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Falco,

Mein Freund hat die Erfahrung gemacht dass das Arbeitsamt bei der Jobvermittlung von Akademikern nicht so gut ist. Der hat sich selbst dahinter geklemmt, als Akademiker muss man auch viel Initiativbewerbungen verschicken, das wird heutzutage von einem so erwartet. Richtig ausgeschrieben werden die freien Stellen da oft gar nicht mehr
Dann sollte man auch noch sehr flexibel sein, also bereitwillig für einen Job auch mal ein paar hundert Kilometer umziehen, oder wenn keine Stelle frei ist einfach mal anfragen wegen Praktikum und so. Das war mein Freund, also flexibel meine ich, der hat sich Deutschlandweit beworben mit einem Diplom von 1,1 in Informatik und Maschinenbau. Trotzdem hat er 6 Monate suchen müssen bis er was hatte und ich weiß noch genau wie hart das für ihn war. Fertig studiert zu haben, auch noch mit Diplom und in einem Studiengang der immer als gefragt präsentiert wird, und dann trotzdem so lange ohne Arbeit zu sein. Ist also nicht selten dass man als fertiger Akademiker erst mal zum Amt gehen muss.

ABER inzwischen hat er eine Stelle mit super Gehalt die ihn richtig glücklich macht. Er mag seinen betreuenden Prof, er mag seine Kollegen, er mag die Studenten, er ist wirklich zufrieden. Am Meisten hat ihm bei der Suche geholfen auch mal mit Profs aus dem eigenen Fach zu sprechen und sie zu fragen was sie direkt nach der Uni gemacht haben, was man da versuchen kann. Die Profs oder auch die jüngeren Doktoranden, die haben da meist bessere Tips für dich als z.B. das Arbeitsamt. Hast du mal versucht dich mit Leuten zu unterhalten denen es evtl. ähnlich ging wie dir nach dem Abschluss?
Dann gibt's doch noch die Studienberatung und Career Managment an jeder Uni. Manch einer findet das ja nichtssagend, ich geh da gern hin. Die Berater konnten mir z.B. obwohl ich Lehramt studiere (ist ja eigentlich das One-Way-Studium pur) auf Anhieb fünf andere Jobrichtungen nennen in die ich mich nach dem Abschluss auch noch orientieren kann. Das fand ich echt beeindruckend, und auch echt beruhigend diese Alternativen zu kennen. Ich kenne ein Paar, die haben beide Sozialwissenschaften studiert und nach dem Studium auch nochmal mit ihren alten Profs geredet. Eine davon geht jetzt nach Kanada und hat angeboten sie als ihr Team mitzunehmen - da haben Beide zugestimmt, und jetzt haben sie ihren Job. Durch Zufall, aber eben auch durch Beziehungen. Es werden immer noch sehr viele Jobs rein über Beziehungen und Bekannte vermittelt, deshalb mein Rat: Geh doch nochmal an die Uni und rede dort mit den Profs.

Vielleicht fehlt dir auch ein klares Berufsfeld, die Grenzen sind zu diffus? Dann würde es Sinn machen auch mal Praktika in Erwähung zu ziehen. Da bekommst du zwar meist kein Geld dafür, aber immerhin hast du so die Chance auf Kontakte und Erfahrungen. Und im Zweifelsfall verkauft sich das besser im Lebenslauf als eine zu große Lücke! Ganz davon abgesehen wird es dir sicherlich auch persönlich weiter helfen in der Entscheidung.

Wäre auch denkbar sich über Deutschlands Grenzen hinweg ins Ausland zu bewerben. Das will zwar meistens keiner hören, aber inzwischen wird diese Art der Flexibilität verlangt. Ich hab mich letzte Woche mit einem Informationstechniker unterhalten der deutschlandweit nichts fand und jetzt auf Beamten umsattelt damit er hier bleiben kann. Seine Firme hatte ihn vor die Wahl gestellt: Shanghai oder gehen. Und bei allen neuen Mitarbeitern ist bereits im Arbeitsvertrag fest gelegt dass sie bereit sein müssen ihrer Firma auch ins Ausland zu folgen oder alternativ ohne Abfindung ihre Koffer packen dürfen. Da lässt sich jetzt drüber streiten, aber ich glaub unsere junge Generation muss sich mit dem Gedanken anfreunden dass sesshaft bleiben nicht mehr geht oder nur noch schwer realisierbar ist

Mir gefällt das auch nicht, aber ich beginne schon jetzt mich anzupassen. Da z.B. absehbar ist dass mein Freund in 5 Jahren mit seinem Doktortitel ins Ausland geht studier ich jetzt noch zusätzlich Deutsch als Fremdsprache um meine Qualifikationen im Ausland zu erhöhen, damit ich mitziehen kann. (Und in Deutschland hält mich eh nicht viel, außer meine Familie.) Als Muttersprachler ist man da jederzeit gern gesehen wenn man noch dazu Erwachsene oder Kinder unterrichten kann, immerhin kann man das besser als Jeder der dort wohnt. Das wäre z.B. auch ne Ecke in die du als Geisteswissenschaftler ohne großartige Zusatzqualifikation einsteigen kannst, wenn dich sowas interessiert.

