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Hallo Ihr Lieben,

ich möchte diesen Thread mal pushen, es ist sehr hilfreich, Euch zu lesen.

Nun bin ich auch mal d`ran.. Also, ich habe durch diese Angst gelernt, körperliche Symptome nicht mehr ernst zu nehmen. Vor der Angst war ich schon in heller Aufregung, wenn mein Herz mal stolperte, wenn mir mal schwindelig war, eben wenn irgendwas nicht so funktionierte bei mir, wie es gewöhnt war. Ich lernte, daß Derealisation (was für ein Wort) bei Angstlern normal ist. Wenn jetzt was ist, was nicht so sein sollte, kratzt es mich nicht mehr, ich nehme es nicht mehr ernst.

Ich habe keine Angst mehr vor dem Tod. In meinen schlimmsten Phasen dachte ich fast jeden Tag an Selbstmord. Und damit habe ich mich zwangsläufig mit dem Tod auseinandersetzen müssen. Er schreckt mich nicht mehr. Und nur mit der Mir-doch-Egal-Einstellung: dann kratz´ ich eben ab, bin ich ein Stückchen weitergekommen.

Diese Erkrankung hat mir klargemacht, wie abhängig ich von meinem Lebensgefährten bin, und ich habe viel über meine Beziehung nachdenken müssen. Ob man jemanden noch von ganzem Herzen lieben kann, der einen in der Hand hat.

Ja, man kann. Weil nämlich nur ich selber es so empfinde, mein LG nicht.

Ich habe in der Therapie viel erkannt, viel aufarbeiten können, habe jetzt offene Augen für das, was bislang in meinem Leben schiefgelaufen ist, was ich falsch gemacht habe. In allen Bereichen.

Aber - der Preis ist zu hoch für diese mageren Erkenntnisse. Vielleicht kommt da ja noch was...

Und es geht mir wie Charly. Ich habe das Wissen, daß ich keine Angst mehr zu haben brauche, aber ich fühle es nicht.

Hallo Ihr Lieben,

sehr interessantes Thema Worrie.

ja ich sehe es auch so, ich kann dem nichts abgewinnen, diese Sprüche was soll uns die Angst sagen.

Mir sagt sie gar nichts, sondern quält mich, mal mehr , mal weniger seit meiner Jugend .

Ich erkenne leider auch keinerlei System dabei, sie war komplett weg als ich riesen Streß hatte, kam wieder als
es mir gut ging....!


Mich nervt das so. Natürlich habe ich auch eine Erklärung bekommen, woher diese Angst kam, leuchtet mir auch ein,
ändert aber nicht an meinem Empfindungen und Gefühlen.

Das einzige was ich für mich rausgefunden habe, das ich sensibler reagiere. irgendwie feinfühliger bin, viel rum denke (schon als kind), Dinge registriere die andere gar nicht mitbekommen, versteht das einer?

Vielleicht ist es auch etwas genetisch bedingt schon immer in uns vorhanden und uns fehlt einfach der robustere Kern?

Am schlimmsten ist ja noch dieses nicht verstehen können der Anderen. Gebrochenes Bein ist ja ok, aber sowas scheitert auch bei den gut willigen Zuhörern, sie können es einfach nicht verstehen und irgend wann will das auch keiner mehr hören.

Ich frage mich manchmal, was wären wir ohne diese Angst geworden und was haben wir dadurch alles nicht leben dürfen?

A


Angst - nur zerstörerisch? Oder habt Ihr irgendetwas aus der

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Nun, ich weiß sehr gut warum meine Angst da ist. Aber das wusste ich auch schon bevor sie da war! Seither macht sie mir das Leben nur unnötig noch schwerer. Und sie bringt mir nichts, da ich dass wovor sie mich bewaren soll nicht abändern kann. Ich mag das System nicht, die Gesellschaft nicht und würde am liebsten in einer komplett anderen Welt leben, wenn ich denn schon unebdingt leben muss. Das es durch die Angst nun noch besch... ist nicht wirklich hilfreich, nein, stattdessen nimmt sie mir noch jede Möglichkeit, es für mich hier auch nur etwas erträglicher zu machen. Also worin kann da schon der Nutzen bestehen.

