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Hallo,

ich bin 19 Jahre alt und wohne in der Nähe von Stuttgart.

Seit einem guten halben Jahr geht es mir nicht sonderlich gut. Anfang Februar hatte ich keine Lust mehr auf gar nichts. Habe mich jeden Tag aber trotzdem in die Schule geschleppt und alles mit Frust gemacht. Dann habe ich einem Termin bei meinem Hausarzt gemacht. Er sagte, dass diese Lustlosigkeit und alles, von meinem niedrigen Blutdruck kommt. Weil ich ihm aber nicht geglaubt habe, habe ich meine Symptome mal in Google.de nachgeschlagen. Unter anderem fand ich da die Krankheiten: Schlaganfall bzw. Hirntumor. Natürlich hat mich das nun völlig aus der Bahn geworfen.

Ich habe die Schule nur noch unregelmäßig besucht, war nur noch im Bett, habe meinen Rolladen runter gemacht, habe mich immer mehr von der Außenwelt abgegrenzt.

Als ich dann mit einem Kumpel mal in einem MM war, hatte ich meine erste wirklich Panikattacke. Mir wurde ganz schmummrig, und ich war kurz davor (dachte ich), dass Bewusstsein zu verlieren. Mir wurde auch etwas Schwarz vor den Augen.

Das hat mir natürlich den Rest gegeben. Seit diesem Tag an, habe ich das Haus nur noch zum Briefkasten leeren und Müll rausbringen verlassen.

Irgendwann habe ich dann mehrere Psychologen kontaktiert (E-Mail). Ich hatte dann auch einen Termin bei einem Psychologen der gleichzeitig auch ein Neurologe war. Er hat mir natürlich versichert, dass ich KEINEN Tumor habe, sondern das dass Angst sei. Er hatte mir dann LASEA verschrieben (pflanzlicher schei.) der mir natürlich helfen sollte. Dazu aber später mehr. Der Psychologe hat mir nahe gelegt, jeden Tag Sport zu machen (witzig, da ich ja Angst hatte rauszugehen).

Nach diesem Termin habe ich mich dann in der PPrt (Klapse) bekommen und hatte auch dort ein Gespräch mit dem Chefarzt. Der hat mich dann zwei Tage später eingewiesen.

In dieser Klinik war ich dann 6 Wochen und habe wieder am Leben teilgenommen. Am Anfang war es echt schwierig, aber dann gegen Ende ging es mir schon deutlich besser. Lag bestimmt auch daran, dass ich weder TV noch im Internet war. Habe mich auch deswegen aus einem sozialen Netzwerk abgemeldet. Nach zahlreichen Gesprächen mit der dortigen Psychologin wurde bei mir die Agoraphobie mit Panikattacken festgestellt. Die Psychologen hatte mir geraten, langsam wieder die Dinge zu tun, die ich früher auch gemacht habe: Bus fahren, einkaufen, Ausflüge etc, pp. Das Problem war, ich wusste von der Agoraphobie so viel wie vom Wäsche waschen. Nämlich GAR Nichts. also wusste ich auch nicht, wie ich mit diesen Attacken umzugehen habe.

Dann, nach ca. 5 Wochen Aufenthalt in der Klinik, wollte ich es wissen: Ich bin auf den Flughafen, zu IKEA, bei LIDL einkaufen. Ging alles wunderbar! Hatte auch meinen Vater dabei, deswegen habe ich mich sicher gefühlt.

Nach meiner Entlassung habe ich mich dann auf die Suche nach einem Therapieplatz gemacht. Ich hatte GLück, ich habe eine Psychologin gefunden und habe nächste Woche Mittwoch meine zweite Therapiestunde. Diese Psychologin, die wie ich finde, diese Bezeichnung mehr verdient wie die, in der Klinik, hat mir schon ein wenig über die Agoraphobie erzählt. Sie will mich auch auf die Expositionen besser oder gar perfekt vorbereiten.

Nun komme ich zu den Symptomen, die mich schon seit einem halben Jahr begleiten:

Immer (auch, wenn ich keine Attacke habe)

- Benommenheit (als hätte man zu viel Jacky in sich reingekippt, als stünde man neben sich bzw nicht in seinem eigenen Körper)
- ganz leichtes ziehen und drücken im Kopf (fühlt sich an, wie die Vorstufe zu Kopfschmerzen)
- Angst, in Ohnmacht zu fallen
Bei den Attacken:

- Schwindel (es dreht mich, obwohl es mich gar nicht dreht (hoffe ihr wisst was ich meine))
- Herzrasen
- Angst, in Ohnmacht zu fallen.
- Angst, sterben zu müssen.
- Angst, verrückt zu werden.

PS: Obwohl ich diese ganzen Symptome habe, gehe ich jeden Tag mindestens eine halbe Stunde draußen spazieren.

Ich hoffe, dass sich jetzt irgendeiner denkt: Yeah, ich bin doch nicht alleine, dem gehts genau wie mir!


Freue mich auf jede Antwort.

Liebe Grüße

Schmidti_

24.02.2014 23:33 • 19.03.2014 #1


5 Antworten ↓


Deine Symphtome kommen mir alle bekannt vor...
Du bist auf einen sehr guten Weg, weiter so!

A


Agoraphobie - Die Angst vor der Angst

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kenn das auch , hab auch lasea genommen , viel raus , und mir ghet es heut besser , ist noch nicht ganz weg , aber arbeite dran, hab im märz einen termin bei pschyoterhapeutin , bin mal gespannt

Ich kenne das was du beschreibst auch sehr gut. Man denkt echt man ist der einzige Mensch auf der Welt der sowas hat aber das dem nicht so ist habe ich hier schnell herausgefunden.
Es tut gut zu wissen dass man trotz allem normal ist.

Heute geht es mir deutlich besser. Ich denke auch dass du auf einem guten Weg bist. Du musst dir nur bewusst sein dass es ein sehr sehr langer Weg ist und du viel Geduld brauchst. Das wollte ich am Anfang überhaupt nicht wahrhaben und selbst heute (2 Jahre später) vergesse ich es noch manchmal.

Also mach weiter so und es wird dir stetig besser gehen. Alles Gute für dich!

Hey Schmidti,

ich finde es stark von dir, dass du trotz deiner Symptomatik jeden Tag raus gehst. Das handhabe ich auch so. Vielleicht kannst du dich dann noch etwas weiter steigern mit dem rausgehen. Aber lass dir ruhig Zeit.

Viel Erfolg weiterhin!

Kenn ich nur zu gut... Gut das man nicht alleine ist das es auch andere gibt die so empfinden... Dachte Langezeit wäre die einzigste..




Dr. Reinhard Pichler
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