Hast du mal fernab von Tageszeitung die Job-Vermittlung von Unis durchgeschaut? Ich seh auf meiner z.B. sehr viele Angebote für Geisteswissenschaftler im Bereich PR, Journalistik, Messe, etc. pp. Auch Nebenjobs. Wenn Arbeitgeber schon speziell was für die Berufsgruppe anbieten, dann meistens eher auf Uni-internen Seiten als öffentlich. Evtl. lohnt sich das auch für dich mal zu gucken.
Ich hab schon oft solche Studenten getroffen, Leute die eigentlich super fertig studiert hatten und dann nichts gefunden haben. Und ich finde die haben immer zwei Dinge gemein: Zum Einen haben sie kein klar definiertes Berufsbild, keine Vorstellung davon wie es nach der Uni weiter gehen soll. Zum Anderen haben sie meist neben der Uni nichts Sinnvolles gemacht. Keine Jobs, keine Praktika, nichts. Das ist natürlich schlecht, weil sowas fehlt in der Bewerbung aber auch für einen selbst. Man muss ja Diverses kennen lernen um sich dann entscheiden zu können wenn man fertig ist!
Ach so, was Drittes hatten sie auch noch fällt mir gerade ein. Nämlich viel zu hohe Erwartungen und die Vorstellung dass die Arbeitswelt sie jetzt mit offenen Armen empfängt. Das ist aber leider nicht so. Lehrjahre sind keine Herrenjahre, auch nicht mit Diplom/Master.

Ich hab selber richtig Schiss irgendwann so zu enden nach der Uni. Ohne Job UND ohne Orientierung. Wenn man nach der Uni erst anfängt zu schauen Och, was könnt mir denn gefallen dann ist man viel zu spät dran. Deswegen mach ich das jetzt schon. Und hoffe dass mir dann das Schicksal vieler Anderer erspart bleibt

Geld zum Leben brauchst du natürlich trotzdem. Wie wär's mit Supermarktkasse oder so? Nachhilfe kannst du doch sicher auch geben, vielleicht im Institut. Das wird meistens Beides recht gur bezahlt und wirft so 350-400€/Monat ab, wenn man will und kann auch mehr. Ich hab an der Kasse auch schon 11€/Stunde bekommen und damit fast so viel verdient wie meine Mom im Monat bekommt.
Wobei natürlich 400€/Monat zu wenig sind zum Wohnen UND Leben. Als Dauerlösung würde ich das an deiner Stelle auch nicht sehen.

Auch mir macht die Situation am Arbeitsmarkt Angst, und ich weiß nicht wie das aussieht wenn ich fertig studiert hab. Vielleicht werd ich dann auch Supermarktregalsortierer weil ich einfach nichts Anderes finde oder muss noch mal neu umsatteln. Keine Ahnung.
Ich denke aber auch dass es sich lohnt sich gegen die Angst zu stellen und einfach mal auszuprobieren, Praktika zu machen, Jobs zu probieren. Gerade wenn man Angst hat vor zu viel wäre es z.B. eine Überlegung wert erstmal mit Minijobs oder Nebenjobs einzusteigen. Zwei 400€-Jobs im Monat sind auch schon 800€. Davon könnte ich im Moment z.B. recht gut leben. Und solche Jobs verlangen meist keine besonderen Anforderungen. Ich mein, es gibt keinen Job der perfekt auf einen Menschen zugeschnitten ist, erst mal recht einfach, und dann auch noch in greifbarer Nähe. Sowas findet glaube ich kein Mensch, den gibt es einfach nicht.

Wenn man sich mal in der Familie so umhört dann merkt man auch dass es das noch nie gab. Ich weiß nicht wieso so viele Studenten heutzutage danach suchen. Mein Papa z.B. hat die Schule geschmissen und dann die erstbeste Ausbildung genommen die er kriegen konnte, zum Einzelhandelskaufmann im Modegeschäft gehobener Klasse. Er wurde ein guter Berater, dann Abteilungsleiter, dann kam das Internet in Mode. HTML hat ihn interessiert, er hat ne Fortbildung gemacht, und bis zu seinem Tod war er dann Mediendesigner für Plakate, Zeitungswerbung, und Internet-Auftritte. Also was ganz Anderes als das was er am Anfang gemacht hat. Meine Mom hat ne Bäckerlehre gemacht und ist inzwischen in der Elektroabteilung im Supermarkt. Mein Opa hat Schreiner gelernt, dann Bierkutschen gefahren, und am Ende fuhr er LKW für ne Spedition mit Möbeln und Kleidung. Auch was ganz Anderes.

Ich glaube wichtig ist dass man sich mal traut ins kalte Wasser zu springen und irgendwo irgendwie anzufangen. Und dann sucht und weiter macht, sich meinetwegen umentscheidet und so weiter. So haben's die Anderen auch gemacht, die Meisten geben es nur nicht zu! Aber ich glaub am Teichufer stehen und überlegen wo man jetzt am Besten rein springt und wie tief das Wasser da ist und das dann zu kalt ist oder zu warm an der Stelle - ich glaube das nutzt rein gar nichts.

