Hallo ihr Lieben,
ja mich gibt es noch. Die letzten Wochen waren sehr herausfordernd und aufreibend, weswegen ich hier nichts mehr geschrieben hatte. Ich nehme mir jetzt aber mal die Zeit und möchte ein wenig berichten.
Der letzte Stand war, dass die Krankenkasse das Krankengeld streichen wollte, da ein Arzt mich für arbeitsfähig hielt und meinte, dass meine Diagnosen nicht einschränkend genug seien. Hilfe von meiner Ärztin bekam ich keine wirkliche. Also hab ich mich im Internet schlau gemacht und einen Widerspruch geschrieben, der zum Glück durchging und ich jetzt erstmal weiterhin Krankengeld bekomme.
Kurz darauf habe ich mich entschlossen, endlich den Schritt zu wagen und umzuziehen. Das steht mir jetzt in nichtmal 2 Wochen bevor. Zum Übergang geht es zu meinem Cousin, mit dem ich eine WG gründe. Hauptsache ich bin endlich weg aus dieser Stadt, in der ich noch wohne. Über meinen Auszug hat sich meine Vermieterin absolut nicht gefreut - seit ich es ausgesprochen habe tyrannisiert sich mich noch mehr als vorher. Letzte Woche ist sie dann eskaliert weil ich nur die Miete für den halben Monat bis zum Umzug bezahlen will, da nahtlos ein Nachmieter vorhanden ist. Ende vom Lied war, dass sie mich angeschrien hat, meinen Schuhschrank beschädigt hat und massiv bedroht wurde. Ich habe mir nun auch noch einen Anwalt suchen dürfen.
Durch den zweiten Lockdown ist es irgendwie noch schlimmer geworden, dass alles mal reibungslos verläuft. Ich musste mir ein Umzugsunternehmen suchen, da beim Umzug kaum einer meiner Bekannten helfen kann.
Ein richtiges Chaos. Zwischendrin ist dann mein Trockner auch noch fast explodiert - viel hätte nicht gefehlt. Und dann gab es noch einen Notfall mit meiner Katze.
Ich bin jetzt einfach nur noch froh, wenn ich hier alles abgeschlossen habe und weg bin und doch noch woanders einen Neustart habe. Oder zumindest einen großen Schritt nach vorne machen und den größten Trigger hinter mir lassen und hoffentlich mein Leben endlich auf die Reihe bekommen.
Obwohl sehr viel unfassbar schief und mistig gelaufen ist, gab und gibt es sehr viele Fortschritte und positive Dinge. In den letzten Wochen musste ich mich so oft Konfrontationen stellen, für mich selbst laut werden und Dinge organsieren. Und das hat auch alles ohne Hilfe geklappt.
Allgemein bin ich in vielen Situationen nicht mehr tagelang überfordert - ich rege mich zwar erstmal auf ohne Ende aber dann handele ich direkt. Ich habe das Gefühl, so langsam aber sicher geht alles in die richtige Richtung.
Mittlerweile ist es auch so, dass ich mich nicht mehr alleine fühle. Es gibt ja dieses Man ist alleine und fühlt sich alleine und dann das Man ist alleine aber fühlt sich gut. Letzteres kommt bei mir wieder hoch, dass ich mit mir selber wieder gut alleine sein kann. Seitdem kann ich auch besser mit meinen Mitmenschen - einmal die Woche treffe ich mich jetzt immer mit einem Kumpel. Das ist schon ein richtiges Ritual geworden.
Auch die Therapie geht gut voran, mein Therapeut war bei der letzten Stunde sehr erfreut, dass es endlich besser wird.
30.11.2020 22:53 •
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