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Da der letzte Beitrag schon einige Jahre her ist, öffne ich mal einen neuen und hoffe, es ist in Ordnung.
Ich habe seit zwei traumatischen Erlebnissen eine absolute Panik vor Krankenhäusern. Nun muss ich morgen für einige Tage stationär rein, inklusive OP (Nierensteine). Ich mache seit 5 Monaten eine Therapie, aber ich bin längst noch nicht so weit. Ich sitze heute schon den ganzen Tag da und starre vor mich hin, den Kopf voll mit worst case Szenarien. Am liebsten würde ich absagen, es wäre nicht das erste Mal, aber das geht so langsam nicht mehr. Die Steine wachsen ja, und ich habe seit viel zu langer Zeit eine Harmleiterschiene drin, die schon teilweise festgewachsen ist. Dadurch wird die Angst noch größer, weil die OP dadurch komplizierter wird als normalerweise. Leider hat im Krankenhaus kaum jemand Verständnis für meine Phobie. Da heißt es immer: Ja, aber es muss ja nun mal gemacht werden. Das weiß ich auch! Ich weiß nur nicht, wie ich das alles durchhalten soll und wie ich es morgen schaffe, da wirklich hinzugehen. Kennt das noch jemand und hat vielleicht Tipps für mich? Liebe Grüße

Gestern 17:58 • 09.05.2025 #1


9 Antworten ↓


Also ich kann dich völlig verstehen, da ich krankenhäuser usw auch überhaupt nicht mag. Wie lange musst du denn da bleiben?

eventuell jetzt zur psychiatrie fahren und dort dein problem schildern. Sie verstehen einen meistens, und vielleicht können sie dir was mitgeben was dich etwas beruhigt für morgen.@Samariterin

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Phobie vorm Krankenhaus

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Zitat von Samariterin:
Da der letzte Beitrag schon einige Jahre her ist, öffne ich mal einen neuen und hoffe, es ist in Ordnung. Ich habe seit zwei traumatischen Erlebnissen eine absolute Panik vor Krankenhäusern. Nun muss ich morgen für einige Tage stationär rein, inklusive OP (Nierensteine). Ich mache seit 5 Monaten eine Therapie, ...

Boa das kenne ich auch, ich habe auch Angst und schon richtige Phobien entwickelt. Was mir aber wirklich geholfen hat, ich sage mir immer wieder, ich gehe da rein, weil die mir helfen. Klar ich kann zu jeder Zeit weglaufen, aber was bringt mir das? Im Grunde genommen, nichts. Du gehst da rein und sagst es Dir immer wieder, das sie Dir helfen wollen und können. Das wird schon, vertraue Dir da selbst und von all dem merkst Du ja nichts. Mir hat das immer geholfen und ich wurde dadurch auch ruhiger. Du schaffst das und Du hast ja uns hier. Alles Gute.

Ich weiß ja, dass es sein muss. Wenn ich bloß diese blöden Gedanken ausknipsen könnte... Ich muss ca. 3 Nächte bleiben, je nachdem, wie die OP verläuft. Ich werde auch froh sein, wenn alles vorbei ist und ich nicht mehr ständig diese Schmerzen habe und alle halbe Stunde auf die Toilette rennen muss. Wahrscheinlich werde ich euch alle die nächsten Tage zujammern...

Ich kann Dich auch voll verstehen, ich habe auch eine Krankenhaus Phobie...

So, wie es sich anhört, siehst Du die Notwendigkeit ein und es ist sicher gut, wenn du dir ganz plastisch ausmalst, wie es sein wird, wenn du die OP hinter dir hast. Das ist eine starke Motivation! Kannst du dir irgendwas überlegen, was du dann tun wirst, wenn du aus dem Krankenhaus raus kommst? Eine Art Belohnung, zb endlich wieder mal irgendwas essen, was jetzt nicht so geht oder auch was ganz anderes, wie zb ein Wellness Tag oder eine neue Tasche oder sowas...

Außerdem würde ich versuchen, es mir so gemütlich wie möglich zu machen. Lieblingskissen mitnehmen, Kopfhörer etc. etc.

Du wirst das schaffen und nachher richtig stolz auf dich sein!

@Samariterin

Oh ja, das kenn ich – Krankenhaus als Patient ist für mich auch der blanke Horror. Ich hab ne richtige Klinik-Phobie und halt die Aufenthalte immer so kurz wie irgendwie möglich. Also wirklich: Tag 1 rein, Tag 2 OP, Tag 3 „ich fühl mich gut genug zum Gehen“ – ob das die Ärzte dann auch so sehen, ist die andere Frage.

