Zitat von Geidi:Aber ich habe das Gefühl ich bin die einzige, die diese Gefahr sieht und was dagegen tun kann.
Aber du kannst ja nichts tun. Du kannst deine Sorgen äußern, aber handeln kann nur dein Vater.
Der will es aber anscheinend nicht. Möglicherweise hat das Rauchen für ihn einen Stellenwert, den du als Nichtraucherin (vermute ich) nicht nachvollziehen kannst. Rational ist deinem Vater mit Sicherheit klar, dass das, was er tut gesundheitsschädlich ist. Für ihn und auch für deine Mutter.
Affektiv ist das Rauchen aber viel mehr. Als ehemalige Suchtraucherin weiß ich, dass Rauchen viele Funktionen übernimmt. Es steht für Genuss - vielleicht den einzigen - für Entspannung, Belohnung und Regulator für Emotionen. Mit dem Rauchen aufzuhören heißt, auf all diese gefühlten Dinge verzichten - und das ist schwer.
Also wehrt er sich gegen deine Einflussnahme. Ich bin ziemlich sicher, dass es ihm großen Stress macht, dass du so intervenierst. Er kommt nicht von der Kippe los und wird von dir ständig mit dieser Unzulänglichkeit konfrontiert. Das sorgt dafür, dass er zum Gegenangriff über geht.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird jeder weitere Versuch der Beeinflussung erst recht gegenteilige Wirkung haben.
Deshalb: Auch wenn es schwer fällt, lass deinem Vater das, was für ihn wichtig ist. Er ist erwachsen, weiß, was er tut und trifft seine Entscheidungen. Es steht dir nicht zu, ihn zu drängen, auch wenn du selbst leidest.
Auch deiner Mom tust du keinen Gefallen, wenn du sie dauernd zwischen alle Stühle manövrierst.
21.04.2020 15:12 •
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