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Ralph_97
@portugal es hat mich auf jedenfall sehr beruhigt dass das ganze bei dir wieder mehr oder weniger verschwunden ist also dass es überhaupt noch einen Weg zurück zur Normalität gibt. Ich kann es einfach noch nicht so richtig wahr haben dass ich wohl an sowas leide weil ich sonst eigentlich nicht so ein ängstlicher Mensch bin ich bin schon oft alleine in den Urlaub geflogen und hatte auch keine Probleme damit weit entfernt von Zuhause zu sein. Und jetzt plötzlich dieser Zustand dass ich zum MC Donalds fahre als wäre ich im größten Zeitdruck. Ich sollte noch dazusagen dass sich bei mir im Winter auch eine Schilddrüsenunterfunktion eingestellt hat und ich deswegen L Thyroxin nehmen muss kann das auch einen Einfluss haben bzw. Mein leiden lindern?

18.04.2022 20:45 • #21


S
Zitat von Ralph_97:
Ich sollte noch dazusagen dass sich bei mir im Winter auch eine Schilddrüsenunterfunktion eingestellt hat und ich deswegen L Thyroxin nehmen muss kann das auch einen Einfluss haben bzw. Mein leiden lindern?


Das weiss ich leider nicht ....

18.04.2022 20:47 • #22


A


Angst das Haus zu verlassen

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Ralph_97
Zitat von Susanne05:
Sagt doch auch keiner, dass du ein Medikament nehmen musst. Geh doch erstmal regelmäßig zum Psychologen. Hast du wenigstens schon einen der dich ...


Wie gesagt not yet, aber ich nehme das gerade in Angriff. Ja könnt ich meine bedenken nicht ein wenig verstehen, diese ADs sind wie eine Büchse der Pandora die sich nicht mehr schließen lässt wenn man sie einmal geöffnet hat...das macht mir echt Angst das Zeug.

18.04.2022 20:48 • #23


Ralph_97
Muss aber sagen dass mir diese Forum echt jetzt schon enorm geholfen hat...wie sagt man so schön geteiltes leid ist halbes leid das stimmt wirklich...es ist so schön zu lesen wie viele mit diesen Problem zu kämpfen haben und wie viele ihre Ängste bereits besiegt haben.

18.04.2022 20:50 • x 1 #24


silverleaf
Hallo Ralph,

ich denke auch, der Fokus sollte auf der Therapie liegen.

Kleiner Erfahrungsbericht aus der Klinik:

Bei den Angstpatienten war bei uns das Verhältnis ungefähr 70 zu 30, was die Medikamente angeht (also 70% haben welche genommen, 30% nicht), ergo: Es geht auch ohne Medikamente, aber die meisten nehmen welche.

Der viel wesentlichere Punkt war aber die Therapie:
Es wurde sehr intensiv daran gearbeitet, sich den Ängsten entgegenzustellen. Viele Expositionen zu machen. Das war der ausschlaggebende Faktor, nicht so sehr die Medikation.

Alles unter folgender Prämisse: der Angst keinen Raum zu geben, diese breitet sich nämlich aus, wenn man sich ihr nicht entgegenstellt (P.S.: bei mir ging das so weit, dass ich erst nicht das Haus und später nicht einmal mehr das Schlafzimmer verlassen konnte).
Jeden Raum, den Du der Angst gibst, nimmt sie sich auch! Und Deine Räume werden immer kleiner. Und irgendwann wirst Du Deine Couch nicht mehr verlassen können.

Aktuell ist es noch so, dass Du noch ganz viel kannst, es sich nur furchtbar anfühlt.
Für die klassische Angsttherapie heißt das: Du kannst einen Supermarkt noch betreten? - Super, weiter den Supermarkt betreten, auch wenn es sich furchtbar anfühlt. Der Angst keinen Raumgewinn ermöglichen.
Das Gehirn merkt mit der Zeit wieder, dass Dir dort keine Gefahr droht.

Aktuell ist Deine interne Alarmanlage übersteuert, zu fein eingestellt. Das geht vielen Angstpatienten so.
Und durch die Therapie kannst Du es schaffen, diese wieder auf Normal-Niveau einzustellen.

Viele Patienten haben richtig tolle Fortschritte gemacht. Es ist nicht einfach und kostet viel Kraft, vor allem Willenskraft, aber man kommt da wieder heraus.

Medikamente können helfen, sind aber bei vielen Patienten nicht der entscheidende Faktor, der entscheidende Faktor ist die Therapie und die innere Einstellung, sich der Angst entgegenstellen zu wollen.

Bei mir ist es besser geworden. Zwar immer noch schwierig und nur zum Teil erfolgreich, aber das liegt an anderen Erkrankungen von mir und hat nichts mit der Angst-Therapie zu tun.

Viele Patienten haben es mit viel Mut und Willenskraft geschafft, ihren Angst-Drachen wieder zu bändigen und wieder ein freies Leben zu führen.

Ich möchte Dir Mut machen: Es ist möglich! Fokussiere Dich auf die Therapie. Es ist machbar! Und wenn Du Dich dafür entscheidest, ist es auch ohne Medikament möglich, keine Angst davor, die sind nicht der entscheidende Faktor.

Alles Gute!

LG Silver

18.04.2022 20:59 • x 6 #25


silverleaf
P.S.: Ich nehme auch L-Thyroxin, welchen Einfluss das hat, ist immer schwer zu sagen. Bei mir hatte es keinen, das liegt aber, wie gesagt, an anderen Erkrankungen.

18.04.2022 21:01 • x 2 #26


Ralph_97
Zitat von silverleaf:
Hallo Ralph, ich denke auch, der Fokus sollte auf der Therapie liegen. Kleiner Erfahrungsbericht aus der Klinik: Bei den Angstpatienten war bei uns ...


Erstmal vielen vielen Dank für diesen aufbauenden Beitrag! Wirklich das hat mich extrem gepusht gerade und ich bin sehr motiviert. Ich bin durch das ganze auch etwas lustlos geworden, da ich die letzten zwei Wochen nur auf meiner Couch war. Deswegen mache ich mir zusätzlich sorgen dass ich auch eine Depression habe, kann ich diese auch auf diese Art bekämpfen? Ich bin wirklich unglaublich motiviert im Moment!

18.04.2022 21:04 • x 2 #27


silverleaf
Zitat von Ralph_97:
Deswegen mache ich mir zusätzlich sorgen dass ich auch eine Depression habe, kann ich diese auch auf diese Art bekämpfen?

Ja, das kannst Du!

Ich freue mich sehr, dass Du motiviert bist und drücke Dir alle Daumen!

Ein definitives JA, es ist möglich!

LG Silver

18.04.2022 21:07 • x 4 #28


Ralph_97
Diese seltsame derealisation so als wäre das alles nicht echt und als wäre ich gar nicht wirklich da das habe ich immer sobald ich von meiner Couch aufstehe, und ich denk mir immer so wann kommt endlich wieder dieses entspannte Gefühl von Alltag auf das ich so vermisse? Ich fühle mich immer wie im Alarmzustand und das schlägt mir auch aufs Gemüt ist das eher ein Symptom für GAS oder für eine Depression?

18.04.2022 21:09 • #29


C
Zitat von Ralph_97:
Ja verstehe mich nicht falsch aber ob das Problem nachhaltig behoben ist wenn man durch ADs permanent auf einer Wolke schwebt wage ich zu ...

Ich habe verschiedene gängige AD (Citalopram, Fluoxetin...) wieder abgesetzt, weil ich zu wenig auf einer Wolke schwebte, die waren mir viel zu sanft. Also davor brauchst du keine Angst haben. Sollten dann eventuell nicht sedierend sein, das fühlt sich am Anfang komisch an z.B. bei Trimipramin, aber auch das ist Gewohnheit.
So ist es bei mir der Fall gewesen.
Und sie komplett zu verteufeln ist auch der falsche Weg. Sieh sie als Unterstützung an, nebenbei kann man trotzdem Therapie machen bzw. sollte man sogar.

18.04.2022 21:10 • #30


Ralph_97
Ich habe vor Depressionen viel mehr Angst wie vor der GAS...die GAS ist ja nur Angst aber diese Depressionen mit allem drum und dran Suizid etc. das ist sowas schlimmes das macht mir wirklich Angst. So wollte ich diese Erde wirklich nie verlassen:(

18.04.2022 21:12 • #31


Susanne05
Schilddrüsenunterfunktion können Ursachen für depressive Verstimmungen sein
Andersherum begünstigt psychischer Stess eine Schilddrüsenunterfunktion.

Bleib daher an der Psychotherapie dran, auch wenns vielleicht nicht gleich einfach ist einen Therapeuten zu finden.
Viel Glück

18.04.2022 21:16 • x 3 #32


silverleaf
Zitat von Ralph_97:
ist das eher ein Symptom für GAS oder für eine Depression?


Man kann das nicht immer so vollständig voneinander trennen, solche Erkrankungen beeinflussen sich auch gerne mal gegenseitig.

DR ist eher ein Angstsymptom, würde ich sagen, kann mich aber irren.

Bei mir sie ein Resultat innere Anspannung, die unterschiedliche Ursache haben kann.

Mir persönlich hilft es (viele finden das bestimmt schräg oder merkwürdig), mir meine Symptome und Erkrankungen als Gegner vorzustellen, die ihre eigenen Ziele verfolgen, (jetzt mal das Prinzip der radikalen Akzeptanz der Gesamterkrankung kurz beiseite gelassen):
Mir helfen Gedanken wie : Meine Angst lügt! Sie gaukelt mir etwas vor, um ihre eigenen Ziele zu erreichen! Was das ist, weiß ich nicht, aber es liegt in ihrem Interesse, nicht in meinem.

Ähnlich kann auch die Depression agieren: Sie will, dass Du wieder auf die Couch gehst, und verfolgt damit eigene Interessen und hat vielleicht diverse verschiedene Mittel und Wege, ihr Ziel zu erreichen.

Und klar, man soll nicht wirklich im Kampf mit seinen Erkrankungen sein, sondern stattdessen verstehen, warum die Angst und die Depression bestimmte Ziele verfolgen, aber auf der konkreten Handlungs- und Therapieebene hat mir dieses Denken schon geholfen.

LG Silver

18.04.2022 21:17 • x 3 #33


Ralph_97
Zitat von silverleaf:
Man kann das nicht immer so vollständig voneinander trennen, solche Erkrankungen beeinflussen sich auch gerne mal gegenseitig. DR ist eher ein ...


Ja so sehe ich das auch, am Anfang war bei mir nur die Angst diese Antriebslosigkeit etc. hat sich später dazugesellt als ich dann auch Zukunftsängste bekam und ich nicht mehr gut schlafen konnte, da mich das ganze ja sehr einschränkt sind diese auch berechtigt.
Ich denke die Angst laugt einen auch aus und dadurch entwickelt man diese chronische Lustlosigkeit.

18.04.2022 21:25 • x 1 #34


SweetButPsycho1
@Ralph_97

Ich will dich nicht beunruhigen, aber bei mir hat die Unterfunktion das ganze noch gepusht

18.04.2022 21:27 • x 1 #35


Ralph_97
Zitat von SweetButPsycho1:
@Ralph_97 Ich will dich nicht beunruhigen, aber bei mir hat die Unterfunktion das ganze noch gepusht


Das beruhigt mich eher, da es dann ja besser wird wenn man das ganze mit L Thyroxin behandelt und die Unterfunktion ausgeglichen wird.

18.04.2022 21:28 • #36


SweetButPsycho1
@Ralph_97

stimmt wohl, bitte denke dran regelmäßig Blut kontrollieren zu lassen bis du die richtige Dosis gefunden hast, dann wird das

18.04.2022 21:33 • x 3 #37

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silverleaf
Ja, das L-Tyroxin hilft auf jeden Fall, langfristig gesehen, kurzfristig kann es mal Nebenwirkungen hervorrufen.

Angst-Symptome können dazugehören.

Man war ja oftmals lange im Zustand der Unterfunktion, die macht ja schlapp, kraftlos, antriebslos.

Kommt jetzt wieder L-Thyroxin in den Körper, merkt man erstmal eine Wirkung, die ja erstmal anregend sein kann, aber der Körper/die Psyche kann mit dieser Stimulation kurzzeitig überfordert sein und mit Angst und Unruhezuständen auf diesen neuen agitierten Zustand reagieren.

Ich merke bei mir auch, dass manchmal die Symptome von Unruhe und Angst stärker werden, wenn meine Dosierung erhöht wird, das gibt sich dann aber meistens nach einiger Zeit wieder.

Regelmäßige Kontrollen sind wichtig (T3,T4, TSH), und zwar dauerhaft, da sich die Werte ändern können, es ist nicht so, dass man einmal eine perfekte Dosierung findet und die dann konstant bleibt, Hormonlevel schwanken.

LG Silver

18.04.2022 21:34 • x 3 #38


Ralph_97
Zitat von silverleaf:
Ja, das L-Tyroxin hilft auf jeden Fall, langfristig gesehen, kurzfristig kann es mal Nebenwirkungen hervorrufen. Angst-Symptome können dazugehören. ...


Ja genau das dachte ich mir auch. Das L Thyroxin wirkt ja anregend und dadurch wird die Symptomatik ja nur verschlimmert. Aber gut ich nehme es auf jeden Fall weiter und hoffe dass es langfristig zu einer Besserung führt auch wenn es kurzfristig für mehr Nervosität sorgt. Ich habe auch das Gefühl dass ich dieses starke Herzklopfen nach dem Aufstehen erst habe seit ich das L Thyroxin nehme. Und danke für diese ausführlichen Antworten!

18.04.2022 21:40 • x 1 #39


Coru
Selbst wenn du auch Depressionen hättest brauchst du erstmal keine Angst vor Suizid zu haben. Es ist nicht so, dass du keine Kontrolle über dich hättest und auf einmal sowas machst. Auch hat nicht jeder mit Depressionen solche Gedanken. Wichtige ist, dass du wenn du dran denken solltest dir Hilfe beim Arzt suchst.

18.04.2022 23:06 • x 1 #40


A


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