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L
Hallo ihr Lieben,
Vor kurzen habe ich schon einmal einen ähnlichen Threat zum Thema eröffnet.
Es geht um mein Studium. Ich studiere seit einer Woche Pädagogik mit Nebenfach Psychologie und gehe nebenbei noch zur Psychotherapie weil ich eine hypochondrische Störung habe. Seit ich 16 bin habe ich Panikattacken und fast alltägliche unterschwellige Angst. Ich habe keine Ausbrüche mehr von Panikattacken aber trotzdem manchmal ein mulmiges Gefühl.
Mein Dozent meinte gestern, dass man den Studiengang nur studieren soll wenn man eine starke Persönlichkeit hat. Und das habe ich nicht. Als ich ein Jahr im Kinderheim gearbeitet habe, wusste ich, dass ich so einen Job nie mein ganzes Leben lang machen könnte. Zu viel Stress, zu viel Probleme. Ich weiß nicht ob ich in der Pädagogik richtig aufgehoben bin. Es interessiert, gar keine Frage. Aber was soll ich sonst machen? Ich bin in nichts so richtig gut. Aber was bringt es irgendwas zu studieren OHNE Zukunft?

12.10.2016 08:08 • 12.10.2016 #1


13 Antworten ↓


L
Fragen wir mal andersrum: Könntest du denn noch wechseln, und wenn ja, was wären denn die Alternativen? Mit Studium kenn ich mich leider nicht aus, war nie auf der Uni außer auf Besuch. Wahrscheinlich sind da bei Studienanfang die interessanten Studiengänge alle schon ausgebucht und was bleibt ist so Zeug wo man hinterher Taxifahren kann. Kommt natürlich auch auf die Stadt an, es gibt ja Unis mit einem wundervollen Angebot. Wie ist das bei euch so?

Wenn du nicht wechseln kannst - also wenn du schon weißt, daß dir Kinder zu stressig sind (und wer könnte das besser verstehen als ich ...) dann ist es schonmal nix mit der Karriere im Kinderbetreuungswesen oder wie man das nennen will. Kann man als studierter Pädagoge was anderes machen als sich im Heim einen Tinnitus holen? Wenn ja, dann vielleicht in die Richtung hinarbeiten. Oder das Nebenfach ausbauen.
Wenn du selber Angststörungen hast, dann könntest ja später als Psychologische Beraterin den Betroffenen eh supergut helfen weil du dich in sie reinversetzen kannst.
Andererseits ist es so, daß man im Studienfach Psychologie sehr viel Mathematik (Stochastik) hat, also schon was für Liebhaber, für mich wärs nix gewesen mit meinen ewigen Mathefünfern.

12.10.2016 08:25 • #2


A


Pädagogikstudium- wirklich das Richtige?

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L
Ich bin auch schlecht in Mathe. Aber ich hoffe nicht, dass es so schlimm wird
Also ein Alternativstudiengang gibt es für mich nicht.
Höchstens in die Richtung Kommunikationswissenschaft.
Mit der Pädagogik kann man in vielen Bereichen arbeiten. In Vereinen, Erwachsenenbildung, Weiterbildung, als Dozent, und im Personalwesen von Firmen. Letzteres möchte ich mal machen.

12.10.2016 08:40 • #3


H
Hallo Lilli,

ich habe mich von deinem Beitrag angsprochen gefühlt, da ich ein ähnliches Problem habe, nur dass ich dieses Jahr mein soziales Studium erfolgreich abgeschlossen habe. Aber auch ich stelle mir die Frage wo die Reise hingeht in meinem Fall? Ich bin arbeitsuchend, Jobs gibt es sehr viele, allerdings in meinem Fall in einer Richtung, die ich mir momentan aufgrund meiner Ängste nicht vorstellen kann. Bei mir war die Situation mit der Angsterkrankung bzw. Burn out etwas anders. Sie ist erst nach derm dritten Semester ausgebrochen. Aufgrund von Stress, dem eigenen Perfektionismus, Vereinbarkeit Familie und Studium, Praktikas Pendlerei, so hat hat sich bei mir die Angststörung entwickelt, Panikattacken etc. Ich habe ein Semester ausgesetzt und als es mir dann besser ging langsam weitergemacht und ich habe es schließlich geschafft, was mich sehr stolz gemacht hat. Aber nun habe ich Schwierigkeiten einen Job zu finden, weil ich nichts passendes finde. Ich habe schon lange keine Panikattacken mehr, aber trotzdem spüre ich oft Angst und bin vor allem möglichen Terminen nervös und aufgeregt:-( und habe Herzrasen. Alles Neue macht mir Angst. Ich sage immer, ich bin irgendwie zu sensibel für diese Welt. Und es ist wie bei dir, auf der einen Seite gibt es Bereiche die ich sehr interessant finde, auch Heimarbeit mit traumatisierten Kindern, auf der anderen Seite fehlt mit die nötige Distanz.
Ich glaube, hätte ich diese Angststörung schon vor dem Studium gehabt, hätte ich es womöglich nicht angefangen.
Ich kann mit meiner Angsterkrankung ganz gut umgehen, aber trotzdem stehe ich aufgrund dieser Ängste immer wieder vor neuen Hürden und ganz ehrlich kann ich mich nicht immer überwinden mich der Angst zu stellen. Manchmal drücke ich mich auch davor und deshalb wird die Angst auch nicht kleiner.
Warst du oder bist du noch Therapie aufgrund deiner Ängste? Falls nicht, wäre es doch ratsam deine Ängste so anzugehen. Es gibt durchaus Menschen, die sich nach überwundener Depression oder Angsterkrankung auf diesem GEbiet weiterbilden und so anderen Betroffenen helfen. Aber auch hierbei ist es wichtig, dass man die eigenen Erkrankung gut im Griff hat!
Es gibt ja nicht nur die Heimarbeit oder? Bestimmt gibt es auch weniger belastende Bereiche,in denen du dich wohler fühlst. Gibt es denn etwas was dich an dem Studiengang fasziniert?
Hast du schon mal an eine Ausbildung gedacht? Es gibt an Uni auch psychologische Beratungsstellen, dort könntest du deine Sorgen auch ansprechen. Glaub mir du bist nicht die Einzige.

LG

12.10.2016 09:01 • #4


H
Zitat von lili90:
Ich bin auch schlecht in Mathe. Aber ich hoffe nicht, dass es so schlimm wird
Also ein Alternativstudiengang gibt es für mich nicht.
Höchstens in die Richtung Kommunikationswissenschaft.
Mit der Pädagogik kann man in vielen Bereichen arbeiten. In Vereinen, Erwachsenenbildung, Weiterbildung, als Dozent, und im Personalwesen von Firmen. Letzteres möchte ich mal machen.



Entschuldige, habe ein wenig zu lange gebraucht mit meiner Antwort:-) du hast geschreiben, dass dich das Personalwesen in Betrieben interessiert. Das ist die betriebliche Sozialarbeit, da wollte ich auch gern hin. Leider gibt es kaum offene Stellen in der Richtung. Wo Leute jetzt gebraucht werden sind: Begleitung/Betreuung von Flüchtlingen, Jobcoaches mit Langzeitarbeitslosen oder mit Jugendlichen, Jugendamt und Kitas. Wäre denn die Kita Arbeit etwas für dich?

12.10.2016 09:05 • #5


L
Na das ist doch schon mal was. Also du willst so eine Art Beraterin werden, die dann in den Firmen Teambuildings veranstalten, wo man sich gegenseitig fertigmacht ... uups sorry, da sind mir wieder die eigenen Erfahrungen hochgekommen. Aber hier besteht durchaus Bedarf, also warum meinst, du daß dein Studium ohne Zukunft wäre? Abgesehen davon, daß man das vorher ja auch nie genau vorhersagen kann, was 'Zukunft' hat und was nicht. In unserer schnellebigen Zeit. Wenn dir das Studium Freude macht und es dich interessiert, dann machs halt einfach. Mein schlauer Herr Vater hat mich damals, als ich eigentlich auf die FOS wollte auf den sozialen Bereich, einfach bei Wirtschaft, Recht Verwaltung angemeldet, weil er der Ansicht war, eine Ausbildung auf dem sozialen Zweig hätte keine Zukunft. Aber jemanden wie mich, der Mathe supergut findet auf dem Wirtschaftszweig anzumelden, das hat Zukunft? Oida!

Meinereiner hat dann die Schule vor dem Abschluß geschmissen und ist erstmal ein paar Jahre versackt. Soviel zur Zukunft.

Laß dich also nicht von der Aussage eines Dozenten verrückt machen. Zu mir hat in der ersten Gymnasialklasse auch mal ein Lateinlehrer gesagt, so wie er meine Leistungen sieht hätt ich hier keine Zukunft. In der sechsten Gymnasialklasse hatten wir den wieder und er hat mich den anderen als Vorbild angedient. Soviel zu den Einschätzungen des Lehrpersonals.

Wenn dir also das Studium von der Thematik her zusagt und du die ganzen Sachen die man da lernen muß, gerne lernst weil es dich interessiert, dann mach das einfach so weiter. Im Verlauf wird sich herausstellen, was du später damit machen kannst und wirst. Man macht ja auch Praktika und so. Also, nix einreden lassen!

12.10.2016 09:10 • #6


aldia249
Hallo liebe Lili,
also erstmal würde ich dir raten, die Fragen und Unklarheiten noch zurück zu stellen. Du hast erst gerade eine Woche hinter dir. Das ist alles noch viel zu früh, um irgendwas zu entscheiden bzw. gedanklich auseinander zu pflücken. Ich würde dir raten, dir die ersten paar Wochen jetzt einfach anzuschauen und zu erleben, ohne irgendwelche Sinnfragen zu klären, weil sowas immer alle Eindrücke verfälscht. Du hast noch Zeit. Im Moment kannst du dich sowieso noch nicht bewerben.


Ich weiß jetzt nicht wie alt du bist und was du vorher gemacht hast, aber wenn der Bachelor jetzt dein erstes Studium ist, dann is nach vorne auch noch ne Menge Luft. Der Bachelor ist ja sowieso immer die Basis für danach und Pädagogik ist ja so was allgemeines; da ist ja wirklich noch keine konkrete Richtung vorgegeben. Ist jetzt was anderes, wenn du Jura oder Medizin studieren würdest. Also theoretisch könntest du dich danach immer noch (im Master) in entferntere Bereiche (wie z.b. Human Resources) orientieren. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Prof das so meinte, dass man die starke Persönlichkeit braucht, wenn man eher in der klassischen Richtung arbeitet, wie z.B. bei Psycho-Therapeut/in, oder im Waisenhaus etc. Da trifft das auf jeden Fall zu, aber dir ist ja eben auch kein fester Weg vorgegeben.

Im Studium wirst du auch alle Zeit haben, dich zu orientieren. Du könntest zum Beispiel ein Praktikum machen, entweder als Semester einschieben, oder in den Semesterferien. Wenn dich gerade der HR Bereich so interessiert, dann könntest es auch als Werkstudentin versuchen.
Ich persönlich würde dir empfehlen, da unbedingt vorher rein zu schnuppern, weil ich das auch immer machen wollte. Nachdem ichs mir dann angeschaut habe, hat sich das schlagartig geändert.

Falls dich zu Kommunikationswissenschaften was interessiert, kannst mich auch gerne fragen. Ich studiere Unternehmenskommunikation.

Liebe Grüße

12.10.2016 09:10 • #7


L
Leider auch nicht.
Alles was in Gruppen ist, stresst mich irgendwie. Ich kann mich viel besser konzentrieren, wenn ich mit jemanden ALLEINE bin.
Mir schwebt nur die ganze Zeit die Aussage von meinem Dozenten im Hinterkopf wenn sie keine stabile Persönlichkeit haben, dann lassen sie es. Es gibt ja auch das Bsp. Psychologiestudenten mit psychologischen Problemen, die sich dann selbst therapieren wollen.
Er zog das alles ins Lächerliche...

Ich bin 20 und das ist mein erstes Bachelorstudium. Ich antworte euch später. Muss jetzt erstmal in die Uni.
Übrigens: ich habe große Schwierigkeiten vor Gruppen zu reden. Werde da immer rot und nervös. Kann mich kaum konzentrieren und heute müssen wir uns schon für Vorträge eintragen
Ohjemine...ich glaub ich schreib erstmal ein Protokoll und warte mit dem Vortrag.

12.10.2016 09:13 • #8


H
Hallo

eine starke Persönlichkeit....gibt es dafür eine einheitliche Definition?

Gemäß des kognitiv-emotiven verhaltenstherapeutischen Ansatzes von Ellis sollte eine Person nie als Ganzes bewertet werden, sondern die einzelnen vielen Komponenten der Persönlichkeit für sich.

Was ich dir damit sagen möchte?

Ich studiere Psychologie, obwohl ich psychisch nicht 100% gesund bin.

Ein Mensch mit einer Neigung zu psychischen Erkrankungen, kann durchaus tolle Fähigkeiten mit sich bringen um ein kompetenter Pädagoge oder Psychologe zu sein.
Genauso, wie weitestgehend gesunde Menschen eher ungeeignet sein können.
Dies sollte also nicht der ausschlaggebende Punkt sein.

Wichtig ist, dass du dich mit dem Studienfach identifizieren kannst und es dir selbst zutraust.

Des Weiteren hast du schon selbst angemerkt, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt als Pädagoge zu arbeiten - es muss ja nicht das Heim werden.

Liebe Grüße

12.10.2016 09:23 • #9


H
Liebe Lilli,

auch ich habe große Angst vor Referaten, die hatte ich auch schon vor meiner Angststörung, allerdings habe ich es nicht gemieden. Im Gegenteil habe bis zum dritten Semester fast nur Vorträge als Prüfungsleistungen. Aber seit der Angsterkrankung ist auch diese Angst stärker geworden, so dass ich dann nur noch Seminararbeiten geschreiben habe. Dies war allerdings mit einem viel größeren Aufwand verbunden. Tja und heute könnte ich mir auch keine Tätigkeiten vorstellen, wo ich referieren oder Seminarinhalte durchführen muss. Einzelfallarbeit dagegen kann ich mir sehr gut vorstellen, da habe ich keine Probleme mit. Nur leider gibt es in dem Bereich nicht so viele Stellenangebote:-(
Hoffnungschimmer hat uns aber schon aufjedenfall auch Mut gemacht, oder?:-)

12.10.2016 09:51 • #10


L
Würde gerne wissen was Hoffnungsschimmer für eine psychische Beeinträchtigung hat.
Also ich glaube ich werde noch genug Seminare halten. Da versuch ich erstmal mein Glück mit dem Protokoll. Das muss man auch kurz vorstellen.

12.10.2016 11:42 • #11


L
Hab mich nun doch für das Referat entschieden. Drückt mir die Daumen

12.10.2016 20:50 • #12


Carcass
Wo studierst du denn und welchen Schwerpunkt?

12.10.2016 20:54 • #13


L
Chemnitz.
Nebenfach Psychologie :/

12.10.2016 20:58 • #14


A


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