Pfeil rechts
241

E
Akzeptanz oder ein nicht akzeptieren können ?

Nach dem das Forum nun mich wieder hat, bringe ich ein Thema auf, was tief in mir drin sehr intensiv schlummert.
Durch ein längeres Telefongespräch, mit einer lieben weiblichen Person , die ich aus diesem Forum kenne, ist mir neulich etwas klar geworden, wo ich nicht weis wo die Antwort darauf liegen könnte ?
Es handelt sich dabei um die Akzeptanz meiner Erkrankung, b.z.w. meines Andersseins, dann aber wiederum das Ganze
nicht irgendwo oder irgendwie akzeptieren zu können.
Nun wird es aber kompliziert, eine Akzeptanz wäre für mich eine große Erleichterung und ein tiefer innerer Druckabbau.
Nur auf der anderen Seite müsste ich dann, viele Wünsche und Hoffnungen begraben, die mich aber am Leben erhalten.
Ich war bis vor kurzem immer noch der Auffassung gewesen, das man dagegen an zu gehen hat, nur das kostete mich immer nur
extrem viel Kraft und machte mich dazu depressiv.
Nun steht die Frage im Raum, soll ich das Ganze akzeptieren und dadurch ein sehr eingeschränktes Leben führen, oder
sollte ich wieder vergeblich dagegen an gehen, um dann wieder zu Scheitern.
Ich hatte noch vor 2 Jahren, Wünsche und Träume gehabt, die mich am Weitermachen festhielten, aber durch die Akzeptanz
würde ich gerade diese Wünsche und Träume, aufgeben müsen.
Dieses Telefongespräch, war schon recht lang und danach, ging es in meinem Kopf rund, weil gerade jene entscheidene Grundfragen, wieder bei mir hoch kamen.
Es ist verdammt schwer, wie beim Armdrücken immer dafür zu sorgen, das der Gegener nicht die Oberhand behält.
Nur das Gegenankämpfen kostet extrem viel Kraft und man wird dann deswegen depressiv.
Diesen Kampf kann man nicht gewinnen, weil diese Geschichte ein Teil von mir ist, eben ich-synton.
Es gibt auch noch andere Themen, die ich hier anschneiden werde, nur dieses Thema musste ich ganz einfach, aus mir heraus lassen.

21.05.2019 03:38 • #61


Sara80
Ich freue mich sehr darüber das du wieder da bist.
Heißt akzeptieren automatisch Träume aufgeben müssen? Für mich nicht, jedenfalls nicht unbedingt. Ich musste auch erst lernen das ich Defizite habe die nicht durch Therapie einfach verschwinden. Ich werde immer ängstlich, zurückhaltend, nachdenklich, verletzbar und sensibler als die Menschen um mich herum sein. Vielleicht schaffe ich nie die Fernreise die ich gern machen wollte, weil 11 Stunden im Flugzeug zu viel sind aber ich habe schon 4 Stunden in so einem schrecklichen Flieger geschafft und das Ziel war den Horror der Anreise wert.
Den ein oder anderen Traum musst du vielleicht etwas anpassen oder noch ein paar Jahre Geduld haben aber nicht aufgeben.
Du hast das große Glück das du eine Psychologin gefunden hast die Hausbesuche macht. Nutze diese Chance eine bessere bekommst du nicht. Denke nicht zu viel darüber nach, Zeit zum Nachdenken bedeutet auch Zeit Zweifel und Angst zu verstärken. Wenn ich lange über etwas nachdenke finde ich immer Nachteile, immer Dinge die mir Angst machen.

21.05.2019 07:11 • x 3 #62


A


Mein Tagebuch Inhalt ÄVPS-ADHS-Agoraphobie-Zwänge

x 3


Luna70
Zitat von Black-Anxiety:
Nun wird es aber kompliziert, eine Akzeptanz wäre für mich eine große Erleichterung und ein tiefer innerer Druckabbau.
Nur auf der anderen Seite müsste ich dann, viele Wünsche und Hoffnungen begraben, die mich aber am Leben erhalten.


Ich persönlich würde für Akzeptanz plädieren und dafür, die Wünsche und Hoffnungen den Umständen anzupassen. Ich bin ganz sicher, dass du nicht für immer dazu verurteilt bist, völlig isoliert im Haus deiner Eltern am Ende der Welt zu sitzen. Sehe deine Krankheiten als Behinderung und mache das Beste aus deinen Möglichkeiten. Wenn du im z. B. im Rollstuhl sitzen würdest, müsstest du dich ja auch daran anpassen, dass nicht so mobil bist wie andere.

