Guten Abend,
ich heiße Nadja, bin 29 Jahre alt und wohne in NRW.
Bei mir wurden im Januar während eines psychiatrischen Klinikaufenthalts Generalisierte Angststörung und eine schwere depressive Episode diagnostiziert. Bin nun seit etwas mehr als 3 Monaten wieder zu Hause, nehme 40 mg Citalopram, bin verheiratet und habe zwei Jungs am Alter von 4 Jahren.
Da ich momentan niemanden zum Reden habe und die eigentliche Therapie erst in zwei Wochen beginnt, suche ich Menschen, mit denen ich mich austauschen kann und die vielleicht auch ein Wort des Trostes haben.
Derzeit machen mich meine Gedanken wahnsinniger als die körperlichen Symptome. Ich denke sehr viel über den Sinn des Lebens nach, habe aber eine ungeheure Angst vor dem Tod. Nicht vor dem Sterben an sich, sondern vor dieser Unendlichkeit. Dann frage ich mich ständig, ob auch alles so ist, wie ich es sehe, rieche, schmecke und fühle, weil ich Angst habe an einer Psychose zu erkranken, den Verstand zu verlieren, man mich mit Tabletten vollstopft und ich an den Nebenwirkungen sterbe. Ich habe richtig schlimme Angst vor Kontrollverlust, mache mir große Sorgen darüber, dass sich dieser Zustand nie wieder bessert, es für den Rest meines Lebens so bleibt und kann (wie sämtliche Ratgeber es empfehlen) diese Gedanken und Gefühle nicht akzeptieren. Diese Hilflosigkeit macht mich depressiv. Angefangen hat alles nur mit der Angst vor roten Ampeln und Staus beim Autofahren vor viereinhalb Jahren.
Den Gedanken, dass die Medikamente den vollen Umfang der Erkrankung heilen können, habe ich längst aufgegeben. Mein Verstand weiß eigentlich, dass das alles nur quatsch ist, aber ich kommen manchmal aus diesen Schleifen einfach nicht heraus und hänge dann mehrere Stunde darin.
Ich gehe meiner Arbeit nach, treffe mich wieder mit Freunden, fahre Fahrrad, male, kümmere mich um den Haushalt, fahre wieder kleinere Strecken alleine mit dem Auto und gehe einkaufen. Das sind alles Dinge, die ich vorher aufgrund der Angst nicht mehr getan habe. Eigentlich müsste ich stolz auf all die Erfolge sein, aber ich fühle sie nicht. Ich weiß nicht, ob ich vielleicht nicht richtig medikamentös eingestellt bin, habe aber auch Angst vor vor anderen Medis. Totale Sackgasse, denn ich bin deshalb nicht ehrlich zu meiner Neurologin .
Diese Sinnfragen finde ich am Schlimmsten. Ich meine, ich habe eine Familie die mich liebt, nage nicht am Hungertuch, habe ein Dach über dem Kopf. Was also sollen diese Sinnfragen. Denn dann fängt dieser Sorgenkreislauf wieder an: Was ist, wenn ich total depressiv bin und mir dann selbst etwas antue? Was ist, wenn ich nie wieder aus diesem Zustand der Entfremdung anderer und mir gegenüber herauskomme? Was passiert, wenn ich den Sinn nicht finde usw.
Vielleicht geht es ja hier jemanden ähnlich. Sorry, dass es so lang wurde.
Ich wünsche euch allen da draußen eine erholsame Nacht.
Tschüßi
Nadja
ich heiße Nadja, bin 29 Jahre alt und wohne in NRW.
Bei mir wurden im Januar während eines psychiatrischen Klinikaufenthalts Generalisierte Angststörung und eine schwere depressive Episode diagnostiziert. Bin nun seit etwas mehr als 3 Monaten wieder zu Hause, nehme 40 mg Citalopram, bin verheiratet und habe zwei Jungs am Alter von 4 Jahren.
Da ich momentan niemanden zum Reden habe und die eigentliche Therapie erst in zwei Wochen beginnt, suche ich Menschen, mit denen ich mich austauschen kann und die vielleicht auch ein Wort des Trostes haben.
Derzeit machen mich meine Gedanken wahnsinniger als die körperlichen Symptome. Ich denke sehr viel über den Sinn des Lebens nach, habe aber eine ungeheure Angst vor dem Tod. Nicht vor dem Sterben an sich, sondern vor dieser Unendlichkeit. Dann frage ich mich ständig, ob auch alles so ist, wie ich es sehe, rieche, schmecke und fühle, weil ich Angst habe an einer Psychose zu erkranken, den Verstand zu verlieren, man mich mit Tabletten vollstopft und ich an den Nebenwirkungen sterbe. Ich habe richtig schlimme Angst vor Kontrollverlust, mache mir große Sorgen darüber, dass sich dieser Zustand nie wieder bessert, es für den Rest meines Lebens so bleibt und kann (wie sämtliche Ratgeber es empfehlen) diese Gedanken und Gefühle nicht akzeptieren. Diese Hilflosigkeit macht mich depressiv. Angefangen hat alles nur mit der Angst vor roten Ampeln und Staus beim Autofahren vor viereinhalb Jahren.
Den Gedanken, dass die Medikamente den vollen Umfang der Erkrankung heilen können, habe ich längst aufgegeben. Mein Verstand weiß eigentlich, dass das alles nur quatsch ist, aber ich kommen manchmal aus diesen Schleifen einfach nicht heraus und hänge dann mehrere Stunde darin.
Ich gehe meiner Arbeit nach, treffe mich wieder mit Freunden, fahre Fahrrad, male, kümmere mich um den Haushalt, fahre wieder kleinere Strecken alleine mit dem Auto und gehe einkaufen. Das sind alles Dinge, die ich vorher aufgrund der Angst nicht mehr getan habe. Eigentlich müsste ich stolz auf all die Erfolge sein, aber ich fühle sie nicht. Ich weiß nicht, ob ich vielleicht nicht richtig medikamentös eingestellt bin, habe aber auch Angst vor vor anderen Medis. Totale Sackgasse, denn ich bin deshalb nicht ehrlich zu meiner Neurologin .
Diese Sinnfragen finde ich am Schlimmsten. Ich meine, ich habe eine Familie die mich liebt, nage nicht am Hungertuch, habe ein Dach über dem Kopf. Was also sollen diese Sinnfragen. Denn dann fängt dieser Sorgenkreislauf wieder an: Was ist, wenn ich total depressiv bin und mir dann selbst etwas antue? Was ist, wenn ich nie wieder aus diesem Zustand der Entfremdung anderer und mir gegenüber herauskomme? Was passiert, wenn ich den Sinn nicht finde usw.
Vielleicht geht es ja hier jemanden ähnlich. Sorry, dass es so lang wurde.
Ich wünsche euch allen da draußen eine erholsame Nacht.
Tschüßi
Nadja
02.07.2011 22:15 • • 30.04.2020 x 1 #1
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