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Alaska93
Hallo ihr Lieben,

Ich bin Alaska, 27 Jahre alt und leide nun seit 10 Jahren an einer generalisierten Angststörung.

Ich bin zwar in Therapie aber konnte aufgrund der heftigen Panikattacken, seit 6 Jahren nicht mein Dorf verlassen.
Meine Angst vor der Angst ist so schlimm, dass ich weder in Geschäfte gehen, noch mich weit von meiner Wohnung entfernen kann.

Jetzt ist aber etwas schlimmes passiert. Ich muss aus meiner Wohnung raus. Ich ziehe zu meinem Freund. Er holt mich am 5.9 abends um 22 Uhr ab. Ich weiß nicht, wie ich die Fahrt schaffen soll

Ich mache mich jetzt schon ganz verrückt, heule, kann nicht schlafen.

Das ist eine 25 minütige Autofahrt. So lange saß ich seit 7 Jahren nicht mehr in einem Auto Ich hab ja keine andere Wahl, als mitzufahren aber habe unglaubliche Angst eine ganz schlimme Panikattacke zu bekommen oder zu sterben

Hat jemand von euch ein paar Ratschläge für die Fahrt?

Liebe Grüße

27.08.2021 04:58 • 30.07.2023 #1


34 Antworten ↓


Hallo2020
Ich hab auch ziemliche starke Angst in einem Auto als Beifahrer. Ich versuche mich während der Fahrt abzulenken und nicht unbedingt auf die Straße zu schauen. Mir hat's ganz gut geholfen, mir klar zu machen das ein Unfall auch genauso gut als Fußgänger passieren kann und ich eh nichts dran ändern könnte, ob ich jetzt mit Angst dort sitze oder nicht.

27.08.2021 05:04 • x 2 #2


A


Angst als Beifahrer

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Alaska93
Zitat von Hallo2020:
Ich hab auch ziemliche starke Angst in einem Auto als Beifahrer. Ich versuche mich während der Fahrt abzulenken und nicht unbedingt auf die Straße ...



Danke für deine schnelle Antwort
Ich weiß nichtmal, ob ich Angst vor einem Unfalm habe Eher Angst davor eine Panikattacke zu bekommen. Ich kann das schwer erklären

27.08.2021 05:07 • #3


Hallo2020
Aber wieso hast du denn generell Angst vorm Auto fahren ? Gibt es da irgendein prägendes Erlebnis ?

27.08.2021 05:24 • #4


Alaska93
Ich hab generell Angst vor allen Transportmitteln. Ich fahre seit Jahren auch kein Bus oder Zug.
Meine ersten Panikattacken sind damals Im Bus und später im Auto aufgetreten.
Dachte damals, ich würde sterben und der Fahrer musste umkehren und mich heim bringen. Heute kommt noch dazu, dass meine Wohnung mein safe space ist und so weiter ich von da weg bin...umso nervöser werde ich

27.08.2021 05:31 • #5


Hallo2020
Genau das gleiche hatte ich auch mal, ich kann dir garnicht genau sagen was ich gemacht habe damit es aufhört. Ich glaube damals war es hatte Konfrontation, also einfach machen. Klappt aber natürlich nicht bei jeden. Weißt du denn, wieso es dir außerhalb der Wohnung schlecht geht ?

27.08.2021 06:40 • #6


Alaska93
Zitat von Hallo2020:
Genau das gleiche hatte ich auch mal, ich kann dir garnicht genau sagen was ich gemacht habe damit es aufhört. Ich glaube damals war es hatte ...


Schön, dass jemand zumindest versteht, was in einem vorgeht.
In meiner Wohnung fühle ich mich sicher wenn ich Panikattacken bekomme, ist das nicht so schlimm, weil ich alleine in meiner Wohnung bin, niemanden damit in Gefahr bringe oder ängstige. Da hab ich meine Ruhe.
Sobald ich draußen bin wirds schwierig und wenn ich mir vorstelle, wegzufahren, 25 Minuten in einem Auto eingesperrt zu sein, bekomme ich die Krise.

Ich überlege schon, ob ich mich hinten ins Auto legen soll oder ob es besser ist vorne zu sitzen. Ob ich Musik hören soll oder mit dem Fahrer reden soll

27.08.2021 06:48 • #7


E
Zitat von Alaska93:
Ich ziehe zu meinem Freund. Er holt mich am 5.9 abends um 22 Uhr ab.

Zitat von Alaska93:
Ob ich Musik hören soll oder mit dem Fahrer reden soll

Hallo @Alaska93

vorweg: ich habe diese Angst nicht, kann also nur als Nicht-Betroffene etwas dazu sagen:
Mich wundert gerade, dass du zuerst schreibst, dein Freund holt dich ab und dich dann fragst, ob es gut wäre mit dem Fahrer zu reden? Er ist doch dein Freund, verstehe das gerade nicht

Ansonsten halte ich es für gar keine schlechte Idee, dich im Auto hinzulegen und Musik zu hören. Würde es evtl. helfen, dass du dir diese Situation vorher einige Tage lang simulierst? Bis zum 5.9. ist ja noch Zeit. Dich z.B. mit Kopfhörern und beruhigender Musik auf dein Sofa legen und dir vorstellen, du würdest mit ihm Auto fahren.

Liebe Grüße!

27.08.2021 08:02 • #8


Hallo2020
Zitat von Alaska93:
Schön, dass jemand zumindest versteht, was in einem vorgeht. In meiner Wohnung fühle ich mich sicher wenn ich Panikattacken bekomme, ist das ...

Ah ok verstehe .. ja genau so habe ich mich auch eine Zeitlang gefühlt. Rausgehen war für mich die Hölle und erst Recht irgendwo nicht raus zu können, also bus oder Bahn. Mir hat wie gesagt nur die immer wiederkehrende Konfrontation daraus geholfen und mir klar zu machen, dass es nichts gibt wovor ich Angst haben muss. Aber klar das sind nur Worte und Tipps die ich dir geben kann, mir hat's geholfen.

Wie wäre es denn wenn du mit deinen Freund besprichst, das wenn garnichts mehr geht ihr eben anhaltet? Du kannst dich ja selbst herausfordern indem du versuchst diese 25 Minuten durchzuziehen. Aber eben als Sicherheit für dich selbst es vorher mit deinen Freund abgesprochen zu haben.

27.08.2021 08:09 • x 1 #9


Alaska93
Zitat von Myosotis:
Hallo @Alaska93 vorweg: ich habe diese Angst nicht, kann also nur als Nicht-Betroffene etwas dazu sagen: Mich wundert gerade, dass du zuerst ...


Ja der Fahrer ist mein Freund

Ich meinte halt, ob es besser ist, während der Fahrt mit ihm zu sprechen, weil er ja fährt und konzentriert sein muss oder in ich lieber Musik hören soll. Hab mich bisschen doof ausgedrückt.

Das mit dem simulieren versuche ich mal. Danke

27.08.2021 08:50 • #10


Alaska93
Zitat von Hallo2020:
Ah ok verstehe .. ja genau so habe ich mich auch eine Zeitlang gefühlt. Rausgehen war für mich die Hölle und erst Recht irgendwo nicht raus zu ...


Es freut mich zu hören, dass dir die Konfrontation geholfen hat! Das macht Hoffnung

Ich habe mit ihm gesprochen. Er meinte, es wäre kein Problem rechts anzuhalten. Dann dachte ich aber, was ist, wenn er rechts änhält, ich aussteige und umfalle?

Ich weiß, dass ist Katastrophendenken und die Angst vor der Angst. Sehr wahrscheinlich wird garnichts passieren.

Ich fühle mich ganz blöd, dass mir sowas einfaches solche Angst und Probleme bereitet

27.08.2021 08:53 • #11


R
Meine Therapeutin würde sagen. Ins Auto setzten, keine Ablenkung sondern Körper und Gedanken bewusst beobachten ohne zu werten.

Alles andere würde deine Angst nur weiter füttern weil du ihr ja mir Ablenkung zeigst dass wirkliche eine Gefahr besteht.

Meine Ängste sind aber anders gelagert und ich hatte nie eine direkte Situation in der ich Panik bekomme. Bist du denn in Therapie? Das klingt ja wirklich dramatisch wie doll du dich selber isoliert hast.

27.08.2021 09:11 • x 3 #12


Alaska93
Zitat von 1RosaRot1:
Meine Therapeutin würde sagen. Ins Auto setzten, keine Ablenkung sondern Körper und Gedanken bewusst beobachten ohne zu werten. Alles andere würde ...


Danke für deinen Beitrag
Ich weiß ganz gut was du meinst aber Konfrontation ohne Ablenkung hat bei mir bis jetzt nicht so gut geklappt.
Ja, ich bin in Therapie. Zum Glück ist die Therapeutin quasi neben an. Da ich aber jetzt wegziehe, werde ich mir eine neue suchen müssen
Ich hab sie natürlich auch gefragt. Sie meinte, ich kann während der Fahrt anrufen aber ich weiß nicht, ob ich dann nicht zu aufgeregt bin vielleicht wird es ja auch garnicht so schlimm

27.08.2021 09:18 • #13


R
Zitat von Alaska93:
Konfrontation ohne Ablenkung

Wenn ich mich ablenke werde ich nicht konfrontiert. Also Konfrontation geht nur ohne Ablenkung.
Wie oft hast du das denn in der Praxis mit deiner Therapeutin geübt. Also Autofahren, Bus etc?

27.08.2021 09:20 • #14


R
Zitat von Alaska93:
Da ich aber jetzt wegziehe, werde ich mir eine neue suchen müssen

Und warum? 30 min weg ist ja nicht weit weg.

27.08.2021 09:22 • #15


Alaska93
Zitat von 1RosaRot1:
Wenn ich mich ablenke werde ich nicht konfrontiert. Also Konfrontation geht nur ohne Ablenkung. Wie oft hast du das denn in der Praxis mit deiner ...


Wir haben keine Konfrontationstherapie gemacht. Ich habe noch andere Diagnosen, unter anderem eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung, eine mittelschwere Depression und Ptbs. Wir hatten im letzten Jahr viel mit dem Borderline zu tun. Wegen den Panikattacken haben wir hauptsächlich Gesprächstherapie und eine Verhaltenstherapie gemacht. Meine Therapeutin hält nicht viel von der Konfrontationstherapie. Sie sagt, da spalten sich die Meinungen bei Psychologen. Sie ist der Meinung, dass das vieles nur schlimmer macht.

Weil es nicht nur 30 Minuten sind. Ich weiß ja schon nicht wie ich die Fahrt einmal schaffen soll. Ich denke nicht, dass ich das einmal die Woche schaffe

27.08.2021 09:37 • x 1 #16


R
Ok ich will deiner Therapeutin nicht ihre Kompetenz absprechen aber das was ich jetzt gelernt habe ist immer Konfrontation! Alles oder nichts. Das ist glaube ich auch ganz klar in der Leitlinie geschrieben. Weil ihre Herangehensweisen hat bis jetzt nicht dazu geführt dass du dich frei bewegen kannst.

27.08.2021 09:43 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Icefalki
Immer dran denken: Du bist gar nicht eingesperrt. Bist auch nicht alleine . Man kann immer rechts ranfahren, anhalten. Und echte Panik legt sich nach einer Zeit, da der Körper nicht endlos Adrenalin produzieren kann.

Endlos rumhirnen und sich vor dem Ereignis fürchten, das funktioniert. Und das passiert dir gerade. Wirst aber sehen, Real ist weniger schlimm als in der Vorstellung. Und du packst das echt.

27.08.2021 09:44 • x 2 #18


Alaska93
Zitat von 1RosaRot1:
Ok ich will deiner Therapeutin nicht ihre Kompetenz absprechen aber das was ich jetzt gelernt habe ist immer Konfrontation! Alles oder nichts. Das ...


Kein Problem. Kann das verstehen. Sie meinte halt, dass viele Therapien veraltet bzw nicht mehr zeitgemäß sind, weil man heute viel mehr über die Psyche weiß.
In vielen Bereichen hat sie mir geholfen aber bei den Panikattacken sind wir nur in der Theorie aber kein Stück praktisch weiter.

27.08.2021 09:52 • #19


Alaska93
Zitat von Icefalki:
Immer dran denken: Du bist gar nicht eingesperrt. Bist auch nicht alleine . Man kann immer rechts ranfahren, anhalten. Und echte Panik legt sich nach ...


Das versuche ich mir auch zu sagen. Versuche immer wieder rational zu sein aber irgendwie bin ich aufeinmal in dieses Katastrophendenken gerutscht und komme da seit Tagen nicht raus.
Obwohl ich eigentlich zu wissen glaube, dass es nicht so schlimm wird, wie ich denke.

27.08.2021 09:53 • x 1 #20


A


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