Und wenn ich mir jetzt überleg was ich so geschrieben hab, dann werd ich mir noch irgend ein sozial repräsentatives Hobby suchen für den Lebenslauf, glaube ich. Man muss inzwischen wirklich unglaublich flexibel sein und interessant wirken um zu gefallen. Ein BMW-Chef meinte mal zu mir: Ich stell lieber den ein der 1 Jahr im Ausland war und in Mathe nur ne 4 hatte als den der stur durch studiert hat und dann im Diplom ne 1 vorweisen kann aber nie was Nebenher geleistet hat.
Und sich ohne Hemmungen verkaufen natürlich. Als ich mich letztens beworben hatte für nen Nebenjob am Empfang ging es im Gespräch um Kundenorientierung, da hab ich mal dezent meine 6 Wochen Ferienarbeit im Call-Center ausgedehnt zu massiver Erfahrung im Umgang mit Kunden und in Sachen Problemlösung und so Aber leider hat's dann doch eine bekommen die ne Ausbildung im Hotel gemacht hatte. Aber dieses Verkaufen, auch im Lebenslauf, das können wiederum die in der Career-Beratung gut mit einem üben, und die im Arbeitsamt können das auch. Die schauen auch den Lebenslauf gern nochmal an für dich.

Es hilft auch enorm (mir jedenfalls) mir klar zu machen dass beim Ausschreiben das Nonplusultra ausgeschrieben wird, also das was die im Idealfall haben wollen. Dass das kaum einer erfüllen kann wissen die selber. Und wenn man das auch weiß dann sinken die Hemmungen sich mehr zu bewerben, jedenfalls bei mir.
(Aber ich such auch Aushilfsjob, keine feste Stelle.)

Ich selber brauch Arbeit um leben zu können. Wenn ich nichts habe und nur Zuhause sitze verfalle ich ins Grübeln, und dann kommt auch die Angst. Es ist sogar statistisch bewiesen dass Arbeitslose eher zu psychischen Problemen neigen als arbeitende Menschen. Einfach weil ihnen etwas grundlegendes fehlt: Das Gefühl gebraucht zu werden und sich beweisen zu können.


Liebe Grüße,
Bianca

03.03.2011 16:28 • #41


P
Achja, was ich auch aufmunternd finde: Viele die nach dem Studium arbeiten sind scheinbar überrascht wie vergleichsweise wenig sie für ihr Geld machen müssen
Ich hör ganz oft in letzter Zeit: An der Uni hab ich mehr geackert und auch noch dafür zahlen müssen!

03.03.2011 16:33 • #42


A


Angst bei der Job-Suche

x 3


B
Für einen 6 Monate-Arbeitsvertrag Haus- Hof- und soziales Umfeld verlassen,
und flexibel, hochmotiviert und pflichtbewusst bis ans Ende der Welt umwandern.

Kein Wunder,
dass in der Praxis von meinem Psychiater die Schlangen immer länger werden ...

03.03.2011 16:40 • #43


E
Ich nehme Shanghai.

03.03.2011 22:52 • #44


N
Wenn es denn im Ausland besser wäre...

Wenn ich ein Handwerker wäre, würde ich vielleicht nach Norwegen, Schweden oder Dänemark gehen.

03.03.2011 22:58 • #45


E
Nee. Ist mir alles zu kalt. Die Kälte trägt einen wesentlichen Teil dazu bei, daß man sich unwohl fühlt, ich mich jedenfalls.

03.03.2011 23:07 • #46


E
Pilongo / Bianca, einen riesigen Applaus für deinen Wahnsinnsbeitrag!

03.03.2011 23:08 • #47


F
Hallo Pilongo!
Vielen Dank für einen ausführlichen Beitrag, den ich jetzt hier an dieser Stelle mal beantworten werde.

Zitat von Pilongo:
Falco, Mein Freund hat die Erfahrung gemacht dass das Arbeitsamt bei der Jobvermittlung von Akademikern nicht so gut ist. Der hat sich selbst dahinter geklemmt, als Akademiker muss man auch viel Initiativbewerbungen verschicken, das wird heutzutage von einem so erwartet.


Der Besuch beim Amt ist ja eigentlich Pflicht, wenn man da eben gemeldet ist. Hoffnung auf nützliche Tipps habe ich dabei keine. Im Grunde genommen kann mir dabei ganz gut selbst helfen. Ich schaue regelmässig in einigen Tageszeitungen, Online-Stellenbörsen und habe eine Stellen-Zeitschrift abonniert. Da pflüge ich mich regelrecht durch die verschiedenen Seiten.

Zitat von Pilongo:
Er mag seinen betreuenden Prof, er mag seine Kollegen, er mag die Studenten, er ist wirklich zufrieden. Am Meisten hat ihm bei der Suche geholfen auch mal mit Profs aus dem eigenen Fach zu sprechen und sie zu fragen was sie direkt nach der Uni gemacht haben, was man da versuchen kann.. Es werden immer noch sehr viele Jobs rein über Beziehungen und Bekannte vermittelt, deshalb mein Rat: Geh doch nochmal an die Uni und rede dort mit den Profs.


Ich habe mich bereits 2mal an der Uni beraten lassen bei den Karriere-Fachleuten. Da habe ich Bewerbungen abgegeben mit Lebenslauf, Anschreiben und so weiter. Die Hilfe war ziemlich gut, weil sie eben auch mit den Gegebenheiten der jeweiligen Studienfächer vertraut sind. Davon konnte ich einiges gebrauchen. An den Formulierungen im Anschreiben und an den sonstigen Unterlagen war bis auf ein paar Kleinigkeiten nichts auszusetzen.

Ich hatte nie ein persönliches Verhältnis zu irgendwelchen Dozenten, zu Professoren schon mal gar nicht. Hinzu kommt auch, dass viele Dozenten mit Zeitverträgen ausgestattet sind/waren, und die Leute, die ich in Prüfungen hatte, sind gar nicht mehr an der Uni zu finden. Zumal die Uni-Leute einen eh nicht kennen, sofern man dort nicht gearbeitet hat, was ja eh nur eine große Minderheit aller Studierenden macht. Da wüsste ich nicht, was es bringt, Leute zu fragen, mit denen ich nie in irgendeiner Weise zu tun hatte.

Zitat von Pilongo:
Vielleicht fehlt dir auch ein klares Berufsfeld, die Grenzen sind zu diffus? Dann würde es Sinn machen auch mal Praktika in Erwähung zu ziehen. Da bekommst du zwar meist kein Geld dafür, aber immerhin hast du so die Chance auf Kontakte und Erfahrungen. Und im Zweifelsfall verkauft sich das besser im Lebenslauf als eine zu große Lücke! Ganz davon abgesehen wird es dir sicherlich auch persönlich weiter helfen in der Entscheidung.


Ich habe gerade diese Woche noch irgendwo angerufen und gefragt, ob ich da mitarbeiten könnte. Der Chef ist aber im Urlaub, werde da in zwei Wochen aber nochmal nachhaken. Weiterhin habe ich schon so einige Telefonate geführt, aber ohne Berufsausbildung in dem jeweiligen Gebiet ist da schwer was zu finden. Zum Beispiel würde ich übergangsweise auch eine Sekretär-Stelle annehmen. Wenn ich da anrufe, wird gefragt Haben Sie denn eine kaufmännische Ausbildung? Wenn ich dann nein sage, dann heißt es Ja, wir suchen aber Leute mit Erfahrung. Gleiches gilt auch zum Beispiel für Kellnern (wer hätte das gedacht?)

Zitat von Pilongo:
Ich hab schon oft solche Studenten getroffen, Leute die eigentlich super fertig studiert hatten und dann nichts gefunden haben. Und ich finde die haben immer zwei Dinge gemein: Zum Einen haben sie kein klar definiertes Berufsbild, keine Vorstellung davon wie es nach der Uni weiter gehen soll. Zum Anderen haben sie meist neben der Uni nichts Sinnvolles gemacht. Keine Jobs, keine Praktika, nichts. Ach so, was Drittes hatten sie auch noch fällt mir gerade ein. Nämlich viel zu hohe Erwartungen und die Vorstellung dass die Arbeitswelt sie jetzt mit offenen Armen empfängt. Das ist aber leider nicht so. Lehrjahre sind keine Herrenjahre, auch nicht mit Diplom/Master.


Ich habe schon was nebenher gemacht, wobe ich nicht ausschließen will, das ich das nicht hätte noch mehr machen müssen. Aber wer weiß, ob es das gebracht hätte? Dann hätte ich 5 statt 3 Praktika gehabt und dann wird einer eingestellt, der eben 8 Praktika hatte. Das kann man immer drehen und wenden, wie man will. Und hohe Erwartungen hatte ich vielleicht nur 1-2 Monate nach dem Abschluss. Nach einem halben Jahr Jobsuche erwarte ich gar nichts mehr. Und ich bewerbe mich auch nicht auf die Top-Stellen mit Top-Gehalt, sondern oftmals bei sehr kleinen Firmen (weniger als 20 Mitarbeiter), und auch bei Stellen, wo die Ansprüche jetzt eben normal klingen und nicht extrem hoch sind.


Zitat von Pilongo:
Ich glaube wichtig ist dass man sich mal traut ins kalte Wasser zu springen und irgendwo irgendwie anzufangen. Und dann sucht und weiter macht, sich meinetwegen umentscheidet und so weiter. So haben's die Anderen auch gemacht, die Meisten geben es nur nicht zu! Aber ich glaub am Teichufer stehen und überlegen wo man jetzt am Besten rein springt und wie tief das Wasser da ist und das dann zu kalt ist oder zu warm an der Stelle - ich glaube das nutzt rein gar nichts.


Ich bin schon ein eher ängstlicher und daher auch etwas zögerlicher Typ. Einiges traue ich mich einfach nicht, wenn es mir gar nicht behagt. Aber es führt wohl kein Weg daran vorbei, es einfach mal zu versuchen. Ich habe mich auch öfter schon auf Stellen beworben, wo ich vor einem halben Jahr noch dachte Das machst du auf keinen Fall! Weil die (finanzielle) Not ist doch schon sehr groß, so dass ich schon sehr vieles machen würde, um endlich eigenes Geld zu verdienen. Wichtig ist ja erstmal, überhaupt den Einstieg zu finden. Und wenn es ganz schlimm in dem Job ist, dann müsste ich mich halt wieder woanders umschauen.

Zitat von Pilongo:
Ich selber brauch Arbeit um leben zu können. Wenn ich nichts habe und nur Zuhause sitze verfalle ich ins Grübeln, und dann kommt auch die Angst. Es ist sogar statistisch bewiesen dass Arbeitslose eher zu psychischen Problemen neigen als arbeitende Menschen. Einfach weil ihnen etwas grundlegendes fehlt: Das Gefühl gebraucht zu werden und sich beweisen zu können.


Das mit den psychischen Problemen bei Arbeitslosen habe ich auch schon öfter gelesen. Je länger ich auf Jobsuche bin, desto mehr kann ich mir das auch vorstellen, dass es für die Befindlichkeit nicht gut ist, arbeitslos zu sein. Neben dem Geld fehlt einfach die Tagesstruktur, dass man irgendwo mitmacht und Kontakt zu anderen Leuten hat. Und irgendwie sehe ich bei mir auch die Gefahr, dass ich da etwas abrutschen könnte. Denn teilweise bin ich schon deprimiert, und es bessert sich ja nicht wirklich was.

Manchmal habe ich aber auch ein wenig Energie und möchte mit der Arbeit loslegen. Dann bekomme ich etwas mehr Power und möchte endlich meine Fähigkeiten einsetzen. Es ist so blöd, das Potenzial nicht nutzen zu können!! Denn ich bin ja noch relativ jung und will noch was erreichen. Nur müsste ich ja auch mal die Chance dazu bekommen...

Jetzt habe ich ja auch sehr viel geschrieben!

05.03.2011 02:30 • #48


P
Hey Falco,

Ich war gestern 5 Stunden lang mit einem Guru im Auto unterwegs - bei Mitfahrgelegenheiten trifft man die komischsten Leute. Eigentlich bin ich da überhaupt kein Freund von solchen Leuten, aber der Kerl war klasse, und da musste ich direkt an dich denken und von der Einstellung hab ich mir selber auch eine dicke Scheibe abgeschnitten:
Du bist die Macht.
Du bist die treibende Kraft um was zu ändern, Du bist der Bestimmer. Der Bestimmer über dein Leben und deine Zukunft und Alles was mit dir zu tun hat. Wenn man das wirklich glaubt, ich vermute dann kann der Glaube daran auch Berge versetzen.
Ich wollte es sicher nicht so klingen lassen als würdest du dich nicht ausreichend bemühen! Du machst ja schon Alles, rennst rum, informierst dich. Aber vielleicht denkst du zu viel nach. Vielleicht brauchst du weniger Denken und mehr Machen. Ich bin auch der Grüblertyp. Ist das jetzt Richtig?, Was wenn das schief geht?, Was wenn ichs nicht schaffe? etc. pp. Das ist so in mir drin, ich will immer die bestmögliche Entscheidung treffen, sogar bei Kleinigkeiten manchmal. Aber eigentlich ist das dumm und das weiß ich auch, und wenn ich merke ich dreh mich im Kreis verpass ich mir einen gedanklichen Tritt in den Hintern. Man kann immer nur die Entscheidung treffen die in diesem Moment unter Berücksichtigung aller Punkte subjektiv betrachtet als die Beste erscheint. Das KANN also nie die Richtige sein! Es gibt die Richtige ja gar nicht.
Dann entscheide ich einfach irgendwas. Meist ist das auch nicht schlechter oder besser als meine Alternativen. Und ob was gut oder schlecht war das merkt man doch eh immer erst später. Es gibt da diesen tollen Werbespruch: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Grübel nicht so viel nach ob der Job jetzt passt, du gut genug bist, sie dich nehmen oder nicht, wie es wird wenn sie dich nehmen oder nicht - das ist eine Unmenge an verschwendeter Energie und Kraft und Zeit. Und vielleicht kommt daher auch die Angst? Das kannst du Alles nur wissen wenn du es probierst, anders geht es nicht. Früher war der Umzug mal schlimm für dich - wer weiß ob es heute auch noch so wäre? Vielleicht würdest du deutschlandweit eine super Stelle finden und dann wäre der Umzug ein klasse Neuanfang? Vielleicht wär der Mieter nebenan der Partner fürs Leben oder was weiß ich. Könnte doch theoretisch auch Alles passieren. Vielleicht findest du was im Ausland und gehst total auf in der fremden Kultur? Ich fühl mich z.B. in England auch wohler als in Deutschland, da bin ich viel offener und fröhlicher als hier.
Ich denke es ist sicherlich gut wenn man Entscheidungen mit Weitblick trifft und sich Alternativen überlegt und neben Plan A auch noch Plan B hat. Das finde ich selbst auch wichtig für mich, das gibt Sicherheit. Aber man kann nicht nur planen und grübeln und Angst haben. Man sollte auch mal machen und bestimmen. Dazu ist das eigene Leben ja eigentlich da. Dazu dass man es so ausfüllt wie man es gern hätte, und zwar ohne Angst.
Fahr mal die Strecke Münster-Linz oder umgekehrt mit dem Max. Der hätte sicherlich auch für dich ein paar tolle Worte gefunden. (Und zum Abschied gab's zwei Busserl.) Der hat übrigens Abi gemacht, studiert, ne Ausbildung gemacht, studiert, und arbeitet jetzt als Gärtner. Ist zwar konstant pleite, aber das stört ihn nicht. Die Arbeit macht Spaß, und das ist die Hauptsache. Und er hat viel rumprobieren müssen bis er was gefunden hat, auch viele Zweifel und Ängste gehabt und sich wie ein Versager gefühlt, mit seinem Lebenslauf ewig suchen müssen wegen der Ausbildung zum Gärtner. Rückblickend hat er gesagt: I woa so bleed. Wenns Spaß macht taugts a! Man muss bloß was macha, net bloß rumhocka! Du bist jung und ungebunden und hast deine Ausbildung fertig und dein Leben wartet drauf dass du was aus ihm machst. Mach was draus. Bringt doch nichts auslauter Angst vor der Zukunft die Gegenwart zu verpassen. (Das sollte ich mir selber auch öfter sagen.) Manch einer kann mit der Alles-ist-möglich-Einstellung vielleicht nichts anfangen oder findet sie naiv. Mir taugt die, und ich bewundere den Kerl wirklich sehr für seine Gelassenheit. Der ist mehr präsent im Leben als Jeder den ich kenne. Ich hoffe ich kann mir die Gelassenheit auch antrainieren. Ich glaub Leben ist Veränderung, und wenn man der offen entgegen sieht dann verliert Vieles seinen Schrecken.

Liebe Grüße,
Bianca

06.03.2011 02:15 • #49


M
Zitat:
Ich bin auch der Grüblertyp. Ist das jetzt Richtig?, Was wenn das schief geht?, Was wenn ichs nicht schaffe? etc. pp.


Da kann ich nur voll und ganz zustimmen! Dieses Gedankenkarussell hab ich auch andauernd.

Grad jetzt gehts bei mir wieder los. Ich hab mich auf ne Anzeige bei ner Zeitarbeitsfirma beworben und bekam heute ne Mail das ich mal bei ihnen anrufen soll. Vor dem Anruf Morgen bzw. Freitag grauts mir schon jetzt. Die Angst kommt schon in Wellen die immer höher werden.

Ich fühl mich so total kindisch/-lich, es ist so eine totale kindliche Angst die ich als kleines Kind immer hatte. Die anderen sind so erwachsen, wissen alles, können alles und wenn sie mich sehen durchschaun sie mich sofort ( auch wenns nichts zu durchschaun bzw. finden gibt ). Klar denk ich mir das ich die Kontrolle hab, das ich die Stelle nicht nehmen muss wenn sie mir überhaupt angeboten wird usw. usf. Nebenbei kommen dann noch die üblichen Gedanken/Ängste bzgl. Zeitarbeitsfirmen... Am liebsten würd ich tot umfallen ( bitte jetzt nicht gleich auf Selbstmordabsichten schließen, davor hät ich zu viel Schiss das ich wen andres mit reinziehn würd oder das es Schief geht ).

So jetzt geh ich mal ins Bett und Schau wie ich die Nacht übersteh und wann ich einschlaf.
lol gestern war ich noch so stolz auf mich weil ich mehrere Bewerbung abgeschickt hab ( ohne mich von der Angst abhalten zu lassen ) und wollte mich heute mit nem ruhigen Tag dafür belohnen.....

09.03.2011 23:59 • #50


P
Zitat:
Die anderen sind so erwachsen, wissen alles, können alles und wenn sie mich sehen durchschaun sie mich sofort


Stimmt doch gar nicht. Die haben auch keine Ahnung und es ist normal dass man am Anfang auch mal Fehler macht. Man kennt sich ja noch nicht aus. Ich erinnere mich noch an einen Ferienjon, da hab ich täglich die Chefin oder Andere anleiern müssen weil ich Fehler gemacht hab und kam mir total dumm vor. Abends dann in der Umkleide hab ich das kleinlaut erzählt und die Anderen meinten: Drei mal war sie heute bei dir? Ich musste sie amAnfang gut fünfmal mindestens kommen lassen!
Und obwohl ich dachte ich mach Alles falsch war die Chefin am Ende ehrlich enttäuscht als ich aufhören musste weil ich so gut gewesen war, aus ihrer Sicht.
Ich glaube man stellt oft viel zu höhe und unerfüllbare Ansprüche an sich selbst. Wenn man dann merkt dass man die nicht erfüllen kann kommt freilich die Angst.

Alles Gute,
Bianca

10.03.2011 08:47 • #51


M
Ich hab jetzt mal nach der ZA-Firma gegoogelt und das positivste was ich gefunden hab ( ausser deren Selbstdarstellung ) war das sie (sehr) schlecht zahlen. Es gab sogar Êrfahrungsberichte ( naja, man weiss natürlich nie was stimmt und für welche Bereiche sie zutreffen ) in denen von Betrug, illegalem ( eine angebliche Mitarbeiterin schrieb das sie mündlich, damits nix schriftliches gibt, zu illegalm aufgeforder wird Krankheitstage werden vom Urlaub abgezogen usw. usf. ).... Scheint ne tolle Firma zu sein...

10.03.2011 14:43 • #52


F
Markus, wenn du schon so negative Sachen über die Firma liest, dann würde ich da auf keinen Fall anfangen. Einige Firmen warten nur darauf, dass Leute zu ihnen kommen, die aus finanzieller Not jeden Job annehmen würden. Das wird dann einfach gnadenlos ausgenutzt. Ich habe mich auch schon mal im Internet über Firmen informiert und wenn da einige Leute ihre negativen Erfahrungen schreiben über die Arbeitsbedingungen oder fehlende Zahlungsmoral, dann melde ich mich da erst gar nicht.

Mittlerweile habe ich mich auch auf Stellen beworben, vor denen ich eigentlich Angst habe, weil es mir zu viel werden könnte. Aber ich habe es trotzdem getan, weil ich mich nicht verstecken wollte. Jetzt warte ich mal die Antwort ab und bevor ich da anfange, wird es ja eh erst noch ein Gespräch geben - und dann müssten sie mich auch einstellen.

Langsam habe ich echt schon große Bedenken, überhaupt in absehbarer Zeit, einen Job zu finden. Irgendwann muss die Karriere ja auch mal losgehen und je länger ich keinen Job habe, desto schwieriger wird es, den Einstieg zu finden. Ich habe aber irgendwie die Befürchtung, dass ich dann aus der Not heraus einen Job annehme oder annehmen muss, der mir überhaupt nicht zusagt und ich dann wieder Ängste bekomme. Das würde ich dann vermutlich eh nicht lange durchhalten und dann stehe ich schnell wieder da, wo ich jetzt auch bin. Dabei würde ich schon gerne arbeiten gehen, nur sollte der Job mir auch irgendwie zumindest ein bisschen zusagen. Auch neige ich dazu, auch unterbezahlte Jobs anzunehmen, nur damit ich nicht arbeitslos bin. Das habe ich früher auch mal gemacht, aber da muss ich echt ein wenig aufpassen, dass das kein Überhand nimmt. Das ist dann auch nicht gesundheitsfördernd, wenn ich wirklich alles mache, auch wenn es noch so schlecht bezahlt ist.

Ich denke auch, dass ich ohne Vitamin B eigentlich keine wirkliche Chance habe. Leider fehlt mir das Vitamin B und ich weiß auch nicht, wen ich da noch fragen könnte. Die paar Leute, die ich kenne, konnten wir bislang auch nicht weiterhelfen.

14.03.2011 00:51 • #53


M
Die Firma heisst timepartner, vielleicht kennt sie ja wer?

Zitat:
Mittlerweile habe ich mich auch auf Stellen beworben, vor denen ich eigentlich Angst habe, weil es mir zu viel werden könnte


Ich bewerb mich auch um alles mögliche, ironischerweise hatte ich bisher grad bei denen Gespräche bei denen ich dachte das ich eigentlich nicht genommen werden würde weils nicht meiner Richtung ist lol.

Zitat:
Langsam habe ich echt schon große Bedenken, überhaupt in absehbarer Zeit, einen Job zu finden. Irgendwann muss die Karriere ja auch mal losgehen und je länger ich keinen Job habe, desto schwieriger wird es, den Einstieg zu finden.

Kann ich nur voll und ganz zustimmen!

14.03.2011 09:51 • #54


E
Kann euch auch so gut verstehen Woran liegt das denn, daß man kein Vertrauen in sich hat? Dann haben es die anderen ja erst recht nicht.

14.03.2011 20:32 • #55


F
Zitat von Eloise1965:
Kann euch auch so gut verstehen Woran liegt das denn, daß man kein Vertrauen in sich hat? Dann haben es die anderen ja erst recht nicht.


Das ist schwer zu beantworten. Wenn ich mich so alleine so sehe, dann denke ich Ach, so schlecht bist du auch nicht qualifiziert, aber wenn man dann andere Leute sieht, was die so vorweisen können, dann gehts mit dem Selbstvertrauen auch schon rapide bergab.

Mittlerweile hat sich bei mir auch der Eindruck ein wenig verfestigt, dass es immer Leute geben wird, die noch besser sind, die noch mehr vorweisen können - und die dann deswegen eingestellt werden, während ich dann wieder leer ausgehe.

Wir leben ja auch mit anderen Menschen zusammen und dann beurteilen wir auch ihre Leistungen und vergleichen die dann mit den eigenen Leistungen. Das muss nicht so übertrieben sein mit dem Vergleichen, aber ein wenig schaut man sich ja auch im Bekanntenkreis um, wer wieviel verdient und wer welchen Job hat. Aber ich glaube auch, dass ich (und vielleicht einige andere hier auch) die Leistungen anderer einfach höher einschätzen als die eigenen, obwohl man selbst an sich nicht schlechter dasteht als andere.

16.03.2011 01:21 • #56


M
Zitat:
Das ist schwer zu beantworten. Wenn ich mich so alleine so sehe, dann denke ich Ach, so schlecht bist du auch nicht qualifiziert, aber wenn man dann andere Leute sieht, was die so vorweisen können, dann gehts mit dem Selbstvertrauen auch schon rapide bergab.


Stimmt, besonders schlimm ists wenn man wirkliche Vollidioten sieht die es hinkriegen - guten Job finden - usw. usf. und man selber auf der Strecke bleibt.

Zitat:
Aber ich glaube auch, dass ich (und vielleicht einige andere hier auch) die Leistungen anderer einfach höher einschätzen als die eigenen, obwohl man selbst an sich nicht schlechter dasteht als andere.


Zu den einigen anderen gehör ich auch.

Bei mir kommt noch hinzu das ich davor Angst hab genommen zu werden. lol - jeder andere wäre froh wenn er zu nem Gespräch eingeladen wird und würde sich über nen Job freuen ( selbst die Einladung ist ja schon ne Wertschätzung/Anerkennung der Qualifikation und Leistungen ). Doch für mich ist das der reinste Horror! Heute bin ich auch wieder total durch den Wind. Eben bin ich die Anzeigen durch gegangen und hab mir ein paar Angebote raus gesucht und jetzt schieb ich voll die Panik ( was wenn die mich einladen, was wenn sie mich nehmen, was soll ich tun - mir ist heiss, übel, Magen verkrampft, Gedankenkarussel ). Dabei weiss ich doch das ein Job spitze wär....

16.03.2011 20:20 • #57

Sponsor-Mitgliedschaft

F
Hey Markus, das kenne ich auch. Ich hatte letztens auch mal Post gekriegt - und zwar einen kleinen Brief, da dachte ich erst, das wäre ein Vorstellungsgespräch. Aber was war es dann? Eine Absage - diesmal in einem kleinen Brief. Als ich den Brief sah, hatte ich schon mächtig Bammel, dann war ich kurz erleichtert, dass es eine Absage war und jetzt bin ich doch wieder deprimiert, dass ich nicht mal eingeladen wurde.

So langsam gehen mir wirklich die Ideen aus. Es bewerben sich wohl einfach zu viele Leute auf bestimmte Stellen. Mittlerweile sehe ich da ohne Vitamin B auch fast keine Chance mehr, eine normale Arbeitsstelle zu kriegen. Nur wo soll ich da anfangen zu suchen, wenn die richtigen Kontakte nicht da sind? Manchmal bekomme ich doch schon ein sehr unangenehmes Gefühl, weil ich mir dann bewusst werde, dass meine Qualifikation im Prinzip gar nicht gefragt ist!

25.03.2011 01:16 • #58


F
Hey Leute!
Ich habe inzwischen mal ein wenig herumtelefoniert wegen einem Nebenjob. Es ist wirklich unglaublich, was einem da angeboten wird. Da wird einem dann freudestrahlend ins Telefon erzählt, dass man natürlich dort gerne mitarbeiten könnte. Aber wenn es um die Bezahlung geht, dann werden einige schon beleidigt, dass man da überhaupt Geld für haben möchte! Und diese 400 Euro-Jobs sind doch auch nur Abzocke. Wenn man das mal runterrechnet auf einen Stundenlohn, ist man oft bei 4 Euro Verdienst in der Stunde. Aber es werden ja auch dort nur entsprechende Leute mit der Ausbildung in dem jeweiligen Beruf eingestellt. Jeder 16jährige Schüler, der im Getränkemarkt aushilft, bekommt mehr Geld!!

Bei den normalen Bewerbungen ist es so, dass sich bestimmt die Hälfte überhaupt nicht auf meine Bewerbung meldet. Wenn ich dann mal anrufe und nachfrage, dann ist der Job schon längst vergeben. Eine Rückmeldung erscheint denen oftmals gar nicht mehr nötig! Mittlerweile rufe ich auch oft gar nicht mehr an, wenn keine Antwort kommt. Es dauert eh immer eine Ewigkeit, bis man den richtigen Ansprechpartner einmal ans Telefon bekommt, der einem dann genervt mitteilt, dass sie jemanden anderes eingestellt haben. Wenn meine Bewerbung so interessant wäre, dann hätten die Firmen sich wohl schon von selbst gemeldet.

Langsam wird die Situation echt bedrückend. Dieses oftmals sinnlose Bewerben frustriert einfach nur, weil sich der Erfolg einfach nicht einstellen will. Manchmal habe ich einen kleinen Hoffnungsschimmer, wenn mir eine Stelle sehr zusagt, aber nach der Absage hat sich das mit dem erhofften Job auch oft erledigt.

09.04.2011 01:15 • #59


M
Da kann ich dich gut verstehn Falco!

Ich hab erst letztens ne Bewerbung im Briefkasten gefunden die ich ACHT MONATE zuvor verschickt hab. Damals hab ich mehrmals nachgefragt und die einzige Antwort war das die von der Persoabteilung grad in Urlaub sind und ich noch warten soll. Auf weitere Nachfragen hab ich dann gar keine Antwort bekommen. Aber ich glaub ich muss schon froh sein das sie mir überhaupt meine Unterlagen zurück geschickt haben, bei anderen war das leider nicht der Fall....

09.04.2011 10:24 • #60


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Mira Weyer