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fortune7
Hey, an alle Hypochonder gerichtet. Welche Erfahrung habt ihr mit Psychiatern und Therapien gemacht bzw. macht ihr? Warn/sind sie hilfreich? In den nächsten Tagen schau ich das erste Mal bei nem Psychiater vorbei wegen meiner Angststörung. Hab nicht allzu große Hoffnung, dass ich verstanden werde oder dass mir wirklich geholfen wird. Wie siehts bei euch aus?

02.01.2014 21:05 • 02.01.2014 #1


17 Antworten ↓


L
Hallo fortune,
beim Psychiater fühlte ich mich nicht wohl. Da hatte ich immer das Gefühl, der will mir nur Medikamente verschreiben und mehr nicht. Bei meiner Therapeutin fühle ich mich dagegen sehr wohl. Sie erklärt mir viel und gibt mir immer gut umsetzbare Verhaltensregeln mit auf den Weg. Auch habe ich bei Ihr immer dass Gefühl, dass sie mich ernst nimmt. Im großen und ganzen glaube ich schon dass mir die Therapie gut hilft.

Liebe Grüße
Lemonwater

02.01.2014 21:11 • #2


A


Hilft eure Therapie?

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K
Psychiater ist nicht schlecht vom Grundsatz her, aber erwarte bitte nicht zuviel. Viele nehmen uns Psychos nicht richtig ernst ....bist du gesetzlich oder privat versichert ?

02.01.2014 21:12 • #3


fortune7
Zitat von Kater Carlo:
Psychiater ist nicht schlecht vom Grundsatz her, aber erwarte bitte nicht zuviel. Viele nehmen uns Psychos nicht richtig ernst ....bist du gesetzlich oder privat versichert ?


Ich erwarte da kaum was :l Bin gesetzlich. Spielt das ne sehr große Rolle?

02.01.2014 21:24 • #4


K
Ja Fortune, leider spielt das eine ( traurige ) Rolle, zumindest bei vielen Ärzten. Ein Privatversicherter bringt wesentlich mehr Kohle als ein Kassenpatient. Für den nehmen sich viele Ärzte weniger Zeit und geben sich auch nicht so viel Mühe, gehen nicht so auf ihn und seine Probleme ein.

Zweiklassenmedizin.

Aber halt, nicht alle Ärzte denken und handeln so,aber viele.

02.01.2014 21:33 • #5


fortune7
Zitat von Kater Carlo:
Ja Fortune, leider spielt das eine ( traurige ) Rolle, zumindest bei vielen Ärzten. Ein Privatversicherter bringt wesentlich mehr Kohle als ein Kassenpatient. Für den nehmen sich viele Ärzte weniger Zeit und geben sich auch nicht so viel Mühe, gehen nicht so auf ihn und seine Probleme ein.

Zweiklassenmedizin.

Aber halt, nicht alle Ärzte denken und handeln so,aber viele.


Ja, das wusste ich ungefähr, habs aber bisher immer fürne Übertreibung gehalten. Ist das wirklich so immens? Hast Erfahrung damit gemacht?

02.01.2014 21:36 • #6


A
Zitat von fortune7:
Ja, das wusste ich ungefähr, habs aber bisher immer fürne Übertreibung gehalten. Ist das wirklich so immens? Hast Erfahrung damit gemacht?



Ich war privat versichert und bin jetzt (glücklicherweise!) wieder Kassenpatient.
Ja, als Privatpatient bekommt man manchmal, nicht immer, schneller einen Termin. Dafür wollen einem viele (nicht alle) Ärzte einen Haufen Zeug andrehen, was man gar nicht braucht. Medikamente, Untersuchungen etc... die Private zahlt ja. Das fand ich nervig. Ist nicht immer einfach sich dagegen zu wehren, vor allem, wenn man nicht so viel Ahnung hat und den praktischen Sinn der veranlassten Untersuchungen erstmal hinterfragen muss.

Gute Ärzte nehmen sich für alle Patienten Zeit und hören ihnen zu. Und die Ärzte, die dem Kassenpatienten nicht zuhören, aber dem Privatpatienten, sind nicht immer die besseren. Im Gegenteil. Vielleicht nimmt sich dann der Arzt mehr Zeit für einen, wenn er allerdings nicht helfen kann, bringt mir das auch nicht und wenn er mir in der Zeit drei Untersuchungen und Therapien verkauft, die vor allem ihm finanziell helfen, dann bringt mich die Zeit, die er in mich investiert hat auch nicht weiter.


Sorry für das OT - aber das musste mal sein. Ich bin echt froh, wieder gesetzlich versichert zu sein und fühle mich nicht schlechter behandelt. Wenn mir ein Arzt nicht passt, suche ich mir einen anderen.

02.01.2014 21:43 • #7


K
Ja, habe ich. Bin privat und habe oft ein schlechtes Gewissen wegen der bevorzugten Behandlung gegenüber den Kassenpatienten. Beim Hausarzt werde ich von den Helferinnen gleich zum Doktor durchgewunken, obwohl das Wartezimmer voll ist beim Psychiater bekomme ich innerhalb einer Woche einen Termin, während Kassenpatienten zwei Monate warten müssen....überall wird man vom Praxispersonal ausgesucht höflich behndelt, während andere Patienten auch mal angemeckert werden....

Schön ist das nicht, zumindest für einen Sozi wie mich nicht. ( Bekennendes SPD Mitglied )

02.01.2014 21:49 • #8


A
Zitat von Kater Carlo:

Schön ist das nicht, zumindest für einen Sozi wie mich nicht.


Na, wie kann man denn dann privat versichert sein, wenn man doch so sozial eingestellt ist?

02.01.2014 21:53 • #9


K
AJP Da wird viel überflüssiges Zeug gemacht, weil man es ja so schön abrechnen kann.

Aber obacht, auch private Krankenversicherungen zahlen nicht für jeden Mist. Dort sitzen auch medizinisch geschulte Leute, Arzthelferinnen z.B., die mal nachhaken.

02.01.2014 21:53 • #10


A
Und wenn man gar lange psychisch krank ist, schmeiss einen die private eventuell auch mal raus.
Kann ich nicht empfehlen, hab ich durch.
Freut euch an der gesetzlichen Krankenversicherung hier in Deutschland. Auch wenn es mal länger dauert. Wirklich unfreundlich behandelt wurde ich glücklicherweise noch nie, weder als Kassenpatient, noch als Privatpatient. Und ich ab viele Ärzte durch...

02.01.2014 21:58 • #11


K
Der Übertritt in die Private liegt mehr als 20 Jahre zurück ( heute würde keine einen Psychoheini wie mich mehr nehmen).

Jugendsünde ?

Außerdem trug Gerhard Schröder auch Maßanzüge und hockte beim Wiener opernball in der Loge.

Aber im Kern ist deine Kritik berechtigt.

02.01.2014 21:59 • #12


K
Mumpitz, AJP. Rausschmeißen können sie einen nur, wenn er im Aufnahmeantrag gemogelt und Vorerkrankungen verschwiegen hat.

02.01.2014 22:01 • #13


fortune7
Naja, back to topic würd ich sagen

Ich hab zur Zeit ne schreckliche Phase. Die Schlaganfallangst, etliche Symptome... Hoffe, dass ich da zumindest etwas weiter komme. Sonst muss ich alleine durch. Hoffe ich werd nicht mit Medikamenten abgespeist. Schon Tavor war mir extrem unsympathisch.

02.01.2014 22:04 • #14


A
Zitat von Kater Carlo:
Mumpitz, AJP. Rausschmeißen können sie einen nur, wenn er im Aufnahmeantrag gemogelt und Vorerkrankungen verschwiegen hat.


Kann ich so nicht bestätigen. Die können einen aus noch sehr viel mehr Gründen rausschmeissen. War ein langer unschöner Rechtsstreit, den ich hier nicht breit treten möchte.

Aber zurück zum Thema: Ja, meine Therapie hat mir viel gebracht. Vor allem, nachdem ich verstanden habe, dass ich den Großteil der Arbeit selbst machen muss und die Therapie kein Zauberstab ist, der einmal geschwungen alles wieder heil macht.

Ich hab übrigens nur einmal Tavor genommen und fand das Gefühl so völlig neben mir zu stehen und benebelt zu sein noch sehr viel unangenehmer, als die Panikattacke selbst. Ich hab das Tavor dann wohl in der Tasche behalten, als Rückversicherung und irgendwann als abgelaufen entsorgen können.

02.01.2014 22:10 • #15


A
Hallo...

ich finde man sollte den sch.... abschaffen von wegen privat oder gesetzlich

....braucht kein Mensch und es ist einfach nur ungerecht!

...da nützt es uns auch nix, das es Dir leid tut, wenn du bevorzugt wirst Katerchen

In diesem Sinne....

LG Nancy

02.01.2014 22:19 • #16


fortune7
Ich hab Tavor auch als Versicherung. Manchmal war ich so deprimiert und von mir selbst überrascht, dass ich sowas nötig hab, dass die Panik sich kurz verflüchtigt hat, weil die Angst vor Tavor größer war, als die Panik selbst.

Kannst du mir erzählen, wie genau diese Therapie aussah?

02.01.2014 22:21 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

A
Ich habe eine kombinierte Gesprächs- und Verhaltenstherapie gemacht. Mit dem Therapeuten gemeinsam habe ich zuerst ein wenig Vergangenheit aufgearbeitet, wobei wir uns auf die Punkte beschränkt haben, die meine Ängste ausgelöst haben, dann haben wir uns angeschaut, wie ich in angstbeladenen Situationen reagiere, um dann Schritt für Schritt die alten Verhaltensmuster durch neue zu ersetzen. Ich konnte mich mit ihm gemeinsam angstbeladenen Situationen stellen und je häufiger ich mich mit Hilfe von Entspannungsübungen in diesen Situationen selbst runterbringen konnte, desto zuversichtlicher wurde ich.

Der Therapeut war meine Krücke. Laufen musste ich aber schon allein.

02.01.2014 23:52 • #18


A


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Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf