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Habe wieder vermehrt Tage, an denen es mir mal gut geht. Trotzdem habe ich dabei immer das Gefühl, dass da ja noch ein Problem in der Luft hängt. Dass ich mich nicht zu früh freuen sollte. Ich kann dann nicht so 100 % entpsannen und mich z. B. dem Hobby voll hingeben.

Kennt ihr das von euch auch?
Wie geht ihr damit um?

Meine Extrasystolen treten in den letzten Tagen fast nur noch abends auf und auch nur phasenweise, so 5 - 20 Stück. Eigentlich müsste ich froh sein, dass es offensichtlich besser wird. Es geht voran! Aber der Pessimist bremst mich.

Selbst bei 2 ES am Tag könnte ich irgendwie nicht abschließen damit. Der Pessimist sagt was, wenn es wieder schlimmer wird?.
Es ist das Trauma des erstmaligen Auftretens, als ich damals in Todesangst fiel, das noch im Hinterkopf hängt.

Wie schafft man es an guten Tagen, sich 100 % zu erlauben, gesund und glücklich zu fühlen?

19.02.2023 18:30 • 20.02.2023 x 3 #1


13 Antworten ↓


Das kommt von einem zu geringen Selbstwert, der unbewußt suggeriert, daß man es nicht Wert ist, daß es einem gut geht und es einem auch nicht gut gehen darf. Die Lösung ist diesen Glaubenssätzen auf die Spur zu kommen und ihnen aktiv und bewußt das Gegenteil entgegenzusetzen, indem man den eigenen Selbstwert aufbaut.

A


Wenn es mir gut geht denke ich, irgendwas stimmt nicht

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Hallo,
Das hab ich mich heute auch schon mehrmals gefragt.
Habe den zweiten besseren tag geschafft und trotzdem ist das unterbewusstsein dabei zu warten….
Dank tabletten keinpanikerwachen mehr, dafür wieder diese mega verspannungen die vom nacken in den hals bis ins zwerchfell ziehen.
Immer auf habacht wann wieder irgendwin komisches gefühl daherkommt eine wahrnehmung die man im normalen zustand garnicht spürt…
Ja wie kann man das vergessen?
Und einfach nur gute tage geniessen.
Ich glaube mit meditation und selbstsuggestion wäre vielleicht eine möglichkeit, oder mit viel körperlicher anstrengung sport zum beispiel, gut wäre auch viel lachen…. Wenns geht.
Überlege sogar schon heute mal kein opi zu nehmen, aber was ist wenn….?

Hallo @herrAngsthase,

Zitat von herrAngsthase:
Trotzdem habe ich dabei immer das Gefühl, dass da ja noch ein Problem in der Luft hängt. Dass ich mich nicht zu früh freuen sollte.


man kann diese latente Einschätzung auch mit irgendwas stimmt nicht abkürzen. Und an diese Situation kann man mindestens von zwei Seiten herangehen:

a) Die Situation untersuchen, indem man nach dem Irgendwas sucht (= externe Suche).

b) Die Situation untersuchen, indem man die Einschätzung der Situation untersucht (= interne Suche).

Zu Variante b) gehört u. a. zu untersuchen:
Zitat von herrAngsthase:
Wie schafft man es an guten Tagen, sich 100%ig zu erlauben, gesund und glücklich zu fühlen?

...was das denn eigentlich genau ist: gesund und glücklich?

Zitat von moo:
Hallo @herrAngsthase, man kann diese latente Einschätzung auch mit irgendwas stimmt nicht abkürzen. Und an diese Situation kann man ...

Versteh was du meinst….. finds aber kompliziert erläutert.
anstatt glücklich kann man ja auch sagen zufrieden.

Zitat von moo:
Hallo @herrAngsthase, man kann diese latente Einschätzung auch mit irgendwas stimmt nicht abkürzen. Und an diese Situation kann man mindestens von zwei Seiten herangehen: a) Die Situation untersuchen, indem man nach dem Irgendwas sucht (= externe Suche). b) Die Situation untersuchen, indem ...

Also, gesund bin ich. Sagt mein Kardiologe. Sagt mein Hausarzt.
Das irgendwas sind ja die Extrasystolen.
Ich werde Abends immer wieder daran erinnert, dass sie noch da sind.

Anstatt die Zeit ohne diesen tagsüber zu genießen, denke ich unbewusst schon daran, wie viele es wohl heute Abend sein werden. Ich kann es nicht abstellen.

Mir gelingt es kaum, im hier und jetzt zu sein, was mir wiederum nicht erlaubt, mich fallen zu lassen und den Tag zu genießen..

Zitat von herrAngsthase:
Wie schafft man es an guten Tagen, sich 100 % zu erlauben, gesund und glücklich zu fühlen?

Eigentlich gar nicht. Der Anspruch ist von vorneherein also schon zum Scheitern verurteilt. Gesund und glücklich fühlst du dich, wenn du gar nicht darüber nachdenkst ob du gesund und glücklich bist. Das ist aber nichts, was du dir bewusst Erlauben kannst.
Vielmehr hängt das davon ob, ob dein Hobby oder dein Leben dich vollständig emotional einnimmt.

Also ich bezweifle mal, dass du beim Achterbahnfahren darüber nachdenkst.

Emotional eingenommen zu sein fällt einem Kind weitaus leichter als einem Erwachsenen. Der Grund dafür ist recht einfach zu verstehen. Für ein Kind ist alles erstmal neu und aufregend. Der Geschmack von Eiscreme führt bei einem Kind zu einem Emotionalen Feuerwerk. Ein Erwachsener denkt vermutlich eher nur an Bauchspeck.

Ich bin davon überzeugt, dass wir heutzutage nochmal besonders emotional abgestumpft sind. Ganz einfach, weil wir uns permanent mit irgendetwas zuballern (Internet, Soziale Medien, Youtube, Nachrichten). Wenn man sein Leben heute mal mit jemanden von vor nur 100-200 Jahren vergleicht, stellt man fest, dass das, was wir uns an einem Nachmittag im Internet ins Gehirn knallen, vermutlich ein ganzes Leben eines normalen Menschen von damals füllen würde. Bei einer abendlichen Prn-Session sehe ich mehr *beep* Frauen als alle meine Vorfahren zusammen je gesehen haben. Absoluter Wahnsinn, was wir heute unserem Hirn zumuten.

Mich wundert es nicht, dass viele Menschen keine Freude mehr haben. Die Realität langweilt uns. Sich eine tödliche Krankheit auszumalen ist ja doch auch irgendwie aufregend, und man hat jeden Abend etwas zu tun.

Vielleicht probierst du mal was neues aus? Etwas, was neu für dich ist und dich mehr fordert?

Zitat von herrAngsthase:
Also, gesund bin ich. Sagt mein Kardiologe. Sagt mein Hausarzt.

Aber eben nicht Du. Also ist es offenbar Deine Definition, die Dich ungesund macht.

Zitat von herrAngsthase:
Das irgendwas sind ja die Extrasystolen. Ich werde Abends immer wieder daran erinnert, dass sie noch da sind.

Bist es nicht Du, der sich daran erinnert?

Zitat von herrAngsthase:
Anstatt die Zeit ohne diese tagsüber zu genießen, denke ich unbewusst schon daran, wie viele es wohl heute Abend sein werden. pid]2837138[/pid]

Weil Du die Zeit / den Tag / das Leben einteilst in mit / ohne Extrasystolen.

Zitat von herrAngsthase:
Ich kann es nicht abstellen.

Etwas, was als Teil des Bewusstseins etabliert wurde, kann man nicht abstellen, denn man ist Teil dessen, was man abstellen will...

Zitat von herrAngsthase:
Mir gelingt es kaum, im Hier und Jetzt zu sein, was mir wiederum nicht erlaubt, mich fallen zu lassen und den Tag zu genießen.

Ebenso: das Hier und Jetzt wurde ersetzt durch das Dort und Dann. Es gilt, wie oben gesagt, zu untersuchen, wie Deine Wahrnehmung funktioniert, welche Gefühle sie begleiten, welche Schlüsse gezogen werden und wie diese Gemengelage Teil des Bewusstseins wurde.

@colitis9439

Zitat von colitis9439:
Gesund und glücklich fühlst du dich, wenn du gar nicht darüber nachdenkst ob du gesund und glücklich bist. Das ist aber nichts, was du dir bewusst Erlauben kannst.

Ich glaube, damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Vor den ES habe ich gar nicht drüber nachgedacht, da war ich es einfach. Und ich glaube, das ist aktuell mein Problem. Ich denke zu viel darüber nach, ohne dabei ergebnisorientiert zu sein. Ich mache mir selbst einen Reminder im Kopf, an mein Problem zu denken. Ich halte so diesen Zustand der Unsicherheit aufrecht. VIelleicht ist die Antwort ja wirklich: spielt das eine Rolle, ob ich mir es erlauben kann?.

Zitat von colitis9439:
Vielmehr hängt das davon ob, ob dein Hobby oder dein Leben dich vollständig emotional einnimmt.

Ich liebe mein Hobby, ich mache Musik und hier spielt Emotion eine große Rolle. Aber seit geraumer Zeit bin ich unzufrieden mit meinem Job.

@moo Danke dir! Du hast mir damit geholfen zu verstehen, dass ich das selbst in der Hand habe.

Zitat von herrAngsthase:
Ich liebe mein Hobby, ich mache Musik und hier spielt Emotion eine große Rolle. Aber seit geraumer Zeit bin ich unzufrieden mit meinem Job.


Besonders wenn man ein Hobby liebt, ist man manchmal auch blind dafür, ob es einem auch wirklich gut tut. Wie in einer toxischen Beziehung.

Natürlich musst du nicht damit aufhöhren. Aber vielleicht lässt du auch mal Platz für etwas anderes, was du nicht liebst, sondern was einfach spannend oder vielleicht sogar zuerst mal unangenehm ist (singen, tanzen, Sprache lernen?). vielleicht kannst du ja mal was machen, was du absolut lieber nicht machen würdest. Etwas was deine volle Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt.

Ich habe mir lange eingebildet, dass Programmieren mein absolutes Hobby (und auch mein/e Beruf/ung) ist. Hier konnte ich mich richtig vertiefen und die Zeit vergessen. Gut getan hat mir das im Endeffekt aber eigentlich überhaupt nicht. Vielmehr war das eine Flucht. Und eigentlich geht mir Technologie mittlerweile sogar total auf die Nerven.

@colitis9439 Ich weiß was du meinst, bei mir ist die Musik eher ein Indikat dafür, wie gut es mir geht. Und durch die blöden Extrasystolen habe ich wochenlang nichts machen können vor lauter Angst und Panik. Nun geht's mir langsam besser und natürlich bin ich froh drum. Und ich fürchte, die ES werden bleiben .
Hatte den ganzen Tag übrigens keine und jetzt nach dem Essen und Wechsel auf den Sessel wieder viele. Ich verstehe es einfach nicht.
Macht null Sinn.

Wem sagst du das mit dem Programmieren, komme selbst aus der IT. Und überlege auch jetzt mit über 40, ob ich nicht mal was ganz anderes machen sollte.

Zitat von herrAngsthase:
Wem sagst du das mit dem Programmieren, komme selbst aus der IT. Und überlege auch jetzt mit über 40, ob ich nicht mal was ganz anderes machen sollte.

Es ist wirklich ein Dilemma. Wie sich die IT in den letzten 15 Jahren entwickelt hat, finde ich einfach nur noch widerlich. Ich hab selbst massiv dazu beigetragen, dass top ausgebildete Fachkräfte durch billige Clickworker ersetzt werden konnten. Das Internet ist komplett durchkommerzialisiert, Webseiten eine Qual, Suchmaschinen durch Bots ruiniert und Applikationen und ganze Betriebssysteme sind Wanzen.
Gleichzeitig wird eine ganze Generation technologisch abgehängt, und selbst die junge Generation weiß gar nicht, was mit ihr geschieht, durch massive alogrithmische Meinungsmanipulation und süchtig machende Darkpatterns.

Jetzt kommt noch ChatGPT daher und automatisiert potenziell einen großen Teil der Softwareentwicklung.

Waaahhh.

Zitat von herrAngsthase:
Habe wieder vermehrt Tage, an denen es mir mal gut geht. Trotzdem habe ich dabei immer das Gefühl, dass da ja noch ein Problem in der Luft hängt. Dass ich mich nicht zu früh freuen sollte. Ich kann dann nicht so 100 % entpsannen und mich z. B. dem Hobby voll hingeben.

Kennt ihr das von euch auch?
Wie geht ihr damit um?

Was ich nie mache, ist darüber nachzudenken, wenn es mir gut geht. Einfach hinnehmen und die Situation ausnutzen. Wenn ich anfange, mir darüber Gedanken zu machen und mich zu freuen, klappt es wieder nicht. Also bei mir geht es immer ums Schlafen.

A


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Mira Weyer
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