Mit ÄVPS kenne ich mich nicht aus, dafür aber mit ADHS. Ich kann mir schon vorstellen, dass das eine sehr tückische Kombination ist. Und scheinbar hast du die letzten Jahre überhaupt keine psychologische Unterstützung gehabt. Also nimm die Hilfe an, die du bekommen kannst. Was hindert dich daran? Du hast doch nichts zu verlieren, momentan hast du doch ganz wenig Lebensqualität. Eine Psychologin, die zu dir ins Haus kommt, kann dir im besten Fall die Hilfe geben, damit du wieder selbst in der Lage bist, deinen Umkreis zu erweitern.

Ich weiß, dass es für ADHS-Betroffene ungeheuer schwer ist, etwas von anderen anzunehmen. Momentan hast du dich irgendwie in deinem Leid eingerichtet, bist zwar kreuzunglücklich, aber immerhin ist es vertraut. Nur bringt es dich nicht weiter, du isolierst dich nur weiter und weiter.

21.05.2019 09:21 • x 1 #63


Idefix13
Vielleicht ist das Wort noch zu groß und zu Mächtig für dich und wie du es ausdrückst, verlierst du gedanklich dann jene Wünsche und Träume, die dich noch weitermachen lassen. Vielleicht beginnst du dich erst mit einem viel weniger gewichtigeren Wort anzufreunden das vorher kommen sollte und wo mehr Spielraum möglich ist und möglicherweise kannst du dann, im entscheiden feststellen, dass sich deine Träume und Wünsche wandeln, sie sich anpassen lassen und womöglich du sie gar nicht aufgeben musst.
Ich spreche von der Toleranz. Der Duldung!
Nur weil man bereit ist sich selbst und seiner Umgebung mitzuteilen, dass man so und so ist, so und so reagiert und so es jeder zu tolerieren hat, wie du selbst es auch tust und damit für dich innerlich nur gewinnen kannst, verliert man doch nicht seine Hoffnungen und Träume. Dass sie sich anpassen müssen, weil du niemals ohne sein wirst, ist vielleicht im ersten Moment schrecklich, aber gerade hier im Forum hast du immer wieder in der Vergangenheit gezeigt, wie stark und willig du bist, dass jeder dich so wahrzunehmen vermag wie du bist, mit all deinen Eigenschaften und Eigenarten.
Das Leben ist immer schwer, aber gerade die Toleranz (Akzeptanz) kann dir dabei helfen mit all deinen Eigenarten besser klarzukommen. Nur scheinbar hast du eine falsche Vorstellung und was genau ist es, das dich belastet, wenn du es akzeptieren würdest?
Akzeptanz (Toleranz) bedeutet im Grunde nur dass man sich eingesteht, dass man so 'ist', dass man so 'reagiert', dass man 'anders' ist als der Durchschnitt, obwohl der Durchschnitt ja auch so manchen Knacks hat, sonst würde man ein anderes Wort wählen für die Menschheit dort draußen und nicht 'Durchschnitt'.
Und du musst diesen Kampf auch nicht gewinnen, weil er eben Ich-Synton ist, aber man kann Kompromisse eingehen, man kann einverstanden sein, sich bereit erklären mit seiner Eigenart und in Korrelation miteinander durchs Leben gehen.

21.05.2019 13:33 • x 3 #64


E
Nun oute ich mich einmal,

ich hätte wegen der ÄVPS, ADHS und den Zwängen schon längst zu einem Alk. werden können.
Nur mein Körper verträgt nur ganz minimale Summen an Alk..
Ein anderer der das so ähnlich hätte wie ich, hätte möglicher Weise deswegen schon längst, zum Feuerwasser gegriffen.

21.05.2019 15:37 • #65


E
Bei meinem ADHS, spielt die Reizfilterschwäche eine große Rolle.
Bevor ich mich hier wieder neu anmeldete, schrieb ich darüber so einige Zeilen.
Ich kann unmöglich wohin gehen wo ständige Reize present sind.
Das Beispiel Jahrmarkt, ist dazu ein Paradebeispiel wie es einem Menschen, der unter der Reizfilterschwäche leidet ergeht.
( Natürlich ist das alles individuell zu sehen ).

AUF DEM JAHRMARKT :

Also wenn ich auf einen Jahrmarkt gehe, nehme ich extrem viel wahr.

1. Die laute Musik und die Geräusche von den Fahrgeschäften, und deren Vibrationen wenn man sich in deren nähe befindet,
rauben mir schon viel Nervenstärke.
Auch die Lichteffekte machen mir am Abend zu schaffen.

2. Die Gerüche die auf dem Jahrmarkt zu riechen sind, kann ich ebenfalls nicht ausblenden.

3. Die Menschen die dort herumlaufen, geben mir ebefalls den Rest, weil ich deren Parfüm, Zig. und deren Stimmung
intensiv mit wahrnehme.

4. Bei uns im Heimatort, kommt dazu ebenfalls die ÄVPS mit zum Tragen.

21.05.2019 22:00 • #66


Sara80
Dann geh da nicht hin. Ich kann zu solchen Sachen auch nicht, will ich auch nicht, wüsste nicht was ich da soll.
Warum gehst du auf solche Feste wenn du weißt es tut dir nicht gut?
Versuche Dinge zu finden die für dich positiv sind, spazieren gehen, Joggen oder schwimmen. Gibt doch vieles das bei ADHS empfohlen wird. Du musst nicht so sein wie andere Leute in deinem Dorf.

21.05.2019 22:41 • #67


mandelbluete75
Das ist aber leichter gesagt, als getan. Wenn man auf dem Lande lebt, dann fällt man viel eher auf, wenn man anders ist. Ergo bemüht man sich auch viel eher, zu sein, wie alle anderen. Ich kann das schon nachvollziehen.
ADHS hat mein Kind ja auch. Bei ihm ist es auch oft eine Reizüberflutung. Es ist bei jedem ADHSler aber anders gelagert. Das heißt bei meinem Sohn ist es eher visuell, wenn z. B. große LKW auf der Straße sind und vermeintlich auf ihn zukommen, dann duckt er sich, wo andere genau wissen: da passiert doch nichts, der LKW fährt doch weiter, tut dir nix usw. Aber mein Junge duckt sich da.
Im Fußballstadion hatte er wiederum keine Probleme gehabt, das heißt doch: er hatte Angst, dass der Ball vom Spielfeld auf ihn geschossen wird, durch einen Ausrutscher z. B. usw. Mit dem Lärm im Stadion hat er aber keine Probleme gehabt.
Was ich nur sagen will: ich kann sehr gut verstehen, wenn jemand auf einen Jahrmarkt gehen will, der ADHS mit Reizüberflutung hat. Sich den Ereignissen stellen und herausfinden wie weit man was ertragen kann, ist sicherlich gut.
Vermeidungsverhalten ist nicht so gut - es führt unweigerlich in die Isolation.
Sicherlich, jeder von uns hat so seine Situationen, denen er oder sie gerne aus dem Weg geht - und das ist auch absolut nachvollziehbar. Aber: es ist auf Dauer keine Lösung des Problems.
Wenn du Flugangst hast, hilft eigentlich nur eines effektiv dagegen: in den Flieger steigen! Hast du Angst vor der Höhe (so wie ich), dann musst du auf einen Berg oder ein hohes Gebäude steigen. Nicht unbedingt alleine, aber du vermusst es versuchen. Immer wieder. Und hast du Angst vor Menschen, dann musst du immer wieder versuchen unter Menschen zu gehen, auch wenn es dir noch so schwer fällt. Ich weiß da auch, wovon ich rede.
In diesem Sinne: stellt euch euren Ängsten und Situationen, die Angst auslösend sind, das ist besser als immer und ewig davonzulaufen!

22.05.2019 14:02 • #68


E
ADHS und keine Reife erlangen,


es ist bekannt das ADHSler schwierigkeiten in der Reife und in dem erwachsen werden haben.
Bei mir kommt da aber noch wesentlich mehr mit hinzu.
Ich sehe mich selbst, wie einen Menschen an, wo der Körper ausgewachsen ist, aber tief in mir drin bin ich irgendwo noch ein Jugendlicher.
Das ist ein Paradoxon, der Körper ist ausgewachsen und altert auch irgendwann, nur ganz tief in mir drin, ist noch ein Jugendlicher am Werke, der ganz einfach nicht mit der Zeit und mit der Reife mithalten kann.
Ich fühle mich auch ab und zu deswegen verwirrt, weil die Zeit weiter geht, nur ich selber komme damit absolut nicht klar.
Ich verhalte mich auch ab und zu noch ganz schön unreif, weil ich aus gemachten Erfahrungen nichts lernen und auch keine Reife daraus entwickeln kann.
ADHS zu haben bedeutet einen langen Kampf zu führen und die Entwicklung, kommt dabei gar nicht so richtig mit.
Stellt Euch einmal vor, wie schlimm es ist wenn ihr z.B. 60 Jahre alt werden würdet und Euch tief innerlich, wie ein unreifer
20 jähriger, fühlen und sehen würdet.
Wer kein ADHS hat, dem fällt das bestimmt extrem schwer das nach vollziehen zu können, ADHS bedeutet in einem anderen Sein
zu Leben.

