Pfeil rechts
8

Blumengirl86
Liebe Leute, ich habe gerade dieses Forum gefunden und wollte meine Probleme mitteilen, die ich seit fast 10 Jahren habe. Ich möchte wissen, ob noch jemand so etwas fühlt oder durchmacht, weil ich mich allein und unverstanden.
Es begann mit zufälligen Panikattacken, die in bestimmten Situationen wie in der Bahn, beim Fliegen oder in Menschenmengen auftraten.Am Anfang war es viel einfacher, die Gefühle zu kontrollieren, aber mit der Zeit wurde es schlimmer.2019 hatte ich ein beruflich bedingtes Burnout und begann mit Escitaloprame - die Dosis war 10 mg. Ich habe es 1 Jahr lang genommen und hatte erstaunlicherweise keine Nebenwirkungen und konnte es schrittweise ohne Probleme absetzen.In dieser Zeit habe ich mich großartig gefühlt, 16 kg zugenommen, konnte aber mein Leben voll ausleben. Das war auch der Grund, warum ich mit meinem Arzt beschlossen habe, die Medikamente abzusetzen.

Und es war alles ganz gut, bis zum März 2022, als ich plötzlich immer häufiger Angstattacken bekam - fast jeden Tag stand ich unter enormem Stress.Und ich wurde depressiv - nichts macht mich glücklich, ich kann kaum meinen Job machen, will mich nicht mit meinen Freunden treffen und habe keine Vorfreude auf die Zukunft.Also habe ich mit meinem Arzt gesprochen, und obwohl ich mich schlecht fühle, wenn ich zu den Medikamenten zurückkehre, habe ich wieder mit der Einnahme von Escitaloprame begonnen. Doch dieses Mal habe ich schreckliche Magen-Darm-Probleme und Übelkeit, ich kann nicht essen und trinken normal fast für eine Woche jetzt. Ich bin hoffnungslos. ich habe Angst, dass die Medikamente diesmal nicht wirken, dass ich wieder in die Furcht und Angst zurückfalle und dass mein Leben nie wieder in Ordnung sein wird. ich bin jung und möchte reisen und Kinder haben, aber all das scheint so unmöglich für mich zu sein.
Ich wäre dankbar, wenn ich Ihre Meinung oder Unterstützung hören könnte . ich fühle mich sehr einsam und niemand aus meiner Familie versteht mich. Ich fühle mich auch schlecht, krank bei der Arbeit anrufen, weil ich das Gefühl, dass sie mir eine Kündigung geben wird.
Ich wünsche uns allen, die mit diesen Problemen kämpfen, dass wir unseren Frieden im Leben finden und ein großartiges Leben vor uns haben!

12.04.2022 17:48 • 15.04.2022 x 1 #1


6 Antworten ↓


rednaxela
Zitat von Blumengirl86:
ich habe Angst, dass die Medikamente diesmal nicht wirken, dass ich wieder in die Furcht und Angst zurückfalle und dass mein Leben nie wieder in Ordnung sein wird.

Da kann ich dich insofern beruhigen, als:
- Die Medikamente mitunter einige Wochen brauchen, bis sie anfangen, eine Wirkung zu zeigen
- Die Nebenwirkungen auch einige Wochen brauchen können, bis sie verschwinden
- Es noch viele viele andere Medikamente gibt, auf die der Arzt ausweichen kann

Also, wirf die Flinte noch nicht ins Korn. Warte erst mal noch ab. Sollte das Medikament nicht anschlagen, gibt es noch viele andere, die in Frage kommen und die ebenso wunderbar helfen, wie sie es beim ersten mal gemacht haben bei dir.

Bist du denn in Therapie oder hast du dich um einen Therapieplatz bemüht? Das ist mindestens genau so wichtig wie Medikamente, meiner Meinung nach sogar wichtiger. Die Therapie hilft dir, langfristig stabil zu bleiben und gibt dir Skills an die Hand, die du in so akuten Situationen anwenden kannst.

Zum Schluss möchte ich sagen:
Willkommen hier im Forum

12.04.2022 17:54 • x 4 #2


A


Ich fühle mich hoffnungslos

x 3


Blumengirl86
@Alex93
Vielen Dank für deine Antwort!
Ich mache seit 2019 eine Therapie, aber meine Psychologin war die Hälfte der Zeit schwanger, so dass wir Zeiten hatten, in denen ich nichts gemacht habe. Es ist so schwer, einen Psychologen zu finden, der die Kapazität hat, mich in eine Therapie zu nehmen, weil alle Wartezeiten haben.Ich fühle mich einfach einsam, weil ich mit niemandem reden kann, und manchmal brauche ich einfach nur jemanden, der mir zuhört....

12.04.2022 18:01 • x 1 #3


Lina60
Liebe@Blumengirl86, ich möchte nachdoppeln was @Alex vor mir schrieb. Auch ich habe vor einigen Jahren ein Medikament verschrieben bekommen, das mich relativ rasch von Angst- und Panikmomenten befreite. Erstaunlicherweise ( eine Ausnahme und ein Glücksfall damals) ohne nennenswerte Neben-Einschleich-Wirkungen.

Als ich letztes Jahr genau dasselbe verschrieben bekam, hatte es leider nicht mehr dieselbe Wirkung. Im Gegenteil musste ich nach ein paar Wochen die Behandlung abbrechen, weil ich mit den Nebenwirkungen nicht klar kam.

Ende Februar diesen Jahres, praktisch mit Ausbruch des sehr beängstigenden Ukrainekrieges, verschrieb mir der Psychiater ein neues Psychopharmaka. Obwohl es seine positive Wirkung erst ansatzweise zeigt, und ich ab und an noch mit Einschleichsymptomen zu kämpfen habe, bin ich diesmal optimistisch eingestellt. Aus Erfahrung weiss ich, dass bei mir ( aber auch anderen) einige Wochen nötig sind, bis eine gewisse Leichtigkeit kontinuierlich spürbar wird. Mein Psychiater hat mir für diese schwierige Anfangszeit ein Beruhigungsmittel verschrieben, das mir bei Bedarf über diese Zeit hinweghilft.

Also viel Kraft und Mut zum Nicht-Aufgeben !

12.04.2022 18:31 • x 2 #4


Schlaflose
Zitat von Blumengirl86:
wenn ich zu den Medikamenten zurückkehre, habe ich wieder mit der Einnahme von Escitaloprame begonnen. Doch dieses Mal habe ich schreckliche Magen-Darm-Probleme und Übelkeit, ich kann nicht essen und trinken normal fast für eine Woche jetzt. Ich bin hoffnungslos.

Es kommt häufig vor, dass das gleiche Medikament, das früher gut vertragen wurde und gut wirkte, beim zweiten Mal Nebenwirkungen hat oder nicht wirkt.

13.04.2022 07:47 • #5


Flame
Zitat von Schlaflose:
Es kommt häufig vor, dass das gleiche Medikament, das früher gut vertragen wurde und gut wirkte, beim zweiten Mal Nebenwirkungen hat oder nicht wirkt.


Leider ist das tatsächlich häufig so und deswegen ist es ratsam,seine Medikamente weiter zu nehmen,auch wenn eine Besserung eingetreten ist,alleine schon als Rückfallprophylaxe.
Leider sagt einem das keiner.
Im Gegenteil wird man von ambulanten Therapeuten/Ärzten noch angehalten,die Medikamente zu reduzieren.

Mir wurde in der Psychiatrie gesagt,dass 90 Prozent der Patienten,die ihre Medikamente absetzen eine Rückfall erleben.
Hätte das gerne früher gewusst aber meine ambulante Psychiaterin damals meinte,man müsse ein Medikament ja nicht für die Ewigkeit nehmen und ich dachte,da hat sie ja vollkommen Recht.

Ich hab es abgesetzt und war happy aber eines Tages kam der Rückschlag und das alte Medikament wirkte nicht mehr.

Wenn man ein Medikament hat,das einem hilft,ist das eine super Sache.

Und ich bleibe jetzt bewusst bei dem Medikamententhema.
Wenn der Gehirnstoffwechsel (oder auch der Hormonstatus) unsausgeglichen sind,ackert man sich innerlich kaputt und bekommt doch keinen Boden unter den Füssen.
Deswegen ist es wichtig,dort anzusetzen.

13.04.2022 11:11 • #6


E
Hallo liebe Blumengirl86,
ich weiß nicht genau wogegen die Medikamente die du nimmst wirken sollen, aber als ich Citalopram genommen habe, war es am Anfang auch ganz schlimm. Ich habe kaum gegessen, mir war ständig übel und schwindelig und schlafen konnte ich auch nicht. Es hat etwas gedauert, bis das alles weg war, aber es hat sich definitiv gelohnt!
Wie hier schon ein paar Leute geschrieben haben, kannst du ja auch mal beim Arzt nachfragen ob da nicht noch andere Medikamente in Frage kommen würden, ich meine sowas kann man sogar bei seinem Hausarzt nachfragen.
Wieso stresst dich denn die Arbeit so? Ist es einfach zu viel oder macht es dir eigentlich gar nicht so viel Spaß? Vielleicht würde es dir etwas helfen herauszufinden, wo diese ganze Angespanntheit herkommt. Wenn dir das alleine und ohne therapeutische Hilfe jetzt aber zu viel ist, lass das erstmal und versuch dich abzulenken.
Ich wünsche dir viel Kraft, um nicht aufzugeben!

15.04.2022 14:55 • #7





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Mira Weyer