Angst vor der Zukunft

Hallo zusammen,

ich war jetzt ein Jahr frei von Panikattacken und hatte nur zwischendurch kleine Angstgefühle. Was ja schonmal ein super Fortschritt ist.

Seit ein paar Wochen bin ich leider in keiner guten Phase. Die Angst vor der Zukunft macht mich kaputt. Ich habe Angst vor dem Tod und vor dem älter werden. Eigentlich müsste ich mir keine Sorgen machen ich bin nichtmal 25 und mich macht es trotzdem fertig. Zudem kommen noch diese blöden Zwangsgedanken gegen mich selber. Meine Therapeutin meinte diese Zwangsgedanken kommen wegen der Angst um Kontrolle über mein Leben zu haben. Ja keine Kontrolle zu haben das macht mich fertig.

Ich bin jetzt am Ende meiner Ausbildung… ich habe es fast geschafft trotz Panikzustände usw. Darauf bin ich auch mächtig stolz. Nur jetzt bin ich bei dem gleichen Punkt wie zur Abiturzeit. Etwas endet wie geht es weiter? Mein Leben verändert sich jetzt? Zu dem Zeitpunkt waren die Ängste vor dem Tod auch sehr stark? Kann das etwas damit zu tun haben? Meine Therapeutin hat das bejaht. Ich kann leider momentan nicht oft zu ihr meine Stunden Anzahl wird immer kleiner und muss mir bald eine neue Therapeutin suchen was ich nicht möchte. Auch eine große Veränderung. Ich bin momentan einfach fix und fertig und weiß nicht wie ich mit dieser Angst leben soll.

Wird die Angst vor dem Tod mit dem Alter abnehmen? Komme ich wieder in eine gute Phase? Ich bin eigentlich ein so lebensfroher Mensch und jetzt komme ich da mit aller Mühe und Anstrengung einfach nicht raus? Sind es die ganzen Veränderungen die diese Ängste jetzt auslösen? Habt ihr Erfahrungen?

Grüße

Leider keine Erfahrungen! Mir gehts wie dir, bin 29, leide an krankheitsängsten, Panikattacken wieder seit kurzem und denke ich lebe nicht mehr lange. Die größte Angst ist auch die vor dem kontrollverlust - hauptsächlich durch körperliches Versagen

@Erdbeer_mond das tut mir sehr leid! Ich kenne das nur zu gut. Wie gehst du damit um?

@Alina2245 Hm umgehen schwer, also letztes Jahr hat es mich so aus der Bahn geworfen, da fing es an. War komplett in den Ängsten, depressiv, kraftlos, musste viel ausruhen, zahllose körperliche Symptome.

Hab dann Citalopram genommen, Therapie begonnen, viel Yoga und Meditation. Jetzt war es lange recht gut, und seit einiger Zeit wieder schlechter. Aber so schlecht wie grade ist es erst seit ich Medikament gewechselt und erhöht habe. Ich hoffe es wird bald besser

Habe eine neue Therapeutin, aber wir fangen halt grade erst an.

Hast du Tipps?

@Erdbeer_mond leider nicht viele. Ich habe auch Tropfen genommen und bin dann auf Tabletten umgestiegen. Seitdem habe ich diesen ich nenne ihn mal Einbruch. Bin dann wieder auf Tropfen gewechselt. Ging dann wieder gut und jetzt war und bin ich total krank geworden. Hatte viel Zeit ins Grübeln zu kommen und Zack da ist es wieder.

Tipps an sich habe ich nicht ich rede in diesen Phasen sehr gerne ich kann nichts für mich behalten.

Hast du denn mit der Mediation und dem Yoga aufgehört?

@Alina2245 Hast du denn körperliche Symptome die die Angst auslösen?

Ja aktuell ist wenig Zeit für Yoga und Meditation, habe 2 kleine Kinder, mein Mann ist wenig da, Nähe viel und übernehme mich glaub damit und setz mich selbst unter Druck

@Erdbeer_mond ich habe viele Familienmitglieder die mir sehr nah standen durch den Tod verloren. Darunter mein Vater der den Frei Tod gewählt hat. Seitdem leide ich unter Zwangsgedanken und Ängsten. Vor zwei Jahren fing dann auch die Angst vor dem Tod an davor habe ich mich nicht wirklich damit beschäftigt.

Symptome tauchen auf ja mal rede ich mir ein ich habe Krebs dann einen Herzinfarkt usw.


Wie äußert sich die Angst bei dir?

Dadurch das ich Zwänge habe muss ich zwanghaft 24/7 in einer schlechten Phase darüber nachdenken. Das macht es so schwierig ist ein innerlicher Kampf.

Gerade ist es wieder schlimm. Ich habe so eine Angst und weiß nicht wie ich diese Angst überwinden soll. Geht das überhaupt?

Zitat von Alina2245:

Gerade ist es wieder schlimm. Ich habe so eine Angst und weiß nicht wie ich diese Angst überwinden soll. Geht das überhaupt?

Hi Alina!

Das geht natürlich - oft schneller als du denkst.
Du brauchst dich nicht unter Druck zu setzen. Es ist ganz normal, dass man auch mal wieder schlechte Phasen hat. Besonders wenn sich gerade einiges im Leben im Umbruch befindet. Diese Phasen gehen wieder vorüber, genauso wie die schlechten Phasen zuvor.

Mach dir bewusst, dass du diese Probleme nicht durch Nachdenken lösen kannst. Das Gehirn ist darauf programmiert, so lange nachzudenken, bis es zu einer Lösung kommt. Bei gewissen Problemen, wie der Angst vor dem Älterwerden, gibt es aber nicht die eine Lösung, deshalb kommt das Hirn nicht zur Ruhe und es entsteht ein Gedankenkarussell. Das verursacht dann dieses fiese Gefühl.
Vielleicht hilft dir das, den Druck etwas rauszunehmen, wenn du das Ganze objektiv betrachtest.

Versuche nicht verkrampft, diese Probleme durch viel Nachdenken und Grübeln zu lösen. Das funktioniert sowieso nicht.
Du musst hier keine Arbeit leisten. Lass die Zukunft einfach auf dich zukommen, sei neugierig was sie für dich bereit hält. Entspanne dich jetzt und versuche diese negativen Gedanken loszulassen. Tu dir selbst etwas Gutes, mach dir eine Tasse Tee, nimm ein Bad, etc. Nimm dir bewusst mal eine Auszeit vom Denken, das tut gut.

Alles Liebe

@Blue_Moon Danke dir für deine Worte! Tut gut so etwas zu hören.

Es wird leider nicht besser. Ich kämpfe keine Frage aber es nervt mich. Die ständigen Zwangsgedanken auch darum. Meine Therapeutin hat mir mal erklärt das wenn die Angst zu groß ist meine Zwangsgedanken kommen um die Angst besser auszuhalten. So eine Art Hilfe. Na super eine große Hilfe ist das nicht eher im Gegenteil. Momentan habe ich starke Zwangsgedanken gegen mich selber. Hatte ich schon zu oft. Dieser Gedanke was gibt es für einen Sinn zu leben wenn es alles vorbei ist irgendwann? Und da kommt die Angst was ist wenn ich jetzt depressiv bin diese Gedanken wahr sind und mein altes eigentliches ich nie zurück kommt. Ich bin eigentlich eine kleine Party Maus und liebe es zu leben und hatte schon immer große Ziele. Und jetzt soll alles weg sein? Es macht mich fertig. Alle meine Liebsten sagen ich komme da wieder raus nur momentan kann ich mir das nicht vorstellen. Ich wünschte es gäbe ein Knopf im Kopf den man einfach ausschalten kann.

Kenne ich nur zu gut. Diese blöden Gedanken a la Ist das Leben bedeutungslos wenn man am Ende eh stirbt. Nein, es ist nicht bedeutunglos. Gerade die Tatsache dass es eben nicht unendlich ist macht das Leben so wertvoll.

Ich kann dir aus Erfahrung sagen, diese Gedanken sind NICHT wahr, sie werden nur von deiner Angsterkrankung ausgelöst.
Es ist nicht dein Charakter oder deine Persönlichkeit, die sich verändert hat. Das ist auch keine Erkenntnis, die du jetzt hast, die den Rest deines Lebens überschattet. Das dachte ich oft, dass ich jetzt die Erkenntnis hatte und nie wieder so unbeschwert leben könnte wie vorher, und das hat mich dann so runtergezogen. Aber dem war nicht so! In gesunden Phasen kann ich über meine komische vermeintliche Erkenntnis sogar lachen.

Sobald es dir besser geht, kommt dein wahres Ich wieder an die Oberfläche und du wunderst dich selber, was du da für komische Gedanken hattest. In gesunden Phasen kannst du diese Gedanken selbst nicht mehr nachvollziehen.

Und du wirst wieder ganz die Alte, bzw sogar noch besser, weil du eine schwere Zeit durchgestanden hast und dadurch noch stärker und reifer geworden bist.
Ich dachte in schlechten Phasen auch oft, mich selbst verloren zu haben. Mein wahres Ich hat aber immer unter der Oberfläche geschlummert und konnte es kaum erwarten, wieder zum Vorschein zu kommen, sobald es mir wieder besser ging.

Danke euch allen für eure tollen Antworten! Ich habe es sogar jetzt schon geschafft die Gedanken zu unterdrücken bzw. auch wenn sie da sind was anderes zu machen… ich habe für die Berufsschule gelernt sauber gemacht sogar meine Lieblingsmusik angemacht. Das ist doch schonmal ein Fortschritt!

@Blue_Moon danke für deine Worte, die geben mir sehr viel Kraft! Ja ich hoffe das meine gute Phase bald wieder kommt…