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T
Sich nicht entscheiden zu können, ist ja auch typisch für Depressionen. Und etwas so schnell wie möglich haben zu wollen, ist ziemlich menschlich.
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S
Da hast du recht Till normal müsste ich das auch wissen..hehe aber ich mach mir halt zuviele Gedanken, was ja auch zur Depression gehört.
Danke für deine Antwort
A
Sind das Zwangsgedanken Anzeichen?
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S

Sind das Zwangsgedanken?

Hallo
Ab und zu habe ich aggressive Zwangsgedanken gegenüber meiner Lebensgefährtin.
Da wir eine Fernbeziehung führen, ist es immer schwierig das einzuordnen.
Bis März diesen Jahres war alles gut. Dann plötzlich trat das auf. Ich hatte viel Stress die letzten Monate.
Meine Psychologin ist da nicht so drauf eingegengen.
Als wir im August 2 Wochen Urlaub hatten, ging es mir ab der 2. Woche richtig gut. Keine Gedanken nichts.
Tagsüber bin ich gut abgelenkt. Am Abend komme ich dann ins Grübeln, ob ich arg krank bin, wann das alles mal ein Ende hat.
Hat jemand ähnliches erlebt?

Mimiio
Hallo,
Was genau denkst du denn? Wie sind aggressive Zwangsgedanken zu verstehen?

S
Aggressive ZW sind welche, wo man Angst hat jemanden zu verletzten/ weh zu tun.
Mir geht's eher darum, da ich ja nicht mehrmals täglich daran denke, ob man das überhaupt als solche ansieht.
Mal denke ich gar nicht dran oder wenn es aufkeimt, dass ich es beiseite schieben kann.
Dann wieder gibt es Abende da belastet mich das total, überhaupt so was zu denken.

fourofour
Ich glaube ich verstehe deine Frage nicht richtig.
Meinst Du, dass Du zwanghaft denkst das der Umgang mit dir belastend sein könnte?

S
Mich nervt es das ich ab und zu in ihrer Gegenwart diese Gedanken habe ihr was antun zu können.
Das macht mich fix und fertig.
Allerdings sage ich mir dann immer, dass es nur Gedanken sind und wenn ich mal tief einatmen geht's dann auch schon wieder.
Mir fehlt aber da eine gewisse Gelassenheit.

fourofour
Das dies dich so belastet ist verständlich. Wer würde auch einem geliebten Menschen etwas antun. Es ist das Negativ zu dem was man eigentlich fühlen will.

Das habe ich oft im Zusammenhang mit BPD gesehen.
Meine Theorie zu diesen Gedanken ist angelehnt an der Inneren Kind Theorie und erlernten Verhaltensweisen, die zum Schutz vor physischem und psychischem Schaden dienten.

Also ein Teil in einem Bewertet eine Situation falsch. D.h. er deutet das Verhalten anderer beispielsweise als verlassen, wegstoßen, vernachlässigen etc.. Dieser Teil hat das für ihn schon zu oft erleben müssen und reagiert da empfindlich. Blitzschnell holt er dann seine Abwehrmaßnahmen aus dem Inventar und legt los. Also z.B. den anderen wegstoßen, verletzen etcc..
Das ist das, was man dann als Gedanken wahrnimmt.
Da man nicht so sein will und das auch das Gegenteil von dem ist was man glaubt zu sein, kann das eine Steilvorlage für den eigene Sender im Kopf, Radio Negative, sein. Der geht dann gleich auf Sendung und verbreitet seine Propaganda.

Wenn man die Mechanismen hinter dem Gefühl/Gedanken erkannt hat, kann man diesen besser aushebeln oder entkräften.

Ob das bei dir so ist weiß ich nicht. Will da auch nichts implizieren. Es ist nur eine Idee.
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S
Hallo, Danke für die Antwort.
Von Borderline kann ich mich distanzieren, wenn du das mit BPD meinst. Meine Psychologin sagte was von Erschöpfungssyndrom mit momentaner Selbstunsicherheit.


Mir geht es zum Glück wieder besser, gerade wenn ich Nachtdienst habe spule ich so am Rädchen, weil ich da schlecht schlafe.
Jedenfalls bestätigt dein Text meine Vorgehensweise seit ein paar Tagen.

Ich versuche gelassener zu sein, etwas positives mit dem Gedanken zu verknüpfen und vor allem mir zu sagen das viele so Gedanken haben, aber die meistens gleich verworfen werden.


