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N
Hallo zusammen,
in meinem Post kam das Thema auf, sich von Psychologen falsch eingeschätzt zu fühlen. Das möchte ich hier noch etwas ausführen. Wichtig ist mir dabei, dass es nicht um die Kritik an den Therapeuten geht. Viele der Therapeuten haben mir trotz allem sehr geholfen, mich in Krisenzeiten zu stabilisieren und an mir zu arbeiten. Ich beneide die Psychotherapeuten nicht um ihre Arbeit und finde es toll, dass es Menschen gibt die sie machen.

soziale-angst-erroeten-redeangst-zittern-f1/soziale-kontakte-sind-mir-zu-viel-t92472-20.html#p1593374

Mein Problem ist, dass ich wenn ich mich falsch eingeschätzt oder ungerecht behandelt fühle, den Fehler stets bei mir suche und viel darüber nachdenke was ich falsch gemacht habe und wie ich mich ändern muss, um nicht wieder in die gleiche Situation zu kommen. Wenn ich auf diese Fragen keine Antwort finde, verunsichert mich das und lässt mich an mir und meinem Selbstbild zweifeln.

Ein Beispiel - um meinen letzten Post aufzugreifen - ist, dass ich verschiedene Diagnosen bekommen habe, die ich irgendwie nicht als passend empfinde. Darunter ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung, schizoide Persönlichkeitsstörung und Lernbehinderung. Ich versuche zwar solchen Diagnosen nicht allzu viel Bedeutung beizumessen, aber verwende sie schon auch als Referenz um zu verstehen wie ich von anderen Menschen gesehen werde und woran ich bei mir arbeiten muss. Das fällt mir bei so einer Diagnose wie Lernbehinderung aber sehr schwer, weil ich da überhaupt keinen Anhaltspunkt habe wie sie zustande gekommen sein könnte. Ich sehe mich eher als Autodidakt und habe mit dem Lernen eigentlich keine Probleme (außer dass ich es manchmal vielleicht übertreibe), sondern im Gegenteil eigentlich immer ein Thema habe das mich gerade interessiert und das ich in meiner Freizeit Lerne. Als Jugendlicher habe ich ein Schachprogramm programmiert, mir während meiner Depression ein bisschen Gitarre spielen beigebracht und zur Zeit lerne ich in meiner Freizeit Japanisch - um ein paar Beispiele zu nennen.
Die Diagnose Lernbehinderung hatte ich - neben anderen - nach einer sechswöchigen stationären Therapie in einer Psychosomatischen Klinik auf meinem Arztbrief stehen. Ich wüsste nicht, dass es dazu besondere Tests oder Gespräche gegeben hätte und ich habe davon auch erst aus dem Arztbrief erfahren.

Was ich aus solchen Begebenheiten für mich mitnehme ist, dass ich offensichtlich auf andere Menschen ganz anders wirke, als ich mich selbst wahrnehme. Das merke ich nicht nur bei Therapeuten, sondern auch bei anderen Ärzten und anderen Menschen im Allgemeinen. Ich gehe nicht oft zum Allgemeinarzt, aber wenn ich dort bin habe ich oft das Gefühl, mein Anliegen nicht richtig rüber bringen zu können oder dass mir nicht geglaubt wird. Einmal ist mir bei einer Radtour im Wald ein Insekt ins Ohr geflogen (äußerst unangenehm; falls euch das mal passiert: das Ohr mit Wasser ausspülen hilft gut. Was nicht funktioniert ist, panisch herum zu rennen und sich gegen den Kopf zu hauen - habe es ausprobiert ). Weil ich danach ein komisches Gefühl im Ohr hatte und nicht wusste ob das Insekt wirklich raus ist habe ich es vom Arzt untersuchen lassen wollen. Er hat mir meine Geschichte nicht geglaubt und mich gefragt, weshalb ich wirklich zu ihm gekommen bin (ja, er hat dann pro forma auch ins Ohr geguckt und es war alles gut ).
Solche Erlebnisse, dass ich mein Anliegen nicht richtig rüber bringen kann oder mir nicht geglaubt wird, obwohl ich mich eher als extrem ehrlich betrachte, habe ich öfter. Bei Therapeuten hatte es mich nur mehr verwundert, weil ich Anfangs dachte es ist ihr Beruf und ganz bestimmt würden sie mich genau durchschauen, erkennen und verstehen. Heute weiß ich, dass das eine unrealistische Erwartungshaltung war. In meinen Therapien habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Therapeuten nicht genügend Wert darauf legen was ich ihnen sage, sondern sich mehr darauf konzentrieren wie ich es sage, wie ich mich verhalte und aus meinem Verhalten und meiner nonverbalen Kommunikation Schlussfolgerungen ziehen, die ich als nicht zutreffend erachte.

Ein Extrembeispiel war meine letzte teilstationäre Therapie. Die habe ich in einer Zeit gemacht, als ich nicht mehr in einer Krisensituation war, sondern bereits seit 5 Jahren im Berufsleben stand (wenn auch noch in Teilzeit). Zu der Zeit wollte ich gerne Kontakte knüpfen und halten können und habe einen externen Impuls gesucht, weil ich nach 5 Jahren Therapiepause das Gefühl hatte, allein dabei nicht weiter zu kommen und Angst hatte immer in Einsamkeit leben zu müssen. Ein Auslöser die Therapie anzufangen war dann, als ich zur Weihnachtsfeier der Arbeit gegangen bin, was ich sonst immer vermieden habe. Dort kam ich in eine Art sensorisches Überlastungserlebnis. Ich saß am Tisch und konnte nur in eine Ecke starren und versuchen alles um mich herum auszublenden, aber das Stimmengewirr wurde immer lauter, dazu kam dann das Klappern der Teller aus der Küche und irgendwann hat sich alles angefangen zu drehen und ich habe Panik in mir aufkommen gespürt. Da bin ich dann Wortlos aufgestanden und gegangen.

Bei der Therapie hatte ich riesiges Glück mit der Gruppe und ich habe zwei Leute gefunden, mit denen ich mich sehr gut unterhalten konnte, mit denen ich sogar gemeinsam spazieren gegangen bin. Ich war sehr optimistisch gestimmt - nur irgendwie ging es bei den Therapeutengesprächen nicht vorwärts und ich kam auch in keine der Therapiegruppen, sondern blieb in der Eingangsgruppe mit dem üblichen Anfangsprogramm.
Dazu muss ich sagen, dass mich solche Therapien auf Stationen schon immer sehr belasten und fordern. Ich habe manchmal das Gefühl während andere Probleme haben, die sie mit Hilfe und Unterstützung der Gruppe bearbeiten können, ist mein Problem die Gruppe; und mein Halt und meine Unterstützung suche ich in Phasen des Rückzugs und in den Einzelgesprächen mit den Therapeuten - oder in diesem Fall sogar erstmals mit einigen Mitpatienten.
Von den Therapeuten kam diesmal aber nichts zurück. Nach drei Wochen war das Einzige was ich bis dahin als Aufgabe mitbekommen habe, Situationsbögen zu schreiben. Das habe ich auch gewissenhaft und ausführlich gemacht, über diese Situationsbögen aber nie ein Feedback bekommen. Aus den Patientenakten weiß ich, dass ich diese Situationsbögen vielleicht zu gewissenhaft bearbeitet habe. Unter anderem stand dort, dass ich Formulierungsvorschläge des Personals verworfen und durch fast bedeutungsgleiche Wörter ersetzt hätte. Ich glaube, wenn die Therapeuten nicht bei dieser Beobachtung stehen geblieben und aus diesem bloßen Fakt ihre Schlüsse gezogen hätten, sondern mich statt dessen gefragt hätten worin denn für mich der Unterschied zwischen den beiden Begriffen liege, hätten sie vielleicht ein besseres Verständnis für mich entwickeln können.

Nach drei Wochen kam dann das zweite Oberarztgespräch. Ich kann mich nur schemenhaft daran erinnern, aber in meiner Erinnerung ging es zunächst um die Probleme und Schwierigkeiten die ich mit der Therapie habe und darum, dass sie es nicht gut finden, dass ich eine medikamentöse Behandlung ablehne. Irgendwann steht der Oberarzt auf, zieht die Vorhänge zu setzt sich mir gegenüber, meine Therapeutin mir rechts gegenüber und eine Schwester mir links gegenüber, mich eindringlich und ein bisschen mitleidig anguckend, und redet eindringlich auf mich ein, dass ich Medikamente nehmen soll, wenn die Therapie Erfolg haben soll. Ich sage ihm, dass ich das nicht möchte und auch nicht für notwendig halte, da ich durch deutlich schwierigere Zeiten ohne Medikamente gekommen bin und das eigentlich für den besseren Weg halte, wenn er möglich ist. Daraufhin sagt er dass wir in diesem Fall die Therapie jetzt beenden.
Es ist schwer das Gefühl zu beschreiben. Irgendwie ist in dem Moment alles zusammengebrochen und ich habe die Welt nicht mehr verstanden. Wie ein Blitzschlag aus heiterem Himmel. Ich habe mich sofort wieder gefragt was ich falsch gemacht habe, wie mich die Therapeuten wohl sehen, war auch Traurig über den Verlust nicht mehr in die Gruppe mit diesen großartigen Menschen gehen zu können - und das ganze war 1 oder 2 Tage vor Weihnachten.
Ich bin froh dass ich zu der Zeit eine etwas stabilisierte Lebenssituation hatte und das dadurch einigermaßen gut wegstecken konnte. Ich will mir nicht ausmalen, wie ich so etwas einige Jahre früher verkraftet hätte.
Meine Frage war dann an den Oberarzt, wann die Therapie dann genau aufhört, worauf er sagte jetzt gleich. Ich habe dann darum gebeten wenigstens noch den Tag normal in der Klinik verbringen zu können und ein Abschlussgespräch mit meiner Therapeutin zu haben und mich von der Gruppe verabschieden zu können. Dem haben sie zugestimmt - aber wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätte ich in dieser Minute aus dem Gebäude gehen können und das wars dann. Das finde ich irgendwie unfassbar und habe keine Worte dafür.

Ich habe dann hinterher für viel Geld die Patientenakten gekauft (nein nein, die sind natürlich kostenlos, es ist nur eine Verwaltungsgebühr ) um zu verstehen wie die Therapeuten das ganze sehen. Was mich überrascht hat, war dass die Therapeuten mich als extrem mißtrauisch eingeschätzt haben. Das habe ich überhaupt nicht so empfunden. Mir gegenüber Thematisiert haben das die Therapeuten nicht.
In der Akte stand dann auch drin: Eine empfohlene psychopharmakologische Behandlung unterstützend zur Psychotherapie lehnte der Patient ab. Die Behandlung in der Tagesklinik wurde daher einvernehmlich beendet. Abgesehen davon, dass ich das einvernehmlich eine ziemliche Frechheit finde, fehlt dieser Satz dann im Arztbrief. Dort wird als Grund nur noch eine starke emotionale Aktivierung und überforderung durch die Therapie angeführt.

Nun komme ich aber zum eigentlichen Punkt dieses Posts:
Nach solchen Erfahrungen weiß ich, dass ich von anderen Menschen ganz anders - oft falsch - eingeschätzt werde als ich mich selbst sehe. Ich reagiere darauf mit Zweifel an meinem Selbstbild, mit Verunsicherung, frage mich ob sie vielleicht Recht haben und ich wirklich so bin, wie sie mich sehen. Und ich bin ratlos was ich tun kann, um solche Situationen künftig nicht entstehen zu lassen.

