenn sie frei haben oder im Urlaub sind.

11.12.2012 18:54 • #4


R
Hallo,

also ich bin nicht Schwindelfrei wenn ich zu Hause bin. Ich glaub ist einfach so, weil du/wir uns ständig selbst beobachten. Der Angstauslöser ist ja keine Spinne oder irgendne Höhe...deshalb schleppen wir die Angst immer mit.

LG Ruby

die schon mit ihrer Angst verheiratet ist.

11.12.2012 21:31 • #5


Boshi
Hallo Karla,

ich kenne das mit dem alleinsein auch zu gut. hab das auch fast jeden tag. ist ne ziemlich fiese sache, weil man keinen ort hat, an dem man sich sicher fühlen kann.

lg boshi

11.12.2012 22:22 • #6


K
Es kann also sein, dass ich niemals wieder angstfrei leben kann? Dass ich nie wieder angstfrei mit dem Auto fahren kann? Oder angstfrei an einer Supermarktkasse stehen? Tolle Aussichten.
Ich schaffe es einfach nicht, damit umzugehen. Manchmal geht es mir ein paar Tage besser. Dann kommt es mit voller Wucht zurück.
Meine Nerven sind am Ende. Jedes Mal aufs Neue bereiten mit die körperlichen Symptome unwahrscheinliche Angst. Ich habe keinen Mut mehr langsam.
Was habe ich schon alles probiert. Wo bin ich schon überall hin gerannt und habe Geld gelassen. Für Tablettchen, für Tröpfchen. Für Hypnose, für Osteopathie. Bei wie vielen Ärzten bin ich gewesen. Und am Ende hat es wenig gebracht. Es ernüchtert. Niemand kann einem helfen. Wenn die Nerven kaputt sind, sind sie kaputt.
Einmal ging es mir jahrelang gut. Ich habe das schon so lange. 8-9 Jahre schätze ich. Und schon als Kind war ich ängstlich und symptombezogen. Man soll bester Gesundheit sein und sich dann so fühlen?
Man ist doch kein normaler Mensch mehr, wenn man sowas hat. Welche Frau steht denn in der Küche, kocht und denkt: Ich falle um.
Welcher normale Mensch steht denn zitternd an der Kasse und würde am Liebsten schreiend raus rennen? Welcher normale Mensch macht sich denn Gedanken über den Wocheneinkauf? Oder generell über Termine und Einkäufe?
Wer benimmt sich derart daneben? Dass er im Supermarkt fast weint vor Angst. Dass er beim Arzt aus dem Wartezimmer rennt und im Hausflur steht und fast weint? Wer sitzt im Auto und gerät in Panik, dass er zusammen klappt und nicht mehr nach Hause kommt.
Ich kenne leider niemanden außer mir. Das Leben ist so nicht mehr lebenswert. Es ist eine Qual. Ich rette mich von Wochenende zu Wochenende, von Urlaub zu Urlaub, von freien Tagen zu freien Tagen. Und wenn ich alleine bin, zähle ich die Stunden und habe Angst auszustehen, die ich meinem ärgsten Feind nicht wünsche. Und das soll alles nichts sein sagen die Ärzte. Die mich belächeln, wenn ich komme. Ich habe es ja inzwischen aufgegeben zu Ärzten zu gehen. Alle Untersuchungen haben nichts ergeb. Aber bei unserem Gesundheitssystem hat man eh wenig Vertrauen. Man wird doch nicht für voll genommen.
Entweder habe ich es wirklich nur an den Nerven und lebe so weiter bis an mein Lebensende oder ich habe doch was und dann ist es zu spät.
Ach das sind einfach nur meine Gedanken.

12.12.2012 10:43 • #7


K
Zitat von karlakolummna:
Welche Frau steht denn in der Küche, kocht und denkt: Ich falle um.
Welcher normale Mensch steht denn zitternd an der Kasse und würde am Liebsten schreiend raus rennen? Welcher normale Mensch macht sich denn Gedanken über den Wocheneinkauf? Oder generell über Termine und Einkäufe?
Wer benimmt sich derart daneben? Dass er im Supermarkt fast weint vor Angst. Dass er beim Arzt aus dem Wartezimmer rennt und im Hausflur steht und fast weint? Wer sitzt im Auto und gerät in Panik, dass er zusammen klappt und nicht mehr nach Hause kommt.
Ich kenne leider niemanden außer mir.


Also, ich kenne das tagtäglich und gaaaanz viele Menschen hier im Forum kennen das sicher auch.. Du bist damit nicht allein, liebe Karla..

LG, Klara

12.12.2012 13:47 • #8


D
Und genau wegen dieser Gedanken geht es dir so schlecht. Weil du genau das denkst es wird mir nie wieder gut gehen. damit fütterst du deine Angst und sie gewinnnt immer mehr macht.
Wahrscheinlich bist du wie die meisten hier noch nie in der Küche umgefalllen oder im Auto oder sonst wo, du denkst nur es könnte passieren und dadurch werden die Syptome schlimmer.
Und es kann dier wieder gut gehen du kannst normal einkaufen gehen und auch alles andere sonst machen. Ich habe es geschafft. Auch ich habe noch ab und zu diese Angst und den Schwindel aber wenn das 5 bis 10 Tage im Jahr sind ist das schon oft. Noch vor zwei Jahren konnt ich noch nicht bis an die Haustür gehen ohne das ich dachte ich fall gleich um oder ich sterbe. Und heute mache ich alles allein ohne Probleme. Und wenn wirklich mal in einer Stresssituation die Angst kommt lasse ich sie einfach zu, aber ich lasse sie mich nicht mehr behherschen und am nächsten Tag ist sie wie sie gekommen sit auch wieder verschwunden.
Also steck den Kopf nicht in den Sand, vergess siese blöden gedanken das das Leben nicht lebenswert ist und kämpfe.

12.12.2012 14:21 • #9


K
Das Problem ist doch, dass einem immer wieder passiert. Man denkt, jetzt ging es mir mal ein paar Tage gut, dann schlägt ein Symptom wieder zu.
Manchmal hatte ich so schlimmen Schwindel, dass ich mich unterwegs an Regalen oder sonstwo festhielt. Das kann nicht normal sein. Ich habe noch nie jemanden außer mir gesehen, der sich so daneben benimmt.
Bislang ist mir noch nie was passiert. Aber das heißt ja nicht, dass es nicht bald soweit sein könnte. Es fühlt sich schließlich so an.
Hunderte von Euro habe ich ausgegeben für einen Therapeuten, der mir versprochen hat, dass er mich von diesen Attacken befreien kann.
Nix da. Mein Geld ist weg. Hunderte von Euro habe ich in der Apotheke gelassen, im Internethandel, für Osteopathen und Krankengymnasten und Heilpraktiker.
Nix hat es gebracht. Ich hätte es auch im Ofen verbrennen können.

12.12.2012 20:58 • #10


D
Du sagst es geht die ein Paar tage gut und dann kommt der Schwindel wieder. In dem Moment darfst du nicht denken na da ist er wieder so ein mist jetzt Fall ich jeden Moment um. Sondern registriere das er da ist und mach weiter mit dem was du gerade getan hast als ob er nicht da wäre. Bei mir wars so shclimm wenn die Attacken kamen hab ich auch im Kaufhaus auf dem Boden gesessen wenn nichts in der Nähe war zum festhalten. Aber du hast aufegegen und deshalb gewinnt die Angst immer wieder. Kein Arzt kein Medikament kein Psychologe kann dir helfen, damit hast du recht. Denn die können dich nur bekleiten und unterstützen aber helfen musst du dir selbst. Schau die mal an wie viele Leute es geschafft ahben und halt dich nicht an den Negativbeispielen auf, klar gibt es Leute die es wohl nie schaffen. Aber bei vielen bessert es sich so weit das sie ein normales Leben führen können. Ich bin jetzt seid 3 Jahren in diesem Forum und ich habe von so vielen gelesen das sie es geschafft haben, ich gehöre glücklicherweise auch dazu. Aber solange du nur negativ denkst stärkst du die Angst damit nur und sie gewinnt den Kampf. Da darfst du nicht zulassen.

13.12.2012 11:52 • #11


K
Zitat von karlakolummna:
Bislang ist mir noch nie was passiert. Aber das heißt ja nicht, dass es nicht bald soweit sein könnte. Es fühlt sich schließlich so an. Hunderte von Euro habe ich ausgegeben für einen Therapeuten, der mir versprochen hat, dass er mich von diesen Attacken befreien kann.


Ich hab dir ja schon im anderen Thread ausführlich geantwortet, darum hier nur kurz

ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen.. Es führt wohl nichts daran vorbei, die Angst ein Stück weit anzunehmen. Wenn die Symptome kommen, lass sie zu und versuche, einfach weiter zu machen. ich weiß, dass das sehr schwer ist (ich hocke seit 9 monaten wegen Agoraphobie daheim ), aber nur so klappt es.

Und nein, du kannst nicht wissen, ob dir nicht bald was passieren könnte.. Auch, wenn das jetzt hart klingt, was ändert es, wenn du vor Angst zitternd in der Ecke hockst (übertragen gemeint) und drauf wartest, dass etwas passieren könnte? Du könntest die Zeit auch zum Leben nutzen

LG, Klara

13.12.2012 12:23 • #12


K
Wisst ihr, wenn ich genug Geld hätte, würde ich mir eine Haushaltshilfe einstellen. Oder einen privaten Aufpasser am Besten. Jemanden, der immer bei mir daheim ist.Dann würde ich mich auch raus trauen. Dann müsste ich nie wieder Angst im Leben haben. Ich denke jetzt schon darüber nach, wann unsere Oma in Rente geht. Aber bis dahin stehen mir noch 10 Jahre mindestens bevor. Ich denke manchmal sogar so weit, dass ich mir wünsche, dass mein Mann krank wird. Nur harmlos, aber möglichst lange. Dann wäre er immer zu Hause. Aber am Besten wäre es, wenn ich mir einen einstellen könnte, der immer da ist. Herrliche Vorstellung. Jemand, der alles mit mir macht und mich überall hin begleitet. Aber natürlich müsste derjenige fahren. Ja so bescheuerte Gedanken hab ich.
Ich habe schon soweit gedacht, dass ich Angst hatte, dass ich umfalle während das Essen auf dem Herd kocht, dann fackelt die Bude ab und ich verbrenne.

13.12.2012 13:14 • #13


K
.. ist es vllt das, was dir im Leben fehlt? Jemand, der dich auch mal trägt, wenns dir schlecht geht, der auf dich aufpasst oder auch dein Leben, deine Zeit füllt? Fühlst du dich einsam und allein gelassen?

Es ist natürlich schön, jemanden an seiner Seite zu wissen, aber versuch doch mal, dir zu vertrauen.. Du kannst schon ganz gut auf dich allein aufpassen, dein Körper macht sowieso alles allein seit vielen Jahren, da musst du dich nicht kümmern Vertrau dir, deinem Körper und deinen Fähigkeiten..

13.12.2012 13:41 • #14


Dubist
Machst du Therapie? wenn dir jemand helfen würde die Angst zu überwinden, der dich am Anfang begleitet. Das wäre wirklich eine schöne Vorstellung. Aber du hast ja leider so jemand nicht.
Ich kenne so eine Art der Angst aber vielleicht im anderen Zusammenhang. Das ich im Wald, Feld so gerne spazieren gehen tu, aber niemand habe und da ne ne Omi mir mal eine schauderhafte Geschichte erzählte, wag es alleine da nicht raus. Schade, ein Traum wäre jemand zu haben der mit einem spazierengeht.
Alleine hab ich wenig lust draussen rumzurennen und dein Mann ist ja auch weg, wie fast alle Männer.
Männer die krank sind und daheim geht meine Meinung nach nicht lange gut.
Dubist

13.12.2012 15:28 • #15


P
Mh, ich glaube nicht,dass ein privater Aufpasser die Lösung wäre, ganz im gegenteil. die angst IST dein privater aufpasser! Du musst lernen, allen zurecht zu kommen und dir selobst zu vertrauen, dann geht der aufpasser, denn dann brauchst du ihn nicht mehr

13.12.2012 15:48 • #16


K
Ich habe schon alles Mögliche ausprobiert. Auch Gesprächstherapie für kurze Zeit.
Ihr meint, ich will die Angst haben? Warum sollte man das wollen? Es wäre doch viel schöner, wenn ich meine Freizeit in einem Café verbringen könnte. Oder beim spazieren gehen. Beim einkaufen. Ich würde das ja wollen, wenn ich nicht diese Angst hätte.

Wenn ich abends allein im Bett liege, habe ich z.B. keine Angst. Doof, oder? Vielleicht habe ich Angst vor dem Alltag? Vor dem Tag an sich? Vor dem, was ich bewältigen muss?
Ich würde am Liebsten nur schlafen, ausruhen, Fernseh gucken, lesen und sonst nix tun.
Bald muss ich zum Arbeitsamt. Ich weiß gar nicht, wie ich das machen soll. Aber ich brauche bald mal wieder eigenes Geld und ALG I steht mir noch zu. Aber was ist, wenn ich denen verklickere, dass ich unter Angst leide? Streichen dir mir dann das Geld? Bekomme ich dann Krankengeld? Das Arbeitsamt ist 20 km von mir weg. Wie soll ich denn alleine dahin kommen?
Selbst einen kleinen Nebenjob traue ich mir nicht zu. Der müsste schon um die Ecke sein und in einem stillen Kämmerlein. Aber mich schmeißt doch eh jeder raus. Wenn ich dann auch auf dem Weg zur Arbeit umkehre.
GLauben wird mir das doch eh keiner. Die denken doch dann, ich bin zu faul, um arbeiten zu gehen.

13.12.2012 16:57 • #17

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TheReader
Hallo Karlakolummna,

ich habe mir deine Schilderung gerade durchgelesen und ich muss ganz ehrlich sagen das ich fast weinen musste. Ich finde es so unheimlich traurig das du offenbar jeglichen Lebensmut verloren hast und dich dem Phantom Angst einfach nicht entziehen kannst.
Als ich deine Geschichte gelesen habe hat mich das ganz stark an mich erinnert als ich vor 7 Jahre meinen ersten Panikanfall hatte. Auch bei mir war es innerhalb kürzester Zeit so schlimm das ich sogar Angst hatte zum Briefkasten zu gehen und die Post zu holen, weil ich (genau wie du) Angst hatte umzufallen. Das war beim Einkaufen so, wenn ich zum Arzt gegangen bin und in jeder anderen Situation natürlich auch. Ich habe ständig hyperventiliert und dadurch natürlich das Gefühl gehabt das ich keine Luft mehr bekomme.
Was mir dann geholfen hat waren zum einen ein paar gute Ratschläge meiner Mutter und dann noch das Buch Leben ohne Angst (ich glaube so hieß das).
Ich weiß wie unangenehm diese Symptome sind. Mir ging es genauso. Schwindelgefühl, Engegefühl in der Brust, Atemnot, Herzstolpern. Was mich belastet hat war vor allem das Herzstolpern. Deswegen bin ich von Arzt zu Arzt gerannt und keiner konnte was finden.
Am Ende bin ich zu dem Schluss gekommen das mir keiner Helfen kann außer ich selbst. Und zwar indem ich mich gegen die Angst wehre und mein Leben nicht von ihr bestimmen lasse. Denn dadurch gehen einem so viele schöne Dinge verloren. Ich habe die Angst immer als eine Art Parasiten gesehen gegen den ich mich wehren muss. Ich bin also trotz der Symptome raus gegangen und habe versucht meinen Tag so normal wie möglich zu leben. Wenn ich zum Beispiel einkaufen war und habe gemerkt das mir schwindlig geworden ist und die Panik in mir aufstieg dann habe ich mir gesagt: Nein! Ich lasse mich nicht kontrollieren! Ich bin stärker als du (die Angst).
Mir ging es innerhalb von ein paar Wochen wesentlich besser und ich konnte alltäglich Sachen angsfrei erledigen.

Es ist ein Kampf der nicht einfach ist, aber ich kann dir sagen das es sich lohnt! Lass dein Leben nicht von deiner Angst kontrollieren, denn du hast nur das eine und das ist viel zu schön um es nicht zu genießen.

Wie ich noch herausgelesen habe bist du viel alleine. Ist das so? Wie sieht denn ein normaler Tag bei dir aus?

13.12.2012 17:19 • #18


D
Also jemand der auf jedem Schritt bei dir ist, ist gewiss nicht die Lösung des Problems. DENN NUR DU KANNST DIR HELFEN. Jetzt stell dir vor diese Person ist bei dir im Kaufhaus wo du ja eh nie alleine bist und du fällst um was soll die Person dann bitte machen. Nichts, mehr kann sie auch nicht tun, sie steht daneben und sieht zu wie du umfällst. Also ist das auch nicht das Gelbe vom Ei.
Und zu deiner Frage wenn dir ALG I zusteht bekommst du das auch noch. Aber auch nicht ewig. Also ist das auch keine Lösung. Wie du den weg dahin schaffen sollst. Ganz einfach fang morgen an und geh ein Teil des weges, muss nicht weit sein. Aber jeden Tag ein Stück weiter. Fahr mit dem bus da bist du nicht allein, da gibts immer einen Fahrer der dir helfen kann wenns dir schlecht geht.

13.12.2012 18:15 • #19


A


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