Ob bei mir ein tieferes Problem liegt weiß ich nicht. Vielleicht spielt Verlustangst eine Rolle.
Ich möchte aber nicht in der Vergangenheit wühlen sonder im hier und jetzt leben, möglichst beschwerdefrei.
Meine Freundin kommt gleich wieder zu Besuch und eine Nachtschicht habe ich noch. Das wird also ein Härtetest.

fourofour
Ja ich meinte Borderline. Manchmal schreibe ich anstelle BPS BPD, weil ich auch Artikel in englischer Sprache lese.
Wie gesagt, es war nicht meine Absicht da was zu implizieren.

Verlustangst kann durchaus eine Rolle spielen. Ständig, immer wiederkehrend und bewußt in der Vergangenheit zu wühlen halte ich nicht unbedingt für sinnvoll. Da hast Du mit dem hier und jetzt vollkommen Recht.

Wenn man alte Verhaltensmuster aus der Vergangenheit kennt und sich die Bewußt vor die Augen hält, hat man das Gefühl man verweilt eine Ewigkeit in der Vergangenheit.
Es findet eine Umprogrammierung der Verhaltensmuster statt. Dieser Vorgang läuft aber immer schneller ab und wird irgendwann nicht mehr bewußt wahrgenommen.
So ist man nur eine Zeit lang in der Vergangenheit und kann im hier und jetzt symptomfreier und entspannter leben.

Jedenfalls sind diese Gedanken zu erklären. Sie stellen keine Gefahr dar oder werten dich ab. Nur du bewertest dich bewußt.

Du bist nicht nur diese Gedanken. Du bist weit mehr als das. Halte dir das immer im Bewußtsein.

Wohl gemerkt - jeder gesunde Mensch hat schon einmal imaginär mit einem Teddybär nach dem Partner geworfen.
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S
Du bist echt spitze, vielen lieben Dank.
Das sind richtig gute Denkanstöße die mir auch was bringen.

fourofour
oh danke und bitte gerne.

Viel Erfolg
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Clever

Sind das Zwangsgedanken?

Liebes Forum Hallo!
Ich würde gerne wissen ob meine Problematik auch unter Zwangsgedanken fällt weil sie schon sehr spezifisch ist und ich nicht mehr weiter weiß. Ich habe im Februar des letzten Jahres im Internet eine Frau kennengelernt von der ich auf Anhieb sehr angetan war weil wir die gleichen Interessen hatten und sie mich optisch auch ansprach. Ich habe mit ihr den ganzen Tag lang gechattet und das ein ganzes Jahr lang. Ich war so sehr angetan von ihr, dass ich sie heiraten wollte und mit der Zeit wurde ich regelrecht besessen von ihr. Ich wollte sie unbedingt 'besitzen' indem ich sie geheiratet hätte. Die Heirat mit ihr war mein absolutes Ziel und ich war wie bereits gesagt regelrecht besessen von ihr, habe den ganzen Tag lang nur an sie gedacht und an die Tatsache dass ich sie heiraten muss weil ich mir sicher war, dass ich nie wieder so eine Frau finden werde die genauso leidenschaftlich wie ich dasselbe Hobby teilt.

Nun kam es so, dass ich irgendwann gemerkt habe dass ich eine Befürchtung entwickelt hatte, die mir nicht mehr aus dem Kopf ging. Diese Befürchtung war, dass ich sie eventuell nicht heiraten könnte weil sie mir nie garantieren konnte dass es dazu kommt. Sie sagte immer nur, dass es 'irgendwann vielleicht sein kann'. Ich hingegen bin besessen von ihr gewesen und konnte mit dieser Befürchtung nicht mehr umgehen weil sie mir ständig im Kopf herum gegeistert ist. Ich konnte mich auf nichts mehr konzentrieren weil ich ständig die Angst und Sorge hatte 'es könnte sein, dass wir nie heiraten werden'. Dieser Gedanke ist mir ständig und immer wieder gekommen sodass ich ihn mit Gegenargumenten und Ansichten 'entschärfen' musste aber es hat nie funktioniert, es gab kein Argument das je genug war (und das sind inzwischen über 900, die ich als Notizen im Handy gespeichert habe). Ich musste immer Grübeln ohne Ende weil ich mit der Situation nicht klar kam, ich hab ständig das gesamte Thema im Kopf immer und immer wieder durchgekaut mit Befürchtungen ob es denn je dazu kommen wird, dass wir heiraten. Weiterhin kam es dann so, dass sich heraus gestellt hat, dass ich von einem Kerl hereingelegt wurde, denn er hat sich als diese Frau ausgegeben von der ich besessen war. Ich habe dann allerdings auch ihr echtes Profil auf Facebook gefunden und sie hat mir erklärt, dass sie bereits vergeben ist, das hat aber nichts daran geändert, dass ich immer noch besessen bin von ihr.

Mein Problem ist jetzt, dass ich sie aufgeben will aber weil ich immer noch besessen von ihr bin gelingt mir das nicht. Ich versuche ständig meinem Kopf Argumente zu liefern warum ich sie aufgeben sollte aber mein Kopf akzeptiert keines dieser Argumente. Wenn ich mich auf etwas konzentrieren will dass mir Spaß macht und mich dadurch ablenken will dann schwingt die Frage immer mit 'wie stehst du zu dem Thema mit der Frau?', und diese Frage muss ich dann immer irgendwie beantworten aber egal wie gut und plausibel das Argument oder die jeweilige Ansicht auch ist es reicht nie um das Thema zufriedenstellend zu beantworten weil ich jede Antwort die ich gebe so lange anzweifele bis sie als falsch verworfen wird sodass das Thema dann weiterhin als ungelöster nerviger Impuls bei allem mit schwingt was ich tue. Ich muss immer Stellung dazu nehmen aber egal welche Position ich vertreten das Thema lässt sich nicht beenden. Wenn ich zum Beispiel ein Video schauen will, dann kommt nebenher die Frage 'wie stehst du jetzt zu dem Thema? ' und ich antworte dann, dass ich sie aufgeben muss weil sie vergeben ist und das mache ich immer und immer wieder aber die Frage lässt sich einfach nicht zufriedenstellend beantworten. Wenn ich dann zum Beispiel sage, dass ich eine andere Frau finden kann, die mir mindestens genauso gut gefällt, dann zweifelt mein Kopf solange an dieser Aussage bis ich zu dem Entschluss komme, dass ich nie wieder eine Frau finden werde, die mir gefällt und das passiert mit jeder Antwort die ich gebe. Sie wird solange angezweifelt, bis ich sie als falsch verwerfen muss sodass das Thema weiter ungelöst nervt. Solange ich es nicht schaffe das Thema irgendwie zu beenden solange zwingt es sich mir auf aber ich kann es auch nicht beenden weil keine Ansicht und kein Argument als genug akzeptiert und angenommen wird. Daher möchte ich nun wissen ob das mein Zwang ist, dass ich sie halt irgendwie 'besitzen' bzw 'heiraten' muss und das die Gedanken die mir drumherum kommen die dazugehörigen Zwangsgedanken sind oder ob das generell ein Zwangsthema ist was mir immer im Kopf herum geistert.

Hotin
Hallo Clever,
Zitat:
Daher möchte ich nun wissen ob das mein Zwang ist, dass ich sie halt irgendwie 'besitzen' bzw 'heiraten' muss und
das die Gedanken die mir drumherum kommen die dazugehörigen Zwangsgedanken sind oder ob das generell ein
Zwangsthema ist was mir immer im Kopf herum geistert.


Wer soll das aufgrund Deines Textes beantworten können. Ich finde, es ist egal, wie man das nennen kann.
Die sachliche Lage ist Dir hoffentlich aber einigermaßen klar geworden.
Zitat:
Ich habe im Februar des letzten Jahres im Internet eine Frau kennengelernt von der ich auf Anhieb sehr angetan
war weil wir die gleichen Interessen hatten und sie mich optisch auch ansprach.


Deine Geschichte fängt doch schon mit einem großen Fehler an.
Du glaubtest eine Frau kennengelernt zu haben. Du hast ein Bild gesehen und Texte gelesen. Über den Zeitraum
von einem Jahr ist es Dir nicht gelungen herauszufinden, wer diese Frau in Wirklichkeit ist.
Zitat:
Ich war so sehr angetan von ihr, dass ich sie heiraten wollte


Was beschreibst Du hier? Du kannst gar nicht von dieser Frau angetan gewesen sein. Du hast sie doch nie kennen gelernt.
Zitat:
habe den ganzen Tag lang nur an sie gedacht und an die Tatsache dass ich sie heiraten muss weil ich mir sicher
war, dass ich nie wieder so eine Frau finden werde


Also ich bin gewohnt, eine Frau persönlich über längere Zeit kennen zu müssen, um dann zu entscheiden,
ob ich etwas gemeinsam mit ihr aufbauen möchte.
Dir aber würde es reichen, wenn sie Dir gefällt, egal was sie dazu findet. Ist das nicht grenzenlos egoistisch?
Zitat:
das hat aber nichts daran geändert, dass ich immer noch besessen bin von ihr.


Du kannst doch gar nicht von ihr besessen sein. Du träumst immer noch einen Traum. Ist Dir das noch nicht klar geworden?