Zur Zeit habe ich das Glück nach eineinhalb Jahren Wartezeit zu einem Psychologen gekommen zu sein, bei dem ich ein wirklich gutes Gefühl habe. Der sich bemüht mich zu verstehen und dazu auch in der Lage ist. Ich merke aber wie schwer das für ihn ist und wie viel Arbeit wir beide investieren müssen um Mißverständnisse zu erkennen und auszuräumen. Jedenfalls ist ein wichtiger Punkt den ich aus den Sitzungen jetzt für mich bisher mitnehmen konnte, dass der Fehler vielleicht nicht immer bei mir liegt, sondern dass vielleicht wirklich die Therapeuten die Situation falsch eingeschätzt haben oder nicht richtig mit ihr umgegangen sind.
Und er meint, dass es Menschen gibt, die sehr sensibel sind und sich vielleicht auch in ihrer Art zu denken so weit von der Masse unterscheiden, dass viele Menschen sie nicht verstehen können, auch wenn sie es versuchen - und dass das auch Therapeuten mit einschließt. Das war für mich eine wichtige Erkenntnis, dass das niemandes Schuld ist, sondern ich vielleicht wirklich einfach nicht auf einer Wellenlänge mit vielen Therapeuten liege.
Das möchte ich auch denjenigen als Gedanken mitgeben, die vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Vielleicht müssen wir einfach besonders lange und gründlich suchen, um den richtigen Therapeuten zu finden, vielleicht finden wir ihn auch nie. Aber das ist kein Grund an sich zu zweifeln

26.01.2019 14:13 • 16.06.2019 x 3 #1


37 Antworten ↓


A
Hallo @nib
in einigen Punkten kann ich mich wiederfinden. Habe vor Kurzem meinem Therapeuten einen langen Brief geschrieben, weil ich mich zuletzt nicht mehr verstanden fühlte. Dieser Brief war sehr schwer für mich zu formulieren, weil ich immer denke, dass auch der Inhalt falsch verstanden würde. Für mich ist es einfacher, zu schreiben als zu reden. Beim Schreiben kann ich überlegen und ändern. Dieser Brief hat mich 3 Wochen lang beschäftigt, habe immer wieder Sazteile geändert oder anders beschrieben und am Ende war ich mir nur einigermaßen sicher, dass er aufschlussreich erklärend war.
Ich weiß, dass ich mich anscheinend anders verhalte, als ich mich wirklich fühle, kann das auch nicht sehr gut rüber bringen. Das liegt aber daran, weil ich nichts anderes kenne. Von Kleinauf habe ich nie über meine Gefühle geredet, einfach, weil es so war. Ich habe nie über meine Ängste gesprochen, sie jahrelang ignoriert und irgendwie ausgehalten. Habe einiges weg gelächelt, damit nur keiner merkt, wie ich mich wirklich fühle, denn das ist eine Angriffsfläche, wie ich es im späteren Leben immer wieder erfahren musste. Mittlerweile denke ich, dass es richtig war, den Brief zu schreiben und fühle mich erleichtert, dass ich nicht mehr zur Therapie muss. Es ist auch inzwischen die 3. und ich war in 5 verschiedenen Kliniken, das erste Mal schon mit 18. Die Abstände wurden auch immer kürzer und ich muss gestehen, mich stresst das Ganze nur noch. Jetzt denke ich, dass es Zeit wird, dass Ruhe einkehrt in der Hoffnung, dass ich an besseren Tagen noch das schaffen kann, was erledigt werden muss. Medikamente nehme ich auch nicht mehr. Ich hatte 7 verschiedene AD's und nichts davon hat geholfen, außer, dass ich dauernd irgendwelche Nebenwirkungen hatte. Ich bin müde geworden und versuche, dass zu ändern, was mir möglich ist.
Seit Jahren erzähle ich, dass mein Befinden sich verschlechtert hat, aber ich hatte immer das Gefühl, es wurde mir nicht richtig zugehört bzw. hingehört.

26.01.2019 15:12 • x 1 #2


A


Gefühl, von Ärzten oft falsch eingeschätzt zu werden

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E
Hallo neb,

Ich habe auch eine lange zeit Therapie hinter mich gebracht. Während der Therapiezeit war ich richtig motiviert mein Problem auf den Grund zu Wege.
Natürlich war auch ich , am Anfang und während der Therapie viele Male Unsicher, mir fehlte sehr oft auch dass Vertrauen.
Im laufe meiner Therapie , habe ich festgestellt dass ich von meinem Elternhaus und von Lehrern wirklich ,sehr oft abgelehnt wurde oder missachtet.
Meine Worte waren nichts Wert. Wenn man so aufwächst , wie soll man da Vertrauen zum Therapeut aufbauen?
War schwierig für mich , ich hatte immer im Kopf ,die glaubt mir sowieso nicht.
Das waren die Sprüche von meiner Kindheit die ich mir leider bis heute noch innerlich tausendemale sage.
meistens unbewusst.
Während der Therapie , hatte ich erstemal den Gedanke , öffne dich, mach was, Steffi, du willst gesund werden.
und so öffnete ich mich immer mehr ,meiner Therapeutin.
Die meistens Ängste entstehen wirklich heraus weil man unter ein niedriges Selbstwertgefühl hat.
ich hatte ein ziemlich kleies Selbstwertgefühl, über sehr viele Jahre , ich bekam dadurch schwere Depressionen .
Es kommt wirklich darauf an aus welchen Elternhaus du kommst. Stehen deine Eltern hinter dich und fördern deine Begabung
ist dein Werdegang meistens gut und du machst etwas aus deinem leben wofür du geboren wurdest.
Das festigt die Seele und deinen Körper , gibt einem Balance und Selbstwertgefühl.
mEINEN Sohn habe ich so erzogen und er ist heute ,im Beruf erfolgreich und ein cooler typ.
Das weitere muss er für sich machen denn man soll ja sein ganzes Leben an sich arbeiten.
Ich hatte , vor einigen Monaten wieder einen Rückfall. meine Therapie war beendet und nun saß ich da mit mir allein.
Ich und die Welt ganz alleine so kam ich mir vor, Gebrauchsanweisung für dass Selbstwertgefühl hatte ich ja bekommen nur dieses jetzt uch umsetzen , in der Realiätät.
Oh, ehrlich, dass war sehr schwer. Wenn ich Entscheidung traf bekam ich mit Schuldgefühlen zu tun ohje ich wertete mich den ganzen ab unbewusst und auch bewusst.
Fing nur noch auf der Couch herum zu lungern und stopfte Süßes in mich hinein. ich wertete mich immer ab.
ich zweifelte an meiner Therapie und Therapeutin.
Heute denke ich wieder etwas gesünder als vor einigen Wochen.
meine Therapeutin machte fast alles richtig , ja ich auch ,fast alles. Eins vergaß ich, meinen Kritker immer wieder zu hinterfragen, meine innerliche Stimme , ich hörte viel zu oft auf diese Stimme und gab wieder somit den anderen Recht die mich in meiner Kindheit ,gedemütigt haben.