@primavera:
Bei Stress schaltet der Körper meist in ein Notprgramm, mobilisiert letzte Reserven um zu überleben und wenn der Stress rum ist, dann kommt der große Zusammenbruch. Ob das nun im Alltag ist, ein Marathon läufer der die letzten Kilometer dissoziiert, ein Soldat im Krieg, etc. das Prinzip ist ansich ja das selbe.
Abgesehen davon, während der Stresszeit kozentriert man sich häufig auf etwas anderes, bestimmte Dinge geraten automatisch in den Hintergrund, kommen aber dann wieder hervor wenn man Zeit dafür hat. Ein klassisches Beispiel: kein Mensch denkt über Suizid nach wenn er gerade fast ausversehen! von einem anderen Auto angefahren wird oder jemand anderes aus der Situation rettet.
Bei einigen braucht es Extremsituationen um das Gedankenwirrwarr abzuschalten, anderen reichen da schon einfache Tätigkeiten.
Ich hab manchmal den Eindruck, das mein Hirn chronisch unterfordert ist und dadurch anfängt rumzuspinnen und zu grübeln, was dazu führt dass man sich wenn man es denn dann mal muss, nicht mehr auf wichtiges konzentrieren kann, dann viel schief läuft, und es dann in Überforderung ausartet.

Das mit dem feinfühliger sein und mehr Dinge zu registrieren die andere gar nicht mitbekommen kenn ich! Kann ich voll verstehen und zwar auf vielen Ebenen.
Mein Gehirn verbraucht sogar entscheidend mehr Energie als das der meisten Leute.
Woran liegts? Naja die Gründe sind nochnicht so ganz erforscht. Mittlerweile nennt man den Zustand meist Hochsensibilität. Es gibt auch oft eine komorbidität zu Adhs.
Die Ursache liegt oft am Dopamin und das die Hirnfilter einfach zu viel als wichtig deklariert ins Bewusstsein vordringen lassen.
Ich weiß nicht wie stark es bei dir ausgeprägt ist, aber bei mir kann man zumindest eingrenzen das es auf eine falsche Dopaminkonzentration zurück geht und die ist in so einem Fall idr genetisch bedingt (wie Adhs).
Also so oder so, das anders sein ist uns ganz einfach und höchstwahrscheinlich angeboren. Und ich finde, es hat nicht nur Vorteile, denn bei mir führt es oft zur Reizüberflutung, keiner Fokusierung und damit dann ggf zur Entscheidungsunfähigkeit oder gar zur Derealisation in einigen Momenten wenns ganz zu viel wird.

Hallo ihr Lieben,was haben wir alles nicht leben und erleben können? Das hat die Vorgängerin treffend formuliert! Meine Güte, manchmal könnte ich mir selbst eine reinhauen, weil ich Freunden abgesagt habe, mich ins Bett verkrochen habe, anstatt zu leben, mit zu feiern, lachen... Was habe ich an Zweisamkeit mit meinem Mann versäumt, weil ich mich zurückgezogen habe aus Scham der Angst wegen. Wie oft schon war ich einsam in der Zweisamkeit:-( Gerade schlägt mein Herz ganz doll, weil ich an den kommenden Montag denken muß, da wird bei mir eine Magen-und Darmspiegelung gemacht und ich wollte mir eine Spritze geben lassen, was ich jetzt nicht zulassen werde, weil ich Angst habe nicht mehr aufzuwachen....

Dankeschön auch an Euch, ich freue mich, daß Ihr schreibt.

Zitat: Ich frage mich manchmal, was wären wir ohne diese Angst geworden und was haben wir dadurch alles nicht leben dürfen? Zitat Ende

Diese Fragen dürfen wir uns einfach nicht stellen. Es ist müßig, schmerzt nur und macht traurig. Obwohl wir ja nicht wissen, was tatsächlich geworden wäre...

Aber diese diese Fragen tauchen zwangsläufig auf... Aber wir können uns auch fragen: Was ist uns durch diese Angst vielleicht alles erspart geblieben.. Vielleicht tröstet diese Sichtweise ein wenig, mir hilft sie jedenfalls. Keiner kann die Uhr zurückdrehen....

Vielleicht ist es wie in einem Mysteryfilm, wir Angstler sind später in einem bestimmten Moment nicht draußen, während der Rest der Menschheit draußen verschwindet oder vergiftet wird... Ich weiß, es ist Blödsinn. Oder wir wären schon anderwärts irgendwie gestorben, sind aber durch unsere Angst verschont worden. Hätte ich einen christlichen Glauben, würde ich vielleicht an sowas denken. Nur - wer mag und vor Allem kann auf Dauer mit dieser Angst leben. Ich meine richtig leben, sich nicht so durchhangeln und von Tag zu Tag schleppen, die einfachsten Dinge nur sehr schwer bewältigend.

Ich bezweifle, daß die Angst genetisch bedingt ist. Vielleicht sind wir einfach sensibler als der Rest. Erwiesen ist jedoch, daß Angstler meistens überdurchschnittlich intelligent sind und sehr viel Phantasie haben. (Wenigstens werden wir nicht für total verblödet gehalten, ist doch schon was....)

Es sind immer irgendwelche Einflüsse oder Erlebnisse, die das anrichten. Ich bezweifle auch, daß es uns Stärke geben soll, damit fertig zu werden. Nicht jeder zieht Stärke da heraus, sondern geht einfach zu Grunde.

Einen Sinn in der Angst zu suchen, sehe ich auch mehr philosophisch. Und auch ich finde kein System.

Nun , da haben wir aber doch schon einige Gemeinsamkeiten entdecken können.

Ja dieses was will dir die Angst Sagen, der Angst etwas positives abgewinnen, an der Angst arbeiten müssen und sie annehmen, sorry aber wenn ich das noch mal von wem auch immer hören muss kann ich nur mehr müde lächeln.

Zwei Dinge sind mir aus einer Therapie vor ca. 15 Jahren geblieben (war auch nur die eine):

Diese Frage was wäre wenn die Angst nicht da wäre, sagte die Therapeutin Vielleicht würden sie denn Dro. nehmen oder Alk. werden um was auch immer zu kompensieren.

Und dann der Spruch einer Ärtztin (ich traute mich zu der Zeit nicht raus zu gehen)

Wir können jetzt noch ewig hier rum reden warum und wieso das so ist. Oder sie gehen einfach mal los. Ist ihre Entscheidung Peng!

Tja bin raus in die Stadt (Hauptstadt!) Bus, Bahn , Verkehr ohne Ende und es wurde besser.

@where.there.is.light

Ich habe auch das Gefühl wenn ich mich unterfordert fühle ist es schlechter.
Wenn ich ganz dringend gebraucht werde oder ein besonderes Ereignis ist dann gehts.


Noch eine Frage an Euch.

wie steht ihr nach euren Erfahrungen zu Therapien und Therapeuten?

Huhu,
Sehr oft habe ich mir diese frage gestellt, aber ICH finde keine eindeutige Antwort...vielleicht weil mein leben so schön ist (abgesehen von der Angst). Ich habe einen Job, der mich ausfüllt, liebe Kollegen, eine stabile und glückliche Partnerschaft, eine wunserschöne kindheit gehabt, keine finanziellen sorgen und viele soziale Kontakte, Freunde auf die ich mich blind verlassen kann...was sollte ich ändern wollen? Der einzige Grund, der sich hinter meiner Angst versteckt, könnte sein, dass es mir zu gut geht und ich Angst habe, dass sich was verändert?! Zudem ist kein Muster bei meinen Angsthasen zu erkennen, habe sie mittlerweile seit 18 Jahren und demnach hat sie viele Wege in meinem leben mit durchlaufen...gute, glückliche Zeiten, stressige Phasen während meiner Ausbildung, meinen ersten richtigen Liebeskummer, lustige partyzeiten...sie war häufig da, in so vielen unterschiedlichen Lebenslagen...die Antwort zu finden fällt mir so schwer...sollte man überhaupt bei
ALLEN angsterkrankten so tiefenpsychologisch schauen oder kann es nicht einfach ganz einfach ein falsch erlerntes verhalten sein, was sich manifestiert hat?! Ich kann mir nämlich vorstellen, dass die ewig grübelnde frage nach dem warum auch Angst macht...man meint ja immer neben der Angst stimmt noch etwas in dem leben nicht...kein schöner Zustand! Damit will ich nicht abstreiten, dass die Angst auch Menschen etwas sagen möchte... Aber vielleicht nicht bei jedem
Liebe grüße

Ich sehe da bei mir auch keine großartigen Ursachen. Meine Kindheit war weder besser, noch großartig schlechter als die anderer Leute. Ich hatte nie ernstzunehmende Krankheiten, ich war nie alleine, mir fehlt es an nichts, ich hatte Freunde und war relativ gut in der Schule.
Ich wuchs nicht in Armut auf und auch nicht mit Suchtkranken. Gehänselt wurde ich eine Zeit lang. Aber wird das nicht jedes Kind mal?
Ich sehe für mich nur eine Ursache und die ist Überforderung. Schon als Schulkind. Aber nachvollziehen kann ich das dennoch nicht. Wie kann man denn schon als Kind mit frühem Aufstehen und der normalen Schule überfordert sein?

Bei mir sah das so aus: 6 Uhr aufstehen. 7 Uhr Schulbusabfahrt. Unterricht bis 13 Uhr, ich glaube einmal die Woche auch nur bis 12.30 Uhr. Heimkommen. Essen. Hausaufgaben.
Kann einen normalen, gesunden Menschen sowas überfordern? Keine Ahnung.

Ich kann mir nur erklären, dass ich als Kind schon oft Zecken hatte und womöglich wirklich diese viel bescholtene Borreliose das bei mir alles ins Rollen gebracht hat.
Die Besuche bei meiner Therapeutin sind ganz nett. Aber sie ändern nichts an den Panikattacken, die ich immer wieder, auch nach längeren Zeiten, habe. Und auch nicht daran, dass ich mich morgens schon wie überfahren, nie fit, nie gut fühle.
Aber aus der Psychoschiene kommt man eh nicht mehr raus. Das ist ein Gebiet, das man bis zur Rente weiter beackern kann. Ich verstehe also, was ihr meint.
Des Rätels Lösung werden wir wohl alle nicht finden. Und bewahrt haben die Panikattacken mich glaube ich auch vor nix. Denn dann würde ich nun arbeiten, reisen und ohne Angst durch den Supermarkt laufen! So wie andere Menschen auch.
Für meine Begriffe läuft bei Angst- und Panikattacken irgendwas hormonell und im Gehirn schief. Da aber viele Leute auf Antidepressiva ganz gut ansprechen, werden sie halt damit behandelt. Ich wüsste nicht, dass eine großartige Forschung betrieben wird, WARUM manche Leute Panikattacken habe und andere nicht. Das ist unser Problem. Ich denke, dass die Forschung da gar nicht sonderlich weit ist und glaube nicht, dass da bald mal ein Durchbruch in der Behandlung kommen wird.
Also kann man nur hoffen, dass die Phasen zwischen guten und schlechten Zeiten lang sind, man auf irgendwas gut anspricht oder man muss sich, so wie ich und viele andere, jeden Tag wieder aufs Neue zusammen reißen und seinen Alltag so gut es geht durchziehen.

Also, auch ich kann sagen, daß, wenn ich gebraucht werde, es mir richtig gut geht. Mein Mann hatte vor 10 Jahren einen sehr schlimmen Autounfall, war sehr schwer verletzt, wurde 14x operiert, hätte fast einen Fuß verloren, saß ein Jahr im Rollstuhl. In dieser Zeit war ich mit den Kindern, die damals 10 und 7 Jahre alt waren, völlig auf mich alleine gestellt Die liebe Verwandtschaft und die ach so vermeintlich guten Freunde haben uns im Stich gelassen.Ich war für uns alle stark.Wenn ich heute noch überlege, wie ich das alles meistern konnte...Jedenfalls ist mein Mann ein Kämpfer, hat sich wieder auf die Beine gestellt, brauchte mich nicht mehr und schon kam die liebe Angst wieder. Wir waren, weil wir selbständig waren finanziell völlig am Ende, haben viel gelitten... Und heute? Wir verdienen überdurchschnittlich, haben uns unseren Traum erfüllt, ein Wohnmobil gekauft,der Sohn bekam ein Auto, die Tochter ein Motorrad, aktuell bauen wir unser Traumhaus und ich hänge im Hamsterrad, habe Angst den Umzug nicht mehr zu erleben:-( mein Fazit: mir geht es wohl ZU gut?!
Ein marrokanischer Arzt sagte mal zu mir, die Europäerinnen wären verhätschelt, wenn wir täglich ums Überleben kämpfen müßten, bräuchten wir keine Therapien

Vielen Dank wieder an Euch.

Zitat von sonne: ALLEN angsterkrankten so tiefenpsychologisch schauen oder kann es nicht einfach ganz einfach ein falsch erlerntes verhalten sein, was sich manifestiert hat?! Ich kann mir nämlich vorstellen, dass die ewig grübelnde frage nach dem warum auch Angst macht...man meint ja immer neben der Angst stimmt noch etwas in dem leben nicht...kein schöner Zustand! Damit will ich nicht abstreiten, dass die Angst auch Menschen etwas sagen möchte... Aber vielleicht nicht bei jedem. Zitat Ende.

Hier stimme ich zu. Nachdem ich nach dem Woher und Warum gesucht habe, es gefunden habe, und es vom Gefühl her nicht besser wurde, scheidet die Warum-Suche als Heilungschance aus. Damit habe ich das Wissen, woher es kommt, aber nicht auch nicht mehr. Heilend wirkt es nicht.
Und die Frage nach dem Warum hat mir in der Tat auch Angst gemacht. Dieses Beschäftigen mit der Vergangenheit. Ich habe meine Eltern, besonders meine Mutter, bis zu ihrem Tod als schwierig, aber immer noch in normalen Grenzen gesehen. Seit meinen Therapien ist sie zu einem Monster geworden, durch das ich so krank bin. Dieses ewige Wühlen in der Vergangenheit hat mir Angst gemacht, was da wohl noch alles zu Tage kommt. Auch ich denke, daß sich diese Angst einfach manifestiert hat, und unsere Reaktion darauf. Wie das morgendliche Zähneputzen. Aufwachen - der erste Gedanke - Was liegt heute an, wie komme ich über den Tag, wie geht es mir.. Mit der Sucherei nach dem Sinn und dem Woher tauchte bei mir nämlich auch die Frage auf, ob mein Leben einfach zu schön war. Auch ich habe alles, was ich mir je erträumt habe mit meinem LG vor vier Jahren leben dürfen. Ich war so glücklich, wie nie zuvor. Und sich dann die Frage stellen zu müssen, ob es einem einfach zu gut geht, finde ich einfach schon per*ers.

Wobei ich auch gleich bei der Frage von primavera wäre.

Meine Gesprächstherapie-Erfahrungen sind so, daß ich hätte mir das Gelaber ersparen können. Diese Therapeuten haben ihr Schema F und danach soll es denn flutschen, wie sie es gelernt haben. Nur wenn es nicht so flutscht, haben sie auch keinen Rat. Einzig die Hypnose hat mir geholfen, den Kram, der die Angst wohl verursacht hat, aufzuarbeiten. Es sind da keine Baustellen mehr. Aber Gesprächstechnisch kam auch nichts Neues heraus, was ich nicht schon wußte. Auch meine Thera erklärte mir, daß ich, wenn die Angst nicht wäre, vielleicht eine andere Krankheit hätte. Irgendwie äußert sich die Seele immer, bei jedem anders. Nicht gerade sehr tröstlich. Lieber würde ich saufen wie ein Loch, als mich so herumzuquälen, zudem kann man das heilen. Habe ich ja schon vor fast 20 Jahren getan.

Meiner Meinung nach kann also eine Therapie helfen, diese Angstsymptomatik zu verstehen, den Kreislauf zu verstehen. Aber damit umzugehen, dabei kann keine Therapie helfen. Letztendlich steht man alleine davor und muß damit irgendwie leben.

Wie pumuckl denke ich auch, es wird nicht groß bei Angst geforscht, dazu sind wir immer noch eine Randgruppe, die man notfalls mit Pillen abspeisen kann. Es gibt wohl Therapiepläne, die meiner Meinung nach alle nicht greifen. Hätte ich vorher gewußt, was bei den Therapien herauskommt, hätte ich mir zweieinhalbtausend € sparen können, eine Masse Zeit und Hoffnung.

Wie emipat bin auch in in Notsituationen der Fels in der Brandung, und ich wundere mich hinterher, wie ich das geschafft habe...

Emipat:Das sind aber auch tolle Aussagen von so einem Arzt. Ja Gott sei Dank sind wir so verhätschelt. In Europa muss nämlich Gott sei Dank keine Frau mehr als Sklavin ihres Mannes und ihrer männlichen Verwandten leben!
Und die, die in Dritte-Welt-Ländern ums Überleben kämpfen, haben auch Angst. Angst, nicht genug zu Essen zu haben und deren Lebenserwartung ist auch nicht gerade hoch.

Mich erstaunt, dass fast immer Frauen unter Angsterkrankungen leiden. Oder suchen die Männer einfach keinen Rat? Oft sind es auch junge Frauen. Warum wird da nicht mehr geforscht? Warum sind die Therapien so festgefahren? Ich würde mich direkt einer Versuchsgruppe zur Verfügung stellen, wenn mir damit geholfen werden könnte.

So unerforscht is da vieles gar nicht. Man stolpert nur nicht immer über alle Erkenntnisse. Das Männer sich oftmals einfach gar nicht zu Wort melden und anders damit umgehen ist ja kein Geheimnis.
Auch weiß man heute, das gegen Ende der Pubertät ein massives Zellsterben im Hirn stattfindet und sich das Hirn neu strukturiert (quasi). Das Zellsterben verursacht in überdurchschnittlichem Maße Depressionen und Angsterkrankungen bei Jugendlichen, die aber für die persönliche Entwicklung wichtig zu sein scheinen. Das sich mit der Pubertät auch die Hormonkonzentrationen von Männern und Frauen ändern ist ja auch bekannt.
Mal von den ganzen Traumata etc. abgesehen gibts ja eben noch vieele weiteer Gründe wo wie was entstehen kann und dann kommt es sicher auch auf die Ausgangssituation drauf an. Die Sache ist einfach zu komplex, als das man pauschalisieren kann woher Angst generell kommt. Viele Faktoren sind bekannt und darauf hin muss oder kann man sein eigenes Leben dann untersuchen (lassen).

Forschung hin oder her. Sind es die Zellen, Hormone, Erlebnisse oder einfach ein Mix aus allem?

Vielleicht ist jeder Angstcocktail ein ganz persönlicher, sehr eigen und individuell.

Würde auch erklären, warum Pillen und Therapien hier und da helfen, da nicht, da eine Zeit lang...

Dann rennt man zum nächsten Doc oder Therapeuten und sucht weiter.



Sich nicht ständig damit zu beschäftigen ist in meinem Fall sehr hilfreich, Gründe habe ich, die Geschichte mit der
Mutter (haben ja echt viele) ist auch geklärt.

Und gehts wieder? Nein!

Ich denke mittlerweile , die Lösung für das Problem liegt in jedem selbst, sprich jeder muss sich da selber einen Weg raus suchen.
Egal wie seltsam der vielleicht erstmal ist.

Lösung von aussen zu erwarten ist nur bedingt hilfreich.

Wie seht ihr das?

Auch hier wieder erstmal ein Dankeschön an Euch.

Meiner Meinung nach sucht zunächst jeder Angsterkrankte, der noch nicht weiß, daß er an einer Angststörung leidet, die Lösung von außen. Und er / man wird erkennen, daß es von außen keine Lösung gibt. Das ist schon der erste Schritt in die Verzweiflung. Nun rennt man von Pontius zu Pilatus um wenigstens Hilfe zu bekommen. Auch die bekommt man nur bedingt. Wenn man in Erklärungen, wie eine Angsterkrankung abläuft, denn auch Hilfe sieht. Sicher ist es ein großer Schritt zu erkennen, daß die Angst einen nicht umbringt. (Nunja, ich denke da anders, wenn einen die Angst nicht umbringt, dann die Lebensumstände, die von dem Tag an anders sind, und mit denen man nicht mehr leben mag, und dem allen selber ein Ende setzt, dann hat einen die Angst doch umgebracht... Zudem kann ich einfach nicht glauben, daß es nicht auf die Dauer schädlich für den Körper ist, wenn man zehn, elf Stunden Dauerangst auszustehen hat, jeden Tag, und das Herz kaum unter hundert Schläge die Minute kommt. Und das jeden Tag wieder. Mal ganz abgesehen von der psychischen Belastung, die diese Daueranspannung verursacht, daß man am Ende einfach zu fertig ist, um überhaupt noch aus dem Bett aufzustehen..). So harmlos ist das Ganze denn nun auch nicht, wie uns immer wieder verkauft wird, denke ich.

Echte Hilfe gibt es imho nicht. Hilfe gibt es nur insofern, daß das Umfeld respektiert und akzeptiert, daß man an einer Angsterkrankung leidet und einem das Leben nicht noch schwerer macht, mit Pseudo-Psychologie und dem ewigen Dramsen: nun mach doch mal... Ich sehe Hilfe auch darin, daß man es selber entscheidet, was man derzeit vermeidet und was nicht. Mit Gewalt kann man nicht üben und durchhalten. Der Schuß geht mit Sicherheit nach Hinten los. Druck macht es nur schlimmer. Und da sehe ich Hilfe - indem man uns einfach unser Ding machen läßt, wir wissen schon, was wir uns zumuten können, oder was wir (an dem Tag) gerade nicht machen möchten / können.

Mein Fazit ist - wer alles über seine Angsterkrankung weiß, den Teufelskreis kennt, der kann in einer Therapie nichts groß werden. Gerade in der VHT ist es ein Wegdressieren auf Teufel komm `raus, und das kann mehr schaden als nutzen, meine ich. Wer allerdings die Ursache(n) seiner Erkrankung ergründen möchte, ist in einer Therapie richtig, ob die Ursachenforschung nun heilend und hilfreich ist, lasse ich mal dahingestellt.

Meine Therapeutin vertritt den Ansatz, dass man das nur wegen eines zu schlechten Selbstbewusstseins hat. 3 x am Tag vor den Spiegel stellen und ich bin ok-Sagen soll ich.
Und? Was mache ich, wenn es mir im Einkaufsmarkt schlecht wird? Dann stell ich mich vor die Kühltheke, guck in den Spiegel da und sag Ich bin ok. Öhm nee. Ist klar.

In einer Zeitschrift, glaube Psychologie heute oder so, auch noch verdammt teuer, schrieben sie, dass manche Therapeuten die Leute mit Angst in Angstboxen sperren würden. Da drin (also in einer Art Wandschrank im Dunkeln) sollten sie dann lernen, gegen ihre Ängste anzugehen. Super, kann ich da nur sagen.

@pumuckl

in der Angstbox wegsperren erinnert ja an finsteres Mittelalter...gruselig.

Aber es wird auch Leute geben die das mitmachen, könnte ja helfen!


Was seltsam ist, bei mir verschwinden diese ganz schlimmen Zustände nach einiger Zeit, einfach so.

Habe auch noch nie Tabletten genommen. Egal wie lange es dauerte, plötzlich wurde es besser.

Das ist wie ein Sturm der über mich hereinbricht, dann gibts so ein Höhepunkt wo ich denke ,das wars jetzt und

dann wirds besser, Lebensqualität ist wieder da.



das ist schwer zu beschreiben, als wenn die Spannung abfällt und alles ist wieder normal.

Naja, doof nur das die Angst immer irgendwann zurück kommt, das kann aberauch viele Jahre gut gehen.


Kennt ihr das auch?

@pumuckel, ja das kenne ich auch...auf einmal alles wieder ok...bis zum nächsten Peng.Die Lösung liegt in uns selbst,soweit die Erkenntnis.ich finde sie nur nicht! Was habe ich schon an Geld ausgegeben, immer in der Hoffnung,daß mir geholfen wird. Aktuell mache ich Hypnotherapie, die ja auch kostet,auf die ich aber keinesfalls verzichten möchte. Ich bin fast schon süchtig nach dieser Art Tiefenentspannung und ich vertraue meiner Thera sehr. Sie ist ein herzensguter Mensch.Wißt ihr, manchmal wünschte ich mir, ich käme mal in eine schlimme Situation, wie z.B ein Banküberfall, dann hätte ich einen realen Grund zur Angst (wobei, wir Ängstler wären wohl die Ersten, die Anderen die Angst nehmen würden). Ich kann von mir eigentlich tatsächlich behaupten, daß ich Courage habe. Das denke ich können hier viele von sich behaupten. Wenn ein Kerl eine Frau schlägt und man geht dazwischen, ist doch diese Angst, die man dann hat, ein Klacks im Gegensatz zu den Ängsten, die wir tagtäglich durchstehen!?Wir sind doch STARK! Vor allen Dingen können wir uns mit Wundern messen. So oft schon gestorben und am nächsten Morgen sitzen wir wieder am Kaffeetisch
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Zitat von emipat: Wir sind doch STARK! Vor allen Dingen können wir uns mit Wundern messen. So oft schon gestorben und am nächsten Morgen sitzen wir wieder am Kaffeetisch Zitat Ende

Sorry für OT, aber ich habe heute das erste Mal herzhaft gelacht. Danke schön.

Ich kann der Angst auch nicht wirklich etwas gutes abgewinnen. Ich achte zwar mehr auf mich und habe nicht mehr so den Drang alles perfekt machen zu wollen, aber die Angst ist trotzdem noch da. Vielleicht muss ich einfach noch mehr versuchen, vor anderen Menschen auch mal Schwäche zeigen zu können und auch mir selbst Schwächen eingestehen. Das sind so ein paar Erkenntnisse, die ich durch die Angst gewonnen habe. Ansonsten hat sie mein Leben aber eher negativ verändert.

Ich war vorher so ein lebenslustiger Mensch, oft mit Freunden unterwegs. Das ist alles vorbei. Jetzt sitze ich oft zuhause und bei Sachen auf die ich mich früher gefreut habe, wie ein schöner Abend mit Freunden, empfinde ich jetzt nur noch (Erwartungs-)Angst. Wenn ich nicht schon vorher abgesagt habe....

@worrie, gerngeschehen. Ich muß nochwas loswerden...auch zum Lachen; ein Besucher der Psychiatrie fragt den Arzt, was denn die Aufnahmekriterien seien. Der Arzt antwortet: nun, wir lassen die Wanne vollaufen, geben den Patienten einen Kaffeelöffel, eine Tasse und einen Eimer. Darauf der Besucher: Gell Herr Doktor, gesunde Menschen nehmen den Eimer? Nein, sagt der Arzt, gesunde Menschen ziehen den Stöpsel. Möchten sie ein Zimmer mit oder ohne Balkon? Ganz ehrlich, ich hätte auch den Eimer genommen...

A


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Dr. Reinhard Pichler
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