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P
Ich hab mich auch lange gefragt: Wieso ich? und war traurig, wütend, enttäuscht, und teilweise sogar neidisch auf andere Leute, die weniger Sorgen haben.
Wie du eben.
Aber das ist Schwachsinn.
JEDER Mensch hat Sorgen.
Ich schau mir immer die Familie von meinem Freund an als Beispiel:
Papa ist Beamter, also sicherer Job und top Verdienst, Mama kann es sich leisten seit 20 Jahren Hausfrau zu sein, beide Söhne trinken nicht, rauchen nicht, nehmen keine Dro., fallen nie negativ auf. Beide gehen ihren Weg, der eine Ausbildung, der andre Studium. Haus ist abbezahlt, der Mercedes steht in der Garage, daneben noch nen gut Motorrad, alle sind kerngesund. Und trotzdem haben die Probleme und Sorgen. Die sorgen sich dann eben darum, ob ihr Garten sauber genug ist, was die Nachbarn denken, maulen, wenn das Badezimmer nicht sauber ist, und lachen nie. Also, ich sehe sie wirklich nie lachen, die Eltern. Obwohl sie scheinbar Alles haben, was man sich wünschen kann, sind sie traurig.
Es liegt also garn icht daran, was man hat oder ob man gesund ist, sondern bloß daran, wie man mit seinem Schicksal umgeht.
Anstatt dir zu überlegen, dass das Leben dir übel mitspielt -nimm es einfach an! Und du. Und ich.
Wenn das Leben dir blöd kommt -dann ist das Beste, ihm einfach die zähne zu zeigen und ihm entgegen zu lachen. Damit fällt Alles viel viel leichter, glaub mir. Du kannst nichts dafür, dass du eben nicht gut hören kannst. Ich kann nichts dafür, dass ich nicht gut sehen kann. Keiner kann was dafür. Die Frage nach dem Warum erübrigt sich, darauf gibt es keine Antwort. Das Leben ist halt so. Aber ich hab auch lange gebraucht, um das zu verstehen. Bis vor 2 Jahren hab ich mir noch selber vorwürfe gemacht, weil meine Familie wegen meiner Krankheit so viel Leid erfahren hat. Aber das ist Schwachsinn. Du brauchst dich nicht zu fragen wieso oder warum gerade du. Darauf gibt's keine Antwort. Es ist eben so. Punkt. Setz daran an und mach weiter. Es gibt so viel, was du trotzdem machen kannst genieß einfach das Leben, trotz Einschränkung!

Eine Behinderung macht uns nicht behindert -sie macht uns besonders.
Hat mir mal ne kleinwüchsige Frau gesagt, die mir nur bis zum Bauchnabel gereicht hat. Und sie hat verdammt nochmal recht

alles Gute,
Pilongo

07.07.2009 17:26 • #21


Schlafkappe
Hallo ihr Zwei,
eure Beiträge sind sehr interessant. Pilongo, ich finde du hast in deinem Leben echt was erreicht.
Auch das Beispiel mit der Familie von deinem Freund sagt sehr viel aus. Ich hab mir schon so oft Gedanken darüber gemacht, warum gerade Menschen, die noch nicht viel negatives erlebt haben so unzufrieden sind. Bei meiner Mutter ist es ähnlich. Mein Vater gehörte zu den Superverdienern, ist inzwischen pensioniert, Haus abbezahlt, 4 gesunde Kinder (ein Bruder hat zwar Diabetes aber gut im Griff), und trotzdem ist da bei ihr die Unzufriedenheit. Sie fühlt sich immer gleich persönlich angegriffen wenn etwas nicht so läuft, wie sie sich das vorstellt. Und dann das Oberflächliche, nach außen heile Welt. Und dann ich die nicht gut geratene Tochter, geschieden und jetzt auch noch Depressionen. Und das sind keine körperlichen Behinderungen. Aber ich hab trotzdem inzwischen auch gelernt, dass es nicht darauf ankommt sich einen Namen zu machen, sondern die kleinen Dinge zu genießen.
Hei Engel ich wünsche dir, dass du so weit kommst, wie Pilongo. Such deinen Wert nicht darin, was andere von dir halten. Du bist du und das ist gut so.
Pilongo weiter so, du machst vielen hier im Forum Mut es zu schaffen!

07.07.2009 19:44 • #22


A


Was kommt nach der Angst?

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Hallo Pilongo,
Danke das Du mir hilfst.!

Es ist aufbauend mit Dir zu schreiben.
Es tut mir jedenfalls gut.
Und Schlafkappe hat recht, Du bist hier echt ein Gewinn.
Ich werde mir das alles erstmal sacken lassen. Und es wird wohl eine Weile brauchen bei mir. Aber ich will eine Veränderung, bei mir selbst und in meiner Einstellung.
Das sind Probleme ob der Garten sauber ist....
Ich wünschte ich hätte einen Garten, wenn Du verstehst was ich meine.
Bleiben wir weiterhin in Kontakt?
LG, Engel33

07.07.2009 22:25 • #23


S
Hallo ihr Lieben,

also wenn ich mir manche Schicksale so anschau, dann schäm ich mich richtig, dass ich mich überhaupt beklage.

Ich find die Idee mit dem Kreuz, dass jeder tragen muss sehr schön, aber leider gibt es auch Menschen, die im Laufe ihres Lebens unter dieser Last zusammenbrechen.

Ich weiß ja ganz realistisch gesehen selbst nicht, wovor ich eigentlich Angst hab. Ich bin körperlich gesund, ich habe einen tollen Mann und einen tollen Sohn, eine Familie, die hinter uns steht und in der wir zu allen ein gutes Verhältnis haben. Ich bin zwar bei meinen Großeltern aufgewachsen und hab natürlich schon immer Angst, dass ich einfach bald keine Eltern mehr habe, denn sie sind nunmal schon alt, aber andere Menschen verlieren irgendwann auch ihre Eltern. Das ist doch keine Erklärung dafür, nur noch in Angst zu leben.

Ich denke halt immer sehr viel nach, darüber, wie ich tief im Innern eigentlich bin, was mich ausmacht, warum ich hier bin und ich bekomme Panik, wenn ich auf all das keine klare Antwort bekomme. Ich denke schon so viel drüber nach, dass mich manchmal vor lauter Angst ein richtiges Unbwirklichkeitsgefühl überkommt und ich mich ganz fremd und fehl am Platz fühl in meiner Umgebung. Woraufhin ich dann noch mehr Angst bekomme. Wenn ich auf diese Fragen eine Antwort wüsste, dann denke ich hätt ich auch nicht mehr so viel Angst vor dem Leben. Dann würd ich mich vielleicht sogar freuen auf all die schönen Dinge mit denen man sich beschäftigen kann - ausser Angst. Aber ich fühl mich so verloren.

Dabei denk ich, dass sich im Denken nichts bewegen kann, wenn man nur immer grübelt, schließlich is das Leben ja was dynamisches, dass sich entwickelt. Also warum nicht einfach mal drauf los leben und sehen, ob sich dann nicht alles allein findet? Warum is das so verdammt schwer?

LG, sunshine

09.07.2009 11:37 • #24


Schlafkappe
Hallo sunshine,
vielleicht könntest du es einfach so sehen, dass du wohl kein oberflächlicher Mensch bist, der halt mehr seinen Gedanken und Gefühlen nachfühlt.
Ich finde das ist nicht immer unbedingt das Schlechteste. Willst du nicht mal abwarten, was dabei raus kommt. Ich denke irgendwann kommen die Antworten von ganz alleine. Es ist im Moment bestimmt eine schwere Zeit, aber alles hat im nachhinein etwas Gutes.
Ich bin körperlich auch ein gesunder Mensch und bin trotzdem in die Depressionen gekommen. Wenn wir immer wüßten, warum könnten wir früher dagegen steuern. Ist halt nicht allen möglich, und es spielen so viele Lebensumstände mit.
Aber sind wir deswegen schlechtere Menschen?
NEIN!
Ich wünsch euch allen einen schönen Tag!

09.07.2009 11:46 • #25


E
Hallo sunshine83,

beobachte Dich mal im Alltag und finde heraus wann und in welcher Situation die Angt auftritt. Es hört sich so nach heiler Welt an, vielleicht spürst Du da irgendwas, weil Du ein tiefgehender Mensch bist!
Gruß Engel33

09.07.2009 15:43 • #26


S
Hey,

bei mir kommt die Angst immer dann, wenn ich weiß, ich hab nichts zu tun. Als müsst ich jetzt sofort einen Plan für die nächsten 50 Jahre erstellen und mir für jeden Tag was ausdenken, das mich quasi berechtigt hier zu sein. Also ich suche verkrampft in allem einen Sinn und eine Erklärung. Einfach mal nen Tag sinnlos vertrödeln, einfach nur, weil er schön is, das macht mir Angst. Ich habe einfach Panik ich könnte feststellen, dass mein Leben irgendwie keinen Sinn hat oder so. Es ist schwer zu erklären.
Dabei denk ich auch, dass sowas von allein mit der zeit kommt. Bin ja jetzt wirklich Wochen und Monate nur rumgesessen und hab Amgst gehabt und hab den ganzen Tag in meinen vier Wänden vor mich hingegrübelt. Da käm vielleicht jeder auf solche Gedanken, zu viel Ruhe und Selbstreflexion is ja bekanntlich genauso schlecht wie zu viel Stress.

Muss halt nen Weg finden, einfach mal Vertrauen zu haben in die Welt und in das Leben, dass alles gut wird.

LG, sunshine

10.07.2009 11:19 • #27






Mira Weyer