22.05.2019 14:48 • #69


Froschkönigin
Ich kann Dich da sehr gut verstehen, denn mir geht es genauso. Ich habe schon vor Jahren immer wieder festgestellt, dass alle anderen um mich vieeel erwachsener sind als ich und ich das Gefühl habe noch immer ein Kind/Teenager zu sein. Ist aber auch situationsbedingt. Dieses Paradoxon ist ziemlich schwer für mich zu stemmen. Ich vergleiche mich dann immer mit anderen und bin dann frustriert und fühle mich unreif, naiv und kindisch...

22.05.2019 15:04 • x 1 #70


E
Zitat von Froschkönigin:
Ich kann Dich da sehr gut verstehen, denn mir geht es genauso. Ich habe schon vor Jahren immer wieder festgestellt, dass alle anderen um mich vieeel erwachsener sind als ich und ich das Gefühl habe noch immer ein Kind/Teenager zu sein. Ist aber auch situationsbedingt. Dieses Paradoxon ist ziemlich schwer für mich zu stemmen. Ich vergleiche mich dann immer mit anderen und bin dann frustriert und fühle mich unreif, naiv und kindisch...


Ganz genau so ist es, nur wenn man dazu in einer Kleinstadt aufgewachsen ist und dazu noch zu einer Zeit, wo es die Begriffe wie ADHS und ÄVPS, noch gar nicht gab und man dazu immer und immer wieder nur, ermahnt worden ist, das Zappeln und das unreif sein bleiben zu lassen, so prägt einem das vollkommen.

Dazu gab es damals auch keinen Rückhalt und auch keine Ermutigung.
Man solle sich nicht so anstellen und endlich vernünftig werden, hieß es oft damals.
Heute zapple ich teilweise immer noch herum, nur eben halt nicht mehr so viel.

22.05.2019 15:34 • x 1 #71


Froschkönigin
Zitat von Black-Anxiety:
wenn man dazu in einer Kleinstadt aufgewachsen ist

Ich bin auf dem Land aufgewachsen.... was da immer die Nachbarn denken könnten....

Zitat von Black-Anxiety:
Man solle sich nicht so anstellen und endlich vernünftig werden, hieß es damals.

ja genau... oder man solle sich doch mal zusammenreissen..... ganz toller Spruch...

22.05.2019 15:37 • #72


E
Zitat von Froschkönigin:
Zitat von Black-Anxiety:
wenn man dazu in einer Kleinstadt aufgewachsen ist

Ich bin auf dem Land aufgewachsen.... was da immer die Nachbarn denken könnten....

Zitat von Black-Anxiety:
Man solle sich nicht so anstellen und endlich vernünftig werden, hieß es damals.

ja genau... oder man solle sich doch mal zusammenreissen..... ganz toller Spruch...



Bei mir kam noch mit dazu das mein Opa, in der Feuerwehrmusik groß angesehen war und er hatte auch ein Geschäft in der
Kleinstadt geführt, was damals sehr angesehen war.

Also wenn ich draußen war hieß immer, denke dran dort steht die Feuerwehr mit Deinem Opa, oder dort stehen die Kunden von Deinem Opa, wenn die das sehen wie Du zappelst und Dich benimmst..................
Was sollen die alle von Dir oder Uns bloß denken ?

22.05.2019 15:44 • #73


Idefix13
Und jetzt stellt euch vor, dass jenes Gefühl, dass ihr tief in euch habt, fühlt, sich Manifestiert und an die Oberfläche eures Verstandes dringt, euch beiseite schiebt und neben euch 'gleichzeitig' existiert. Und das ganz nach Stimmung, äußerlicher Reize, bzw. auch inneren Reizen. Manchmal mit Vorankündigung, manchmal spontan. Dann gilt es trotzdem nicht zu sehr aufzufallen, sollte es in der Öffentlichkeit passieren. Den Bogen nicht zu überspannen. Zum Glück findet keine komplette Übernahme statt und somit kommt es auch nie zu einer Amnesie oder Ausfälle, Informationslücken oder sonstiges. Verzögerungen (Vergesslichkeit), Wahrnehmungsstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten geben sich im Schlagabtausch die Hand, doch auch das kann man mit Training recht gut in den Griff kriegen.
Aber das hat weniger mit ADHS oder ÄVPS zu tun, deshalb das nur mal am Rande.

Menschen, die andere Menschen mit jenen Aussagen auf ihr Verhalten hinweisen, ob Eltern oder Sonstiges (zusammenreißen, anstellen und vernünftig werden), interessiert gar nicht wirklich in welchem Licht jene Andersartigen stehen, gerechnet an der Merkwürdigkeit dessen was die Gesellschaft für Ab-Normal ansieht, sondern viel mehr, wie sie selbst dadurch im Licht stehen, weil der/die Andersartige, Sohn/Tochter, Geschwister, Freund, Bekannter, Kollege, ist. Dies ist eine Norm der Gesellschaft die uns seit Kindesalter an einprägend aufgebürdet wird. Und nur wenigen ist es möglich, jene Prägung abzulegen oder sie Neu-auszurichten.

In Thematik-Beiträgen von dir Black-Anxiety aber auch in Verteidigungsbeiträgen (alias Schwarze-Angst, Schwarzes-Leben), kann man dein ADHS und dein inneres Kind fast förmlich Sehen! Vielleicht liegt das auch am Anderssein, bzw. weil man selbst so fühlen darf, in jeder Situation und somit auch versteht.
Aber ich will keine alten Wunden aufreißen oder Vergangenes in die Gegenwart zurückholen.
Ich wollte dir nur schreiben: Ich sehe Dich!

22.05.2019 17:17 • x 1 #74


E
Hallo Idefix13,

Dankeschön das Du eine Lanze für mich und auch die Anderen gebrochen hast, die so ähnlich wie ich das Ganze erleben und
mitmachen müssen !
Die Verteidigungshaltung, steckt unbewusst tief in mir drin, auch die ganzen Gefühle die ich schon vor ein paar Posts hier aufzeigte,
stehen dafür Parade, das ich grundsätzlich auf der Straße, in eine Verteidigungshaltung automatisch gehe.
Stelle Dir einmal einen Wing Tsun Kämpfer vor, der ständig mit seiner Kampfhaltung und mit einer ständigen Alarmbereitschaft,
im Kopf, stundenlang damit klar zu kommen hätte.
Das würde kein Mensch auf Dauer aushalten können, aber unser Einst muss das leider, immer wieder auf das Neue aushalten und ertragen.
Ich bin draußen auf der Straße stets in einer Abwehr und Kampfhaltung.


Auch die Gefühle die durch das ADHS und die ÄVPS, und durch das ständige frühere ermahnt und diszipliniert werden,
tief in mir verankert sind, sind nun hier aufgeführt.
Folgenede Gefühle sind immer bei mir vorhanden : Sich ausgeliefert fühlen, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Haltlosigkeit, Scham, Pein,
Verlegenheit, Angst vor Bloßstellung, Angst vor Lächerlichmachung, Angst vor dem nicht Mithalten können, Angst sich vollkommen
falsch zu verhalten, Angst vor Demütigung und auch das Fremdschämen nicht zu vergessen.

Das alles hat mit dem ADHS und der ÄVPS zu tun.


Was die Anderen von einem zu halten haben, gehen auf die Dogmen und auf die Normen der Kaffgesellschaft zurück.
Die eigentliche wahre Grund ist nähmlich jener, das die Eltern sich dafür schämen, das Du nicht Normkonform bist und das dadurch ihr Ruf im Kaff beschädigt werden könnte.
Bei mir war es damals sogar schon soweit gewesen, das meine Eltern für die Anderen, die gegen mich waren Partei ergriffen hatten, um damit es zum Ausdruck zu bringen, das ich selbst ganz alleine daran Schuld habe, das die Anderen so mit mir verfahren.


Das musste ich Dir einmal mitteilen Idefix13, denn das tut mir bis Heute sehr weh.
Das zehrt extrem an Deinen Nervenkostüm und raubt auch noch extrem Deine Kräfte.
Ich wollte mich schon mehr als einmal, selbst beseitigen nur durch so manch einen mitfühlenden User, habe ich dieses Vorhaben
immer wieder verworfen.

22.05.2019 18:24 • x 1 #75


E
Ich dachte früher ich wäre geistig behindert.

Ich wollte noch einen Nachtrag liefern, zu dem was ich Gestern dem Idefix13, schrieb.
Ich war in den 70ern ein kleines Kind und damals gab es diese Begriffe wie, ÄVPS und ADHS gab es damals noch nicht und selbst die Wissenschaft, kannte diese Merkmale damals noch gar nicht.
Ich bin einer Zeit groß geworden, wo es noch keinen PC und das Internet gab.
Damals gab es nur 3 TV und Radioprogramme und jene wurden, Nachts auch noch abgestellt.
Es gab damals noch nicht diese Informationen, als wie es sie Heute, durch das Internet gibt.
Darum schaute man damals in einem Kaff, auch noch wesentlich mehr, auf den Anderen.


Ich dachte damals und das ging bis zum Ende der 90er Jahre hinein, das ich irgendwie und irgendwo geistig behindert sei, weil ich damals nicht den geringsten Ansatz für mein Sein und auch für meine extremen Probleme fand.
Ich bin wegen dieser extremen Probleme zwei mal von der Schule abgehauen, das waren nur ein paar Tage, aber das flog dann doch leider auf, Kaff eben halt.
Ich bin damals mit schweren Magenproblemen, in die Schule gegangen, nur die Grundschulzeit war für mich die Beste Zeit gewesen, nach dem ich die erste Klasse freiwillig wiederholte.
Nur ich hatte damals, schon Pläne geschmiedet, die Schule zu schmeißen um dort nicht mehr hin zu müssen.
Ich hätte mich fast zu Hause eingeschlossen und wäre dort nicht mehr, heraus gekommen soweit war das damals schon.

23.05.2019 15:32 • #76


Sara80
Du hättest schon als Kind dringend Unterstützung gebraucht aber scheinbar wussten deine Eltern nicht was sie tun sollten um dir zu helfen.
War bei mir ähnlich. Keinen hat es interessiert wie schlecht es mir in der Schule ging.

23.05.2019 18:01 • #77

Sponsor-Mitgliedschaft

E
Als ich von der Grundschule auf die weiter führende Schule ging, wurde es schlimm.
Meine Mutter spürte das auch das mit mir, etwas nicht normal lief, nur man konnte mich nicht von der Schule entbinden, auch mein
Hausarzt konnte damals nichts dagegen ausrichten.
Darum bin ich auch ein paar mal von der Schule abgehauen.

23.05.2019 18:43 • #78


Sara80
Aber zumindest hat deine Mutter bemerkt das es dir nicht gut ging. Meine Eltern haben nur rum geschrien und waren beide schnell im zuschlagen, wenn ich mich nicht ihren Vorstellungen entsprechend benommen habe.

In welchem Alter hast du erfahren dass es ADHS ist? Heute wird diese Diagnose bei Kindern sehr schnell gestellt und gleich Medikamente verschrieben was ich aber auch nicht für richtig halte.

23.05.2019 21:21 • #79


E
Zitat von Sara80:
Aber zumindest hat deine Mutter bemerkt das es dir nicht gut ging. Meine Eltern haben nur rum geschrien und waren beide schnell im zuschlagen, wenn ich mich nicht ihren Vorstellungen entsprechend benommen habe.

In welchem Alter hast du erfahren dass es ADHS ist? Heute wird diese Diagnose bei Kindern sehr schnell gestellt und gleich Medikamente verschrieben was ich aber auch nicht für richtig halte.



Mein großes Mitgefühl an dieser Stelle.

Das war erst mit über 30, als das dann heraus kam.
Das war ein sehr extrem schwieriger Weg für mich gewesen, weil man noch bis Ende der 90er Jahre, der Auffassung war das man als erwachsener, kein ADHS mehr hat.
Am Anfang hieß es Sozaile Phobie, nur dann spürte ich es damals schon, das eine Soziale Phobie es alleine nicht sein kann, weil das bei mir wesentlich umfangreicher und auch komplexer war.
Ich musste schon sehr viele Odysseyn anterten, um einigermaßen über mich selbst, überhaupt Bescheid zu wissen.

23.05.2019 22:56 • #80


A


x 4


Pfeil rechts



Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag