Ich bin neu hier und habe mich angemeldet, um mal offen über meine Probleme zu schreiben und vielleicht Gleichgesinnte zu treffen.
Ich befinde mich zwar in den Anfängen einer Therapie, allerdings ist mein Psychologe bis auf weiteres erkrankt. Da ich großes Vertrauen zu ihm habe, möchte ich nicht wechseln.
Bei mir fing alles vor ca 2 Jahren an. Damals habe ich meinen Arbeitgeber gewechselt und mich absolut nicht wohl gefühlt. Ich saß recht abseits und größtenteils alleine sodass das grübeln Fahrt aufnahm und ich einige Wochen krank war.
Da begann eine depressive Episode. Ich habe alles hinterfragt: ist das noch der richtige Job, wie sieht meine Zukunft aus, werde ich glücklich sein?
Halt gaben mir immer meine Eltern. Irgendwann kam dann die Sorge: was ist, wenn sie einmal nicht mehr da sind. Damit fing dann auch die Panik an.
Die Depression und Panik hatten natürlich auch körperliche Folgeerscheinungen: Müdigkeit, übelkeit, Schwindel, herzrasen und mehr. Da ich eh immer viel grübel, kamen da noch hypochondrische Ängste dazu.
Ich nehme jetzt seit 1 Jahr citalopram und bin damit recht zufrieden. Es fällt mir dennoch schwer, zu genießen und einfach glücklich zu sein.
Irgendwann kamen Zwangsgedanken mit auch aggressiven Inhalten dazu. Gegen Personen die mir wichtig sind wie meine Eltern oder Freundin. Davor habe ich auch tierisch Angst. Ich würde sowas niemals tun, ich bin wirklich ein friedlich Mensch, aber die Angst irgendwann mal die Kontrolle zu verlieren ist da. Und durch diese ganzen fürchterlichen Meldungen in den Nachrichten werden diese Ängste natürlich nicht besser.
Heute morgen dann, ich war im Halbschlaf, langsam am aufwachen, hatte ich auf einmal dreimal das Gefühl, eine fremde Stimme bzw Geräusche im Kopf zu hören. Total beängstigend. Liegt das vielleicht an der Tatsache das ich im Halbschlaf und dementsprechend eh etwas verpeilt war oder sollte ich mir sorgen machen hinsichtlich Psychose oder Schizophrenie?
Noch zu meiner Person: ich bin Anfang 20, habe einen sicheren Job mit Verbeamtung, eine wunderbare Freundin und tolle Eltern sowie Bruder. Viele Freunde zu dem. Also eigentlich keine Gründe, unglücklich zu sein. Sehr merkwürdig.
Der Text ist etwas länger geworden - sorry. Aber es tat gut davon zu berichten und ich hoffe, Gleichgesinnte oder Zuspruch zu finden, der mir etwas Mut macht.
Danke an alle die das hier gelesen haben
07.11.2016 11:42 • • 15.07.2019 #1