Zitat:
Mein Problem ist jetzt, dass ich sie aufgeben will aber weil ich immer noch besessen von ihr bin gelingt mir das nicht.


Du bist garantiert nicht von dieser Frau besessen. Nur, wenn Du beginnst jetzt zuzugeben, dass Du Monate lang
einem Traumbild hinterher gelaufen bist, hat das vermutlich solche starken, weitreichenden Auswirkungen auf Deine
psychische Verfassung, sodass Du versuchst erst mal dieses Traumbild aufrecht zu erhalten.
Zitat:
Ich muss immer Stellung dazu nehmen aber egal welche Position ich vertreten das Thema lässt sich nicht beenden.


Es ist oft so, wie Du es beschreibst. Psychische Störungen entstehen häufig auch,
weil Du keine Entscheidung triffst. Das Thema lässt sich ganz einfach beenden.
Nur, Du möchtest es nicht beenden. Dafür hat es Dir zu gut gefallen.

Dann ist es doch gut so. Du kannst dich jederzeit entscheiden, wonach Du hauptsächlich Dein Leben und
Denken ausrichten willst.

Traum oder Wirklichkeit? Wie Du siehst, funktioniert beides.
Allerdings mit unterschiedlichem Erfolg.

Viele Grüße

Bernhard
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Hurt
Wahrscheinlich solltest Du Dir Hilfe suchen. So wie es sich anhört, hast Du Dich in ein nicht endendes Zwiegespräch mit Dir selbst begeben. Da Du aber selbst die Fragen stellst, und Dir auch die Antworten gibst ist das eine never ending story.

Wie Du selber schreibst stellst Du fest, wie ungesund dieser Zustand für Dich ist. Deshalb solltest Du, wo es Dir selbst aufgefallen ist wie ungut das für Dich ist, auch den zweiten Schritt tun. Mache einen Termin bei einem Arzt. Meine Idee wäre es entweder sofort zu einem Facharzt zu gehen. Oder zu einem Hausarzt mit entsprechender Zusatzausbildung.
Warte nicht mehr so lange. Es gibt Möglichkeiten dafür, dass es Dir bald wieder besser geht!

Clever
Danke für deine Antwort Bernhard. Dummerweise ist es jetzt leider so, dass ich zwar weiß, dass ich die ganze Zeit über mit einem Fake geredet habe aber ich projiziere entweder bewusst oder unbewusst, das ist noch unklar, das ganze Bild was ich mir über die Zeit mit dem Fake gemacht habe auf die echte Person, weshalb diese Enthüllung an meiner Verfassung und der Thematik nichts geändert hat. Die Besessenheit hat sich einfach nur auf die echte Person verlagert.

@Hurt - ich bin bereits in Behandlung und die Psychiaterin meint es seien Zwangsgedanken und ich bekomme 40mg Fluoxetin dagegen allerdings sollte ich mich auch in stationärer Behandlung begeben wogegen ich mich bisher gesträubt habe und es bei einer ambulanten Behandlung belassen möchte.

melancholy2
Hallo Clever,

erstmal möchte ich Dir sagen, dass es mir unendlich leid tut, was Du mit der Frau da erlebt hast.
Denn ich mache etwas ähnliches durch, zum oft wiederholten mal. Gut, meine Geschichte ist schon ganz anders als Deine, aber in etwa vergleichbar. Wenn Du magst lese es Dir durch: kummerforum-f31/schon-wieder-quaelende-starliebe-t79386.html
Ich glaube Du hast Dich ganz einfach in diese Frau verliebt oder zumindest in das, was Du von ihr wahrgenommen hast, oder glaubtest wahrzunehmen. Niemand, der das nicht schon selbst erlebt hat, kann es verstehen, wie man sich so sehr in einen unbekannten Menschen verlieben kann.
Im Moment stehe ich auch vor der Entscheidung in eine Klinik zu gehen, aber die Angst davor lässt mich zögern (ich habe Probleme mit Heimweh und fremden Menschen). Auf jeden Fall ist es ambulant schwieriger an solche Problematiken heranzukommen, das weiß ich aus langer Erfahrung.

LG, melancholy2

G
Ich habe in letzter Zeit komische Gedanken...ich denke dann häufig, dass ein Monsters Gift in der Hand hat und einen geliebten Menschen von mir quasi vergiftet, ihnen dir Luft nimmt.
Außerdem bin ich gegen ein Konservierungsmittel allergisch...
oft denken sich meine Gedanken, dass meine Partnerin damit kontaminiert ist..
wie gehe ich damit um?
Lg
A
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