S
Susan1990
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und hoffe, dass ich hier mit meinem Problem richtig bin.
Also. Ich bin 26 und komme gerade aus meiner ersten richtigen Beziehung, die etwa 1,5 Jahre hielt, und ich wurde verlassen. Klar, frisch getrennt geht es jedem schlecht - darum geht es aber gar nicht. Vielmehr geht es mir darum, was IN der Beziehung psychisch bei mir los war.
Bevor wir zusammengekommen sind, ging es mir eine Zeit lang psychisch nicht besonders gut (konnte mich schwer zu irgendwas aufraffen, hab irgendwie keinen richtigen Sinn in allem gesehen). Dann habe ich ihn kennen gelernt, wir haben uns sehr gut verstanden, ich hatte sogar den Mut den ersten Schritt zu machen, und wir sind zusammen gekommen. Plötzlich ging es mir unglaublich gut, es war so schön mit ihm und ich hatte sowas noch nie vorher erlebt. Dieses Gefühl hielt so etwa 2,5 Monate an. Dann hatte ich auf einmal ständig negative Gedanken, die darum kreisten, was alles Schlimmes passieren könnte (Krankheit, Unfall, er hat ne Andere, jemandem aus meiner Familie passiert etwas,...). Ich hab teilweise nächtelang nicht geschlafen, weil ich so Panik hatte, für die es rational ja keine Erklärung gab. Ihm konnte ich das nicht erzählen, weil er so ein ausgeglichener, positiver Mensch ist. Ich dachte, es wäre eine Phase, aber leider ging es so weiter - ich dachte, wenn die Beziehung gut läuft (und das tat sie am Anfang), müsste dafür eben etwas anderes schlimmes passieren, sei es nur, dass es in der Uni nicht läuft oder so. Irgendwann sind wir beide für eine Weile (Praktikum) in eine andere Stadt gegangen und da wurde es immer schlimmer. Ich konnte meine negativen Gefühle auch vor ihm irgendwann nicht mehr verstecken und ich glaube ihn hat das ziemlich irritiert. Ich war oft gereizt, habe mich über Kleinigkeiten aufgeregt,... so kannte er mich gar nicht, da es mir am Anfang der Beziehung ja so gut ging. Ich war dann der Meinung, ich könnte ihm das nicht sagen, weil er das nicht verstehen würde. Jetzt weiß ich natürlich, dass ich ihm diese Chance hätte geben müssen, um der Beziehung eine Chance zu geben. Diese akute, pausenlose Angst wurde dann nach und nach etwas besser. Aber irgendwie konnte ich mich nicht wirklich öffnen, ihn nicht wirklich an mich ran lassen. Ich glaube, meine negative Art hat ihn auch belastet. Ich habe mich oft so unsicher gefühlt und hatte ständig Gedanken, wie es kann doch nicht sein, dass alles gut ist. Gleichzeitig muss ich rückblickend sagen, dass es relativ früh Anzeichen dafür gab, dass wir vielleicht nicht die Richtigen füreinander sind - er Karrieremensch, sehr rational; für mich stehen soziale Beziehungen an erster Stelle, ich bin sehr emotional. Letztendlich hat er auch Schluss gemacht mit den Worten, wir seien nicht die Richtigen füreinander und es sei nicht die eine Beziehung, die er für immer führen möchte, die Gefühle würden nicht reichen. Ich stelle mir jetzt so viele Fragen... kam diese ständige Angst daher, dass ich schon früh die Vermutung hatte, dass es nicht für immer sein würde, das aber nicht wahrhaben wollte? Oder ist alles so gekommen, weil ich mich nicht darauf einlassen konnte und irgendwie der Meinung bin, ich dürfte/ könnte/ was auch immer - nicht glücklich sein? Ich habe mir auch ständig negative Dinge gesucht (unbewusst), um die meine Gedanken dann gekreist sind. Ich habe die Beziehung auch ziemlich manipuliert - ihm ständig Vorwürfe gemacht, ihn oder sein Handeln kritisiert. Und wenn er mal einen Tag am Wochenende etwas anderes gemacht hat, war ich total gekränkt und habe völlig bescheuert reagiert (eben durch Vorwürfe, beleidigt sein, unfair sein etc.). Ich glaube, das lag vor allem auch daran, dass er nie ich liebe dich gesagt hat und ich so verunsichert war und ständig dachte, ich sei ihm eh nicht wichtig. Ich habe auch nie ich liebe dich gesagt und im Nachhinein weiß ich irgendwie auch nicht, ob ich ihn wirklich geliebt habe. Ich muss dazu sagen, dass die gemeinsame Zeit schon schön war, ich konnte mich nur nicht so richtig voll und ganz fallen lassen. Dennoch habe ich auch viel für ihn getan und war nicht nur schrecklich, sonst wäre er ja auch kaum so lange mit mir zusammen gewesen. Naja, aber jetzt quält mich die Frage - hat es wirklich einfach nicht gut genug gepasst, oder habe ich alles kaputt gemacht? Manchmal glaube ich, dass wir einfach zu verschieden waren, dann wieder plagen mich die Selbstvorwürfe, dass ich das Beste verloren habe, was mir je passiert ist und ich daran schuld bin.
Diese ständigen Sorgen, Ängste etc. plagen mich seit der Kindheit - sei es vor Krankheiten, vor der Zukunft, vor Verlusten, oder manchmal auch einfach vor noch irrationaleren Dingen. Mein Selbstwertgefühl ist auch sehr gering. Ich wurde in der Schule gemobbt (nur am Ende der Grundschule etwa 1 Jahr, aber es war schlimm) und da meine Schwester chronisch krank ist, war es zu Hause nicht immer leicht und ich habe mich oft nicht beachtet gefühlt (und auf fragwürdige Art und Weise um Aufmerksamkeit gekämpft). Das Verhältnis zu meinem Vater ist sehr schwierig gewesen, er hat meine Schwester stets vergöttert und sehr offensichtlich bevorzugt, ich hingegen war misslungen, was er auch so gesagt hat. Ich habe mich irgendwann auch so gefühlt und mich oft gefragt, warum nicht ich diejenige bin, die krank ist.
Ich denke, es ist ein komplizierter Fall... mir fällt es gerade schwer, meine Gedanken zu ordnen. Vielleicht ist es irgendwie eine Mischung aus generalisierter Angst und nahezu keinem Selbstwert? Oder ich bin einfach Beziehungs- bzw. Bindungsunfähig? Wäre es möglich, dass ich diese Dinge aus meiner Vergangenheit mich noch immer sehr belasten und erst in meiner Beziehung zum Ausdruck gekommen sind? Der Gedanke, das Beste in meinem Leben verloren zu haben macht mich unendlich fertig, was dazu führt, dass ich noch viel weniger mit mir selbst klar komme als jemals zu vor. Der einzige Gedanke, der mir hilft, ist, dass ich dadurch vielleicht gemerkt habe, dass ich etwas ändern muss. Die Vergangenheit lässt sich zwar nicht rückgängig machen, aber was würdet ihr mir für die Zukunft raten? Meint ihr, eine Therapie wäre sinnvoll?
ich bin neu hier und hoffe, dass ich hier mit meinem Problem richtig bin.
Also. Ich bin 26 und komme gerade aus meiner ersten richtigen Beziehung, die etwa 1,5 Jahre hielt, und ich wurde verlassen. Klar, frisch getrennt geht es jedem schlecht - darum geht es aber gar nicht. Vielmehr geht es mir darum, was IN der Beziehung psychisch bei mir los war.
Bevor wir zusammengekommen sind, ging es mir eine Zeit lang psychisch nicht besonders gut (konnte mich schwer zu irgendwas aufraffen, hab irgendwie keinen richtigen Sinn in allem gesehen). Dann habe ich ihn kennen gelernt, wir haben uns sehr gut verstanden, ich hatte sogar den Mut den ersten Schritt zu machen, und wir sind zusammen gekommen. Plötzlich ging es mir unglaublich gut, es war so schön mit ihm und ich hatte sowas noch nie vorher erlebt. Dieses Gefühl hielt so etwa 2,5 Monate an. Dann hatte ich auf einmal ständig negative Gedanken, die darum kreisten, was alles Schlimmes passieren könnte (Krankheit, Unfall, er hat ne Andere, jemandem aus meiner Familie passiert etwas,...). Ich hab teilweise nächtelang nicht geschlafen, weil ich so Panik hatte, für die es rational ja keine Erklärung gab. Ihm konnte ich das nicht erzählen, weil er so ein ausgeglichener, positiver Mensch ist. Ich dachte, es wäre eine Phase, aber leider ging es so weiter - ich dachte, wenn die Beziehung gut läuft (und das tat sie am Anfang), müsste dafür eben etwas anderes schlimmes passieren, sei es nur, dass es in der Uni nicht läuft oder so. Irgendwann sind wir beide für eine Weile (Praktikum) in eine andere Stadt gegangen und da wurde es immer schlimmer. Ich konnte meine negativen Gefühle auch vor ihm irgendwann nicht mehr verstecken und ich glaube ihn hat das ziemlich irritiert. Ich war oft gereizt, habe mich über Kleinigkeiten aufgeregt,... so kannte er mich gar nicht, da es mir am Anfang der Beziehung ja so gut ging. Ich war dann der Meinung, ich könnte ihm das nicht sagen, weil er das nicht verstehen würde. Jetzt weiß ich natürlich, dass ich ihm diese Chance hätte geben müssen, um der Beziehung eine Chance zu geben. Diese akute, pausenlose Angst wurde dann nach und nach etwas besser. Aber irgendwie konnte ich mich nicht wirklich öffnen, ihn nicht wirklich an mich ran lassen. Ich glaube, meine negative Art hat ihn auch belastet. Ich habe mich oft so unsicher gefühlt und hatte ständig Gedanken, wie es kann doch nicht sein, dass alles gut ist. Gleichzeitig muss ich rückblickend sagen, dass es relativ früh Anzeichen dafür gab, dass wir vielleicht nicht die Richtigen füreinander sind - er Karrieremensch, sehr rational; für mich stehen soziale Beziehungen an erster Stelle, ich bin sehr emotional. Letztendlich hat er auch Schluss gemacht mit den Worten, wir seien nicht die Richtigen füreinander und es sei nicht die eine Beziehung, die er für immer führen möchte, die Gefühle würden nicht reichen. Ich stelle mir jetzt so viele Fragen... kam diese ständige Angst daher, dass ich schon früh die Vermutung hatte, dass es nicht für immer sein würde, das aber nicht wahrhaben wollte? Oder ist alles so gekommen, weil ich mich nicht darauf einlassen konnte und irgendwie der Meinung bin, ich dürfte/ könnte/ was auch immer - nicht glücklich sein? Ich habe mir auch ständig negative Dinge gesucht (unbewusst), um die meine Gedanken dann gekreist sind. Ich habe die Beziehung auch ziemlich manipuliert - ihm ständig Vorwürfe gemacht, ihn oder sein Handeln kritisiert. Und wenn er mal einen Tag am Wochenende etwas anderes gemacht hat, war ich total gekränkt und habe völlig bescheuert reagiert (eben durch Vorwürfe, beleidigt sein, unfair sein etc.). Ich glaube, das lag vor allem auch daran, dass er nie ich liebe dich gesagt hat und ich so verunsichert war und ständig dachte, ich sei ihm eh nicht wichtig. Ich habe auch nie ich liebe dich gesagt und im Nachhinein weiß ich irgendwie auch nicht, ob ich ihn wirklich geliebt habe. Ich muss dazu sagen, dass die gemeinsame Zeit schon schön war, ich konnte mich nur nicht so richtig voll und ganz fallen lassen. Dennoch habe ich auch viel für ihn getan und war nicht nur schrecklich, sonst wäre er ja auch kaum so lange mit mir zusammen gewesen. Naja, aber jetzt quält mich die Frage - hat es wirklich einfach nicht gut genug gepasst, oder habe ich alles kaputt gemacht? Manchmal glaube ich, dass wir einfach zu verschieden waren, dann wieder plagen mich die Selbstvorwürfe, dass ich das Beste verloren habe, was mir je passiert ist und ich daran schuld bin.
Diese ständigen Sorgen, Ängste etc. plagen mich seit der Kindheit - sei es vor Krankheiten, vor der Zukunft, vor Verlusten, oder manchmal auch einfach vor noch irrationaleren Dingen. Mein Selbstwertgefühl ist auch sehr gering. Ich wurde in der Schule gemobbt (nur am Ende der Grundschule etwa 1 Jahr, aber es war schlimm) und da meine Schwester chronisch krank ist, war es zu Hause nicht immer leicht und ich habe mich oft nicht beachtet gefühlt (und auf fragwürdige Art und Weise um Aufmerksamkeit gekämpft). Das Verhältnis zu meinem Vater ist sehr schwierig gewesen, er hat meine Schwester stets vergöttert und sehr offensichtlich bevorzugt, ich hingegen war misslungen, was er auch so gesagt hat. Ich habe mich irgendwann auch so gefühlt und mich oft gefragt, warum nicht ich diejenige bin, die krank ist.
Ich denke, es ist ein komplizierter Fall... mir fällt es gerade schwer, meine Gedanken zu ordnen. Vielleicht ist es irgendwie eine Mischung aus generalisierter Angst und nahezu keinem Selbstwert? Oder ich bin einfach Beziehungs- bzw. Bindungsunfähig? Wäre es möglich, dass ich diese Dinge aus meiner Vergangenheit mich noch immer sehr belasten und erst in meiner Beziehung zum Ausdruck gekommen sind? Der Gedanke, das Beste in meinem Leben verloren zu haben macht mich unendlich fertig, was dazu führt, dass ich noch viel weniger mit mir selbst klar komme als jemals zu vor. Der einzige Gedanke, der mir hilft, ist, dass ich dadurch vielleicht gemerkt habe, dass ich etwas ändern muss. Die Vergangenheit lässt sich zwar nicht rückgängig machen, aber was würdet ihr mir für die Zukunft raten? Meint ihr, eine Therapie wäre sinnvoll?
12.02.2018 20:49 • • 12.02.2018 #1
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