Hallo Leute,
ich habe mich hier angemeldet, in der Hoffnung vielleicht Leute zu finden die etwas ähnliches durchmachen oder es sogar vielleicht geschafft haben die Angst zu besiegen. Eigentlich suche ich Rat.
Zu meiner Situation, ich werde diese mal etwas kürzer fassen insofern es geht. Ich bin 25 Jahre alt, komme aus einer kaputten Familie, Mutter: Schizophrenie, Panikattacken, Depression und Zwangsstörung. Der Vater: auch keine schöne Vergangenheit gehabt, Mutter an Krebs gestorben (er war 12) Vater war Alk., mein Vater wuchs dann bei seiner Tante auf, die wenig Liebe übrig für ihn hatte und er wurde zusätzlich noch vom Onkel verprügelt, dass das Blut am Türrahmen hinunter tropfte.
Naja Ich habe so ziemlich die ganze Scheidung meiner Eltern mitbekommen als ich 8-12 Jahre alt war (ungefähr) Meine Mutter wollte meinen Vater umbringen und stand nachts mit einem Messer vor seinem Bett und naja... solche Dinge eben. Sie wurde fast jedes Jahr eingewiesen in eine geschlossene Anstalt, ich durfte alles hautnah miterleben. Als ich noch ein Kind war, ist sie auch schon auf Knien zu mir angekommen und meinte zu mir ich solle ihr doch helfen und hat mich angefleht ... was sollte ich denn machen? Naja Zwangseinweisungen waren an der Tagesordnung. Dort wurde sie auch ans Bett gefesselt usw. Nunja ich konnte daher nie wirklich ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen und habe mein Leben quasi auch gelebt mit lauter Angst. Mir war nie selbst bewusst, dass ich extreme Ängste hatte. Als Kind konnte ich schon nirgends alleine bleiben und ich hatte auch immer massive Probleme damit irgendwo anzurufen und für mich selbst einzustehen. Mit meiner Mutter hat man sich ja immer blamiert, daher hatte ich auch schon immer eine enorme Angst mich zu blamieren. Ihr Bruder hat die Krankheit genauso erwischt, es scheint wie ein Fluch der sich durch die Familie zieht.
Bei mir find es dann richtig an mit 18 Jahren. Panikattacken, keine S-Bahnfahrten mehr möglich, Prüfungsangst usw. Es ging sogar soweit, dass ich mich nicht mehr unter freiem Himmel aufhalten konnte, weil ich als Kind immer diese (schei.) Armageddon Filme und wie sie alle hießen gesehen hatte... Es klingt irre lustig aber ich hatte Angst, dass so etwas in Wirklichkeit passieren könnte. Naja ich verließ die Schule ohne Abschluss und lebte eben auf Hartz 4. Bis ich meine Freundin kennenlernte, die mich buchstäblich aus der S**** zog. Ich begann eine Therapie (10 Wochen Tagesklinik + 2 Jahre ambulant) und konfrontierte mich mit meinen Ängsten. Ich holte alle Schulabschlüsse mit 1,0 nach (Haupt + Mittlere Reife (Wirtschaftsschule 2 Jahre)). Naja ich musste hier schon eine Zeit lang mit einem Loch im Herzen leben, da mich die Freundin, die mich so toll unterstützt hatte verlassen hat. Diese 2 Jahre waren die schlimmsten meines Lebens. Ich verlor meine andere Hälfte und eine tolle Familie, die mich aufgenommen hatte als wäre ich das eigene Kind. Sie gaben mir immer die Kraft weiterzumachen und nicht aufzugeben. Wir hatten sehr schöne Urlaube zusammen und waren Sonntags immer bei der Familie, so eine herzlichekeit kannte ich bisher noch nicht. Nach der Trennung bewegte mich eigentlich nur noch die Trauer, sie war so stark, dass sie mich durch alle Ängste geführt hat. Ich hatte irgendwo auch noch Hoffnung, ich könnte es irgendwie schaffen meine Freundin zurückzubekommen. Doch leider vergebens, Sie verließ mich mit den Worten: Ich könne ihr nichts mehr bieten und ich wäre für sie nicht mehr attraktiv genug, sie sieht es nicht ein für mich aufzukommen und müsse ihr Leben leben. Ich machte trotz alledem weiter, es geschah dann etwas unglaubliches für mich. Ich bewarb mich bei einer der Besten Firmen, die es überhaupt gibt. Es war für mich wie Weihnachten und Geburtstag in einem als ich meinen Ausbildungsvertrag bekommen habe. Ich bin hier durch die Wohnung gesprungen als hätte ich im Lotto gewonnen. Ich hatte es geschafft.. ich bin meinen Ängsten entgegen getreten und habe voll durchgestartet, trotz Liebeskummer der für mich ungefähr so war als würde man mir jeden morgen ein Jagdmesser in den Bauch jagen. Ich habe eigentlich jeden Tag geweint, immer wenn ich dann kurz irgendwo alleine war. Aber ich habe mich durchgekämpft, immer weiter und weiter. Schau nicht zurück.
Soweit stabil kamen die 6 Wochen Ferien vor der Ausbildung auf mich zu. Ich half meiner Mutter wo ich nur konnte (auch meinem Stiefvater lebt bei ihr im Haushalt) Die Wohnung ist auf Messi Level. Ich musste mich dort durch einen Haushalt kämpfen, der voll war mit verschimmelten Lebensmitteln, Müll und Dreck. Allein für einen Küchenschrank habe ich 2-3 Stunden geputzt. Meine Mutter ist Inkontinent und ich durfte mich auch noch um ihre Wäsche kümmern... Es war einfach fürchterlich. Dort herrscht jetzt eine Wohngemeinschaft, in der 4 Personen leben und alle psychisch unberechenbar sind. Ich dachte ich verkrafte das, aber anscheinend wohl nicht.
Meine Angst genauso zu werden ist in dieser Zeit immer mehr gewachsen. Mit dem Ausbildungsbeginn, begann für mich eine Horrorzeit. Meine Ängste sind auf Maximum... Ich habe Panikattacken, die ich in dieser Form noch nicht kannte (sie waren vorher schon schlimm). In den Einführungswochen für die Azubis, sind Seminare eingeplant gewesen. Ich habe den ersten Tag so überstanden, in dem ich auf dem Stuhl im Seminarraum (8 Stunden) zu Gott gebetet habe, dass ich das hier überstehe. Ich hatte so ein Gefühl noch nie. Ich weiß bis jetzt nicht, wie ich das überlebt habe. Der Gedanke und die Vorstellung, ich würde gleich laut losschreien und verrückt wie meine Mutter werden war so penetrant, dass ich ihn nicht mit sämtlichen Mitteln die ich in der Therapie gelernt habe (Gedankenstopp, Positive Gedanken, Ablenkung usw.) in den Griff bekam. Ich hatte volle 9 Stunden am Stück Panikattacken. Normal verschwanden diese immer so nach ca. 1-2 Stunden oder maximal 3.
Zu dem kann ich kaum mehr mit Vorgesetzten sprechen oder geschweige denn Telefonieren. Mir bleibt einfach die Stimme weg! und ich bekomme keinen Satz mehr raus. Ich kriege einen Adrenalinschub und ich kann fast nicht mehr reden.... Und das in einem Job (Kaufmann), wo ich das MUSS. Ich MUSS Selbstbewusst sein und auf Kunden/Leute zugehen können. Ich bin jetzt schon 2 Wochen krankgeschrieben und sehe keinen grünen Zweig. Mein Betrieb sitzt mir im Nacken und will wissen was Sache ist, ich bin sogar in der Probezeit. Sie wissen bescheid und zweifeln an, ob ich überhaupt Ausbildungsfähig bin. Ich habe zwar eine Therapeutin, aber diese sagt mir immer nur ich müsse durch die Angst ... Ich müsse lernen das auszuhalten usw. Es ging bis jetzt ja immer. Aber dieses mal ist eine komplett andere Sache. Die Angst sollte doch schwächer werden?! und sich nicht steigern. Heute morgen konnte ich einfach nicht zur Arbeit... Ich war wie angewurzelt... ich konnte/kann einfach nicht nochmal dort hin. Obwohl ich doch muss (( Ich weiß echt keinen einen Ausweg mehr. Ich bin am Ende mit meinem Latein. Ich nehme jetzt schon 1 1/2 Wochen Opipramol gegen die Angst. Aber sie scheint nicht gehen zu wollen oder zumindest auf ein Level zu sinken, wo sie in den Griff zu bekommen wäre. Ich habe bisher immer ohne Medikamente gelebt und bin durch alle Ängste auch ohne durch.
entschuldigt bitte den langen Text oder die Rechtschreibfehler... habe alles versucht möglichst kurzzufassen und etwas hektisch geschrieben.
Gibt es vielleicht Leute da draußen, die eine ähnliche Situation bewältigt haben? oder mir vielleicht Tipps geben können? Soll ich mich um meine Gesundheit kümmern und die Ausbildung abbrechen? ich bin doch schon 25 Jahre und werde dieses Jahr 26 ... Oder mich einfach durchbeißen ? versuchen? Aber wie soll ich mit diesen Problemen da durch? ich muss den Konzern repräsentieren und auch sehr oft Präsentationen halten. Es werden auch von mir gute Leistungen gefordert, es ist ein sehr großer Druck.
Grüße Dice und danke fürs Lesen falls ihr bis hier her gekommen seid
ich habe mich hier angemeldet, in der Hoffnung vielleicht Leute zu finden die etwas ähnliches durchmachen oder es sogar vielleicht geschafft haben die Angst zu besiegen. Eigentlich suche ich Rat.
Zu meiner Situation, ich werde diese mal etwas kürzer fassen insofern es geht. Ich bin 25 Jahre alt, komme aus einer kaputten Familie, Mutter: Schizophrenie, Panikattacken, Depression und Zwangsstörung. Der Vater: auch keine schöne Vergangenheit gehabt, Mutter an Krebs gestorben (er war 12) Vater war Alk., mein Vater wuchs dann bei seiner Tante auf, die wenig Liebe übrig für ihn hatte und er wurde zusätzlich noch vom Onkel verprügelt, dass das Blut am Türrahmen hinunter tropfte.
Naja Ich habe so ziemlich die ganze Scheidung meiner Eltern mitbekommen als ich 8-12 Jahre alt war (ungefähr) Meine Mutter wollte meinen Vater umbringen und stand nachts mit einem Messer vor seinem Bett und naja... solche Dinge eben. Sie wurde fast jedes Jahr eingewiesen in eine geschlossene Anstalt, ich durfte alles hautnah miterleben. Als ich noch ein Kind war, ist sie auch schon auf Knien zu mir angekommen und meinte zu mir ich solle ihr doch helfen und hat mich angefleht ... was sollte ich denn machen? Naja Zwangseinweisungen waren an der Tagesordnung. Dort wurde sie auch ans Bett gefesselt usw. Nunja ich konnte daher nie wirklich ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen und habe mein Leben quasi auch gelebt mit lauter Angst. Mir war nie selbst bewusst, dass ich extreme Ängste hatte. Als Kind konnte ich schon nirgends alleine bleiben und ich hatte auch immer massive Probleme damit irgendwo anzurufen und für mich selbst einzustehen. Mit meiner Mutter hat man sich ja immer blamiert, daher hatte ich auch schon immer eine enorme Angst mich zu blamieren. Ihr Bruder hat die Krankheit genauso erwischt, es scheint wie ein Fluch der sich durch die Familie zieht.
Bei mir find es dann richtig an mit 18 Jahren. Panikattacken, keine S-Bahnfahrten mehr möglich, Prüfungsangst usw. Es ging sogar soweit, dass ich mich nicht mehr unter freiem Himmel aufhalten konnte, weil ich als Kind immer diese (schei.) Armageddon Filme und wie sie alle hießen gesehen hatte... Es klingt irre lustig aber ich hatte Angst, dass so etwas in Wirklichkeit passieren könnte. Naja ich verließ die Schule ohne Abschluss und lebte eben auf Hartz 4. Bis ich meine Freundin kennenlernte, die mich buchstäblich aus der S**** zog. Ich begann eine Therapie (10 Wochen Tagesklinik + 2 Jahre ambulant) und konfrontierte mich mit meinen Ängsten. Ich holte alle Schulabschlüsse mit 1,0 nach (Haupt + Mittlere Reife (Wirtschaftsschule 2 Jahre)). Naja ich musste hier schon eine Zeit lang mit einem Loch im Herzen leben, da mich die Freundin, die mich so toll unterstützt hatte verlassen hat. Diese 2 Jahre waren die schlimmsten meines Lebens. Ich verlor meine andere Hälfte und eine tolle Familie, die mich aufgenommen hatte als wäre ich das eigene Kind. Sie gaben mir immer die Kraft weiterzumachen und nicht aufzugeben. Wir hatten sehr schöne Urlaube zusammen und waren Sonntags immer bei der Familie, so eine herzlichekeit kannte ich bisher noch nicht. Nach der Trennung bewegte mich eigentlich nur noch die Trauer, sie war so stark, dass sie mich durch alle Ängste geführt hat. Ich hatte irgendwo auch noch Hoffnung, ich könnte es irgendwie schaffen meine Freundin zurückzubekommen. Doch leider vergebens, Sie verließ mich mit den Worten: Ich könne ihr nichts mehr bieten und ich wäre für sie nicht mehr attraktiv genug, sie sieht es nicht ein für mich aufzukommen und müsse ihr Leben leben. Ich machte trotz alledem weiter, es geschah dann etwas unglaubliches für mich. Ich bewarb mich bei einer der Besten Firmen, die es überhaupt gibt. Es war für mich wie Weihnachten und Geburtstag in einem als ich meinen Ausbildungsvertrag bekommen habe. Ich bin hier durch die Wohnung gesprungen als hätte ich im Lotto gewonnen. Ich hatte es geschafft.. ich bin meinen Ängsten entgegen getreten und habe voll durchgestartet, trotz Liebeskummer der für mich ungefähr so war als würde man mir jeden morgen ein Jagdmesser in den Bauch jagen. Ich habe eigentlich jeden Tag geweint, immer wenn ich dann kurz irgendwo alleine war. Aber ich habe mich durchgekämpft, immer weiter und weiter. Schau nicht zurück.
Soweit stabil kamen die 6 Wochen Ferien vor der Ausbildung auf mich zu. Ich half meiner Mutter wo ich nur konnte (auch meinem Stiefvater lebt bei ihr im Haushalt) Die Wohnung ist auf Messi Level. Ich musste mich dort durch einen Haushalt kämpfen, der voll war mit verschimmelten Lebensmitteln, Müll und Dreck. Allein für einen Küchenschrank habe ich 2-3 Stunden geputzt. Meine Mutter ist Inkontinent und ich durfte mich auch noch um ihre Wäsche kümmern... Es war einfach fürchterlich. Dort herrscht jetzt eine Wohngemeinschaft, in der 4 Personen leben und alle psychisch unberechenbar sind. Ich dachte ich verkrafte das, aber anscheinend wohl nicht.
Meine Angst genauso zu werden ist in dieser Zeit immer mehr gewachsen. Mit dem Ausbildungsbeginn, begann für mich eine Horrorzeit. Meine Ängste sind auf Maximum... Ich habe Panikattacken, die ich in dieser Form noch nicht kannte (sie waren vorher schon schlimm). In den Einführungswochen für die Azubis, sind Seminare eingeplant gewesen. Ich habe den ersten Tag so überstanden, in dem ich auf dem Stuhl im Seminarraum (8 Stunden) zu Gott gebetet habe, dass ich das hier überstehe. Ich hatte so ein Gefühl noch nie. Ich weiß bis jetzt nicht, wie ich das überlebt habe. Der Gedanke und die Vorstellung, ich würde gleich laut losschreien und verrückt wie meine Mutter werden war so penetrant, dass ich ihn nicht mit sämtlichen Mitteln die ich in der Therapie gelernt habe (Gedankenstopp, Positive Gedanken, Ablenkung usw.) in den Griff bekam. Ich hatte volle 9 Stunden am Stück Panikattacken. Normal verschwanden diese immer so nach ca. 1-2 Stunden oder maximal 3.
Zu dem kann ich kaum mehr mit Vorgesetzten sprechen oder geschweige denn Telefonieren. Mir bleibt einfach die Stimme weg! und ich bekomme keinen Satz mehr raus. Ich kriege einen Adrenalinschub und ich kann fast nicht mehr reden.... Und das in einem Job (Kaufmann), wo ich das MUSS. Ich MUSS Selbstbewusst sein und auf Kunden/Leute zugehen können. Ich bin jetzt schon 2 Wochen krankgeschrieben und sehe keinen grünen Zweig. Mein Betrieb sitzt mir im Nacken und will wissen was Sache ist, ich bin sogar in der Probezeit. Sie wissen bescheid und zweifeln an, ob ich überhaupt Ausbildungsfähig bin. Ich habe zwar eine Therapeutin, aber diese sagt mir immer nur ich müsse durch die Angst ... Ich müsse lernen das auszuhalten usw. Es ging bis jetzt ja immer. Aber dieses mal ist eine komplett andere Sache. Die Angst sollte doch schwächer werden?! und sich nicht steigern. Heute morgen konnte ich einfach nicht zur Arbeit... Ich war wie angewurzelt... ich konnte/kann einfach nicht nochmal dort hin. Obwohl ich doch muss (( Ich weiß echt keinen einen Ausweg mehr. Ich bin am Ende mit meinem Latein. Ich nehme jetzt schon 1 1/2 Wochen Opipramol gegen die Angst. Aber sie scheint nicht gehen zu wollen oder zumindest auf ein Level zu sinken, wo sie in den Griff zu bekommen wäre. Ich habe bisher immer ohne Medikamente gelebt und bin durch alle Ängste auch ohne durch.
entschuldigt bitte den langen Text oder die Rechtschreibfehler... habe alles versucht möglichst kurzzufassen und etwas hektisch geschrieben.
Gibt es vielleicht Leute da draußen, die eine ähnliche Situation bewältigt haben? oder mir vielleicht Tipps geben können? Soll ich mich um meine Gesundheit kümmern und die Ausbildung abbrechen? ich bin doch schon 25 Jahre und werde dieses Jahr 26 ... Oder mich einfach durchbeißen ? versuchen? Aber wie soll ich mit diesen Problemen da durch? ich muss den Konzern repräsentieren und auch sehr oft Präsentationen halten. Es werden auch von mir gute Leistungen gefordert, es ist ein sehr großer Druck.
Grüße Dice und danke fürs Lesen falls ihr bis hier her gekommen seid
15.09.2014 14:21 • • 15.09.2014 x 1 #1
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