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Hallo zusammen,
mein bisheriger Psychiater hat nun altershalber seine Praxis geschlossen ohne Nachfolger. Bei zwei weiteren praktizierenden Fachärzten angerufen und wurde gleich abgelehnt nachdem die erfuhren daß ich nur Pflichtversichert bin. Bei der Krankenkasse dies mitgeteilt und es kam auch nur ein Schulterzucken.

Wie geht es euch bei der Arztsuche, hat jemand vielleicht einen Tipp wie man ohne Vitamin B doch noch einen neuen Psychiater findet?

08.07.2025 17:01 • 08.07.2025 x 1 #1


3 Antworten ↓


@Fravely puh du hast das gleiche Problem wie ich hatte.
Meiner ging auch in Rente und bei allen anderen Psychiatern ist die Warteliste elend lang, oder es kommt gleich eine Bandansage wegen Aufnahmestop
Ich hatte das Glück, bei uns in der Psychiatrie gibt es eine Ambulanz.
Dort habe ich einfach angerufen und mein Leid geklagt.
Da ich dort schon stationär war, konnte ich in die Ambulanz kommen und werde dort weiter betreut. Wenigstens wegen Medikamente. Evtl. gibt es sowas auch bei Dir in der Gegend.

A


Neuen Facharzt finden

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Hallo,

Überweisung mit Vermittlungscode vom Hausarzt, dann über die 116117 online Termin machen.

@Fravely

Klar geht das nicht von heute auf morgen – aber ganz ehrlich: Wenn der eigene Psychiater in Rente geht, dann ist das ja nun auch keine spontane Überraschung. Der fällt ja nicht einfach vom Stuhl und schließt die Tür ab.
Aber num stehst du jetzt da, ohne Anschluss, und die Kasse zuckt nur mit den Schultern. Klassiker.

Und diese Abfuhr, nur weil du pflichtversichert bist? Ja, ist absolut asozial – aber leider auch Alltag. Viele Praxen nehmen lieber Privatpatienten, weil’s einfacher und lukrativer ist. Der Fehler liegt also nicht bei dir, sondern in einem System, das psychisch kranke Menschen am liebsten irgendwo zwischen Warteliste und „bitte gehen Sie weiter“ parkt.

Aber: Du bist nicht machtlos. Auch wenn es sich grad so anfühlt.

Mach dich darauf gefasst, dass du jetzt vielleicht 20 Praxen durchklingeln musst – ja, das ist sch., ja, das kostet Nerven. Aber du brauchst einen Arzt, nicht ’nen Trostpreis. Und: Mach Druck bei der Kasse. Nicht mit „bitte helfen Sie mir“, sondern mit Ansage. Nach dem Motto: „Ich habe eine fachärztliche Versorgung, die weggebrochen ist, keine Alternative, und Sie sind verpflichtet, mir eine Behandlung zu ermöglichen – wie genau gedenken Sie, das umzusetzen?“

Und wenn dann immer noch Schulterzucken kommt: Dann schreib das auf. Dokumentier, wie viele Absagen du kriegst, wem du wann was gesagt hast – und dann kannst du, wenn’s hart auf hart kommt, auch mal mit dem medizinischen Dienst oder der Patientenberatung sprechen. Ist kein Spaß, aber manchmal geht der Weg eben nicht über „nett fragen“, sondern über Druck.

Und hey – vielleicht meldest du dich parallel auch bei psychiatrischen Institutsambulanzen (PIA) oder Unikliniken. Die nehmen oft auch Leute in schwierigen Übergangsphasen auf, gerade wenn kein anderer Facharzt greifbar ist.

Du musst das nicht über Nacht lösen. Aber dranbleiben heißt nicht hoffen – es heißt nerven. Und genau das darfst du jetzt tun.





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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