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Hallo! Erstmal.. ich bin jetzt 17 Jahre alt, gehe in die 13. Klasse und mache nächsten März mein Abitur am technischen Gymnasium.
Alles fing vor ca. 2-2,5 Jahren an. Ich kann mich noch an meinen letzten Urlaub erinnern wo alles cool war, da war ich mit meinem Vater in Kalifornien mit dem Motorrad unterwegs, wir sind immer den ganzen Tag lang gefahren und alles hat super geklappt, bis auf 1x in Las Vegas wo ich vom Essen Durchfall bekam und den kompletten *beep* runtergerannt bin um in mein Hotelzimmer auf's Klo zu kommen. Vor 2 Jahren sind wir dann temporär in die USA gezogen, nähe Boston. Ich wollte das von Anfang an nicht, aber wurde von meinen Eltern einfach mitgenommen. Am Flughafen hier in DE habe ich ein derartiges Theater gemacht, doch aufgrund der von meinen Eltern aufgelegten Sanktionen sollte ich mich wirklich entscheiden nicht mitzugehen habe ich mich dann gebeugt. In den USA bin ich praktisch nie zur Schule, und wenn, dann war mir die ersten 2 Stunden übel, ich habe mich trotz guter Englischkenntnisse nicht viel mit meinen Mitschülern unterhalten, alles obwohl ich ein überdurchschnittlicher Schüler war. Ich habe die Gegend nie erkundet, meine Eltern pratkisch nie begleitet und meine Zeit vor dem PC verbracht. Auf einem 3-tägigen Trip nach New York war soweit alles okay, bis auf im Restaurant nach der Vorspeise (Chicken Wings). Ich bin wieder wie blöd durch die Stadt in mein Zimmer gerast. Das ist mir nur noch einmal beim Essen passiert, und wieder waren es Chicken Wings. Abends habe ich mich in den Schlaf geweint, da ich meine Freundin vermisst habe. An Weihnachten, nachdem wir 4 Monate da waren kamen wir wieder heim, und als wir im Januar wieder gehen wollten habe ich mich morgens um 4 in einer eisigen Kälte am Bahnhof im Aufzug versteckt, dass ich nicht mehr mit muss. Seither habe ich also tierische Probleme, rauszugehen. Wann immer ich gefragt werde, ob ich raus will sage ich nur nein, ich habe keine Lust. Meine Freunde fragen mich schon garnicht mehr, weil ich abends sowieso nicht weggehe. Den meisten habe ich noch gesagt Ich trinke sowieso nicht, und die Betrunkene babysitten habe ich dann auch keine Lust. Das erste halbe Schuljahr jedenfalls habe ich noch mehr oder weniger gut überstanden, in jeder Unterrichtsstunde sitze ich aber seit dem ersten Tag auf der neuen Schule in der ~15km (ca. 45min mit Bus/Bahn zur Schule) entfernten Stadt immer auf der Stuhlkante, bin unruhig und bekomme vom Stoff sowieso nichts mit. In der elften Klasse hatte ich noch einen 1,8er Schnitt, gesponsort von dem Stoff den ich mir von der alten Schule behalten habe, doch jetzt kommt neuer Stoff dazu, und alles was nicht 100% logisch ist (Mathe, Informationstechnik, Chemie) und Englisch fällt mir aufgrund der verpassten Stunden zunehmend schwer. Letztes Jahr habe ich ca. 1/3 des Unterrichts verpasst weil ich einfach an einen Punkt gelangt bin, an dem ich morgens nicht mehr versuchen wollte rauszugehen, weil mit dem Willen kam das Bedürfnis auf's Klo zu gehen, und das für meist mehrere Stunden. Ich hätte wahrscheinlich um 3 aufstehen müssen um um 8:15 an der Schule sein zu können. Und selbst dann wäre es nicht beschwerdefrei gewesen. Meine Freundin leidet auch unter meinem Problem.

Das zur Vorgeschichte. Das Problem, wie ihr vielleicht schon erraten konntet ist meine Angst davor, auf's Klo zu gehen, markant hierbei ist, dass ich Heimschei*er bin, draussen also nicht auf's Klo kann/will. Zur Beruhigung trage ich immer Immodium Akut lingual bei mir, da mir dieser Notfallplan ein bisschen hilft, die Angst zu unterdrücken. Wenn ich mich doch draußen auf's Klo wagen sollte, dann funktioniert es da nichts, also blende ich die Möglichkeit vollständig aus. Gerade jetzt, da ich schreibe verpasse ich die erste Matheklausur der 13. Klasse, weil ich auf dem Klo sitze. Der Stoff war a) nicht schwer und b) mir schon vollständig bekannt, ich würde also nicht sagen, dass ich mich vor der Arbeit drücke. Eine stationäre Behandlung kommt für mich nicht in Frage, da schon eine Nacht bei meiner langjährigen Freundin überaus problematisch zu realisieren ist, und teilstationär halte ich für unsinnvoll, da ich die vermittelten Informationen bereits kenne und trotzdem aus dem Haus muss, WIE ZUR SCHULE AUCH. Erschwerend kommt eine Fruktoseunverträglichkeit, die ich für die Wurzel allen übels halte. Aufgrund einer andauernden Fehlernährung durch meine Mutter (Unwissenheit, es ist also nicht direkt ihre Schuld) hat sich womöglich eine tiefe Angst in mir breit gemacht, dass ich jederzeit auf's Klo muss. Das wäre an sich nicht schlimm, aber da ich nur zu Hause auf's Klo kann meide ich natürlich jegliche Situation in der ich nicht daheim bin.

Primär suche ich Zuspruch, und habe diesen Beitrag verfasst in der Hoffnung dass es mir ein bisschen besser geht wenn ich mir alles von der Seele schreiben kann.

AN DIE BOARDADMINISTRATION: Euer Board kann nicht mit Apostrophen im Threadtitel umgehen. Es wirft SQL Syntaxfehler..

11.11.2013 10:17 • 19.11.2013 #1


4 Antworten ↓


K
Zitat: Eine stationäre Behandlung kommt für mich nicht in Frage, da schon eine Nacht bei meiner langjährigen Freundin überaus problematisch zu realisieren ist.

Stell dir einfach die Frage, ob du gerne in Zukunft ein Leben führen möchtest, bei dem du raus gehen kannst und überall hink-a-c-k-e-n wo du auch grade bist und somit frei sein kannst, oder nicht.

Nur eine stationäre Behandlung kann dir hier helfen, weil dann genau das passiert, was du aushalten lernen musst und lernen musst, dass es nicht schlimm ist. Wo anders dein Geschäft zu verrichten. Dort wirst du gezwungen und es wird sich über die Wochen normalisieren, nur weil du dort anwesend bist. Aber natürlich werden dir auch die Therapien einen neuen Weg zeigen.

Mach den Schritt und gehe in eine stationäre Therapie!

13.11.2013 10:22 • #2


A


Angst, aufs Klo zu müssen

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C
Selbst wenn ich unbeschwert kann bleibt die Angst. Bei meiner Freundin zum Beispiel funktioniert es inzwischen, aber dennoch sind die 20 Minuten Weg zu ihr und der Aufenthalt dort für mich ein guter Grund zum Verzweifeln. Das aufs-Klo-gehen bringt mir in dem Fall auch keine Erleichterung, nur für die Zeit, die ich da auf der Toilette verbringe wird es ein bisschen besser. Sobald ich wieder in der Wohnung bin wird es genau so schlimm wie davor auch schon.

18.11.2013 11:17 • #3


K
Stationärer Aufenthalt!

18.11.2013 12:22 • #4


L
Lieber cgo,

bist du denn bei einem Psychologen/Psychiater in Behandlung? Wenn nicht, dann kontaktiere unbedingt einen! Wenn es dringend ist (und das ist bei dir ja anscheinend der Fall), dann bekommt man relativ schnell einen Termin, normalerweise haben Psychologen immer einige Notfalltermine. So wie du das beschreibst kann das nicht weitergehen!
Ich bin fast im selben Alter wie du und hatte auch Probleme mit der Schule (aber anderer Art als du), und mithilfe meiner Psychiaterin geht es mir wieder soweit gut als dass ich wieder mehr oder weniger unbeschwert die Schule besuchen kann. Es ist wahrscheinlich, dass der Psychologe dir einen stationären Aufenthalt empfiehlt, er kann dich aber am besten beraten und einschätzen, besser als die Mitglieder hier. Im Gespräch wird dir vielleicht auch die Angst davor genommen.
Aber klar ist, dass du jetzt etwas dagegen tun musst!

Alles Gute, und bitte lass uns doch wissen, ob es Fortschritte gibt

19.11.2013 23:19 • #5






Dr. Reinhard Pichler