Panikel
- 13
- 2
- 13
Hallo,
Dein Problem kenne ich von früher. Ich leide an einer Angststörung (mittlerweile weiß ich, daß es eine PBTS ist) und hatte viele Jahre (Jahrzehnte eigentlich) das Problem mit dem Schlafen. Immer, wenn ich in einer Episode drin war, dann konnte ich praktisch nicht schlafen (oder habe nur gedacht, daß ich überhaupt nicht geschlafen habe?). Das ging oft mehrere Wochen so. Ich bin dann in die Arbeit reingekrochen, weil mir klar war, daß ich daheim eh nicht schlafen kann. Es war absolut gräßlich! Lebensqualität = 0
Das paranoide an meiner Situation war, daß ich Angst hatte nicht zu schlafen und gerade deswegen nicht geschlafen habe. Auch hatte ich furchtbare Angst, daß ich ohne den Schlaf sterben werde. Im Nachhinein betrachtet, müßte ich deswegen eigentlich längst tot sein. Also, was für ein Unsinn!
Ich habe dann irgendwann angefangen, mich mit dem Thema zu beschäftigen.
Weiterhin habe ich mit autogenem Training angefangen (was nicht jedermanns Sache ist). Wenn ich nicht schlafen konnte, dann habe ich mich auf den Rücken gelegt (im Winter mit Wärmflasche auf dem Bauch), mir gedacht, wenn ich schon nicht schlafen kann, dann sollte ich dem Körper zumindest eine Ruhepause gönnen und dann die Übungen des AT durchgezogen. Manchmal mehrere Durchläufe. Besonders am Anfang mußte ich mich zwingen, den Sturm im Inneren toben zu lassen und trotzdem die Übungen zu machen. Auch habe ich auf Schlafhygiene geachtet, was ich übrigens heute noch tue. So wurde es langsam besser. Heute habe ich nur noch sehr selten Schlafstörungen, auch wenn ich tagsüber unter heftiger Angst leide.
Auch kann man durchaus mal Medikamente nehmen (Tavor, Zopiclon o.ä.) Ich weiß, die Medikamente werden oft verteufelt, aber manchmal ist die Not so groß, daß man zu sowas greifen kann. Habe ich auch gemacht. Man darf die Suchtgefahr und die Toleranzentwicklung natürlich nicht unterschätzen. Aber im Notfall eine Tablette zu nehmen ist keine Sünde ...
Vielleicht hilft Dir auch Quivivq. Ist relativ neu und soll nicht abhängig machen.
Auf jeden Fall wünsche ich Dir gute Besserung, und daß Du Deinen Weg aus der Misere findest. Sicher ist die Verzweiflung da oft enorm groß ist, aber mit Geduld (schei., ich weiß) und auch Offenheit für mehrere Möglichkeiten sind die Chancen auf eine Besserung groß. Ich habe das selbst erfahren.
Viele Grüße
Christoph
30.09.2023 19:02 • x 2 #21