Und genau das ist der Punkt, den du dir reinziehen musst: Je länger du das Ding vor dir herschiebst, desto länger hängst du am Ende in dieser Hölle fest. Denn durch das Aufschieben werden die Eingriffe komplizierter, die Aufenthalte länger und dein Gefühl von Kontrollverlust noch schlimmer. Diese Schiene, die schon festgewachsen ist? Die ist jetzt nicht mehr nur medizinisch ein Thema, sondern auch ein Symbol: dafür, wie lang du dich selbst hast hängen lassen, weil die Angst regiert hat.

Und ja, im Krankenhaus wird selten gefragt, wie’s dir dabei wirklich geht – weil da der Modus „funktionieren, durchziehen, abhaken“ läuft. Aber du bist nicht da, um gemocht zu werden. Du bist da, um den Stein loszuwerden. Und das packst du besser mit ein paar kleinen eigenen Waffen im Gepäck:

Nimm dir was Eigenes mit, was dir Sicherheit gibt – Kopfhörer, Playlist, Geruch, Hoodie, whatever. Dein Nervensystem braucht Anker.
Schreib dir vorher nen Mini-Notfallzettel, mit dem du dich innerlich orientieren kannst („Ich bin sicher. Ich bin nicht ausgeliefert. Ich kann jederzeit Hilfe holen.“)
Sag klar, was du brauchst. Auch wenn du keinen Bock auf Gespräche hast – ein Satz wie „Ich hab Angst vor Krankenhäusern, bitte sagen Sie mir, was passiert“ wirkt oft Wunder.
Denk nicht ans Ganze. Denk in Etappen. Nicht „Ich muss jetzt 4 Tage durchhalten“, sondern nur: „Ich geh da morgen rein. Mehr nicht.“

Und was mir immer geholfen hat, mir selber zu sagen:
Mich kann keiner zwingen da zu bleiben. Wenn gar nichts mehr geht kann ich mich jederzeit entlassen. Spoiler:
Das hab ich nie gemacht, aber allein der Gedanke es zu können, nicht ausgeliefert zu sein, hilft mir IMMENS sowas auszuhalten.

Zitat von Samariterin:
Ich weiß ja, dass es sein muss. Wenn ich bloß diese blöden Gedanken ausknipsen könnte... Ich muss ca. 3 Nächte bleiben, je nachdem, wie die OP verläuft. Ich werde auch froh sein, wenn alles vorbei ist und ich nicht mehr ständig diese Schmerzen habe und alle halbe Stunde auf die Toilette rennen muss. Wahrscheinlich werde ich euch alle die nächsten Tage zujammern...

Hallo...
Ich hatte schon einige Operationen und man bekommt eh nichts mit.
Ein Tipp,denke nicht an die Op sondern denke daran ,das du nachher viel besser leben kannst.
Gehe hin,lasse es über dich ergehen und dann kannst du stolz auf dich sein .
Vor allem aber hast du hinterher ein Hochgefühl und kannst dir sagen..ERLEDIGT.
Das wird dir auch psychisch weiter helfen.
Wünsch dir alles Gute und das wird alles ohne Probleme klappen,was anderes darf man nicht denken.
Viel Glück....

@Zita
Ja, ich habe schon meine Lieblingsschokolade und meine Lieblingskekse eingepackt. Bücher und Musik. Zum Glück darf ich relativ schnell wieder aufstehen, das hilft mir schon sehr. Und ich möchte gerne wieder einen Hund haben. Mein letzter ist vor einigen Monaten verstorben und fehlt mir so sehr. Wenn das mit dem Krankenhaus gegessen ist, werde ich mich darum kümmern.

Hey, das hört sich doch gut an, Du bist gut vorbereitet! Und dann noch schöne Gedanken an einen neuen Hund, sehr gut! Vielleicht kannst Du dich damit ja auch noch ein bisschen ablenken und etwas planen und stöbern...das ist wirklich eine gute Perspektive!

Und nicht vergessen, Du machst da quasi mit dem Krankenhausaufenthalt eine ziemlich große Expositionsübung. Klopf Dir mal auf die Schulter!

@Samariterin

Will mich jetzt nicht mit dir vergleichen, aber wenn ich immer ins KH kam, war ich die letzten 6 mal immer ans Bett gefesselt, sprich ich konnte nicht aufstehen. Das macht das noch ein wenig intensiver. Und die letzten Male musste ich immer 3 Wochen bleiben. Schlafen in der Nacht kann ich dann auch nicht. Max 1 Stunde Dösen. Auch weil ich des Nachts hin und wieder mit totaler Angst und flashbacks konfrontiert werde, durch meine vielen Traumatas.
Hab auch schon 9 OPs hinter mir und Lauf immer noch rum.

Aber glaube an dich und glaube daran, dass du es schaffen wirst und hinterher dann, kannst du Stolz auf dich sein.


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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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