Ich denke dass es nicht gut wenn man sich so viele Ärzte anvertraut und therapeuten. Gut zwei dass ist dass Maximum.
Deine Vermeidene Persönlichstörung , ist nichts anderes als Generalisierte Angst.
Ist heilbar wenn man sie so schnell wie möglich behandelt ansonsten wird sie chronisch. Das Handgepäck hat man immer dabei ,so wie den Kritiker und die Depressionen.
Bei KRISEN unerwarte Ereignisse treten diese Krankheiten wiedr auf . Da können wir aber etwas machen.
Die Technicken anwenden die wir in der therapie glernt haben und immer wieder den Kontakt zum Therapeuten suchen eventuell Medikamente .
Das wir sennsibel sind als andere , dass weiss ich nicht. Bei einer Seelsichen Krankeit wie die Depression oder ein Beinbruch ist man auch sensibel.
ich denke du solltest etwas für dich tun , heraus aus dem wirrwar der Gedanken ,deiner Diagnosen, Widme dich ein Hobby ein neues Hobby .
Ich weiß es ist nichts einfach , die Gedanken kommen immer wieder zurück und das kostet schier Energie.
Das Geht vorrüber mach weiter. Cut den Kreis der wirren Diagnosen der trüben gedanken indem du diese immer wieder ins postive siehst und nieder schreibst oder ins neutrale.
ene deinen Blick ab von den Diagnosen. Sie helfen dir nicht dabei dich gut zu fühlen ich denke mal dass möchtest du ,endich dich ma wieder gut fühen.
Deine gedanken behrrschen deine gefühle. du kannst deine Gedanken beinflußen , dass tust ja ja schon lange nur ins negative und wenn dass klappt dann klappt dass auch dass wir unsere Gedanken ins Positve lenken. Mit Geduld.

26.01.2019 15:29 • x 1 #3


E
ich möchte noch hinzufügen das auch ich von meinem Hausarzt falsch eingeschätzt werde . Es liegt teilweise an mir dass ich mich halt schäme darüber zu sprechen ,dass ist ein Symtom der Depression aber auch am Arzt denn , meiner unterschätzt dass leiden dieser seelsichen Krankeit , obwohl ich sehr oft nachgedacht habe dass er auch etwas mit seiner Seele hat. Naja .

26.01.2019 15:38 • #4


N
@Ana-303
ja das klingt wirklich so als gäbe es da einige Parallelen. Ich glaube ich kann mich auch besser verständlich machen, wenn ich schreibe. Aber das Schreiben ist dann sehr eneriezehrend, weil ich manchmal zu viel über die Formulierungen nachdenke und alles immer wieder lese und überarbeite.
Worum ging es in deinem Brief denn, wenn ich fragen darf? Hast du die Therapie damit beendet? Ich frage, weil du schreibst dass du erleichtert bist, nicht mehr zur Therapie zu müssen.

Ich hoffe sehr, dass du es wirklich schaffst etwas Ruhe einkehren zu lassen. Ich finde die Phasen der Therapiepause können auch helfen, um das in den Therapien behandelte nochmal zu verarbeiten und setzen zu lassen und vielleicht zu erkennen, wie die nächste Schicht des Problems aussiehst.
Aber wenn sich dein Befinden in den letzten Jahren tendenziell eher verschlechtert hat, ist das natürlich nicht gut. Magst du vielleicht davon erzählen was sich genau verschlechtert hat? Oder gibt es dazu schon einen Post von dir, wo man das nachlesen kann?

26.01.2019 16:12 • #5


N
@Tuffie 01
Vielen Dank für deinen Text. Es freut mich zu lesen, dass deine Therapeutin dir bei deinem letzten Tief helfen konnte.
Wenn ich deinen Text lese und richtig verstehe, habe ich das Gefühl dass wir sehr verschieden sind. Probleme damit Therapeuten zu vertrauen oder mich ihnen anzuvertrauen oder ihnen nicht alles erzählen zu können habe ich nicht. Eher im Gegenteil. Vielleicht bin ich manchmal zu ehrlich und direkt. Darum wundert mich, dass ich von ihnen teilweise genau gegenteilig wahrgenommen werde.

26.01.2019 16:28 • #6


A
Zitat von nib:
@Ana-303
ja das klingt wirklich so als gäbe es da einige Parallelen. Ich glaube ich kann mich auch besser verständlich machen, wenn ich schreibe. Aber das Schreiben ist dann sehr eneriezehrend, weil ich manchmal zu viel über die Formulierungen nachdenke und alles immer wieder lese und überarbeite.


Wie ich... geht mir auch so..


Zitat von nib:
Worum ging es in deinem Brief denn, wenn ich fragen darf? Hast du die Therapie damit beendet? Ich frage, weil du schreibst dass du erleichtert bist, nicht mehr zur Therapie zu müssen.


Ja, wir hatten das Thema zwar schon mal im letzten Jahr im Sommer, aber ich schätze, das war nur ein Test seinerseits. Da habe ich gemerkt, dass ich das so gar nicht leiden kann, wenn ich getestet werde. Es hat einfach nicht mehr gepasst, ich habe mich zum Ende dermaßen unter Druck gefühlt und nicht verstanden. Hatte aber in den Gesprächen zuvor schon mehrmals erwähnt, dass ich mich schlecht nach meinen Gefühlen verhalten kann, da ich nie gelernt habe, Schwäche zu zeigen. Das kann wirklich schlimm enden, vor allem im Berufsleben, aber auch teils privat.

Zitat von nib:
Ich hoffe sehr, dass du es wirklich schaffst etwas Ruhe einkehren zu lassen. Ich finde die Phasen der Therapiepause können auch helfen, um das in den Therapien behandelte nochmal zu verarbeiten und setzen zu lassen und vielleicht zu erkennen, wie die nächste Schicht des Problems aussiehst.
Aber wenn sich dein Befinden in den letzten Jahren tendenziell eher verschlechtert hat, ist das natürlich nicht gut. Magst du vielleicht davon erzählen was sich genau verschlechtert hat? Oder gibt es dazu schon einen Post von dir, wo man das nachlesen kann?


Ich schätze, ich habe immer gedacht, dass es mir besser ginge, wahrscheinlich habe ich mir vieles einreden lassen und geglaubt, dass ich es schaffe. Aber das war nicht der Fall. Ich konnte auch etwas über falsche Therapieformen lesen. Ich bin eher irritiert von der Verhaltenstherapie, als dass ich jetzt weiß, was ich tun soll.
Ich denke sehr viel über mein Verhalten nach und komme aber auf kein Ergebnis, wie es besser ist, ob ich diesen oder jenen Weg gehen soll, weil ich es einfach nicht mehr empfinden kann. Ich habe das Gefühl für das Richtige für mich selbst durch die Therapien verloren. Ich denke heute, dass es einfach zu viel war und jetzt endlich mal Schluss sein muss damit. Dazu kommen halt noch körperliche Beschwerden, die mich einschränken. Das macht es leider nicht leichter. Ich kann schwer akzeptieren, dass ich immer älter werde und die Probleme nicht weniger, was die Gesundheit betrifft. Aber ich versuche, dass, was ich noch schaffen kann, zu machen, so lang es noch geht.
LG Ana

26.01.2019 21:20 • #7


N
Zitat:
Ja, wir hatten das Thema zwar schon mal im letzten Jahr im Sommer, aber ich schätze, das war nur ein Test seinerseits. Da habe ich gemerkt, dass ich das so gar nicht leiden kann, wenn ich getestet werde.

Oh ja, das mag ich auch gar nicht. Mein Problem ist dann noch, dass ich oft dazu neige die Menschen mit denen ich mich unterhalte ganz genau zu analysieren und immer zu überlegen was sie denken und fühlen und was ihre Absichten sein könnten und worauf ihre Fragen abzielen - das gilt auch und vor allem für Psychologen. Oft bleibt dann auch im Dunkeln, ob ich das alles überanalysiere und die Psychologen gar nicht so weit denken sondern unmittelbarer fragen, oder ob sie mich wirklich testen - und das lässt bei mir immer einen Zweifel zurück. Darum bin ich darauf angewiesen, dass die Psychologen sich mit mir ganz offen und ehrlich austauschen und immer wieder zurück spiegeln, wie sie mich sehen, indem sie es mir ehrlich, genau und rational erklären.
Ich habe bisher nicht viele Psychologen gefunden, die das machen konnten.

Zitat:
Ich denke sehr viel über mein Verhalten nach und komme aber auf kein Ergebnis, wie es besser ist, ob ich diesen oder jenen Weg gehen soll, weil ich es einfach nicht mehr empfinden kann. Ich habe das Gefühl für das Richtige für mich selbst durch die Therapien verloren. Ich denke heute, dass es einfach zu viel war und jetzt endlich mal Schluss sein muss damit.

Das klingt für mich so, als ob du auch dazu neigst dich sehr intensiv und rational zu analysieren. Vielleicht ist das wirklich etwas, was wir von den Psychotherapiesitzungen gelernt haben. Oder ist es vielleicht doch eher Veranlagung? Oder beides?
Ich hoffe dass dir die Therapiepause hilft, dass das Grübeln ein bisschen weniger wird. Und du wieder ein besseres Gefühl für dich bekommst. Gibt es denn zur Zeit etwas, was du gerne und mit Freude machst, wo du alles Andere vergessen kannst?

Hattest du eigentlich auch Therapien, die auf das Empfinden und Fühlen abgezielt haben? Ich war einmal bei einer Sitzung Familienstellen und habe dort in 2 Stunden mehr geweint und intensivere Erlebnisse gehabt als in allen ambulaten Sitzungen zusammen, glaube ich. Ich glaube dabei hat sich bei mir einiges in Bewegung gesetzt.

Zitat:
Dazu kommen halt noch körperliche Beschwerden, die mich einschränken. Das macht es leider nicht leichter. Ich kann schwer akzeptieren, dass ich immer älter werde und die Probleme nicht weniger, was die Gesundheit betrifft. Aber ich versuche, dass, was ich noch schaffen kann, zu machen, so lang es noch geht.

Hm, das ist etwas wovor ich inzwischen immer mehr Angst habe, obwohl ich erst 33 bin. Ich habe abwechselnd so Phasen von Hoffen und Verzweifeln. Und je älter ich werde und je mehr ich sehe wie viel Zeit meines Lebens einfach weg ist, desto mehr Angst habe ich, dass es immer so bleibt. Zur Zeit habe ich noch nichtmal die gesundheitlichen Einschränkungen, aber manchmal überkommt mich Abends Panik bei dem Gedanken, dass das schon alles war und ich schon bald einsam und in Reue auf mein Leben zurück blicken werde.
Zur Zeit habe ich eine Phase in der ich wieder mehr hoffe, aber ich glaube auch dass das immer weniger möglich wird je älter ich werde und ich mich irgendwann mit meinem Leben abfinden werden muss - das macht mir schon jetzt manchmal Angst

27.01.2019 18:51 • #8


A
@nib
ich habe es schwer, Vertrauen in Menschen zu fassen, besonders auch für Psychologen/Therapeuten und auch Allgemeinärzte. Liegt auch wieder in der Kindheit. Als Kind weiß man noch nicht, dass eine Nadel nicht unbedingt eine Spritze bedeutet (Blutabnahme). Da ich als Kind ganz schlimme Angst vor Nadeln hatte und öfter zu Ärzten sagte, dass ich keine Spritze möchte, dies verneint wurde und schwups die Nadel im Arm hatte...oder eine bevorstehende Blasenspiegelung mit Gewalt durchgeführt werden sollte, ich mich mit Händen und Füßen wehrte, wobei ich währenddessen von 3 Helferinnen festgehalten wurde, die dann aber erfolglos von mir abließen, in einem Alter von etwa 6 Jahren...usw. und heute denke ich genauso darüber nach, was sie denken über mich, werde ich überhaupt ernst genommen? Wird mir geglaubt? Oder wird meine Schwäche wieder gegen mich verwendet? Ich bin sehr vorsichtig geworden, das wiederum gibt mir eine gewisse Sicherheit.

Ich denke, es liegt ein Teil an mir selbst, der andere beim Therapeuten. Es ist seine Aufgabe, genau herauszufinden, wie es dem Patienten wirklich geht, wenn er schon Schwierigkeiten hat, nicht aus der seiner Haut zu können durch jahrzehntelanger Angstunterdrückung oder Ignoranz der Gefühle. Mir wurde auch mal gesagt, dass ich sehr ambivalent bin, das war aber schon in einer Klinik im Jahr 2004.

Freude habe ich keine mehr bzw. kann keine mehr empfinden. Ich kann zwar Erlebnisse oder Dinge als schön bezeichnen, aber nicht mehr richtig fühlen. Wenn ich schöne Momente haben darf, werde ich oft sehr traurig statt mich daran erfreuen zu können. Wieder ein Widerspruch ins ich - Beispiel ich liebe Tiere, hatte früher mal einen Hund, wenn ich Tiere beobachten kann, sei es Vögel oder mal in einem Tierpark, wenn das möglich ist, werde ich wieder traurig...

Ich habe heute tatsächlich eine Antwort auf meinem Brief erhalten, nach ca. 3 Wochen. Er war nett und gut geschrieben und er würde mich auch wieder aufnehmen mit den Worten so wie ich bin. Leider weiß ich noch nicht einmal, wer ich bin. Ich wüsste nicht mehr darauf zu antworten, wer ich bin. Wie war ich früher? Keine Ahnung, die etwas besseren Zeiten kann ich nicht mehr nachempfinden.

Ja, ich sollte in dieser Therapie lernen, mit meinen Gefühlen umzugehen, leider kann ich das nicht. Ich schätze, dass ich doch das Erbe tief in mir trage (Kriegsenkel-Thema). Darüber haben wir auch geredet und ich konnte mal einen Bericht darüber sehen, jetzt verstehe ich es besser und es kann durchaus sein, dass ein Teil von mir damit behaftet ist.

Ich schätze, ich bräuchte nochmal die gleiche Zeit an Jahren, damit eine Besserung eintreten könnte. Ich habe schon so Vieles versucht ohne Erfolg und jetzt keine Kraft mehr. Ich bin einfach nur erleichtert, wenn ich viel Ruhe habe und meine Zeit einteilen kann, wie ich was schaffe, wenn etwas zu erledigen ist.

Ich denke, du hast noch Zeit, dies und das auszuprobieren und heraus zu finden, was dir gut tut. Man muss nur ganz genau in sich hinein horchen, wenn da allerdings niemand mehr ist, der dir ein Zeichen gibt, dann wird es schwierig..aber ich glaube nicht, auch wenn ich dich nicht kenne, dass du jetzt schon Angst haben musst, dass es das war. Solang du noch Freude bei Dingen haben kannst, die dich interessieren und dir Spaß machen, ist das ein gutes Zeichen. (Ausgerechnet ich muss das sagen... )

27.01.2019 21:12 • x 1 #9


E
Hallo,

Oh ja dass.waren früher Methoden bei den Ärzten. Zum Teil gibt es diese heute noch.
Früher als.kind konnten wir uns nicht wehren.


Aber. , heute.

Suche das Glück nicht bei anderen.
Suche das Glück bei dir.

Wenn du dich von anderen Abhängig machst auch das was früher war , nicht los lässt Euro#dann bist du eine gefangene deiner selbst und von die Methode n der anderen.
Mach dich gedanklich frei und lasse deine.Gedanken zu Blumen erblühen und nicht zum Unkraut.

29.01.2019 09:17 • #10


Schlaflose
Zitat von Ana-303:
Da ich als Kind ganz schlimme Angst vor Nadeln hatte und öfter zu Ärzten sagte, dass ich keine Spritze möchte, dies verneint wurde und schwups die Nadel im Arm hatte...oder eine bevorstehende Blasenspiegelung mit Gewalt durchgeführt werden sollte, ich mich mit Händen und Füßen wehrte, wobei ich währenddessen von 3 Helferinnen festgehalten wurde, die dann aber erfolglos von mir abließen, in einem Alter von etwa 6 Jahren...usw. und heute denke ich genauso darüber nach, was sie denken über mich, werde ich überhaupt ernst genommen? Wird mir geglaubt? Oder wird meine Schwäche wieder gegen mich verwendet? Ich bin sehr vorsichtig geworden, das wiederum gibt mir eine gewisse Sicherheit.


Das war bei mir als Kind genauso, jedes Mal wenn ich geimpft werden musste. Es mussten mich mehrere Erwachsene festhalten, weil, ich getreten, gekratzt, geschlagen, gebissen und wie am Spieß geschrien habe. Ich habe später schon allein Anblick eines weißen Kittels Muffensausen bekommen und bin bis ich über 20 war zu keinem Arzt gegangen.
ABER: dann musste ich zum Zahnarzt, weil 3-4 Backenzähne total kariös waren und ich Schmerzen hatte. Und ich musste Blut abgenommen bekommen wegen hormonellen Problemen. Ich sagte mir in dem Moment: du bist jetzt erwachsen, vernünftig, es wird dir nichts Schlimmes angetan, Kinder lassen sich ohne sich zu mucksen behandeln, dann kannst du das auch. Und so war es auch. Klar hatte ich Angst, und habe geweint und gewimmert wie ein kleines Kind dabei, aber ich habe es durchgestanden und war hinterher stolz auf mich.
Ich gehe immer noch nicht gerne zum Arzt, und beim Zahnarzt wimmere ich immer noch während der Behandlung, auch wenn es gar nicht wehtut, aber ich bin nach jedem Arztbesuch stolz wie Oskar auf mich selbst, egal wie ich mich angestellt habe. Hauptsache ich habe geschafft.
Ich würde wegen den Erlebnissen aus meiner Kindheit nie auf die Idee kommen, dass man mich nicht ernst, mir nicht glaubt und meine Schwäche gegen mich verwendet würde. DENN ICH BIN ERWACHSEN, KANN MEINE EIGENEN ENTSCHEIDUNGEN TREFFEN, NIEMAND KANN MIR ETWAS ANTUN, WAS ICH NICHT WILL.

29.01.2019 10:48 • x 1 #11


A
@Schlaflose
am Schlimmsten war es noch, dass meine Mutter mich nicht gerettet hatte, aber sie ist selbst ein sehr ängstlicher Typ wegen des Krieges. Mittlerweile hat sich das beruhigt mit den Nadeln (Blutabnahme etc.), allerdings bekomme ich beim Zahnarzt erst seit ein paar Jahren Angstzustände (bei verschiedenen Behandlungen bei 2 verschiedenen Zahnärzten wurde mir bei der Betäubung komisch und ich wäre fast umgefallen, bzw. lag saß ich ja schon im Stuhl - der Arzt hatte dann gleich den Stuhl zurück gestellt, damit die Beine hoch lagen, dann ging es wieder, das ist mir zweimal passiert, aber dafür konnten beide Ärzte ja nichts). Ich kann heutzutage immer noch schwer Vertrauen fassen, weil im Lebensverlauf immer wieder derartige Vorkommnisse passierten. Allerdings habe ich einen tollen Zahnarzt, der kennt mein Problem und sagt mir jedesmal, wenn was ist, Hand heben, dann machen wir eine Pause. Das Ding mit der Schwäche hat auch noch andere Erlebnisse mit sich getragen (nimmt mich mein Therapeut ernst, weil ich nicht aus meiner Haut kann?). Anderes Beispiel: Es gibt hier in diesem Kaff tatsächlich Menschen, die sich auch noch freuen würden, wenn sie wüssten, dass es mir nicht gut ginge, deshalb versuche ich es immer, nicht zu zeigen, wenn ich mal zum einkaufen gehen muss oder andere Wege erledigen muss. Des Weitern z. B. habe ich das eine oder andere im Arbeitsleben erfahren, weil ich eben nie anderen in den Hintern gekrochen bin sozusagen usw. etc....das würde den Rahmen sprengen, um es besser verstehen zu können...aber ich gebe dir recht, jetzt ist man erwachsen genug um die Grenzen aufzeigen zu können.

29.01.2019 11:04 • #12


Schlaflose
Zitat von Ana-303:
am Schlimmsten war es noch, dass meine Mutter mich nicht gerettet hatte,


Meine auch nicht. Sie ist wegen mir vor Scham im Boden versunken und hat mir hinterher jedesmal eine Tracht Prügel verpasst, weil ich ihr so eine Schande gemacht habe Aber auch das habe ich weggesteckt.

Vertrauen in Ärzte habe ich deswegen, weil mein Vater Arzt war, meine Tante und mein Onkel waren es auch und meine Cousine und ihr Mann sind es. Ich gehe zwar nicht gerne zum Arzt, aber nicht wegen mangelndem Vertrauen. Ich habe eigentlich zu allen Leuten, mit denen ich zu tun habe, Vertrauen. Und ich bin seltsamerweise auch selten enttäuscht worden.

29.01.2019 17:48 • #13


A
@Schlaflose
das klingt ja heftig...meine Mutter stand da irgendwo in der Ecke und wusste nicht, was sie machen sollte, ich schätze, sie hatte Respekt vor dem Arzt, weil er halt ein Arzt war und gleichzeitig gelähmt vor Schock, was da abging (zumindest sind diese Bilder in meinem Kopf)...ich hatte sie mal darauf angesprochen und gefragt aber sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, es ist ja auch schon viele Jahre her. Aber eine Tracht Prügel habe ich nicht bekommen..
Wie heißt es so schön, was einen nicht umbringt....
Da hast du Glück gehabt, ich bin sehr oft enttäuscht worden, ich war immer irgendwie zu gut und wollte immer helfen...das ist nicht immer gut, zumindest nicht bei den falschen Leuten. Leider merkt man es bei Freunden erst, wenn es zu spät ist oder man im Berufsleben allein da steht, obwohl Kollegen auch so empfanden. Vielleicht lag es auch einfach an mir, weil ich oft schnell Vertrauen gefasst hatte. Das wurde oft ausgenutzt oder auch mehrmals gegen mich verwendet. Deshalb rede ich kaum noch mit Leuten, die ich kenne über mich selbst, wie es mir geht usw. Anders gesagt, ich gebe acht auf das, was ich erzähle.

29.01.2019 18:12 • #14


Ibreaktogether
Mir fehlt auch die Fähigkeit, eine Maske aufsetzen zu können, oder erst einmal den nötigen Abstand zu anderen Menschen herzustellen. Ich werde nicht nur im Supermarkt zur Seite geschubst, als wenn ich Luft wäre. Nein, auch aus jeder Konversation fliege ich raus, weil meine Worte irgendwie überhaupt nichts wert sind. Das hat mich im Laufe der Zeit wohl ziemlich traumatisiert. Ich bin jetzt in einem Zustand, wo ich keine Frau mehr richtig an mich ranlassen kann. Ich brauche längere Isolationen als sonst, und wenn ich sie nicht kriege, werde ich gereizt und baue ab. Das ist schon lange keine Depression mehr. Das ist ein genereller Energieabriss nach einiger Zeit. Am nächsten Tag geht es wieder stundenweise.

Zum Thema: Ich könnte ausrasten, wenn ich beim Arzt ein falsches Wort ausspreche, und das Gespräch daraufhin in eine völlig falsche Richtung abgleitet. Es gibt keine Möglichkeit, zurückzuspulen und das Missverständnis auszuräumen. Auch das Ärzte nicht einfach auf den Inhalt hören wollen, sondern darauf, wie man etwas sagt, ist für mich eher ein Zeichen von Schwäche, als von besonderer Intelligenz. Ein Beinamputierter wird schließlich auch nicht abgewertet, weil er eine gestörte Harmonie beim Gang hat. Aber Menschen, die Kontaktprobleme haben, denen wird das dann als Grundlage mit strafverschärfenden Faktor für diverse Fehldiagnosen genommen. So ungefähr als wenn jemand, der frisch aus einer unverschuldeten Schlägerei in die Notfallambulanz käme und aufgrund seiner äußeren Erscheinung als brutaler Schlägertyp eine Verhaltenstherapie bekäme, anstatt seine Wunden behandelt zu bekommen.

Psychologen sind ja auch nur Menschen, aber sie sollten trotzdem in der Lage sein, ihre eigenen Gefühle und Instinkte mal zu unterdrücken, wenn sie jemandem zuhören.

29.01.2019 23:04 • x 1 #15


Schlaflose
Zitat von Ana-303:
Da hast du Glück gehabt, ich bin sehr oft enttäuscht worden, ich war immer irgendwie zu gut und wollte immer helfen...das ist nicht immer gut, zumindest nicht bei den falschen Leuten. Leider merkt man es bei Freunden erst, wenn es zu spät ist oder man im Berufsleben allein da steht, obwohl Kollegen auch so empfanden. Vielleicht lag es auch einfach an mir, weil ich oft schnell Vertrauen gefasst hatte. Das wurde oft ausgenutzt oder auch mehrmals gegen mich verwendet. Deshalb rede ich kaum noch mit Leuten, die ich kenne über mich selbst, wie es mir geht usw. Anders gesagt, ich gebe acht auf das, was ich erzähle.


So war ich nie. Ich hatte nie das Bedürfnis zu helfen und habe es auch nie gemacht, also gab es nichts bei mir auszunutzen. Ich lehne auch immer Hilfangebote von anderen ab, um nicht in Verpflichtung zu kommen, mich zu revanchieren. Meine eigenen Interessen konnte immer ich sehr gut wahren, wenn es irgendwie dazu kommt, dass ich etwas machen soll, was ich nicht will. Als Kind war ich sehr trotzig und ließ vieles nicht mit mir machen. Deshalb gab es auch Schläge, weil ich mich nicht nur bei Spritzen so unausstehlich aufführte.

30.01.2019 06:17 • #16


A
@Schlaflose
Ich bin so erzogen worden, immer hilfsbereit zu sein. Allerdings habe ich selbst Hilfe abgelehnt außer, wenn es mir von engen Freunden mal angeboten wurde wie z. B. Begleitung zur Polizei, um eine Aussage zu machen. Das kam aber eher sehr selten vor. Aber eigentlich ist es schon traurig, dass man denkt, man kommt in eine Verpflichtung, wenn man mal Hilfe annimmt. Es ist bloß schwer zu unterschieden, von WEM man Hilfe annehmen kann, ohne, dass später etwas nachgesagt wird bzw. man das Gefühl hat, sich in eine Verpflichtung zu stürzen. Heute ist das auch anders, ich habe da strikte Grenzen für mich selbst gesetzt, weil ich daraus gelernt habe. Ich lehne auch ab, wenn ich der Meinung bin, dass das für mich nicht geht. Entweder es wird akzeptiert oder wenn derjenige dann beleidigt ist, ist das nicht mein Problem.

Ich glaube, wir schreiben hier auch am Thema vorbei allmählich...

30.01.2019 06:22 • #17

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Schlaflose
Zitat von Ana-303:
Aber eigentlich ist es schon traurig, dass man denkt, man kommt in eine Verpflichtung, wenn man mal Hilfe annimmt.


Finde ich nicht. Denn es kommt ja meistens so, dass man irgendwann von jemandem um Hilfe gebeten wird, wenn man von demjenigen Hilfe in Anspruch genommen hat. Mir ist es lieber, für eine Leistung zu bezahlen, dann ist das abgegolten. Z.B. hatte ich vorletztes Jahr so ein Erlebnis. Ein Nachbar, der erfahren hat, dass ich mein Haus verkaufen will, hat mir einen Interessenten aus seinem Bekanntenkreis geschickt, was ich eigentlich nur aus Höflichkeit angenommen hatte, denn ich hatte schon einen Makler beauftragt. Kurze Zeit später traf ich den Nachbarn beim Einkaufen. Er fragte mich, ob ich mit dem Auto da wäre und als ich bejahte, haute er mich sofort an, für ihn einen 25kg Sack Kartoffeln nachhause zu fahren.

Um zum Thema zurückzukommen: ich habe Vertrauen zu Ärzten und Therapeuten, weil sie für ihren Beruf ausgebildet sind und für ihre Leistung bezahlt werden. Denen vertraue ich Dinge an, die ich jemandem, der nicht vom Fach ist, nie erzählen würde. Wenn ich merke, dass sie mich falsch oder nicht verstehen, sage ich das bzw. gehe das nächste Mal zu einem anderen. Aber ich empfinde es auch nicht wirklich wichtig, von einem Arzt verstanden zu werden. Ich will nur eine Behandlung für mein Anliegen und das wars.

30.01.2019 08:03 • #18


Ibreaktogether
Zitat von Ana-303:
Aber eigentlich ist es schon traurig, dass man denkt, man kommt in eine Verpflichtung, wenn man mal Hilfe annimmt. Es ist bloß schwer zu unterschieden, von WEM man Hilfe annehmen kann, ohne, dass später etwas nachgesagt wird bzw. man das Gefühl hat, sich in eine Verpflichtung zu stürzen.

Unsere Gesellschaft ist so gestrickt, und das schon ziemlich lange. Ich wurde so erzogen, dass man eben nicht zu helfen hat, sondern sich jeder selber um seine Probleme kümmern soll. Als meine Exfrau unser Kind von der 2 km entfernten Bushaltestelle abgeholt hat, hätte sie auch die Kinder der Nachbarin mitnehmen können. Immerhin geht es hier um 100 m Höhenunterschied. Aber die durften nie bei ihr einsteigen, weil das aus der Sicht der Nachbarn Bedürftigkeit dargestellt hätte. Die hatten nämlich kein Auto, und wie hätten sie sich revanchieren sollen? Ein echtes Dilemma, wenn man falsch gepolt ist. Für meine Ex hätte es null extra Kosten verursacht, aber bei denen ein Schuldgefühl verursacht. Da sieht man mal, wie krank unser Gesellschaftssystem ist.

30.01.2019 08:09 • x 1 #19


Ibreaktogether
Zitat von Schlaflose:
Um zum Thema zurückzukommen: ich habe Vertrauen zu Ärzten und Therapeuten, weil sie für ihren Beruf ausgebildet sind und für ihre Leistung bezahlt werden. Denen vertraue ich Dinge an, die ich jemandem, der nicht vom Fach ist, nie erzählen würde. Wenn ich merke, dass sie mich falsch oder nicht verstehen, sage ich das bzw. gehe das nächste Mal zu einem anderen. Aber ich empfinde es auch nicht wirklich wichtig, von einem Arzt verstanden zu werden. Ich will nur eine Behandlung für mein Anliegen und das wars.

Einen anderen Menschen wirklich zu verstehen, dauert eine gewisse Zeit. Das können die trotz Ausbildung nicht in 45-minütigen Häppchen leisten. Da muss dann viel vermutet, unterstellt und fantasiert werden, um den anderen ansatzweise zu verstehen. Nach Paul Watzlawick gibt es keine wirkliche Hilfe von außen. Man kann sich nur selber helfen. Das mit den Schuldgefühlen bei erhaltener Hilfe hat er auch so gut wie kein anderer dargestellt. Und ob es wirklich altruistische Gesellschaftsformen gibt oder gab: Da bin ich eher skeptisch.

30.01.2019 08:15 • #20


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Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf