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B
Hallo!

War jetzt sieben Wochen in der offenen Psychiatrie wegen massiver Angstzustände und Panikattacken- und gebracht hat es nichts. Ich habe mich dort zwar sicherer gefühlt (Ärzte vor Ort!!) und bin dadurch etwas zur Ruhe gekommen, aber an meinem grundsätzlichen Problem hat sich nichts geändert. Meine Dauermedikation wurde erhöht (von Citalopram, 20 mg auf Cipralex, 20 mg), ansonsten wurde ich ständig angehalten, nach Hause zu fahren und dort Zeit allein zu verbringen (meine Hauptangst!!). Ich habe das zwar gemacht, aber letztendlich musste ich mich immer zwingen und überwinden. Oft habe ich es auch nicht ausgehalten, und musste meinen Freund bei mir haben.

Jetzt bin ich wieder zu Hause, warte noch auf einen ambulanten Therapieplatz (wird noch mindestens zwei Monate dauern), und lasse mich von meinem Freund beaufsichtigen. Leider fährt er diese Woche für zwei Wochen ins Ausland, und mir ist schleierhaft, wie ich allein klarkommen soll.

Habe mir zwar einen Nebenjob gesucht, damit ich etwas abgelenkt bin, aber im Grunde bin ich meistens viel zu erschöpft und fühle mich zu schlecht, um meine Arbeit gut meistern zu können.

Weiß jemand einen Rat?
Man kann doch nicht nur noch von Klinik zu Klinik laufen, und das wirkliche Leben verpassen!

Grüße,

bettinaisabelle

08.12.2009 00:59 • 09.12.2009 #1


7 Antworten ↓


S
liebe bettinaisabelle,

vielleicht war die klinik nicht die richtige für dich? Alleine medis bringen ja auch nichts. gab es einzel- und gruppengespräche, verhaltnesübungen, etc.?

Vielleicht wäre eine tagesklinik auch nicht schlecht, wo du täglich das zu hause sein üben kannst?

Klingt jetzt vielleicht blöd, aber kann ja auch sein, dass deine wohnung einfach nicht die richtige ist und du dich im haus oder der umgebung nicht wohl fühlst? Das hatte ich z.b. bei meiner ertsen wohnung auch: ich fand die anderen mieter doof, die straße schrecklich, die gegend hässlich und unheimlich und konnte dann nachts nie alleine in der wohnung schlafen. Dann bin ich umgezogen und es wurde viel besser

alles gute!

08.12.2009 07:43 • #2


A


Hoffnungslos nach Klinik

x 3


G
Huhu,

bei mir hat der Klinikaufenthalt damals auch nichts gebracht, erst eine spätere Verhaltenstherapie bei einer Psychotherapeutin hat dann was gebracht.....

Die Idee mit der Tagesklinik finde ich auch gut, aber die haben ja leider auch oft lange Wartezeiten.....

Eigentlich kann Dir nur helfen die Sachen lernen auszuhalten - wenn Dein Freund jetzt wegfährt musst Du da leider durch....aber Du wirst es schaffen und merken das es gar nicht so schlimm ist wie Du jetzt denkst.

Sag Dir immer wieder, es ist zwar ein doofes Gefühl, aber es passiert Dir ja nix.
Es ist bisher nix passiert, warum sollte da was jetzt passieren ?

Wenn Du Dir das immer wieder sagst, lernt irgendwann Dein Kopf/Psyche um.

Als Nothilfe wenn Du merkst es fängt wieder an : ablenken und die Angst gar nicht erst zulassen.
Sollte sie doch kommen, dann Augen zu und durch und immer wieder sagen es passiert ja nix - ist ja nie was passiert - ich fühle mich nur doof.

Du packst das !

LG
GAbi

08.12.2009 09:42 • #3


N
Ich war letztes Jahr zur Kur und mir ging's ähnlich. Als ich dort war, lief's ganz gut, im Nachhinein hat mich die ganze Sache nur runtergezogen und ich war um eine Hoffnung ärmer. Ich kann nur sagen, dass Zwingen gar nichts bringt, nur das Gegenteil.

08.12.2009 12:52 • #4


B
Lieben Dank für die Antworten!

Therapeutisch lief in der Psychiatrie leider nicht viel. Hatte die letzten zwei Wochen noch jeweils zwei Einzelgespräche, wo man aber nur alles anreißen konnte. Zu richtigen Verhaltensübungen sind wir gar nicht mehr gekommen.

Denke auch, dass eine Verhaltenstherapie hilfreich sein kann, muß aber nunmal warten. Und nach Tagesklinik-Plätzen habe ich mich auch erkundigt. Da sind leider auch lange Wartezeiten.

Hab riesige Panik, wenn mein Freund morgen wegfährt. Und leider denke ich ja auch immer (wegen der körperlichen Symptome: Atemnot, Herzrasen, Unruhe etc.), dass etwas Bedrohliches passiert. Werde da wohl durchmüssen, habe aber solche Angst, dass ich wieder in die Psychiatrie flüchte (weil ich kurzfristig nichts Besseres finde).

Eine neue Wohnung wäre natürlich super, kann mir momentan aber keinen Umzug leisten.

Liebe Grüße

08.12.2009 22:43 • #5


S
hey, ich wünsch dir ganz viel kraft und mut!

Die symptome sind schrecklich, aber irgendwann lassen sie ja wieder nach und es kann dir nichts passieren!! Hab auch schon soviele nächte hindurch herzrasen gehabt und lebe immernoch

wenn aber die psychiatrie für dich ein rettungsanker ist, dann ist das ja auch legitim!

Vielleicht gibt es aber auch in deiner nähe ein psychosomatisches krankenhaus oder ein kranknehaus mit psychosomatischer abteilung? da geht die aufnahme meist schneller als in eine klinik und sie arbeiten dort mehr psychotherapeutisch als in der psychiatrie.

alles gute

08.12.2009 23:50 • #6


B
Hallo salome,

danke dir!

Denke mit Schrecken an die Nächte, in denen ich mit Atemnot und Erstickungsängsten gekämpft habe. Vielleicht kennst du das ja so auch!

Eine Klinik mit psychosomatischer Abteilung gibts bei mir in der Nähe- aber da sind die Wartezeiten wieder sehr lang, 2-3 Monate...

Lieben Gruß,

bettinaisabelle

09.12.2009 00:37 • #7


S
ich kenne die nächte mit dauerherzrasen, aber da mag ich auch kaum daran denken- weil das schon ziemlich schrecklich ist.

Das längste war mal 3 tage und zwei nächte durch und dann bin ich auch zum notazt.

Jetzt nehme ich bei bedarf einen ganz niedrig dosierten ß-blocker, das empfahl mir der kradiologe, damit bekomme ich zumindest das herzrasen in den griff.

Hast du atemübungen gelernt ?- das soll aucu helfen.

lg

09.12.2009 10:15 • #8





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Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf